Tappensches Familienbuch (1889)/055: Unterschied zwischen den Versionen

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zu /Anm. rfiV gewann er mit Freundlichkeit und wolthun, nach dem Spruch Pauli Rom. /•, «/.• Uebertcinde das böse mit gutem! Jiiet immer zu fried und einigkeit, Afl/ sich auch dahin bemühet, dass er viel beschwerliche Streitigkeiten und grosse missverstünde eompoiiiret und beylegte. Freygebig und milde war er gegen die liebe Armuth, in-gleichen gegen Kirchen und Schulen und deren Diener, und war das mit unter seinen fürnembsten sorgen, dass doch Kirchen und Schulen zu gutem auffnehmen möchten wieder gebracht werden, und an guten Leuten es nicht mangeln möchte, gestalt dar au ff aller Stünde wallfahrt beruhete.
''zu thun, die gewann er mit freundlichkeit und wolthun, nach dem Spruch ''Pauli Rom. 12, 21:'' Ueberwinde das böse mit gutem! Riet immer zu fried und einigkeit, hat sich auch dahin bemühet, dass er viel beschwerliche Streitigkeiten und grosse missverstande ''componiret'' und beylegte. Freygebig und milde war er gegen die liebe Armuth, ingleichen gegen Kirchen und Schulen und deren Diener, und war das mit unter seinen fürnembsten sorgen, dass doch Kirchen und Schulen zu gutem auffnehmen möchten wieder gebracht werden, und an guten Leuten es nicht mangeln möchte, gestalt darauff aller Stände wollfahrt beruhete.''


«Den 9. Septembr. dieses 16'38. Jahrs ist er con dem Allerhöchsten mit schwerer Leibesschwachheit heimgesucht und ins Krankenbette gelegt worden, und wie alle natürliche mittel con den Herrn Medicis angewendetf so hat der liebe Gott dieselbige auch soweit gnädig gebenedeyet, dass es sich zur besserung ziemlich angelassen, sogar dass er auch am 21. Octobr. sich aus dem Bette herfürgethan, die Kleider angelegt und seine anbefohlene Cantzl^//labores wieder angetreten, und also den Seinigen zu brütend iger gesundtheit gute Hoffnung gemacht. Und were freylich wol hoch zu wünd-schen gewesen, dass Gott der Allmächtige ihm nicht nur auf 15 Jahr, wie Hiskiao Esa. 3S, sondern auff ÖO oder mehr Jahr, damit er nicht allein den seinigen noch länger fürstehen, sondern auch vielen ändern beyräthig, dienstlich und forderlich hätte sein mit gen, prorogirfc hätte. Aber es hat Gott, der einem jeden sein Ziel gesteckt, anders gefallen, denn er folgenden . Octobr. eine starcke recidivam bekommen, welche derogestalt continuirlieli bey ihm angehalten, dass er auch darüber endlich und zwar verschienen Donnerstag, war der 1. dieses Monats jS'ovembr., nachdem er vorhero zeitig, stracks im anfang seiner Schwachheit, des hochwürdigen Xachtmahls sich andächtig gebrauchet und aus Gottes Wort und dessen Ausszug, dem H. Cateehismo. den er sonderlich hoch, lieb und werth hielte, mit Christlichen meditationen und andächtigen Sprüchen der H. Schri/ft sich immer fort und fort zu einem seligen SterbstHnde-lein, ingleichen wider alle Anfechtungen bereit und gefast gemachet, auch seine hinterlassende über seinen erfolgenden Abgang hertzlicJi getröstet und sonsten Christlich ermahnet, bey allemal beständig gebliebener guter Yernunfft und gefasseter guter andacht zwischen zwey und drey Uhr mit feinen sanfften Menschlichen geberden untenn Gebett und Anruffung Gottes, dem er seine Seele in hertzlicher Zuversicht trewlichst anbefohlen, die Augen zugethan und mit seinem allemahl geführten Symbolo: ..In Christo Jesu meo suaviter quiesco“ sanfft und selig abgedrucket und eingeschlaffen, nachdem er den Lau ff“ seines Lebens gebracht auff 54 Jahr, 5 Monat, (> Tage.»
{{NE}}''Den 9. Septembr. dieses 1638. Jahrs ist er von dem Allerhöchsten mit schwerer Leibesschwachheit heimgesucht und ins Krankenbette gelegt worden, und wie alle natürliche mittel von den Herrn ''Medicis'' angewendet, so hat der liebe Gott dieselbige auch soweit gnädig gebenedeyet, dass es sich zur besserung ziemlich angelassen, sogar dass er auch am 21. Octobr. sich aus dem Bette herfürgethan, die Kleider angelegt und seine anbefohlene Cantzley''labores'' wieder angetreten, und also den Seinigen zu bestendiger gesundtheit gute Hoffnung gemacht. Und were freylich wol hoch zu wündschen gewesen, dass Gott der Allmächtige ihm nicht nur auf 15 Jahr, wie ''Hiskiae Esa.'' 38, sondern auff 50 oder mehr Jahr, damit er nicht allein den seinigen noch länger fürstehen, sondern auch vielen ändern beyräthig, dienstlich und fürderlich hätte sein mügen, ''prorogirt'' hätte. Aber es hat Gott, der einem jeden sein Ziel gesteckt, anders gefallen, denn er folgenden 25. Octobr. eine starcke ''recidivam'' bekommen, welche derogestalt ''continuirlich'' bey ihm angehalten, dass er auch darüber endlich und zwar verschienen Donnerstag, war der 1. dieses Monats Novembr., nachdem er vorhero zeitig, stracks im anfang seiner Schwachheit, des hochwürdigen Nachtmahls sich andächtig gebrauchet und aus Gottes Wort und dessen Ausszug, dem H. ''Cateehismo'' den er sonderlich hoch, lieb und werth hielte, mit Christlichen ''meditationen'' und andächtigen Sprüchen der H. Schrifft sich immer fort und fort zu einem seligen Sterbstündelein, ingleichen wider alle Anfechtungen bereit und gefast gemachet, auch seine hinterlassende über seinen erfolgenden Abgang hertzlich getröstet und sonsten Christlich ermahnet, bey allemal beständig gebliebener guter Vernunfft und gefasseter guter andacht zwischen zwey und drey Uhr mit feinen sanfften Menschlichen geberden unterm Gebett und Anruffung Gottes, dem er seine Seele in hertzlicher Zuversicht trewlichst anbefohlen, die Augen zugethan und mit seinem allemahl geführten Symbolo: ''"In Christo Jesu meo suaviter quiesco"'' sanfft und selig abgedrucket und eingeschlaffen, nachdem er den Lauff seines Lebens gebracht auff 54 Jahr, 5 Monat, 6 Tage.''


Dem Leichensennone sind angehängt:
{{NE}}Dem Leichensermone sind angehängt:
 
0p7}voScat In Insperatum, Placidissimum Tarnen, Pientissimum Et Beatissimum Obitum Amplissimi Clarissimi et Consultissimi Viri Domini Hermanni Tappen J. U. D.
 
Illustrissimi ac Celsissimi Principis Georgij Ducis Brunsvicemis ac Lunehurgensis Consiliarii mdel'mvmi et Consulis Iieipuhlicae llildesheimensis quondam meritissimi Ab Amids, Cognatis Et Filiis Moeroris, amoris, ej'tremi honoris et pij affectus testifxcandi gratiae conscriptae


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Θρηνοδζαζ<br>
In Insperatum, Placidissimum<br>
Tamen, Pientissimum Et Beatissimum Obitum<br>
Amplissimi Clarissimi et Consultissimi Viri Domini<br>
{{Sperrschrift|Hermanni Tappen J. U. D.}}<br>
Illustrissimi ac Celsissimi Principis Georgij Ducis<br>
Brunsvicemis ac Luneburgensis Consiliarii<br>
Fidelissimi et Consulis Reipublicae Hildesheimensis quondam meritissimi<br>
Ab Amicis, Cognatis Et Filiis<br>
Moeroris, amoris, extremi honoris et pij affectus testificandi gratiae conscriptae<br>
Anno 1639.
Anno 1639.
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zu thun, die gewann er mit freundlichkeit und wolthun, nach dem Spruch Pauli Rom. 12, 21: Ueberwinde das böse mit gutem! Riet immer zu fried und einigkeit, hat sich auch dahin bemühet, dass er viel beschwerliche Streitigkeiten und grosse missverstande componiret und beylegte. Freygebig und milde war er gegen die liebe Armuth, ingleichen gegen Kirchen und Schulen und deren Diener, und war das mit unter seinen fürnembsten sorgen, dass doch Kirchen und Schulen zu gutem auffnehmen möchten wieder gebracht werden, und an guten Leuten es nicht mangeln möchte, gestalt darauff aller Stände wollfahrt beruhete.

      Den 9. Septembr. dieses 1638. Jahrs ist er von dem Allerhöchsten mit schwerer Leibesschwachheit heimgesucht und ins Krankenbette gelegt worden, und wie alle natürliche mittel von den Herrn Medicis angewendet, so hat der liebe Gott dieselbige auch soweit gnädig gebenedeyet, dass es sich zur besserung ziemlich angelassen, sogar dass er auch am 21. Octobr. sich aus dem Bette herfürgethan, die Kleider angelegt und seine anbefohlene Cantzleylabores wieder angetreten, und also den Seinigen zu bestendiger gesundtheit gute Hoffnung gemacht. Und were freylich wol hoch zu wündschen gewesen, dass Gott der Allmächtige ihm nicht nur auf 15 Jahr, wie Hiskiae Esa. 38, sondern auff 50 oder mehr Jahr, damit er nicht allein den seinigen noch länger fürstehen, sondern auch vielen ändern beyräthig, dienstlich und fürderlich hätte sein mügen, prorogirt hätte. Aber es hat Gott, der einem jeden sein Ziel gesteckt, anders gefallen, denn er folgenden 25. Octobr. eine starcke recidivam bekommen, welche derogestalt continuirlich bey ihm angehalten, dass er auch darüber endlich und zwar verschienen Donnerstag, war der 1. dieses Monats Novembr., nachdem er vorhero zeitig, stracks im anfang seiner Schwachheit, des hochwürdigen Nachtmahls sich andächtig gebrauchet und aus Gottes Wort und dessen Ausszug, dem H. Cateehismo den er sonderlich hoch, lieb und werth hielte, mit Christlichen meditationen und andächtigen Sprüchen der H. Schrifft sich immer fort und fort zu einem seligen Sterbstündelein, ingleichen wider alle Anfechtungen bereit und gefast gemachet, auch seine hinterlassende über seinen erfolgenden Abgang hertzlich getröstet und sonsten Christlich ermahnet, bey allemal beständig gebliebener guter Vernunfft und gefasseter guter andacht zwischen zwey und drey Uhr mit feinen sanfften Menschlichen geberden unterm Gebett und Anruffung Gottes, dem er seine Seele in hertzlicher Zuversicht trewlichst anbefohlen, die Augen zugethan und mit seinem allemahl geführten Symbolo: "In Christo Jesu meo suaviter quiesco" sanfft und selig abgedrucket und eingeschlaffen, nachdem er den Lauff seines Lebens gebracht auff 54 Jahr, 5 Monat, 6 Tage.

      Dem Leichensermone sind angehängt:

Θρηνοδζαζ
In Insperatum, Placidissimum
Tamen, Pientissimum Et Beatissimum Obitum
Amplissimi Clarissimi et Consultissimi Viri Domini
Hermanni Tappen J. U. D.
Illustrissimi ac Celsissimi Principis Georgij Ducis
Brunsvicemis ac Luneburgensis Consiliarii
Fidelissimi et Consulis Reipublicae Hildesheimensis quondam meritissimi
Ab Amicis, Cognatis Et Filiis
Moeroris, amoris, extremi honoris et pij affectus testificandi gratiae conscriptae
Anno 1639.