Kurze Chronik der Familie Kypke/111: Unterschied zwischen den Versionen

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Er überwies dasselbe der Königl. Albertus-Universität zu Königsberg i. Pr. durch Testament vom 2. März 1778, mit der nachstehenden Bestimmung:
„Durch die Erfahrung überzeuget, daß öfters auch Stipendia von den Studiosis übel angewandt werden, und daß es jungen Leuten am verderblichsten sey, daß sie ohne alle Aussicht leben und von ihrer Zeit, Geld und Freiheit übeln Gebrauch machen, bin ich hiermit Willens, eine Stiftung zu fundieren, in welcher Studiosi unter Aufsicht eines akademischen Docenten (Inspectors der Anstalt) unentgeltlich beisammen wohnen sollen.“
„Ich fundiere diese Stiftung nicht eigentlich um der gantz Armen willen, Vorzüglich sollen diejenigen in dieses Haus aufgenommen werden, deren Eltern oder Vormünder die Ihrigen unter guter Aufsicht zu placieren wünschen. - Inspector hat auf den Fleiß und die Führung dieser Studiosorum genaue Aufsicht.“
„Der Inspector soll außer freyer Wohnung jährlich 50-60 Thaler Gehalt haben.“
Die Anstalt wurde bereits mit Beginn des 19. Jahrhunderts eröffnet. Nach einem vorliegenden Berichte des gegenwärtigen Inspectors des Kypkeanum, Professor Dr. Sackowski befanden sich im Jahre 1885 vierzehn Beneficiaten in derselben, welche im Winter noch einen monatlichen Heizungsbeitrag von 1 M. und für die Aufwartung jeden Monat dem Hausdiener 2 M. zu entrichten haben. Das Inspectorgehalt aber ist wegen Unzulänglichkeit der Fonds weggefallen.
Zugleich mit Professor Kypke wirkte an der Königsberger Universität der berühmte Philosoph Immanuel Kant, geboren zu Königsberg 22. April 1724, welcher sich 1754 als Docent der Logik und Metaphysik daselbst habilitierte. Derselbe wohnte eine Zeit lang in dem Kypkeschen Hause und hat in einem großen Saale dieses Hauses seine ersten Vorlesungen gehalten, die von einer großen Anzahl Studenten besucht wurden.
Der Königl. Preuß. Kirchenrat Borowski, welcher im Jahre 1804 eine Schrift „Über Immanuel Kant“ zu Königsberg hat erscheinen lassen, erwähnt darin auch wiederholt des Professors Kypke.
So Seite 26: . . . .; aber fleißig im strengsten Verstande des Worts (ich weiß es durch mehrere seiner Mitschüler, D. Thummer, Prof. Kypke, Rect. Kunde u. a.) war unser Kant.“
S. 162: „Mit Rhunken lasen diese beide, die ich hier eben nannte (Kunde und Kant), auch außer den Schulstunden die klassischen Autoren, und zwar in guten Ausgaben, zu deren Anschaffung Rhunken, welcher der bemittelste war, das Geld gab. Auch Kypke, der nachher die lateinische und die orientalischen Sprachen mit ausnehmendem Beifall auf unserer Universität lehrte und sich, wie er’s auch ganz verdiente, einen berühmten Namen

Version vom 18. Oktober 2012, 09:22 Uhr

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Er überwies dasselbe der Königl. Albertus-Universität zu Königsberg i. Pr. durch Testament vom 2. März 1778, mit der nachstehenden Bestimmung: „Durch die Erfahrung überzeuget, daß öfters auch Stipendia von den Studiosis übel angewandt werden, und daß es jungen Leuten am verderblichsten sey, daß sie ohne alle Aussicht leben und von ihrer Zeit, Geld und Freiheit übeln Gebrauch machen, bin ich hiermit Willens, eine Stiftung zu fundieren, in welcher Studiosi unter Aufsicht eines akademischen Docenten (Inspectors der Anstalt) unentgeltlich beisammen wohnen sollen.“ „Ich fundiere diese Stiftung nicht eigentlich um der gantz Armen willen, Vorzüglich sollen diejenigen in dieses Haus aufgenommen werden, deren Eltern oder Vormünder die Ihrigen unter guter Aufsicht zu placieren wünschen. - Inspector hat auf den Fleiß und die Führung dieser Studiosorum genaue Aufsicht.“ „Der Inspector soll außer freyer Wohnung jährlich 50-60 Thaler Gehalt haben.“ Die Anstalt wurde bereits mit Beginn des 19. Jahrhunderts eröffnet. Nach einem vorliegenden Berichte des gegenwärtigen Inspectors des Kypkeanum, Professor Dr. Sackowski befanden sich im Jahre 1885 vierzehn Beneficiaten in derselben, welche im Winter noch einen monatlichen Heizungsbeitrag von 1 M. und für die Aufwartung jeden Monat dem Hausdiener 2 M. zu entrichten haben. Das Inspectorgehalt aber ist wegen Unzulänglichkeit der Fonds weggefallen. Zugleich mit Professor Kypke wirkte an der Königsberger Universität der berühmte Philosoph Immanuel Kant, geboren zu Königsberg 22. April 1724, welcher sich 1754 als Docent der Logik und Metaphysik daselbst habilitierte. Derselbe wohnte eine Zeit lang in dem Kypkeschen Hause und hat in einem großen Saale dieses Hauses seine ersten Vorlesungen gehalten, die von einer großen Anzahl Studenten besucht wurden. Der Königl. Preuß. Kirchenrat Borowski, welcher im Jahre 1804 eine Schrift „Über Immanuel Kant“ zu Königsberg hat erscheinen lassen, erwähnt darin auch wiederholt des Professors Kypke. So Seite 26: . . . .; aber fleißig im strengsten Verstande des Worts (ich weiß es durch mehrere seiner Mitschüler, D. Thummer, Prof. Kypke, Rect. Kunde u. a.) war unser Kant.“ S. 162: „Mit Rhunken lasen diese beide, die ich hier eben nannte (Kunde und Kant), auch außer den Schulstunden die klassischen Autoren, und zwar in guten Ausgaben, zu deren Anschaffung Rhunken, welcher der bemittelste war, das Geld gab. Auch Kypke, der nachher die lateinische und die orientalischen Sprachen mit ausnehmendem Beifall auf unserer Universität lehrte und sich, wie er’s auch ganz verdiente, einen berühmten Namen