Sathmar: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Grafschaft (später Komitat) Sathmar wurde als Teil des Fürstentums Siebenbürgen 1691 bzw. 1699 nach Vertreibung der Türken habsburgisch und dem Königreich Ungarn einverleibt. Wie in den übrigen von den Türken eroberten Gebieten begann auch hier eine Kolonisierung. Zwischen 1712 und 1838 wurden überwiegend durch die ostungarischen Grafen Karolyi etwa 2.072 Familien in 32 Gemeinden als Bauern angesiedelt. Die deutschen Siedler Sathmars waren vorwiegend katholisch und aus Oberschwaben (Bodenseegebiet: Kreise Biberach und Ravensburg) und Franken (E) eingewandert. Die Ausnahme bildeten die 30 evangelischen Familien aus Baden-Durlach die Baron Franz Wesselény zwischen 1744 und 1751 in Hodod (deutsch: Kriegsdorf), einer seiner Besitzungen, angesiedelt hat. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wird die donauschwäbische Bevölkerung auf etwa 50.000 geschätzt.
Die Grafschaft (später Komitat) Sathmar wurde als Teil des Fürstentums Siebenbürgen 1691 bzw. 1699 nach Vertreibung der Türken habsburgisch und dem [[Königreich Ungarn]] einverleibt. Wie in den übrigen von den Türken eroberten Gebieten begann auch hier eine Kolonisierung. Zwischen 1712 und 1838 wurden überwiegend durch die ostungarischen Grafen Karolyi etwa 2.072 Familien in 32 Gemeinden als Bauern angesiedelt. Die deutschen Siedler Sathmars waren vorwiegend katholisch und aus [[Oberschwaben]] (Bodenseegebiet: Kreise Biberach und Ravensburg) und [[Franken]] eingewandert. Die Ausnahme bildeten die 30 evangelischen Familien aus [[Baden-Durlach]] die Baron Franz Wesselény zwischen 1744 und 1751 in Hodod (deutsch: Kriegsdorf), einer seiner Besitzungen, angesiedelt hat. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wird die donauschwäbische Bevölkerung auf etwa 50.000 geschätzt.


== Genealogische und historische Gesellschaften ==
== Genealogische und historische Gesellschaften ==
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== Liste der Siedlungen ==
== Liste der Siedlungen ==
Die donauschwäbischen Siedlungen der Region sind in der: Sathmar Village List verzeichnet.
Die donauschwäbischen Siedlungen der Region sind in der: Sathmar Village List http://www.genealogienetz.de/reg/ESE/dsinfo.htm verzeichnet.


== Bibliographie ==
== Bibliographie ==

Version vom 29. Januar 2006, 15:32 Uhr

Geographie

Sathmar (ung.: Szatmar, rum.: Satu-Mare, lat.: Szathmarium) liegt in Rumänien im nordwestlichen Grenzgebiet zu Ungarn unweit der Ukraine. Es umfaßt über 500 Quadratkilometer mit dem Zentrum Groß-Karol (ung.: Nagy-Karoly, rum.: Carei-Mare).

(Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Satu Mare in der Bukowina, übersetzt als "Großdorf").

Siehe diese Karte aus Die Sathmarer Schwaben. Kurzgefasste Geschichte der Volksgruppe zur 250-Jahrfeier 1712-1962 von Stefan Schmied (Leubas 1962).

Bemerkung: Die Deutschen in den Siedlungsinseln Salaj und Bihor waren teilweise bereits in vortürkischer Zeit hier ansässig oder erschienen erst Jahrzehnte nach den Sathmarern und gehören strenggenommen nicht zu den Donauschwaben.

Geschichte

Die Grafschaft (später Komitat) Sathmar wurde als Teil des Fürstentums Siebenbürgen 1691 bzw. 1699 nach Vertreibung der Türken habsburgisch und dem Königreich Ungarn einverleibt. Wie in den übrigen von den Türken eroberten Gebieten begann auch hier eine Kolonisierung. Zwischen 1712 und 1838 wurden überwiegend durch die ostungarischen Grafen Karolyi etwa 2.072 Familien in 32 Gemeinden als Bauern angesiedelt. Die deutschen Siedler Sathmars waren vorwiegend katholisch und aus Oberschwaben (Bodenseegebiet: Kreise Biberach und Ravensburg) und Franken eingewandert. Die Ausnahme bildeten die 30 evangelischen Familien aus Baden-Durlach die Baron Franz Wesselény zwischen 1744 und 1751 in Hodod (deutsch: Kriegsdorf), einer seiner Besitzungen, angesiedelt hat. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wird die donauschwäbische Bevölkerung auf etwa 50.000 geschätzt.

Genealogische und historische Gesellschaften

P.O. Box 119
College Point, NY 11356, USA

Liste der Siedlungen

Die donauschwäbischen Siedlungen der Region sind in der: Sathmar Village List http://www.genealogienetz.de/reg/ESE/dsinfo.htm verzeichnet.

Bibliographie

Historische Werke

  • Beck, Anton. Beiträge zur Siedlungs- und Wirtschaftsgeographie des Sathmarer Deutschtums. 1937, Tübingen. Dissertation. Standort: IfA, Stuttgart
  • Bell, Karl. (Hrsg.) Banat. Das Deutschtum im rumänischen Banat. 1926, Dresden, Deutscher Buch- und Kunstverlag. Einschließlich "Karte der ostschwäbischen Siedlungen im rumänischen Banat". (Das Deutschtum im Ausland). Standort: IfA, Stuttgart
  • Berner, Helmut, Claus Stephani. Volksgut der Sathmarschwaben. 1985, Marburg, Elwert. Standort: British Library.
  • Berner, Helmut, Landsmannschaft der Sathmarer Schwaben, Doru Radosav. Und keiner weiß warum: Donbaß; eine deportierte Geschichte. [Übers. aus der schwäbischen Mundart, der ungarischen und rumänischen Sprache von Helmut Berner]. 1996, Ravensburg, Landsmannschaft der Sathmarer Schwaben. 288 pages. Standort: BSB München.
  • Flesch, Ferdinand. Beiträge zur Geschichte der Sathmarer Schwaben. 50 Rundbriefe. 1984, Ravensburg, Selbstverlag. 264 S. Standort: Martin-Opitz Bibliothek, IfA, Stuttgart
  • Hauler, Ernst.
    • Sathmar und seine Schwaben. 1987, Vienna, Österreichische Landsmannschaft. 111 pages. (Eckartschriften 102).
    • Tausend Jahre deutsche Siedlungen in der Region Sathmar. 1997, München, Donauschwäbische Kulturstiftung. 212 Seiten, 6 Fotos, 2 Karten. ISBN 3-926276-27-4. 25,- DM Bezug: Dr. Ernst Hauler, Dr.-Hellge-Str. 15, 94032 Passau.
  • Heller, Georg. Comitatus Szathmariensis 1981, München, Gerhard Ganschow. (Serie A-Die historischen Ortsnamen von Ungarn, Band 14). 201 S. Standort: Martin-Opitz Bibliothek
  • Koch, Stefan. Die Sathmarer Schwaben - Oberschwaben im Südosten. [E: Sathmar Swabians - arch Swabians in the southeast]. 1984, Laupheim, privately published. 503 pages. Standort: AKdFF, IfA, Stuttgart, Martin-Opitz Bibliothek
  • Moór, Elemér. Die ältesten deutschen Ansiedlungen in der Theißebene. In: Deutsch-ungarische Heimatblätter. 1929, Budapest.
  • Moser, Hugo.
    • Alte schwäbische Volkslieder aus Sathmar: Mit ihren Weisen und musikalischen Sätzen (1. Auflage unter dem Titel: Volkslieder der Sathmarer Schwaben mit ihren Weisen). 1953, Kassel, Bärenreiter-Verlag. 147 Seiten. Library/Standort: Bibliotheks-Verbund Bayern
    • Schwäbische Kinderlieder aus Sathmar mit ihren Weisen. 1969, München, Südostdeutsches Kulturwerk. 43 Seiten. (Veröffentlichungen des Südostdeutschen Kulturwerks, Reihe A, 13)
    • Schwäbische Mundart und Sitte in Sathmar. 1937, München, Reinhardt. 164 Seiten. (Deutsche Akademie : Schriften; 30). Library/Standort: Bibliotheks-Verbund Bayern
  • Müller, Carl. Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte der deutschen Siedlungen bei Sathmar in Rumänien. 1932, Stuttgart, Ausland und Heimat. (Schriften des Deutschen Ausland-Instituts, Bd. 8). Standort: AKdFF, IfA, Stuttgart, Martin-Opitz Bibliothek
  • Pfeiffer, Sepp. Zur Geschichte der Madjarisierung des Sathmarer Deutschtums. 1940, Hermannstadt, Krafft und Drotleff. 101 S. (Beiträge zur Kenntnis des Deutschtums in Rumänien, 5). Standort: IfA, Stuttgart
  • Radosav, Doru.
    • Donbas - o istorie deportata.. 1994, Ravensburg, Landsmannschaft der Sathmarer Schwaben in der Bundesrepublik Deutschland e.V. 163 pages. Standort: BSB München.
    • 1918 în Satmar. Mit Viorel Ciubota. 1996, Cluj-Napoca, Presa Universitara Clujeana. 198 Seiten. Library/Standort: Library of Congress
  • Ruland, Fritz. Versunkenes Deutschtum. Beitrag zur Bevölkerungsgeschichte des Deutschtums im Sathmargebiet. 1940. Dissertation.
  • Schmied, Stefan.
    • Die deutsch-schwäbische Volksgemeinschaft Sathmar. Ein Beitrag zur Geschichte der Sathmarer Schwaben von 1918 bis 1940. 1976, Leubas/Kempten, Selbstverlag. 76 S. Standort: IfA, Stuttgart, Martin-Opitz Bibliothek
    • Geschichte des sathmardeutschen Schulwesens. Von den Anfängen bis 1971. 1972, Leubas/Kempten, Selbstverlag. 40 S. Standort: IfA, Stuttgart
    • Die Sathmarer Schwaben. Kurzgefaßte Geschichte der Volksgruppe zur 250-Jahrfeier, 1712-1962. 1962, Leubas/Kempten, privately published. 24p. Standort: IfA, Stuttgart, Martin-Opitz Bibliothek
    • Das Schicksal der Sathmardeutschen nach dem Wiener Schiedsspruch von 1940. 1978, Leubas/Kempten, privately published. 60 p. Standort: IfA, Stuttgart
  • Stephani, Claus.
    • Sathmarschwäbische Lebensgeschichte. 1993, Marburg, Elwert. 137 Seiten. (Schriftenreihe der Kommisssion für Ostdeutsche Volkskunde in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde e.V., Bd. 66). Library/Standort: Library of Congress
    • Tal der stummen Geigen: Volkserzählungen aus dem Oascher und Sathmarer Land. 1979, Bukarest, Creanga. 207 Seiten.
  • Straubinger, Johannes. Die Schwaben in Sathmar: Schicksal oberschwäbischer Siedler im Südosten Europas. 1927, Stuttgart, Kepplerhaus. 2d ed. 120 S. Standort: IfA, Stuttgart, Martin-Opitz Bibliothek
  • Vonház, István. A szatmármegyei német telepités. [D: Die deutsche Ansiedlung im Komitat Sathmar]. 1931 u. 1974, Pécs. 525 S; 1987, Laupheim, Selbstverlag. 664 S. Standort: IfA, Stuttgart
  • Author unknown. Krieg im Scherbenland. Sathmarschwäbische Schwänke. [Umschlag und Illustrationen von Helga Unipan]. 1973, Cluj, Dacia. 136 Seiten. Library/Standort: Library of Congress

Ortsfamilienbücher sind nun örtlich in der Sathmar Village List zu finden.

Für folgende Orte sind uns noch keine Familienbücher, Heimatbücher - oder andere Werke - bekannt: Batartsch, Beschened, Burlescht, Groß Tarna, Josefhausen, Kaplan, Kapnik, Klein Sukunden, Madras, Merken, Mittelstadt, Nanten, Neupalota, Neustadt, Saiten, Santau, Schamagosch, Schandra, Schinal, Stanislau, Sukunden, Taschnad, Terem, Turterbesch, Wahlei, Waroli, Zillenmarkt.

Heimatblätter: Drei Bindeglieder, Maitingen, Gilwatsch, Terebesch, der 32 sathmarschwäbischen Siedlungen. Heimatblatt. Bezug: Dr. Ernst Hauler, Dr.-Hellge-Str. 15, 94032 Passau.


1. Issue von Rick Heli. Vielen Dank an Monika (Kleer) Ferrier, Günter Junkers, und Helmut Flacker (für die Übersetzung des englischen Originals ins Deutsche).