Saarburg/Gedenkstätte der Kriegsopfer: Unterschied zwischen den Versionen
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DAS BLUT DER GFALLENEN WERD DER SAME | DAS BLUT DER GFALLENEN WERD DER SAME ZU NEUEN HELDEN | ||
== Krieg 1870 und 1871 == | == Krieg 1870 und 1871 == |
Version vom 16. September 2012, 10:31 Uhr
Opfer der Kriege 1870/71, 1914 - 1918 und 1939 - 1945
Ehrenmal
Das Denkmal wurde in den Jahren 1931/32 uneigennützig, mit großem Opferwillen und aus eigenen Mitteln von der Niederleukener Dorfbevölkerung errichtet. Nachdem der Ort mit seinen damals 360 Einwohnern im I. Weltkrieg 27 junge Männer verloren hatte, wurde schon bald nach Kriegsende die Idee geboren, sich dieser Opfer dauerhaft durch Errichtung einer Gedenkstätte zu erinnern. Einer von Kaplan Speicher initiierten Sammlung schloss sich der im Jahre 1925 gegründeten Unterhaltungsverein (UV) Niederkeulen an, der zunächst als Theatergruppe fungierte und mit den Aufführungserlösen die Schaffung das Dorfwahrzeichens fördern wollte. Die schwierige wirtschaftliche Zeit und Standortprobleme verzögerten die Verwirklichung der Idee um einige Jahre. Im Jahre 1930 gründete sich ein Kriegerverein. Jeweils zwei Verteter dises Verein, des UV und der Ortsgemeinde nahmen sich verstärkt des Projektes an. Aber erst unter Leitung von Herren Petit, neuer Lehrer an der Volksschule, wurde das Vorhaben tatsächlich umgesetzt. Er, der selbst im Krieg (1915) schwer verwundet worden war, erwies sich als geschickter Organisator und Lenker.
Entworfen wurde der aus Schieferbruchsteinen gemauerte „Rundtempel" und der darin angeordnete Sarkophag von Architekt Jos. Nussbaum. Unentgeltlichstellten mehrere Bürger Grundstücke bereit; andere stifteten die im nahe gelegenen Steibruch „Lambertsberg" zugehauene Mauersteine. Auch die den Gefallenen gewidmeten 27 Bäume stammen aus einer Spende. Lohn der freiwilligen und unentgeltlichen, von Fleiß und fachlicher Fähigkeit geprächten Arbeitsleistungen vieler Bürger war der erfolgreiche Abschluss des Vorhabens mit feierlichen Einweihung am 07. 08. 1932.
Wohl keiner dürfte zum damaligen Zeitpunkt geahnt haben, dass die eingravierten Namen auf Tafeln, die aus Weinberspritzen stammen, durch deen folgenschweren II. Weltkrieg um 32 weitere Namen ergänzt werden mussten.
Für Niederleuken ist diese Stätte ein mit Trauer und Kriegserinnerung behaftetes Denk- und Mahnmal. Dessen Erhalt in der ursprünglichen Ausführung und mit der in heutiger Zeit vielleicht unverständlichen Sarkophag-Beschriftung, die Pflege der Anlage und die jährliche Gedenkfeier sollen den sinnlosen Tod vieler Menschen bewusst machen und zugleich Apell gegen den Krieg sein. Diesen von den Vätern übernommenen Auftrag widmet sich seit Jahrzehnten unter anderem der einzig noch verbliebene Ortsverein, der UV Nierleuken.
Text auf dem Sarkophag:
DAS BLUT DER GFALLENEN WERD DER SAME ZU NEUEN HELDEN
Krieg 1870 und 1871
Er starb fuer uns im Kriege 1870/71
- Bous, Nikolaus, 06. 08. 1870