Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/517: Unterschied zwischen den Versionen
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von der Burg Neukirchen in den Krieg ziehen, und seine Heimath unbewacht verlassen mußte. Er vergrub also unweit seiner Feste in dieser Au sein Gold, sein Silber und seine beste Habe. Weil er nun nicht mehr zurückkam, und seine habsüchtig vergrabenen Schätze unentdeckt, unbenutzt in der Erde verderben mußten, so ward er in ein kleines graues Männchen verwandelt, zum Wächter seiner Schätze verdammt. Seitdem hauset er in dieser Dürrenbachau, vom Volke der ''Putz''<ref>Gespenst, Kobold e.t.c.</ref> genannt, und äfft und führt die Durchreisenden, besonders bey Nacht und Nebel auf alle Arten irre. Bald hüpft er als eine Flamme vor, neben oder hinter ihnen her, bald in seiner eigenthümlichen Gestalt eines drey Spannen hohen Männchens. Am Fußsteige nach Neukirchen steht rechts eine Doppelfichte, woran ein Kruzifix befestiget ist. Zwischen den 2 Stämmen haben die Reisenden den Putz am öftesten bald mit lächerlichen, bald mit klagenden Geberden sitzen gesehen. Die Legende sagt: »Sobald das Kruzifix an der Doppelfichte gerade ostwärts nach der Kirche hinsieht, so ist die Stunde seiner Erlösung da.« Alte Leute wissen noch, daß dieß Kreuzbild einst gerade nordwärts über den Fußsteig quer hinsah, und nun hat sich die Fichte im Wuchse so gedreht, daß das Kreuz gerade den Winkel zwischen Nord und Ost nach dem Schlosse Neukirchen hin durchschneidet. (Salzb. Int. 1800 Nro. 43.) | |||
{{NE}}'''Hieburg''', <tt>''Howberga, Hoiberga''</tt>, einst Mayrhofen, liegt 1/2 Stunde von Wald gegen Neukirchen, auf einem Hügel im Rosenthale (Ruß- oder Ritzenthal). Als die Herren von ''Hieburg'' ausgestorben waren, kam die Herrschaft 1292 an die ''Velber'', wurde 1443 vom Blitze eingeäschert, 1561 durch Heurath an die Törring-Seefeld gebracht, 1599 durch die Freyherren von Khüenburg von diesem Seefeld gekauft. Von 1393 an sind mehrere Pfleger davon bekannt, (v. Koch's Staatenkunde '''III.''' 165; Winklhofer 253.) | |||
{{NE}}Nach ''Hübner'' ('''II.''' 596) und ''Reisigl's Oberpinzgau'' (S. 13) liegt es seit 1325 in Ruinen; nach dem salzb. Intell. von 1802 S. 12 wäre es 1559 an die Khüenburg gekommen, und 1543 eingeäschert worden. Nach Amtspapieren von Mittersill liegt das dabey gestandene Bräuhaus in Ruinen. Von der Festung Hieburg hat man folgende Sage aufbewahrt:<noinclude> | |||
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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von der Burg Neukirchen in den Krieg ziehen, und seine Heimath unbewacht verlassen mußte. Er vergrub also unweit seiner Feste in dieser Au sein Gold, sein Silber und seine beste Habe. Weil er nun nicht mehr zurückkam, und seine habsüchtig vergrabenen Schätze unentdeckt, unbenutzt in der Erde verderben mußten, so ward er in ein kleines graues Männchen verwandelt, zum Wächter seiner Schätze verdammt. Seitdem hauset er in dieser Dürrenbachau, vom Volke der Putz[1] genannt, und äfft und führt die Durchreisenden, besonders bey Nacht und Nebel auf alle Arten irre. Bald hüpft er als eine Flamme vor, neben oder hinter ihnen her, bald in seiner eigenthümlichen Gestalt eines drey Spannen hohen Männchens. Am Fußsteige nach Neukirchen steht rechts eine Doppelfichte, woran ein Kruzifix befestiget ist. Zwischen den 2 Stämmen haben die Reisenden den Putz am öftesten bald mit lächerlichen, bald mit klagenden Geberden sitzen gesehen. Die Legende sagt: »Sobald das Kruzifix an der Doppelfichte gerade ostwärts nach der Kirche hinsieht, so ist die Stunde seiner Erlösung da.« Alte Leute wissen noch, daß dieß Kreuzbild einst gerade nordwärts über den Fußsteig quer hinsah, und nun hat sich die Fichte im Wuchse so gedreht, daß das Kreuz gerade den Winkel zwischen Nord und Ost nach dem Schlosse Neukirchen hin durchschneidet. (Salzb. Int. 1800 Nro. 43.)
Hieburg, Howberga, Hoiberga, einst Mayrhofen, liegt 1/2 Stunde von Wald gegen Neukirchen, auf einem Hügel im Rosenthale (Ruß- oder Ritzenthal). Als die Herren von Hieburg ausgestorben waren, kam die Herrschaft 1292 an die Velber, wurde 1443 vom Blitze eingeäschert, 1561 durch Heurath an die Törring-Seefeld gebracht, 1599 durch die Freyherren von Khüenburg von diesem Seefeld gekauft. Von 1393 an sind mehrere Pfleger davon bekannt, (v. Koch's Staatenkunde III. 165; Winklhofer 253.)
Nach Hübner (II. 596) und Reisigl's Oberpinzgau (S. 13) liegt es seit 1325 in Ruinen; nach dem salzb. Intell. von 1802 S. 12 wäre es 1559 an die Khüenburg gekommen, und 1543 eingeäschert worden. Nach Amtspapieren von Mittersill liegt das dabey gestandene Bräuhaus in Ruinen. Von der Festung Hieburg hat man folgende Sage aufbewahrt:
- ↑ Gespenst, Kobold e.t.c.