Wordgelddesignation: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Wordgelddesignation''' = Arealzinsverzeichnis. Eine Designation des Word- oder Woerdengeldes zählt zu den [[Schoßregister|Schoßregistern]] und ist ein Verzeichnis, welches Eigentümer von Wordstätten führten. Wordstätten waren Erbpachtgrundstücke von Besitzern, welche fast immer innerhalb einer Stadtmauer oder als Gärten direkt davor lagen. Die an die Alteigentümer als „Wordgeld“ von den Besitzern zu zahlende Erbpachtgebühr war nach den Wordgeldlisten ziemlich gering. Im Regelfall war die Stadt selber Alteigentümer und führte über diese Einnahmen entsprechende Wordgeldlisten. In seltenen Fällen führte daneben auch die Kirche oder der Lehnsnehmer des Landesherrn eine Wordgeldliste. Erfaßt waren darin die Besitzer der Erbpacht-Hausgrundstücke und der jeweils gezahlte Pachtquant. | '''Wordgelddesignation''' = Arealzinsverzeichnis von [[Hofstätte|Hofstätten]]. Eine Designation des Word- oder Woerdengeldes zählt zu den [[Schoßregister|Schoßregistern]] und ist ein Verzeichnis, welches Eigentümer von [[Wordstätte|Wordstätten]] führten. Wordstätten waren Erbpachtgrundstücke von Besitzern, welche fast immer innerhalb einer Stadtmauer oder als Gärten direkt davor lagen. Die an die Alteigentümer als „Wordgeld“ von den Besitzern zu zahlende Erbpachtgebühr war nach den Wordgeldlisten ziemlich gering. Im Regelfall war die Stadt selber Alteigentümer und führte über diese Einnahmen entsprechende Wordgeldlisten. In seltenen Fällen führte daneben auch die Kirche oder der Lehnsnehmer des Landesherrn eine Wordgeldliste. Erfaßt waren darin die Besitzer der Erbpacht-Hausgrundstücke und der jeweils gezahlte Pachtquant. | ||
Die deutsche Bezeichnung "word" steht für das lateinische Wort "area" ("ponendaeque domo quaerenda est area primum") oder "Hausbauplatz". Von daher nennt sich das "Wordgeld" auch "Arealzins". Die in und um eine Stadt liegenden Hausgrundstücke und Gärten ("worden", "areae") waren im Gegensatz zu denen der Pächter und Erbpächter im ländlichen Kirchspiel frei vererb-, veräußer- und belastbar und konnten nach Urkundslage auch vom Besitzer als Sicherheit für Hypotheken u.a. herangezogen werden. | Die deutsche Bezeichnung "word" steht für das lateinische Wort "area" ("ponendaeque domo quaerenda est area primum") oder "Hausbauplatz". Von daher nennt sich das "Wordgeld" auch "Arealzins". Die in und um eine Stadt liegenden Hausgrundstücke und Gärten ("worden", "areae") waren im Gegensatz zu denen der Pächter und Erbpächter im ländlichen Kirchspiel frei vererb-, veräußer- und belastbar und konnten nach Urkundslage auch vom Besitzer als Sicherheit für Hypotheken u.a. herangezogen werden. |
Aktuelle Version vom 28. Februar 2012, 10:22 Uhr
Wordgelddesignation = Arealzinsverzeichnis von Hofstätten. Eine Designation des Word- oder Woerdengeldes zählt zu den Schoßregistern und ist ein Verzeichnis, welches Eigentümer von Wordstätten führten. Wordstätten waren Erbpachtgrundstücke von Besitzern, welche fast immer innerhalb einer Stadtmauer oder als Gärten direkt davor lagen. Die an die Alteigentümer als „Wordgeld“ von den Besitzern zu zahlende Erbpachtgebühr war nach den Wordgeldlisten ziemlich gering. Im Regelfall war die Stadt selber Alteigentümer und führte über diese Einnahmen entsprechende Wordgeldlisten. In seltenen Fällen führte daneben auch die Kirche oder der Lehnsnehmer des Landesherrn eine Wordgeldliste. Erfaßt waren darin die Besitzer der Erbpacht-Hausgrundstücke und der jeweils gezahlte Pachtquant.
Die deutsche Bezeichnung "word" steht für das lateinische Wort "area" ("ponendaeque domo quaerenda est area primum") oder "Hausbauplatz". Von daher nennt sich das "Wordgeld" auch "Arealzins". Die in und um eine Stadt liegenden Hausgrundstücke und Gärten ("worden", "areae") waren im Gegensatz zu denen der Pächter und Erbpächter im ländlichen Kirchspiel frei vererb-, veräußer- und belastbar und konnten nach Urkundslage auch vom Besitzer als Sicherheit für Hypotheken u.a. herangezogen werden.
Beurteilung: Wertet man viele zusammenhängende Designationen oder Verzeichnisse, oder gar ein über Jahrzehnte laufendes Wordgeldbuch aus, kann man gut Erkenntnisse über den Erb- oder Eigentumswechsel auf einer einzelnen Wordstätte gewinnen.