Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/294: Unterschied zwischen den Versionen
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Kapelle, die Mutter Gottes in der Gruft vorstellend, im hintersten Theile den Musikchor, hinter demselben den noch größeren Chor der Väter. Von Steinarbeiten ist mitten hinter dem Hochaltare ein Altar von 1561 mit dem größten Theile der Lebens- und Leidensgeschichte des Heilandes auf größeren und kleineren Tafeln vorgestellt. | |||
{{NE}}Von ''Gemählden'' bezeichnen wir: ober des berührten Altares an der Wölbung die h. Dreyfaltigkeit als 3 alte Männer; auf der ''Evangelienseite'' in einer Kapelle den englischen Gruß von ''Rottmayr'', den h. Karolus Borromäus (vermuthlich von ''la Neve''); die Geburt Christi von ''Leander Bassano'' neben dem Speisealtare; auf der Epistelseite den h. Sebastian in 3 ergreifenden Vorstellungen von unbekannten Mahlern; den h. Franz von Assis von ''Rottmayr''. | |||
{{NE}}An der Klostermauer mahlte ''Franz Paul Troger'', das Freskobild Christi, 1833 von ''Sigl'' erneuert. Wunderschön ist ober der Klosterpforte das Bild des heil. Franz aus rothem Marmor in erhabener Arbeit mit den Wapen von ''Wolf Dietrich, Max Gandolph'' und ''Guidobald'' als den vorzüglichsten Gönnern des Klosters, nach ihnen ''Johann Ernest'' 1689 dessen Bau vollendet. | |||
{{NE}}Die Bibliothek enthält seit der Reduzirung des Conventes 1781 doch noch über 2000 Bände; aber nichts von der neuen Literatur! | |||
{{NE}}Die ''Franziskaner'' traten 1583 an die Stelle der ''Petersfrauen'' (um 1113 errichtet), hatten unter ''Wolf Dietrich'' 1588 eine Zeitlang das Gymnasium übernommen, wurden aber keineswegs 1597 vertrieben, wie ''Burgholzer'' berichtet. ( Vierth. Gesch. des Schulw. S. 223; Auszug der Chronik v. St. Peter '''II.''' 105.) | |||
{{NE}}Die ''Lyceums- oder einstige Universitätskirche''. Die Universitätskirche wurde im edelsten griechisch-römischen Style von dem berühmten Hof-Architekten Kaiser ''Leopolds '''I.''''', ''Johann Bernhart Fischer von Erlach'' mit Zuhilfnahme des Hofmaurermeisters ''Johann Grabner'', unter dem Erzbischofe ''Johann Ernest'' vom 1. May 1696 an mit einem Kosten über 200,000 fl. erbaut, und am 20. November 1707 durch den ''Coadjutor Franz Anton v. Harrach'' zu Ehren der unbefleckten ''Gottes-Mutter'' |
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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Kapelle, die Mutter Gottes in der Gruft vorstellend, im hintersten Theile den Musikchor, hinter demselben den noch größeren Chor der Väter. Von Steinarbeiten ist mitten hinter dem Hochaltare ein Altar von 1561 mit dem größten Theile der Lebens- und Leidensgeschichte des Heilandes auf größeren und kleineren Tafeln vorgestellt.
Von Gemählden bezeichnen wir: ober des berührten Altares an der Wölbung die h. Dreyfaltigkeit als 3 alte Männer; auf der Evangelienseite in einer Kapelle den englischen Gruß von Rottmayr, den h. Karolus Borromäus (vermuthlich von la Neve); die Geburt Christi von Leander Bassano neben dem Speisealtare; auf der Epistelseite den h. Sebastian in 3 ergreifenden Vorstellungen von unbekannten Mahlern; den h. Franz von Assis von Rottmayr.
An der Klostermauer mahlte Franz Paul Troger, das Freskobild Christi, 1833 von Sigl erneuert. Wunderschön ist ober der Klosterpforte das Bild des heil. Franz aus rothem Marmor in erhabener Arbeit mit den Wapen von Wolf Dietrich, Max Gandolph und Guidobald als den vorzüglichsten Gönnern des Klosters, nach ihnen Johann Ernest 1689 dessen Bau vollendet.
Die Bibliothek enthält seit der Reduzirung des Conventes 1781 doch noch über 2000 Bände; aber nichts von der neuen Literatur!
Die Franziskaner traten 1583 an die Stelle der Petersfrauen (um 1113 errichtet), hatten unter Wolf Dietrich 1588 eine Zeitlang das Gymnasium übernommen, wurden aber keineswegs 1597 vertrieben, wie Burgholzer berichtet. ( Vierth. Gesch. des Schulw. S. 223; Auszug der Chronik v. St. Peter II. 105.)
Die Lyceums- oder einstige Universitätskirche. Die Universitätskirche wurde im edelsten griechisch-römischen Style von dem berühmten Hof-Architekten Kaiser Leopolds I., Johann Bernhart Fischer von Erlach mit Zuhilfnahme des Hofmaurermeisters Johann Grabner, unter dem Erzbischofe Johann Ernest vom 1. May 1696 an mit einem Kosten über 200,000 fl. erbaut, und am 20. November 1707 durch den Coadjutor Franz Anton v. Harrach zu Ehren der unbefleckten Gottes-Mutter