Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/255: Unterschied zwischen den Versionen

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{{NE}}''Henndorf und Oelling.''
 
{{NE}}'''Henndorf''', Hendorf, Höhndorf, ''Hohendorf'', ''Hohindorf'', ''Eondorf'', ein Dorf mit 85 Häusern, 104 Wohnparteyen, 393 Einwohnern, 1 1/2 von Seekirchen, 1 1/2 von Neumarkt, 4 1/2 von Salzburg, hart an der Landstraße von Salzburg nach Linz.
 
{{NE}}Die Kirche zu Ehren des h. Veit spricht in seiner freyen Lage auf einer kleinen Anhöhe auch im Innern durch ihre Reinlichkeit, Geräumigkeit und Helle in ihrer einfachen Zierde jedes andächtige Gemüth freudig an. Sie wurde 1792 neu gebaut, 1815 durch ''Thomas Spitzer von Perwang'' zum Theile, 1825 ganz verschönert und am 26. September des nämlichen Jahres von dem Hochwürdigsten Fürst Erzbischofe ''Augustin Gruber'' in Salzburg neuerdings eingeweiht. An der westlichen Hintermauer derselben erhebt sich eine Kapelle nach dem Modelle des h. Grabes in Jerusalem. Der kaiserl. Pulverinspektor zu Wien, ''Johann Enzinger von Enzing'', ließ sie 1721 erbauen.
 
{{NE}}Das hiesige Vikariat entstand 1684; es erhielt im nämlichen Jahre auch seine selbstständigen Geistlichen und war früher eine Filiale von Kestendorf. Das jetzige Vikarhaus wurde 1699 aus dem Kirchenvermögen angekauft. Die Schule mag mit dem Vikariate gleiches Alter haben, und wird von 120 - 130 Kindern besucht.
 
{{NE}}Von der ''römischen Meilensäule'' lieferten v. ''Kleimayrn, Hübner, Vierthaler, Weilmeyr'' die Inschrift nicht richtig; aber Professor ''Stephan'' that es im salzb. Intelligenzblatte 1816 Seite 760. Sie muß seit 1541 die Dienste einer Martersäule thun. Die ''Spitzklöpplerinnen'' (ihre Waare aus weißen Fadenspitzen verfertiget, und noch 1796 nach Bayern und Tyrol stark verhandelt) sind seit 1803 fast ganz abgekommen.
 
{{NE}}Das ''Moser'sche Brauhaus'' war einst landesherrlich. Erzbischof ''Johann Ernst'' hatte es 1699 aufgeführt, ''Harrach'' 1712 die Bräumeisterswohnung gebaut.
 
{{NE}}''Henndorf'' kam mit seinen beträchtlichen Waldungen um 725 durch ''H. Hugbert'' in Bayern an Salzburg. (Zauner '''I.''' 26.)
 
{{NE}}Am 18. Oktober 1828 starb hier in seinem Geburtsorte der pensionirte gräfl. v. Firmian'sche Jäger, ''Joseph Wenger''

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Henndorf und Oelling.

      Henndorf, Hendorf, Höhndorf, Hohendorf, Hohindorf, Eondorf, ein Dorf mit 85 Häusern, 104 Wohnparteyen, 393 Einwohnern, 1 1/2 von Seekirchen, 1 1/2 von Neumarkt, 4 1/2 von Salzburg, hart an der Landstraße von Salzburg nach Linz.

      Die Kirche zu Ehren des h. Veit spricht in seiner freyen Lage auf einer kleinen Anhöhe auch im Innern durch ihre Reinlichkeit, Geräumigkeit und Helle in ihrer einfachen Zierde jedes andächtige Gemüth freudig an. Sie wurde 1792 neu gebaut, 1815 durch Thomas Spitzer von Perwang zum Theile, 1825 ganz verschönert und am 26. September des nämlichen Jahres von dem Hochwürdigsten Fürst Erzbischofe Augustin Gruber in Salzburg neuerdings eingeweiht. An der westlichen Hintermauer derselben erhebt sich eine Kapelle nach dem Modelle des h. Grabes in Jerusalem. Der kaiserl. Pulverinspektor zu Wien, Johann Enzinger von Enzing, ließ sie 1721 erbauen.

      Das hiesige Vikariat entstand 1684; es erhielt im nämlichen Jahre auch seine selbstständigen Geistlichen und war früher eine Filiale von Kestendorf. Das jetzige Vikarhaus wurde 1699 aus dem Kirchenvermögen angekauft. Die Schule mag mit dem Vikariate gleiches Alter haben, und wird von 120 - 130 Kindern besucht.

      Von der römischen Meilensäule lieferten v. Kleimayrn, Hübner, Vierthaler, Weilmeyr die Inschrift nicht richtig; aber Professor Stephan that es im salzb. Intelligenzblatte 1816 Seite 760. Sie muß seit 1541 die Dienste einer Martersäule thun. Die Spitzklöpplerinnen (ihre Waare aus weißen Fadenspitzen verfertiget, und noch 1796 nach Bayern und Tyrol stark verhandelt) sind seit 1803 fast ganz abgekommen.

      Das Moser'sche Brauhaus war einst landesherrlich. Erzbischof Johann Ernst hatte es 1699 aufgeführt, Harrach 1712 die Bräumeisterswohnung gebaut.

      Henndorf kam mit seinen beträchtlichen Waldungen um 725 durch H. Hugbert in Bayern an Salzburg. (Zauner I. 26.)

      Am 18. Oktober 1828 starb hier in seinem Geburtsorte der pensionirte gräfl. v. Firmian'sche Jäger, Joseph Wenger