Arnold Robens: Unterschied zwischen den Versionen

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== Bibliografie ==
== Bibliografie ==
*Robens, Arnold: [[Elementar-Werckchen der Wapenkunde]]:
*Robens, Arnold: [[Elementar-Werckchen der Wapenkunde (Robens)|Elementar-Werckchen der Wapenkunde]]:
**Band 1: ''Etwas von Stammtafelen und vollständige Sammlung aller im Gülisch-ritterbürtigen Collegio vorh. aufgeschwornen ritterbürtigen Familien-Wapen'', Düsseldorf (u.a.) 1790.
**Band 1: ''Etwas von Stammtafelen und vollständige Sammlung aller im Gülisch-ritterbürtigen Collegio vorh. aufgeschwornen ritterbürtigen Familien-Wapen'', Düsseldorf (u.a.) 1790.
**Band 2 unter dem Titel: ''Vollständige Sammlung der im Kurkölnisch-ritterbürtigen Collegio zu Bonn und im Westphälisch-ritterbürtigen Collegio zu Arensberg aufgeschwornen vorhandenen Familien-Wapen'', Düsseldorf (u.a.) 1791.
**Band 2 unter dem Titel: ''Vollständige Sammlung der im Kurkölnisch-ritterbürtigen Collegio zu Bonn und im Westphälisch-ritterbürtigen Collegio zu Arensberg aufgeschwornen vorhandenen Familien-Wapen'', Düsseldorf (u.a.) 1791.

Version vom 20. Dezember 2011, 13:49 Uhr

Arnoldus Ludovicus Antonius Robens, beigeordneter Bürgermeister zu Aachen

Arnold Robens (Arnoldus Ludovicus Antonius Robens) (~ 9. November 1758 in der katholischen Pfarrkirche St. Anna in Düren, † 26. Mai 1820 in Aachen) war Geheimschreiber der Jülichschen Ritterschaft, Legationssekretär des kurpfälzischen Vogtmajors in Aachen und schließlich beigeordneter Bürgermeister in Aachen. Er war Autor mehrerer genealogisch-heraldischer Werke. Sein Spezialgebiet war die jülichsche Ritterschaft.

Leben [1]

Arnold Robens war Geheimschreiber der Jülichschen Ritterschaft; als solcher war er 1789 in Gerresheim bei Düsseldorf ansässig. Im Jahr 1802 war er Gerichtsschreiber im Amt Mettmann (Herzogtum Berg). [2]Bald darauf ist er als Legationssekretär beim kurpfälzischen Vogtmajor in Aachen nachgewiesen. Als Ende 1792 die Franzosen das Rheinland besetzten, verließ Robens im Gefolge des Freiherrn Balduin von Merode-Houffalize zu Frenz (Direktor der Ritterschaft von Julich und Berg) Aachen, kehrte aber schon bald wieder dorthin zurück. Sein Amt als Legationssekretär war durch die Franzosen hinfällig geworden. Dennoch endete seine politische Karriere weder unter französischer, noch unter preußischer Herrschaft. Am 19. Nivôse XIII (9. Januar 1805) wurde er zum zweiten Adjunkt des Aachener Maires (frz.: Bürgermeister) ernannt. [3] 1815 wurde er wiederum beigeordneter Bürgermeister in Aachen, wo er am 26. Mai 1820 starb. Er heiratete am 24. Februar 1794 (in Aachen?) Maria Theresia Thekla Fincken (* um 1756, † 26.8.1832 in Aachen?), Tochter des holländischen Postmeisters Wilhelm Fincken und der Elisabeth Kreusch. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor, die beide im Kindesalter starben.

Totenzettel: Arnoldus Ludovicus Antonius Robens

Robens war mit dem Aachener Stadtarchivar Karl Franz Meyer (Aachensche Geschichten) verwandt. Seine Tante Franziska Theresia Robens heiratete am 12. Oktober 1750 in Aachen (St. Foillan) dessen Bruder Franz Meyer. Vielleicht inspirierte diese Verwandtschaft Robens zu seinem ersten Werk Elementar = Werkchen der Wapenkunde, das er 1790 in Düsseldorf und Aachen zweibändig veröffentlichte.

Er wohnte nach seiner Eheschließung 1794 im „Goldenen Drachen“, dessen Besitzer sein Schwiegervater war. Der goldene Drache war damals eine gute Adresse für die illustre Badegesellschaft, die in Aachen logierte. Zum Aachener Stadtarchivar, mittlerweile Karl Franz Meyer, Sohn des gleichnamigen Verfassers der „Aachensche Geschichten“ hatte Robens gute Beziehungen. In dieser Zeit schrieb er sein vierbändig beabsichtigtes Werk „Der ritterbürtig - landständische Adel des Grossherzogthums Niederrhein, dargestellt in Wapen und Abstammungen“. Er fand keinen Verleger und so ließ Robens schließlich die ersten beiden Bände im Selbstverlag beim städtischen Buchdrucker M. Weiß drucken. Das Werk erhielt viel Aufmerksamkeit und Beifall. 1818 wurde Robens sogar König Friedrich Wilhelm III. vorgestellt und erhielt von diesem die Goldene Medaille für wissenschaftliche Leistungen. Trotzdem konnten die Kosten nicht gedeckt werden. Die weiteren beiden Bände gelangten nicht mehr zum Druck. Robens starb am 26. Mai 1820 an einem „bösartigen Blasenfieber“. Seine Witwe gab den Subskribenten der geplanten Bände 3 und 4 das bereits dafür erhaltene Geld zurück. Die Manuskripte sind verloren. Gemäß Schumacher gerieten sie „zuletzt in die Hände spielender Kinder [.] und [wurden] vernichtet [.].

Robens genealogisch-heraldische Arbeiten stehen beispielhaft für viele andere, die im Zuge romantischer Strömungen entstanden. Zwar sind sie um Genauigkeit bemüht, genügen aber nicht heutigen wissenschaftlichen Ansprüchen. Vieles wurde unbelegt und ungeprüft aus anderen Unterlagen übernommen. Schumacher schreibt: „auch seltsame etymologische Deutungen von Familiennamen und phantasiereiche Erklärungen der heraldischen Symbolik wären besser unterblieben. Sehr störend wirken die zahlreich eingeschalteten, oft recht mittelmäßigen Verse, die den Adel als den Inbegriff des Deutschtums und aller Tugend, als den von der Vorsehung bestimmten Führer der Nation überschwenglich verherrlichen.“

1894 wurde eine der Straßen, die das ehemalige Gelände des Robensgarten durchzieht, „Robensstraße“ benannt. Der Robensgarten gehörte zum Robenshof, der dem Vater von Arnold Robens gehörte und nach diesem benannt worden war. Der Straßenname ist bis heute erhalten.

Robenshof und Robensgarten auf dem Rappardplan von 1860, direkt vor dem Kölntor gelegen
Die Robensstraße auf einem Stadtplan aus dem Adressbuch für Aachen aus dem Jahr 1913

Abstammung [4]

Ururgroßvater
Seine väterliche Abstammung lässt sich bis zu dem Schumacher Anton Rubens/Rübens aus Düren (* um 1615; † zw. 1679 und 1687) zurückverfolgen. Dessen ältester Sohn Johann Heinrich oder Hans Heinrich Röbens/Robens (~ 16.6.1647 in Düren, † in Lendersdorf, beerdigt in der Kirche am 7.7.1705) heiratete Anna Elisabeth (von) Hillensberg (*?,† nach 1704). Der jüngere Sohn, Thomas Robens (~ 15.6.1651 in Düren, † 12.10.1704 in Lendersdorf) wurde Pastor in Lendersdorf.
Urgroßvater
Aus der Ehe des Hans Heinrich Röbens/Robens gingen sechs Söhne hervor. Johann Peter Robens (~15.12.1683 in Düren, † 24.5.1735 in Düren) wurde wie sein Onkel zum Priester geweiht, war von 1703 bis 1720 Lehrer am Tirocynium in Düren und Vizekurat an St. Anna.
Wappen des Thomas Robens gemäß Macco [5] (Blasonierung s. Robens (Familienname)
Großvater
Wilhelm Arnold Robens (~23.51678 in Düren, † nach 1766) wurde kaiserlicher Notar in Düren, Jungrat und 1725 und 1741 Bürgermeister. Er siegelte mehrfach mit dem leicht modifizierten Wappen (Blume auf dem Helm) der Hillensberg (also seiner mütterlichen Abstammung), obwohl er eigentlich nicht zu dessen Führung berechtigt war. Wilhelm Arnold war dreimal verheiratet und hatte insgesamt 19 Kinder. Vier Söhne erhalten kirchliche Weihen, das dreizehnte Kind (das erste aus der dritten Ehe) ist Thomas Heinrich Wilhelm Robens.
Vater
Thomas Heinrich Wilhelm Robens (~ 17.8.1730 in Düren, † 16.5.1823 in Aachen) wurde ebenfalls kaiserlicher Notar in Düren, später in Aachen und besaß dort den nach ihm benannten Robenshof auf dem Kölnersteinweg. Er siegelte mit dem Hillensbergwappen (also ohne Blume). Am 7.3.1752 heiratete er in Aachen Johanna Maria Othegraven (*?,† 15.4.1798 in Aachen) aus dem Haus Uersfeld bei Aachen. Nach ihrem Tod heiratet Thomas am 11.4.1809 in zweiter Ehe Johanna Margaretha Westerich. Aus der ersten Ehe gingen drei Kinder hervor. Zweites Kind und erster Sohn war Arnold Ludwig Anton Robens.

Siehe auch

Bibliografie

  • Robens, Arnold: Elementar-Werckchen der Wapenkunde:
    • Band 1: Etwas von Stammtafelen und vollständige Sammlung aller im Gülisch-ritterbürtigen Collegio vorh. aufgeschwornen ritterbürtigen Familien-Wapen, Düsseldorf (u.a.) 1790.
    • Band 2 unter dem Titel: Vollständige Sammlung der im Kurkölnisch-ritterbürtigen Collegio zu Bonn und im Westphälisch-ritterbürtigen Collegio zu Arensberg aufgeschwornen vorhandenen Familien-Wapen, Düsseldorf (u.a.) 1791.
  • Robens, Arnold: Wappenbuch, (S.l.) 1881.
  • Robens, Arnold: Der ritterbürtige landständische Adel des Großherzogthums Niederrhein: dargestellt in Wapen und Abstammungen, Aachen (Weiß) 1818 (Erschienen: Band 1 – 2)
    Digitalisat bzw. Neudr. im LTR-Verl., Wiesbaden, ISBN 3-88706-054-7

Seine Werke sind im KVK mehrfach nachgewiesen. Sie liegen auch in digitalisierter Form auf CDR und DVD vor. Eine Einsichtnahme in diese Digitalisate ist während der Geschäftszeiten möglich in der

Stadtbücherei Haltern am See
Lavesumer Straße 1g, (Ende der Fußgängerzone, Parkhaus)
45721 Haltern am See
Weblink: Bürgerservice der Stadt Haltern am See

Anmerkungen

  1. alle Angaben, wenn nicht anders vermekrt, gemäß:
    August Schumacher: Der rheinische Genealoge und Heraldiker Arnold Robens, in: Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienforschung, Band 10/1938, Sp. 77-84.
  2. Beyträge zur Statistik des Herzogthumes Berg, Band 1, 1802, hier: S. 129
  3. Sabine Graumann: Französische Verwaltung am Niederrhein, Das Roerdepartement 1798 - 1814 (= Düsseldorfer Schriften zur Neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein-Westfalens, Band 27), Essen 1990, ISBN 3-88474-141-1.
  4. alle genealogischen Angaben gemäß:
    Müller-Westphal, Lothar: Wappen und Genealogien Dürener Familien : Hausmarken, Wappen, Notarzeichen und biografische Daten von 7000 Personen aus acht Jahrhunderten, Düren 1989 hier S. 730 f.
  5. Macco, Hermann Friedrich: Aachener Wappen und Genealogien, Band 2, Aachen 1908, hier S. 94 und Tafel 86.

Weitere Literatur

  • Bonn, Matthias Michael: Sammlung von Materialien zur Geschichte Dürens, Düren 1835, hier S. 446 f.
  • Beck, Friedrich Adolf: Lebensbilder aus dem preussischen Rheinlande : ein belehrendes und unterhaltendes Lesebuch für Schule und Haus, Neuwied 1832 (1. Auflage), hier: S. 96.
  • August Schumacher: Arnold Robens, in: Heimatblätter (Beilage zur Dürener Zeitung) 3/1926, Nr. 18