Zeitgeschichte der Schule Jucknaten / Meißnersrode: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Bild Meißnersrode Schule 1938 01.png|miniatur|hochkant=3.0|rechts|Schulhaus Jucknaten / Meißnersrode, Süd-Ost-Ansicht, Aufnahme von 1938, erbaut 1737]]
[[Datei:Bild Meißnersrode Schule 1938 01.png|miniatur|hochkant=3.0|rechts|Schulhaus Jucknaten / Meißnersrode, Süd-Ost-Ansicht, Aufnahme von 1938, erbaut 1737]]
== Zeitgeschichte der Schule Jucknaten / Meißnersrode ==
== Vorbemerkungen ==


=== Genehmigung  ===
=== Genehmigung  ===

Version vom 29. Oktober 2011, 15:02 Uhr

Schulhaus Jucknaten / Meißnersrode, Süd-Ost-Ansicht, Aufnahme von 1938, erbaut 1737

Vorbemerkungen

Genehmigung

Die Genehmigung für die Veröffentlichung der „Zeigeschicht der Schule Jucknaten /Meißnersrode“ in GenWiki im „Portal Pillkallen“ unter der Auflage der ausschließlich nicht-kommerziellen Nutzung liegt mir, Günther Kraemer, von der „Kreisgemeinschaft Schloßberg/Ostpr. e.V. in der Landsmannschaft Ostpreußen e.V., Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen/Luhe“ schriftlich vom 19.03.2011 vor.

Redaktionelle Anmerkungen zum Original

Auf dem Aufkleber des Einbanddeckels der Schulchronik steht handschriftlich geschrieben: „Zeitgeschichte der Schule Jucknaten, Begonnen mit dem Jahre 1872“. Die ersten handschriftlich verfassten Seiten sind offensichtlich entfernt worden, jedoch sind noch schmale, beschriebene Randstreifen vorhanden. Die erste noch vorhandene Seite beginnt mit den Eintrag: „1893 Der Schulbesuch....“.

Nach dem Zustand des Originals ist zu vermuten, dass aufgrund des einzelgehefteten Innen-Doppelblattes (lose Fadenheftung), im Jahr 1896 zwischen den Textstellen (Seitenende) „… weil die Sommerferien begannen.“ und (nächster Seitenanfang) “Das Sedanfest wurde in...“ Seiten fehlen.

Im Jahr 1899 fehlen zwischen den Textstellen (Seitenende) „… für 6,00 M angeschafft werden.“ und (nächster Seitenanfang) „Röhren sind einschließlich Bruch...“ mehrere herausgerissene Seiten. Der Einband ist an dieser Stelle offen bis zum Rücken.

Die Seiten mit den Eintragungen für die Jahre 1902 bis 1905 sind ebenfalls sichtbar herausgetrennt worden, jedoch sind noch schmale, beschriebene Randstreifen vorhanden. Im Original befinden sich für den o.g. Zeitraum zwei Textseiten und in der Kopie noch zwei weitere Seiten.

Die nächste gesicherte Jahresangabe ist das Jahr 1906.

Der letzte Eintrag endet im Jahr 1937 mit dem Satzanfang: „So geht ein Dresch-“. Die Folgeseiten sind aus dem Einband herausgerissen worden.

Das Jahr 1893

Der Schulbesuch im Januar d. J. litt unter der grausigen Kälte, stand doch das Thermometer von Celsius, welches von dem Schulverband angeschafft wurde, drei Wochen lang unter –30°. Der kälteste Tag war der 16. Januar bei –36°. Ende März und September d. J. wurden sechs Konfirmandinnen entlassen, dagegen am 1. April 7 Anfänger aufgenommen.


Am 16.-18. Juli hielt Herr Pfarrer Zilius - Pilkallen[1] die Kirchenvisitation in Lasdehnen[2] ab, wobei Jucknaten[3] und Schilleningken[4] am Morgen des letzten Tages vortraten. Lection für die hiesige Schule war: Der 19. Psalm.

Das diesjährige Schulfest fiel des ungünstigen Wetters wegen aus. Da im Frühjahr und halben Sommer wenige Regentropfen fielen, so fehlte es hernach an Futter und Stroh, Obst, Kartoffeln. Runkeln gab es reichlich. Die Beackerung des Schullandes übernahm für 89 M der Gutsbesitzer Rammoser.

Zu dem jährlichen Verputzen und Weißen kam diesmal noch eine größere Reparatur des kleineren Schornsteins und der beiden Treppen der Schule dazu. Der Schulvorstand ließ diese Arbeiten auf Rechnung der Schulkasse ausführen. Ebenso wurde der Schulzaun ausgebessert.

Wie seit einigen Jahren, so ließ der Lehrer auch in diesem Herbst 1/2 Morgen Schulland mergeln. Das Ernteergebnis des Schullandes steigt dadurch und durch ausreichenden Gebrauch künstlicher Düngestoffe von Jahr zu Jahr. Der Martinimarktpreis für Roggen war 4,60 M, für Gerste 4,30 M, für Hafer 3,60 M.

Notizen zum tabellarischen Bericht über das Schulwesen: 19 deutsche, 3 littauische Knaben, 26 deutsche, 2 littauische Mädchen, 13 Hütekinder. Aufsatzhefte I.A. = 9 Hefte, II.Ab. 16 Hefte, 36 Schönschreibhefte, 24 Zeichenhefte, 18 Mädchen wurden in weiblichen Handarbeiten unterrichtet.

Am 30. November cr.[5] waren 69 Schüler; seit dem 1. April cr. waren 19 Schüler fort-, dagegen 37 Schüler angezogen. Von den fortgezogenen Schülern gehörten 5 der I.A., 7 der II.A. und 7 der Unterstufe an.

Von den vielen angezogenen Schülern gehören 2 der I.A., 14 der II.A. und die Mehrzahl, nämlich 21 Schüler der Unterstufe an. Dieser fortwährende Wechsel der Schüler in den beiden letzten Jahren erschwert die Arbeit des Lehrers sehr. Herr Kreisschulinspektor Kurpiun revidierte am 3. März, am 1. Juni cr.. Bei der Volkszählung 1890 hatte Jucknaten 252, Uszeszuppen[6] 60, Lubinehlen[7] 53, Alt Skardupönen[8] 32, Karunischken[9] 26, Nickelstanaten[10] 20, Endruscheiten[11] 8, Tulpeningken[12] 362 und Lasdehnen 1374 Einwohner.


  1. Pillkallen = ab 1938 Schloßberg
  2. Lasdehnen = ab 1938 Haselberg
  3. Jucknaten = ab 1938 Meißnersrode
  4. Schilleningken = ab 1938 Ebertann
  5. cr. = currentis = laufend = des laufenden Jahres, steht für das deutsche d. J.
  6. Uszeszuppen = ab 1938 Dachsheide
  7. Lubinehlen = ab 1938 Lubenwalde
  8. Alt Skardupönen = 1928 Eingliederung in Landgemeinde Karunischken
  9. Karunischken = ab 1928 in Königsfeld
  10. Nickelstanaten, ab 1928 Nickelstannaten = ab 1938 Altbaum
  11. Endruscheiten = ab 1938 Kleinluben
  12. Fußnotentext

Das Jahr 1894