Raudszen (Rautengrund): Unterschied zwischen den Versionen
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Man verstand es in '''Raudszen''', Familienfeste zu feiern und die Großbauern konnten es sich leisten, etwa bei Hochzeiten soviel Gäste einzuladen, daß 50 und mehr Wagen an der Fahrt zur Kirche nach [[Groß Lenkeningken]] erforderlich waren (und auch kamen), um die ca. 200 geladenen Gäste in einer langen Wagenkolonne zu befördern. Was so eine große Bauernhochzeit, die man manchmal einige Tage feierte, an Arbeit, Aufwand und Geld kostete, kann man sich ungefähr ausrechnen. Nun - man war sehr sparsam in anderen Dingen, doch eine Hochzeit durfte schon was kosten. | |||
== Kirchhöfe/Friedhöfe== | == Kirchhöfe/Friedhöfe== |
Version vom 21. Oktober 2011, 07:53 Uhr
Hierarchie
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Raudszen (Rautengrund)
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Ragnit > Raudszen (Rautengrund)
Einleitung
Raudszen, zu beiden Seiten der Szeszuppe liegend, die nur eine kurze Strecke hinter dem auf der rechten Seite gelegenen, sagenumwobenen Blocksberg vorbei in die Memel mündet, gehört mit zu den ältesten und größten Dörfern des Kirchspiels Groß Lenkeningken.
Wann die ersten Bewohner in Raudszen seßhaft wurden, ist nicht feststellbar, doch ist mit Sicherheit anzunehmen, daß dieses schon lange vor der Ordenszeit geschah. Seine Lage im Winkel von zwei Flüssen mit ihrem Fischreichtum sowie angrenzende große Wälder mit ihrem Reichtum an Wild, Waldfrüchten und Holz werden die alten Pruzzen schon sehr früh zu einer Ansiedlung verlockt haben.
Als sicher gilt, daß der in der Rautengrunder Gemarkung liegende Blocksberg eine Kultstätte der alten Pruzzen war und man kann auch vermuten, daß der Orden hier, wo die Szeszuppe in die Memel mündet, einen Stützpunkt angelegt hat zum Schutz gegen einfallende Litauer. [1]
Name
Raudzen (1938 - 1945 Rautengrund, lit. Raudžiai)
Der Name beschreibt die Vegetation.
- litauisch "raudis" = die Röte
- "raudoklis" = brauner Weiderich (bot. lythrum), violetter Weiderich, Blutweiderich
- "raudona" = kleine Hanfnessel, Ackerhohlzahn (bot. galeopsis ladanum)
- "raudolele" = bot. Dost, gemeiner Wohlgemut, hanfartiger Wasserdost, Kunigundenkraut
Allgemeine Informationen
Raudszen, Raudschen, (ab 1938 Rautengrund)
- Kreis Ragnit (bis 1922)
- Kreis Tilsit-Ragnit (von 1922 bis 1945)
- Rayon Neman (ab 1945)
Politische Einteilung / Zugehörigkeit
Letzte Statistik 1939:
Rautengrund (Einw.: 521 ; Fläche: 1.394 ha)
- alter Name: Raudszen (Raudschen)
- nach 1945 : Rjadino
- Aschelingen
- alter Namen: Aszolienen
- Dachsberg,Fö.
- Lenken
- nach 1945 : Lagernoe
Amtsbezirk Raudszen
- 15.04.1874
Bildung des Amtsbezirks Raudßen Nr. 5 im Kreis Ragnit aus den Landgemeinden Bambe, Groß Lenkeningken, Raudßen und Reisterbruch und den Gutsbezirken Aßolienen und Lenken, (6 Gemeinden/Gutsbezirke).
Er wird zunächst mitverwaltet vom Amtsvorsteher in Carlsberg.
- 01.01.1908
Der Amtsbezirk Raudszen umfaßt die Landgemeinden Bambe, Groß Lenkeningken, Raudszen und Reisterbruch und die Gutsbezirke Aszolienen, Lenken und Lobellen (7 Gemeinden/Gutsbezirke).
Kirchen
Kirchliche Zugehörigkeit
Raudszen gehörte bis zum 1. Oktober 1897 zum Kirchspiel Ragnit, danach zum neugebildeten Kirchspiel Groß Lenkeningken.
Man verstand es in Raudszen, Familienfeste zu feiern und die Großbauern konnten es sich leisten, etwa bei Hochzeiten soviel Gäste einzuladen, daß 50 und mehr Wagen an der Fahrt zur Kirche nach Groß Lenkeningken erforderlich waren (und auch kamen), um die ca. 200 geladenen Gäste in einer langen Wagenkolonne zu befördern. Was so eine große Bauernhochzeit, die man manchmal einige Tage feierte, an Arbeit, Aufwand und Geld kostete, kann man sich ungefähr ausrechnen. Nun - man war sehr sparsam in anderen Dingen, doch eine Hochzeit durfte schon was kosten.
Kirchhöfe/Friedhöfe
Geschichte
Archive, Bibliotheken
Genealogische und historische Quellen
Kirchenbücher
Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges
Persönlichkeiten
Verschiedenes
Karten
Vereine
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Weblinks
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>RAUUNDKO15CA</gov>
Quellen
- ↑ Quelle: Auszug aus dem Heimatbuch "Am Memelstrom und Ostfluß" von Ernst Hofer © 1967; Herausgeber Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit e.V. - Wiederauflage 1994