Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck/01/002

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck/01
Eine Veröffentlichung der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e.V. (GFKW).
<<<Vorherige Seite
[001]
Nächste Seite>>>
[003]
Datei:Nachrichten GFKW 01.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


Ferdinand Karl von Langen, ein hessischer Ahn Ernst von Wildenbruchs.

Von Peter von Gebhardt, Berlin-Wilmersdorf.

      Unter den Ahnen des Dichters und Hohenzollernsprößlings Ernst von Wildenbruch[1] darf eine Persönlichkeit das besondere Interesse des hessischen Familiengeschichtsforfchers in Anspruch nehmen: die des mütterlichen Großvaters des Dichters. Ernst von Wildenbruchs Vater, Ludwig, der erste des Namens „von Wildenbruch“, Sohn des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen und der Henriette Fromme[2], hatte in Großkochberg in Thüringen am 9. August 1837 die Ehe geschlossen mit Ernestine Ferdinandine Christiane Friederice Charlotte von Langen, die in Neumarkt in Schlesien am 31. Oktober 1805 geboren wurde[3]. Ihr Vater[4] war der damals bereits verstorbene kgl. preuß. Generalleutnant und Kommandant von Saarlouis Ferdinand Earl von Langen. Dessen Person soll uns hier beschäftigen.

      Ferdinand Carl von Langen starb in Saarlouis am 13. Februar 1820. Er war Ritter des Eisernen Kreuzes I. und II. Klasse, des russischen St. Annenordens II. Klasse und des St. Wladimirordens IV. Klasse. Als Todesursache gibt das Kirchenbuch „Verhärtung der Leber“ an. Sein Alter betrug 54 Jahre, zwei Monate und einen Tag. Am 17. Februar wurde er „mit allen militärischen Ehrenbezeigungen, begleitet von der Garnison und der Bürgerschaft“ „auf dem Glacis vor dem Französischen Tor links“ beigesetzt. Er hinterließ nach Angabe des Kirchenbuchs „keine Gattin, aber eine Tochter von 13 Jahren“. Als sein Herkunftsort wird „Homberg in Kurhessen" genannt.

      Da von Langens Geburt weder in Homburg an der Efze, noch in einem der anderen hessischen Orte dieses oder ähnlichen Namens zu finden war, galt es zunächst, seine militärische Laufbahn zu verfolgen, um auf Grund der Stammlisten und Erpeditionen der Truppenteile, bei denen er gestanden hat, Näheres über seine Herkunft zu erfahren. Die Nomenclatur und die Ortliebsche Sammlung des ehemaligen Kriegsarchivs[5] erleichterten dieses Unternehmen.

      Zuerst am 10. August 1786 finden wir den Sekondeleutnant Ferdinand von Langen im Regiment Chaumontet (leichtes Infanterie-Regiment


  1. Seine Ahnentafel wird im 5. Bande der von der „Zentralstelle füi deutsche Personen- und Familiengeschichte“ in Leipzig herausgegebenen „Deutschen Ahnentafeln“ erscheinen.
  2. Diese Schreibweise des Namens ist die richtige; die Ermittelung ihrer Ahnen ist inzwischen geglückt. Vgl. die eben erwähnte kommende Veröffentlichung.
  3. Ihr Geburtseintrag fand sich im Kirchenbuch des Füsilierbataillons von Boguslawski (Feldpropstei Berlin). — Ernestinens Leben ist beschrieben in dem Buche von Alb. von Boguslawski: Aus dem preußischen Hof- und diplomatischen Gesellschaftsleben, Stuttgart und Berlin l903, im 2. Teil.
  4. Ihre Mutter war Christiane von Schick, die im Alter von 30 Jahren in Neumarkt am 6. November 1805, also kurz nach der Entbindung, starb und am 9. darauf beerdigt wurde. Sie war die zweite Ehefrau von Langens.
  5. Jetzt im Pr. Geh. Staatsarchiv zu Berlin-Dahlem.