Lohmar (Rhein-Sieg-Kreis)

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Köln > Rhein-Sieg-Kreis > Stadt Lohmar


Lokalisierung der Stadt Lohmar innerhalb des Rhein-Sieg-Kreises
Lohmar auf der Tranchotkarte von 1817

Einleitung

"Die Annahme, daß die Siedlung keltischen Ursprungs ist, dürfte nicht von der Hand zu weisen sein. Der Name Lohmar wird zurückgeführt auf loh, lucus, Gehölz und mar, mare, Sumpf, eine Erklärung, die auf die Lage des Ortes im waldigen und sumpfigen Ufergelände der Acher vollends zutrifft".

  • Ludwig Traude (Siegburg): Lohmar. In:Bergischer Heimat-Kalender 1935, Seite 69.



Wappen

Wappen Stadt-Lohmar.jpg Beschreibung des Wappens:

Das Wappen der Stadt Lohmar ist geteilt; oben in Silber mit einem halben doppelschwänzigen, blaugekrönten, -bewehrten und -bezungten roten Löwen; unten in Grün mit einer leicht gewellten silbernen Deichsel

Allgemeine Information

alte Schreibweisen: Lomar, Lomer, Loemer.

Einwohner

  • 1810: 3.280
  • 1812: 3.423
  • 1895: 660
  • 1905: 896
  • 1910: 1.020
  • 1917: 1.249
  • 1925: 1.350


Politische Einteilung/Zugehörigkeit


Wappen von Lohmar Ortsteile der Stadt Lohmar im Rhein-Sieg-Kreis (Nordrhein-Westfalen)

Agger | Albach | Algert | Birk | Breidt | Dahlhaus | Deesem | Donrath | Durbusch | Ellhausen | Geber | Grimberg | Grünenborn | Hausen | Heide | Heppenberg | Höffen | Honrath | Honsbach | Kattwinkel | Klefhaus | Krahwinkel | Neuhonrath | Rotehöhe | Scheid | Scheiderhöhe | Wahlscheid.


Amt Lohmar 1931

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Katholische Kirche St. Johannes Enthauptung,

Pfarramt Kirchstraße 22, 53797 Lohmar, Tel. 0 2246-4232

Katholisches Pfarrarchiv Lohmar.

Urkunden, Akten und Amtsbücher 1512-1981,

Kirchenbücher 1662-1960,

Kapelle St. Isidor in Halberg (1732 eingeweiht).


Geschichte

  • Lohmar ist ein Kirchspiel im Herzogtum Berg, Amt Blankenberg.
  • 1348. Siegburg. Konstantin von Lohmar, Schultheiß (Friedr. Lau: Quellen zur Rechts- und Witschaftsgeschichte ...).
  • 1390.24. Juni, Diris von Lomer, Landschöffe des Amtes Blankenberg (Ferd. Schmitz: Urkundenbuch der Abtei Heisterbach, Bonn 1908).
  • 1408. Die Lohmarer Burg, erbaut von den Herren von Heinsberg, jetzt im Eigentum der Herren von Rode (Rheidt), wird an die Familie von Reven verpfändet (nach: Ludwig Traude: Burg und Ort Lohmar. In: Heimatbl. des Siegkreises, 1940, Heft 2).
  • 1444. Christi Himmelfahrt. Die Burg Lohmar wird von Johann von Roide und seiner Frau Irmgard an Gerhardus von der Reven und Jutta von Hatzfeld verkauft (Ludwig Traude: Burg und Ort Lohmar. In: Heimatbl. des Siegkreises, 1940, Heft 2).
  • 1493. Lohmar. Die Burgbewohner erhalten durch Herzog Wilhelm von Berg das Recht, auf ihrem Grund und Boden eine Mühle zu errichten (Ludwig Traude: Burg und Ort Lohmar. In: Heimatblätter des Siegkreises, 1940, Heft 2).
  • 1555. Lohmar, Errichtung eines Dingstuhls, dem die vier Honschaften Lohmar, Inger, Breidt und Halberg unterstanden Ludwig Traude: Burg und Ort Lohmar. In: Heimatblätter des Siegkreises, 1940, Heft 2).
  • 1555.15. Mai. Die „Erkundigungs-Kommission“in Blankenberg. Sie ermittelt im Amt neun Dingstühle oder Gerichte: Stadtgericht Blankenberg, Landgerichte in Geistingen, Birk oder Lohmar, Eitorf, Honrath, Neunkirchen, Uckerath und Winterscheid, sowie das Lehngericht in Dondorf, genannt das Eigen, das einen besonderen Rechtsstand besitzt. (siehe u.a. Delvos, Dekanat Siegburg, S. 289; auch bei: Harleß: Die Erkundigung über die Gerichtsverfassung im Herzogtum Berg vom Jahr 1555, in: ZdBG, Bd. 20, Jg. 1884, Bonn 1885, S. 129-134).
  • 1593.17. März. * Johann Henseler (später Schultheiß zu Lohmar und Inger) mit Katharina Kortenbach (Sammlung Alfter).
  • 1695. v. Heiden verkauft den freiadeligen Rittersitz Schönrath (auf Lohmarer Gebiet) mit den zugehörigen Höfen an Ernst von Erlenkamp für 29.600 Thlr. Zugehörig waren: Oberschönrath-Georgshof, Knipscherhof, Gammersbach, Lüghausen, Dahlhaus, Schlehecken, Körferhof, Boxhohn, Rambrückermühle und Gammersbachermühle, Steingütchen und Buschjohannesgütchen (W. L., Ein Dorf an der Grenze, in: Rund um den Michaelsberg).
  • 1689 Ausbruch der "Roten Ruhr".
  • 1699. Johann Kaspar v. Proff zu Menden, Herr zu Bülgenauel u. Lohmar, ist Landdinger des Amtes Blankenberg (bis 1718).
  • 1783.Dez.-21. Febr. 1784 war der Winter ungewöhnlich kalt und schneereich.
  • 1784. um den 23. Febr. brachte ein plötzlicher Wärmeeinbruch die enormen Schneemassen zum Schmelzen (schlimmes Hochwasser).
  • 1805.15. Dez.. Frieden von Schönbrunn. Maximilian-Josef von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld übergibt das Herzogtum Berg (und damit auch das Kirchspiel Lohmar) an Napoleon I. und erhält dafür als Weihnachtsgeschenk den Königstitel für Bayern (Übergabe des Herzogtums Berg am 15.3.1806).
  • 1806.16. März. Napoleon überträgt seinem Schwager Joachim Murat, Prinz u. Großadmiral von Frankreich, die beiden Herzogtümer Berg u. Kleve zum Besitz u. zur Nutzung
  • 1806. 3. Aug.. Das altbergische Land, jetzt Bestandteil des Großherzogtum, wird nach französischem Vorbild in die vier Arrondissements (Bezirke) Düsseldorf, Elberfeld, Siegburg und Mülheim eingeteilt.
  • 1815. Lohmar wird preußisch.
  • 1866.21. Okt. Der letzte der Verträge zwischen Preußen und 22 Staaten oder Freien Städten nördlich der Mainlinie über die Gründung des Deutschen Bundes wird unterzeichnet. Lohmar im Königreich Preußen ist nun eine Gemeinde im (Nord)Deutschen Bund.
  • 1871.18. Jan.. König Wilhelm von Preußen wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert; Gründung des II. Deutschen Kaiserreichs. Insgesamt gehen vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie und Hansestädte sowie das Reichsland Elsaß-Lothringen in das Reich ein. Lohmar ist nun eine Gemeinde im Deutschen Reich.
  • 1918.11.Novemb., Ausrufung der Republik im Deutschen Reich. Damit ist die konstitutionelle Monarchie durch die parlamentarische Demokratie abgelöst.
  • 1939. 3. Sept.. Großbritannien (samt Dominions) und Frankreich erklären Großdeutschland den Krieg.
  • 1945.April. Die US-Amerikaner besetzen Lohmar.
  • 1945. 7 Mai. Generalobert Jodl unterzeichnet für die Großdeutsche Wehrmacht gegenüber den Westalliierten in Reims die Kaptitulationsurkunde.
  • 1945. 8. Mai. Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der Großdeutschen Wehrmacht in Berlin-Karlshorst.
  • 1945. 5. Juni. Die Regierungen Großbritanniens, der USA, der UdSSR und Frankreichs übernehmen die Regierungsgewalt in Deutschland; Aufteilung in Besatzungszonen; Lohmar ist nunmehr Gemeinde in der britischen Besatzungszone.
  • 1946.21. Juni. Die Briten (unter Premierminister Clement Attlee) beschließen d. Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen.
  • 1946.23. Aug. Die britische Militärregierung verfügt die Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in ihrer Zone und setzt mit der Verordnung Nr. 46 die Errichtung der Länder Nordrhein-Westfalen, Hannover und Schleswig-Holstein in Kraft. Lohmar ist nun eine Gemeinde in Nordrhein-Westfalen (NRW).
  • 1948.17. Okt. Kommunalwahl.
  • 1949.23. Mai. Mit der Verkündigung des Grundgesetzes wird die Gründung der Bundesrepublik Deutschland vollzogen (die us-amerikanische, die britische und die französische Besatzungszone). Lohmar ist nunmehr Gemeinde in der BRD.
  • 1952. 9. Nov. Kommunalwahl.
  • 1969. aus den Gemeinden Lohmar, Breidt, Halberg, Honrath, Inger, Scheiderhöhe und Wahlscheid wird die Stadt Lohmar gebildet.
  • 2014.25. Mai. Kommunalwahl in Lohmar.


Häuser und Höfe

Birk, Halberg-Goswinshof, Halberg-Pastoratshof, Halberg-Schultheißenhof, Holl, Schachenauel, Sprengbüchel, Windlöck, Winkel.

Personen aus Birk in den Protokollen des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662; StA Siegburg. (Zusammengestellt von W. Günter Henseler, Kierspe). Beilgen [Sibille], Wirtin (wyrdinne zo Birck), (1512) 9/19v, Bernt van Bircke, Knecht von Hupricht Nalsmyt in der (Siegburger) Holzgasse, (1527) 11/134r, Bibgen/Bipgen van Bircke/Byrcke, (1548) 4/92r, (1525) 11/90v, (1526) 11/112v, (1526) 11/133v, 11/136r, (1528) 11/163r, (1546) 13/128r, (1548) 14/40r, (1550) 14/97v, (1551) 14/115r, 14/134v, 14/139r, Bypgen zu Bircke, Veildrever, (1525) 11/89r, Elys van Birck (Meister), (1512) 3/6v, (1513) 3/10v, (1517) 3/26r, (1516) 9/105v, Elys van Deesem by Birck, Meister, (1513) 9/28r, Elis/Elys van Dreysch by Birck, Meister, (1512) 3/5r, 3/6v, (1513) 3/10v, Elys van Geber by Birck wonafftich, (1512) 9/18v, Heynrich/Henrich van Birk/Birck, (1472) 2/106r, 2/107v, (1492) 2/204v, (1555) 15/37r, Hilger Bleygrever aus dem Birck, (1548) 14/35r, Jacop van Birck, (1513) 3/14r, Jacop, Meister Hyntzen Sohn van Birck, (1514) 3/22v, Joh. van Birck, (1499) 2/235v, 2/236r, (1453) 14/187v, 14/190r, Joh. Birck an der Kirche, (1581) 20/14v, Joh. Bolder van Birck, (1566) 17/96r, Joh. Kleingen zom Birck/Birken, (1564) 16/107r, 16/109adv, Joannes Offerman zu Birck, namens Godderts Linden, (1660) 31/27v, Joh., der Schroder van Birck, (1455) 2/10v, Joh., Wirt (wirdtz) van Birck, (1553) 14/186r, [Joh.]/Jan Zimmer van Birck, (1577) 18/171v, Joh. Zimmerman auß dem Birck, (1577) 18/172r, Knolben zo Birck (1476) 2/175r, [Maria] Mergen zo Birck, (1536) 4/13v, Peter Smyt van Bircke, (1527) 3/95v, Peter Smit v. Bircke u. Mettell, s. Ehefrau, verk. Anteile am Hs. Boesseroide in d. (Siegb.) Molengasse, (1526) 11/111r, Rorich van Birck, (1554) 14/232v, Schroder, der-, von Birke, (1453) 2/8r, Teil Knoede zo Birck, (1476) 2/175r, Thys Meister Elys Bruder van Birck, (1518) 9/219a, Thomas van Happenschos, Marien Sohn zu Birck, (1554) 14/223r, Tryne, Johans Frauwe van Albach (Alpach by Bircke), (1525) 11/99v, Vincenzius van Birck, (1519) 9/180v, Walburgen, van Birck, 9/156v,


  • Deesem, (Deyschs, Deysmes) in den Protokollen des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662; Historisches Archiv der Stadt Siegburg, Sign. A II/1-31. (Zusammengestellt von W. Günter Henseler, Kierspe).
  • Elys van Deesem/Deischs bei Birck, Meister, (1512) 3/5r, (1513) 9/28r,
  • Heinrich Bachman van Deysmes, [1491) 7/58v,


  • Der Henselerhof/Goswinshof, in Halberg.
  • vor 1549 Anton Henseler aus Siegburg, auf d. hohen Steinweg, Eigentümer.
  • 1553 Margaretha Henseler (Siegburg/Honsbach) erbt den Halberger Besitz ihres Vaters Anton Henseler.
  • 1571 Der Teilungsvertrag zwischen Margaretha Rode geb. Henseler und ihrem ehemal. Vormund Joh. Ley, bringt keine Veränderung der Eigentumsverhältnisse in Halberg; Margaretha bleibt Eigentümerin.
  • 1605 Ursula von Halberg, Tochter Conrad Henselers, ist des "Roden Halftersche".
  • nach 1623 Margaretha Rodes (geb. Henseler) Sohn Johann, vom Rodenhof in Wülfrath, ist Eigentümer.
  • 1644 Die Roden-Erben zum Rodenhaus bezahlen Steuern für ihr Gut in Halberg.
  • 1726 Johann Bertram Griefrath kauft Land aus dem schatzbaren Henselergut.
  • 1730 Graf v. Nesselrode aus Ereshoven ist Eigentümer des Henselerhofes.
  • 1730-1829 Göddert Böttner (* Gertr, Knitweiß) nesselrodischer Pächter.
  • 1751-1829 Joh. Goswin Böttner (* 13.4.1738, + 19.3.1829), nesselrodischer Pächter auf dem Goswinshof.
  • 1830-1872 Joh. Josef Böttner (* 14.2.1787, + 28.7.1872), nesselrodischer Pächter auf dem Goswinshof.
  • 1872-1912 Joh. Josef Böttner (* 14.4.1833, + 22.5.1912), Pächter.
  • 1912- Anton Böttner (* 23.12.1870, + 3.10.1957), Pächter,
  • um 1930 Die "Rheinischen Heimstätten" erwerben den Hof.
  • 1934/35 Einwohner (lt. Adreßbuch): Böttner, Anton, Landwort, Haunummer 4, Böttner, Heinrich, Ackergehilfe, Durst. Peter, Landarbeiter, Altmann, Johann, Landarbeiter, Altmann, Maria, Hausangestellte, Schwarzkopf, Bernhard, Landarbeiter.
  • 1939 Heinrich Böttner kauft den Goswinshof.
  • 1957-1971 Heinrich Böttner (* 21.1.1910, + 6.4.1971), Eigentümer.
  • 1971 Der Hof wird durch Erbregelung geteilt. Gertrud Sonntag geb. Böttner erhält die Gebäude, ein Bruder den größten Teil der Ländereien.
  • 1980 Die Ländereien werden verkauft.
  • 1986 Gertrud Sonntag geb. Böttner immer noch Eigentümerin der Gebäude.


  • Der Pastoratshof, in Halberg.
  • 1131 der "Halreberg" urkundlich erwähnt; Eigentümer St. Cassiusstift in Bonn.
  • 1310 Pfarrer Heinrich aus Lohmar verpachtet den Pastoratshof an Joh. von Reingerode (= Joh. v. Rengert),
  • 1623 Pfarrer Düscher erhebt den Zehnten in Halberg [vom Pastoratshof?].
  • 1751 Hinnerich Müller, Pastoratshalfe.
  • um 1830 Johann Adolf Müller, Pächter.
  • 1934/35 Einwohner (lt. Adreßbuch): Philipsen, Wilhelm, Landarbeiter, Wester, Josef, Landarbeiter.
  • 1984 Eheleute Bernhard Balensiefer, Eigentümer.


  • Der Vogtshof/Schultheißenhof/Thelenhof, in Halberg.
  • 1565-1594, Rurich Henseler in der Warden als Gutsbesitzer genannt.
  • 1594 Mewis zu Algert, Ehemann von Catharina Henseler, zahlt Steuern.
  • 1605 Conrad Henseler Eigentümer des Vogtshofes.
  • 1605 Ursula von Halberg, Conrad Henselers Tochter, zahlt ihrem Vater die Pacht.
  • 1635-1636 Schultheiß Johann Henseler, Enkel Konrad Henselers, Eigentümer des Schultheißenhofes.
  • nach 1636 Martin Griefrath, Schultheiß in Lohmar, Bewohner oder Pächter des Schultheißenhofes.
  • 1640 Johann Henseler (II.) aus Bonn, erbt die Ländereien seines Vaters Johann (I.).
  • 1644 Konrad Henseler (II.), Kriegskommissar in Bonn, Eigentümer.
  • 1667 Johann Henseler (III.) aus Bonn, verpachtet Ländereien an Peter Henscheid.
  • 1673 Joh. Bertram Griefrath "ex Halberg", Baccalaureus in Köln, wohnhaft auf dem Schultheißenhof ?
  • 1700 Joh. Bertram Griefrath, Gastwirt und Posthalter in Halberg (auf dem Schultheißenhof?).
  • 1701 Joh. Bertram Griefrath, Pächter des Goswins- und Thelenhofes.
  • 1726 Joh. Bertram Griefrath kauft Land vom freien Vogtsgut und aus dem schatzbaren Henselergut,
  • 1745-1766 Johann Limberg, Joh. Bertr. Griefraths Schwiegersohn, Eigentümer.
  • um 1830 Engelbert Mäurer, Pächter.
  • um 1930 die "Rheinische Heimstätten" erwerben den Thelenhof.
  • 1934/35, Einwohner (lt. Adressbuch): Mylenbusch, Hugo, Landwirt, Philipsen, Christian, Knecht.
  • vor 1971 Hugo Mylenbusch (+ 27.8.1971), Eigentümer.
  • 1971-1986 Inge Labudde geb. Mylenbusch (+ 8.1.1986), Eigentümerin.
  • 1986 Werner Labudde, Ehemann von Inge geb. Mylenbusch, Eigentümer.
  • (W.Günter Henseler: Stammtafel und Anmerkungen zur bergischen Stammgruppe der Henseler, Bäuerliches und bürgerliches Leben im Herzogtum Berg zwischen 1475 und 1650. Kierspe 1998).


  • Holl.
  • Das Gut Holl lag auf einem Höhenrücken, an der Straße Wahlscheid-Marialinden, etwa 3 km östlich von Honsbach; politisch gehörte es zum bergischen Amt Blankenberg, Kirchspiel Honrath, ab 1738 zum Kirchspiel Neuhonrath.
  • Holl war ursprünglich ein schatzfreier Hof. Dann aber, zumindest in den Jahren 1565 bis 1644 sattel- bzw. dienstpflichtig. Später erlangte Holl bemerkenswerterweise erneut Schatzfreiheit. Letzteres belegt ein Teil- oder Loszettel der Erben des Philipp Schiffbauer, vom 5. März 1781. Diese Urkunde soll sich, Wilhelm Becker zufolge (Der sattelfreie Hof zum Holl, S. 4, Anmerk. 1), im Besitz von Herrn Peter Büchel zu Holl befinden.
  • Holl hatte in besitzrechtlicher Hinsicht, im 16. und 17. Jahrhundert, ein ähnliches Schicksal wie der Hof Sprengbüchel, auf den ich an anderer Stelle noch zurückkomme.
  • Tabellarisch dargestellt, ergibt sich die folgende Eigentümer- oder Besitzerkette:
  • vor 1500 Eigentum der Familie Schelte aus Scheltensülz,
  • vor 1520 Eigentum des Ehepaares Elisabeth Schelte-Wilhelm Korte aus der Bach,
  • nach 1520 in der Nutzung des Ehepaares Elisabeth Schelte-Heinrich Ley zu Honsbach,
  • nach 1543 Eigentum der Anna Korte, in der Nutzung der Familie Johann v. Ley zu Honsbach,
  • nach 1553 Eigentum der Margaretha Henseler, Tochter von Anna Ley geb. Korte,
  • nach 1570 Eigentum Johann von Leys, Margaretha Henselers ehemaliger Vormund,
  • ? Eigentum Elisabeth von Leys, Ehefrau von Hermann Korte,
  • 1593 Eigentum Catharina Kortes, Ehefrau Johann Henselers,
  • 1640 Anna Hermeroth geb. Henseler erbt das Gut Holl.
  • Aus der ehelichen Verbindung Elisabeth Schelte-Wilhelm Korte war, wie wir bereits an anderer Stelle hörten, lediglich die Tochter Anna Korte hervorgegangen, die spätere Ehefrau Anton Henselers. Sie wurde Erbin des elterlichen Vermögens, so also auch des Gutes zu Holl. Da Elisabeth jedoch nach dem Tode Wilhelm Kortes Heinrich Ley geheiratet hatte, ging Holl zunächst in dessen Verwaltung über. Er rundete den Besitz in der Folgezeit durch einige Landzukäufe ab. Dennoch kann der Hof in dieser Zeit, nach 1530 bis etwa 1560, nicht groß gewesen sein, denn der leysche Pächter oder Halfe war zeitweilig verpflichtet, auch in Honsbach die Pflug- und Ackerdienste mit zu übernehmen. Auf die bescheidene Größe des Gutes weisen möglicherweise auch die Bezeichnungen "Hollgen" oder "Hollchen" hin, die im Urkundenbestand mehrmals gebraucht werden. Das sich zumindestens in der Jahrhundertmitte nicht der gesamte Grundbesitz der Flur Holl in einer Hand befunden hat, beweist die Tatsache, daß es Heinrich Ley möglich war, Land hinzu zu kaufen.
  • Heinrich Leys Sohn Johann, war, wie wir schon wissen, Vormund über Margaretha Henseler, der Erbin Anna Kortes, geworden. Nach der Beendigung seiner Tutorschaft stand ihm rechtlich für seine Tätigkeit eine Entschädigung zu, die ihm nicht zuletzt auch seine Kosten ersetzen sollte. Bei dem umfangreichen Grundbesitz seines Mündels richtete sich Johann von Leys Augenmerk vor allem auf ihre Anteile am Gut Honsbach aber auch auf jene Immobilien, die im Nahbereich Honsbachs lagen. Im Jahre 1570 mußte Margaretha Henseler nicht nur auf Honsbach sondern auch auf Holl verzichten (HStA Ddf., RKG, Rhode contra Leyen, Fol. 337b, 338, 387, 402b, Verzichterklärung).
  • In den Jahren zwischen 1570 und 1593 verpachtete Johann v. Ley das Gut Holl an einen Halfen namens Braun, aus Meisenich, der mit einer Catharina verheiratet war (HStA Ddf., RKG, Rhode contra Leyen, Fol. 316, 403, 444b). Da die Prozeßakten nur diesen einen Braun kennen, war er es wohl, der Johann v. Ley zeitweilig beim Ausbau des Gutes Honsbach geholfen hat. Ob er identisch ist mit dem Braun aus der Gutmühle, Kirchspiel Seelscheidt, und dem Erbauer der Steinermühle (1582), "an dem Stege neben dem Haus Doden Man, an der Landstraße in Seelscheidt gelegen" bedarf noch der Klärung (Hirtsiefer: Alte Mühlen, /Färber: Seelscheider Familien). Als Zeuge im RKG-Prozeß Rode-Ley vermittelte er eher den Eindruck, sein Leben lang Pächter oder Halfe gewesen zu sein: ".. Er .. Braun zur Bach oder Holl sei in Seelscheidt zu Meißenich geborenn erzogenn vnd hab folgendts erstlich im Kirspell Honradt zu Scheidt zwolft Jar, darnach zur Bach Neun Jar, folgendts zum Holl achtzehenn, wie darnach zu Schachenauwell sechs Jar, vnd bis anhero zu Meisenich in die zwei Jar gewontt; Hab sich vorhin vff ermeltes ..... erhaltten vnd nunmehr ernehre Er sich seiner arbeit vnd erbschafft" (RKG., Fol. 444b). Seine Ehefrau Catharina, war, wie sie aussagte, "zu Honßbach geborenn erzogenn, ietzo, (1604) zu Meißenich in Selscheidt vnd ernehre sich ihres patrimonals guttes" (HStA Ddf., RKG, Rhode contra Leyen, Fol. 450b).
  • In einem Steuerzettel aus dem Jahre 1594 heißt es: "Heinrich Ley und Johann Henseler zu Blankenberg tuen zusammen einen Dienst vom Gut Holl und Honßbach" (Hirtsiefer: Rittersitze). Dieser Beleg könnte zu der Annahme verführen, daß Holl 1570 den Henseler eben doch nicht verloren gegangen ist. Es war aber so, daß Holl, nach 1570, von Johann v. Ley als Heiratsgut an seine Tochter Elisabeth Ley gegeben wurde, die Hermann Korte geehelicht hatte. Deren Tochter, Katharina Korte, bekam Holl - oder einen Teil davon - dann im Jahre 1593 als Mitgift, bei ihrer Heirat mit Johann Henseler. Somit ist also die Brücke zu jenem Steuerzettel-Eintrag geschlagen.
  • Nach dem Ableben des Ehepaares Johann Henseler-Catharina Korte erbte, 1640, die Tochter Anna, Ehefrau eines Hermeroth, das Gut Holl.
  • Es bleibt zu untersuchen, ob nicht auch aus der dreimaligen Überschreibung oder Vererbung Holls jeweils an eine Tochter, ein Rückschluß auf die wirtschaftliche Bedeutung des Gutes abzuleiten ist.
  • Jux (Die Rittersitze) bringt einen Steuereintrag aus dem Jahre 1644 in dem es heißt: "Wimmar Ley von Hönspach und das gutt zum höll genandt thun zusammen ein pferd" Der Text scheint mir verstümmelt zu sein, denn mit wem verrichtet Wimmar diesen Dienst? Das Original müßte eingesehen und neu transkribiert werden.
  • Ein letzter Hinweis auf den Ausbau Holls im Jahre 1736, liegt schon außerhalb des Rahmens dieser Untersuchung. Als Anknüpfungspunkt für zukünftige oder weiterführende Forschungen soll jedoch festgehalten werden, daß es die Brüder Hans und Bertram Vielenbach waren, die das Wohnstallhaus errichteten (Becker: Der sattelfreie Hof Holl, S. 5). Becker lieferte dazu folgende genealogische Daten:
  • Bertram Vielenbach, + 8. 6.1790, "libero statu",
  • I. Neuhonrath, 18.8.1739, Eva Maria Sontgerat (+ 21.1.1755),
  • II. Neuhonrath, Elisabeth Gronenwaldt (+ 7.1.1768).
  • Zwei Tage vor seinem Ableben stiftete Bertram Vielenbach 100 Taler für die katholische Pfarrkirche Neuhonrath. Im Jahre 1735 war er noch Halfmann auf Holl, aber er starb als freier Mann-libero statu.
  • Das die Vielenbachs schon lange vor 1735 in Holl gelebt haben, kann aus einem Fußfall zwischen Holl und Kern aus dem Jahre 1719 geschlossen werden, den Agnes Fielenbach gen. Lindenberg in Auftrag gab und errichten ließ. (W.Günter Henseler: Stammtafel und Anmerkungen zur bergischen Stammgruppe der Henseler, Bäuerliches und bürgerliches Leben im Herzogtum Berg zwischen 1475 und 1650. Kierspe 1998).


  • Inger (Ingeren, Inre, Ynre).
  • (Protokolle des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, StA Siegburg, Historisches Archiv der Stadt Siegburg. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe).
  • Inre, Ynre [Inger], (1496) 2/225v, (1517) 9/135r,
  • die van Inre, (1492) 2/203r, (1493) 2/207r, (1495) 2/216r, 2/219r, (1497) 2/228r, (1498) 2/229v, (1499) 2/234v, 2/236r, (1645) 30/97v,
  • Ynre, kinderlos verstorben, auch ohne Enkel, sein nächster Verwandter ist Jungheyntzen in d. Ulgassen, (1490) 2/195v, (1491) 2/200v, (1494) 2/211v, 2/215r, (1499) 2/234v,
  • der lange Halfmann zu Inger, (1552) 14/160v, 14/160r,
  • Hochzeit zu Inger, (1611) 26/190r,
  • Ambrosius van Ynre u. seine Geschwister Heinrich, Johan, Peter, Elsa u. Druda, (1493) 7/87v,
  • Heynrich van Ynre, Teilgyns Sohn, (1490) 7/54v,
  • Heynr. v. Ynre, Joh. v. Ynre, Ambrosius und Peter, seine Brüder, Elssa u. Druda, seine Schwestern, (1493) 7/87v,
  • Heynrich van Ynre, Johan, syn broder und Junghyntz selige, yr oem, (1494) 7/119r,
  • Heynrich van Ynre und sein Verwandter Johann, Hennens Sohn v. Geber (Gaber), (1485) 7/11v,
  • Heynrich, Joh. u. Elsgen v. Ynre sowie Joh. v. Geber geben Kindteil aus d. jung Heyntzen Gut an Heynen (1490) 7/51r,
  • Johan van Inre/Ynre, (1491) 2/198r, (1492) 2/202v, 2/206v, (1491) 7/61v, (1492) 7/73r, (1516) 9/117r,
  • Johan und Heinrich van Ynre, Brüder, (1485) 7/11v,
  • Johanne Kurt van Inre, (1491) 7/62r,
  • Johan van Ynre und das Erbe, das jung Heintz bewohnt, (1491) 2/197v,
  • Johan Putz zu Ingeren, (1644) 30LE/36v, (1646) 30/115r, 30/116r,
  • Peter Korniss van Ynre, (1492) 7/42v, (1496) 7/142r,
  • Peter, des langen Rorichs Sohn zu Inger, (1581) 20/14v,
  • Teylgen van Inre, Vater von Johan und Heynrich van Inre, (1491) 7/58v,
  • Thoenis Schmitt zu Inger, (1597) 27/18v, 27/18r,


  • Kirchscheid
  • Kirchscheide, Kirchscheidt, Kirchscheyd, Kirenscheide [Kirchsp. Lohmar], (1536) 4/16v, (1558) 4/159v,
  • Erbe (erfftzaill) zo Kirchscheyd, (1507) 8/118v,
  • Hof (hoff) zu Kirchscheide, (1536) 4/16v, (1536) 12/85r,
  • Hofgut (hoffsgoet) zo Kirchscheyd, up den Hoff des Gotzhuse zo Syberch, (1497) 7/182r,
  • Hoffsgerichtz zu Kirchscheide, (1557) 4/149v,
  • Hoffgesworen zo Kirchscheide, (1546) 4/73v, (1548) 4/97v, (1557) 4/149v, (1558) 4/159v,
  • Braunen zu Kirchscheidt, (1602) 28/2v,
  • Bruin, halffman zu Kirchscheidt, (1567) 17/254r, 17/256v,
  • Johan, halfe zu Kirenscheide, (1523) 11/43v,
  • Jorgen van Kirchscheyd und sein Bruder Johan Nydecken, (1510) 2/287r,
  • Jorgen van Kirchscheyd und sein Oem Hyntz van den Bircken, (1510) 2/287r,


  • Schachenauel.
  • 1566 Johann Weidennist und Berthram an Ontzenorth, zur zeit burgemeistere, anno [15]66, am 26. monatz july.
  • Uff vorschrieben datum haben die ersame Herman zum Kettenputz und Johann Oberstoltz als vormunder etwan Johann Wolschlegers nachgelassener kinder gegen und widder Metzgen, etwan Hennekes in der Holtzgassen saliger nachgelassener dochter, kundt und kundtschaft gefurt und zu zeugen furgestalt Severinen von Schachtenaw und Hennessen auff der Sultzen, mit bit, die als zeugen antzunehmen und eigentlich zu underfragen wes innen sambt und sonder noch von der heilichsvorwarden, so hiebevor zwischen Agathen obgnantz Wolschlegers gewesener hausfrauwen und Johannen von Lindtlan, auch sunst Wolschleger gnant, irem lesten eheman auffgericht, kundich und bewust sie.
  • Darauff die zeugen bei iren gethanen burgereiden und trauwen gelassen, meineidtz und der falsch zeugenden beschwerliche straiff mit fleiß erinnert, und haben getzeugt wie nachfolgt.
  • Severin Schachtenaw sagt und zeugt, das er hiebevor neben anderen gueten freunden zu ermelter heilichberedungh geroiffen und erpetten worden und doselbst in heilichsvorwarden abgeredt und entschlossen sei, im fall obernante Agatha fur iren kunfftigen haußwirdt Johannen mit todt abgehen wurde, das er alßdann ire zwei vorkinder solt ertziehen und auff die schull halten, auch handtwercker lernen laissen und darneben jeglichs zu den bestetlichen tagen geben und handtreichen funffzehen Daler, wilche also auch von einem auff das ander sollen erben und sterben.
  • Hannes von der Sultzen, auch als ein mitgebettener heilichsfreundt, zeugt und sagt gleichfals bei seiner ehren und trauwen, ausserhalb das jeglichem kindt noch neben den vorgerurten Pfenningen ein buchlings mantell solt gegeben werden.
  • (Protokolle des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, StA Siegburg, A II/17, Bl. 88r-89v. Edition: W. Günter Henseler).


  • Das Gut Schachenauel war wohl zu keiner Zeit in Händen von ..... Dem Fragenkatalog kann man entnehmen, daß Johann Ley verschiedene Liegenschaften, insbesondere Wiesen, von Thielen von Schachenauel und seinen Miterben gekauft hat. Diese landwirtschaftlichen Nutzflächen wurden von ihm (um 1570) "uff Honßbach mit gebraucht". Dies bedeutet doch wohl, wenn ich es richtig sehe, daß die Schachenaueler Zukäufe nicht sehr bedeutend gewesen sind und sie möglicherweise keine Wirtschaftsgebäude eingeschlossen haben. Dennoch gibt der leysche Halfe Braun zur Bach an, sechs Jahre lang in Schachenauel gewohnt zu haben (HStA Ddf., RKG, 735/2660 II, Rhode contra Ley, Fol. 444b).
  • Daß der Eindruck, Schachenauel habe nur aus einem Hof bestanden, trügerisch ist, beweisen die Steuerzettel des 17. Jahrhunderts:
  • 1644/46 und 1653 "Johann Schiffbewer in Wahlscheid von seinem guett zu Schachenauwell, vorhin Friedrich Meuchgens nachgelassene Wittib Margaretha Katterbach, 1 Foeder" (HStA Ddf., JB III/R, Nr. 65, S. 13/18. auch: Hirtsiefer: Die geistigen und adeligen Güter).
  • Johann Schiffbewer hat einen adlichen hoff, so Schachenawel genant wirdt" (Jux: Die Rittersitze).
  • 1644/1645 "Keupperts[?] guett zue Schachenauwell modo Dreeß, herbstschatz 6 Sch[illing], mayschatz 4 Sch[illing], foederhaber 6, Satzhaber 1 1/2, hoener 2 Stück".
  • Curtenbachs guett zu Schachenauwell, herbstschatz 1 Marc, mayschatz 8 Sch[illing], Satzhaberen 3",
  • Leyen guett zu Schachenauwell, herbstschatz 10 Sch[illing], mayschatz 6 Sch[illing]",
  • Jacob zu Schachenauwell, herbstschatz 1 Marc, 4 Sch[illing], mayschatz 6 Sch[illing], foederhaber 6, Satzhaber 1 1/2, hoener 2 Stück",
  • Peters Erben zu Schachenauwell, herbstschatz 1 Marc, 6 Sch[illing], mayschatz 10 Sch[illing], foederhaber 6, Vogtshaber 1, hoener 2 Stück",
  • noch Ley erben zue Schachenauwell, herbstschatz 4 Sch[illing], mayschatz 2 Sch[illing]".
  • Keupperts guett zue Schachenauwell modo Dreeß" (HStA Ddf., JB III/R, Nr. 62, S. 374b-375b).
  • Im 17./18. Jahrhundert lebten auf Schachenauel (u.a.) die Familien Wasser und Fischer:
  • Engel N.N.,
  • Schachenauel um 1660, + Honrath nach 5.1723.
  • Johannes Heinrich Bacher, * Schachenauel um 1675, + Wiedenhof/Scheid (Honrath), 1739, oo Honrath um 1716, Anna Christina Fischer, * Schachenauel um 1690, zur Heide (Honrath vor 1745.
  • Joh. Wilh. Wasser, Landwirt zu Schachenauel, * um 1700, + 1764, * Anna Cathar. Lüderich, + Schachenauel 12.12.1764.
  • Johannes Römer, * Schachenauel um 1712, + Acher/Agger (Honrath) 5.4.1783, oo Honrath 13.11.1740, Anna Kathar. Klein.
  • Johannes Pitter Bacher, + Schachenauel vor 1717, oo nach 1669, Merge N.N.,
  • Pitter Wasser, Landwirt zu Schachenauel, * um 1730: Er hatte 1756 die beiden Kinder Anna Sybilla Wasser, + Schachenauel, 25.2.1756, und August Wimar Wasser, 1803 Witwer auf Schachenauel (Wasser: Die evangel. Familien; dort auch noch jüngere Daten).
  • Andreas Lindenberg genannt Fischer, + Schachenauel vor 1736, oo Honrath 15.10.1681, Anna Catharina Schiffbauer, + Schachenauel, nach 1717.
  • (W.Günter Henseler: Stammtafel und Anmerkungen zur bergischen Stammgruppe der Henseler, Bäuerliches und bürgerliches Leben im Herzogtum Berg zwischen 1475 und 1650. Kierspe 1998).


  • Vorfahren aus dem Ober-/Bergischen Land [14 Generationen] von Birger Happ, * 14. Dez. 1962 in Bensberg, (Stand: 01.07.2004) www.sh-honig.de/honig/380.htm-5k-


  • Schiffarth.
  • Der Ort Schiffart liegt auf der westlichen Seite der Agger. Er besteht aus nur wenigen Häusern, hauptsächlich längs der Schiffarther Straße, im heutigen Lohmarer Ortsteil Wahlscheid.
  • Im Jahre 1580 trat der etwa „funff oder sechsundviertzigh jar altte“ Johann Scheiffart (Johann zu Scheiffart) vor dem Reichskammergericht als Zeuge im Prozeß [Johann] Rode gegen [Johann] Leyen und Consorten auf. Er gab an, in Scheiffarth [etwa 1535?] geboren und erzogen zu sein. Er wohne auch dort und „ernehre“ sich von des „producentis [Johann v. Leys] Nichten Grietgen [Henselers] Gut zu Scheiffarth“.
  • An anderer Stelle weist der Gerichtszeuge Johann Scheiffarth darauf hin, daß seine Eltern schon Pächter bei Greitgens Mutter Entgen Kurtten [∞ Anton Henseler] und deren Mutter, Elisabethen Schelten [∞ I. Wilhelm Korte, ∞ II. Heinrich von Ley] gewesen sind. (HstA Ddf., RKGP, Roden contra Leyen, fol. 474a-474b). Danach muß das Gut Scheiffarth also vor 1552 Eigentum oder wenigstens im Besitz der Familie Korte-Schelten gewesen sein.
  • Über die Art und Höhe der Pacht sagt Johann zu Scheiffart [1580], sein Vater „hette vor dem und er“ [Johann zu Scheiffarth] „nach Endtgens und Peteren Mays, eheleutten, absterben, dem Johann von Ley von dem Gut zu Scheiffarth etliche jaer zwolff Gulden pachts und vier punct [Pfund] flachs zu einem newen jar geliebert. Das gutt zu Scheiffart gebe jarlichs zwolff Gulden und vier pfund flachß und sunst nit mehr. ..... Er, zeugh“ [Johann zu Scheiffart], „und sein vatter hetten allen jars iren pacht, vermogs voriger deposition, bezalt und weren also bemelter Entgen“ [Mey, verwitw. Henseler, geborene Korte] „und deren erben nichts schuldig pleiben. (verfertigt am sechszehenden january anno [15]80, Nicolaus Weiler, notar“. (HstA Ddf., RKGP. Fol. 477b-479a. Edition W. Günter Henseler).
  • [Anna/Entgen Korte, ∞ I. Anton Henseler, ∞ II. Peter Mey, beide an der Pest + Siegburg 1553].
  • Sprengbüchel.
  • Sprengbüchel lag im ehemaligen Herzogtum Berg, Amt Blankenberg, Kirchspiel Honrath, in einer Flur östlich von Honsbach.
  • Eine zweifelsfreie Deutung des Ortsnamens ist mir nicht möglich, doch die Silbe "büchel" weist auf einen Buckel, eine Erhebung, hin.
  • Sprengbüchel ist untergegangen. Wann dies geschehen ist, kann ich nicht sagen. Da der Hof jedoch in der Ploennies-Karte nicht zu finden ist, müßte er schon vor dieser Zeit, vor 1715, verschwunden sein, jedoch nach 1644. Wilhelm Becker zufolge, lebt der Name Sprengbüchel heute noch als Bezeichnung einer Flur (Becker: Der sattelfreie Hof zum Holl, S. 5).
  • Die archivalische Überlieferung besagt, daß die Ländereien um Sprengbüchel bis 1520 im wesentlichen Eigentum des Ehepaares Wilh. Korte-Elisabeth Schelte gewesen sind. Als nach dem Ableben Wilhelms, seine Witwe in zweiter Ehe Heinrich Ley geheiratet hatte, kam es für die Gemarkung Sprengbüchel zu einigen Veränderungen. Heinrich Ley rundete nämlich durch mehrere Grundstückskäufe den dortigen Besitz ab und übernahm die Verwaltung der Ländereien. Dies war irgendwann zwischen 1522 und 1530. Festzuhalten ist hier, daß die Arbeit des Ehegatten, Heinrichs Aktivitäten, selbstverständlich bei Beendigung des gesetzlichen Güterstandes als Wertveränderung der Zugewinngemeinschaft zugerechnet wurde, seine Ehefrau Elisabeth Korte damit nicht mehr die unbeschränkte Eigentümerin Sprengbüchels war, sondern Heinrich nun ebenfalls juristisch Ansprüche erworben hatte, was natürlich erbrechtliche Folgen nach sich zog. Nach dem Hinscheiden Elisabeth Kortes blieb Heinrich Ley zunächst weiter der Bewirtschafter Sprengbüchels. Das kortesche Erbe aber ging voll an die Tochter Anna Korte, Heinrichs Rechte fielen später an den Sohn Johann v. Ley, der das Wohnhaus in Sprengbüchel errichtete. Wir können jetzt erst von einem "Gut" - oder im heutigen Sprach-gebrauch - von einer Bauernstelle sprechen.
  • Es ist schon mehrfach herausgestellt worden, daß Anna Korte wiederum ihre Tochter Greitgen/Margaretha Henseler beerbte, die somit, neben Johann v. Ley, Eigentümerin in Sprengbüchel wurde. Doch schon am 6. März 1572 verzichtete das Ehepaar Johann Ley-Catharina Rode auf ihre sprengbücheler Ansprüche, zugunsten Margaretha Henselers (Verzichterklärung, s.a.a.O.). Die Einheit des Gutes war somit wieder hergestellt - müßte man annehmen.
  • Die innere Logik unserer Überlegungen werden von der archivalischen Überlieferung zunächst voll bestätigt. Im RKGP Rhode-Leyen erfolgt auf die Frage, "ob nit war, daß Clegers Vatter vnd mutter auch eingehabtt vnd Kleger noch besitze, im Ambt Blankenbergh ein guet, Sprengbuchell genandt, darinnen beclagter Altvatter, Henrich Ley, etliche Länderey gegoldenn vnd vielgenannter Johann Ley das Hauß daraufstehend gebauwet?", erfolgte die Anwort Ursula Henselers, 1606, daß Johann Rode, also Margaretha Henselers Sohn, "daß gut Sprenghbüchell in seinem gebrauch" habe, vnd weiters wiße sie nit" (RKG, Fol. 388a). Der Zeuge Anton Henseler äußerte sich im gleichen Sinne wie Ursula: "... daß Er gehort, daß Johannes Ley sehligs, daselbst etliche guetter ... gegolden habe vnd producentis Mutter" (also Margaretha Henseler) "Sprenghbuchell itzo einhabenn solle" (RKG, Fol. 377b). Auch die Frage an Heinrich Korte, ob es nicht stimme, daß Heinrich Ley von Mhoen Hillon(?) zu Sprengbuchel Erbschaften aufgekauft habe, bestätigt nur, was ich zur frühen Geschichte Sprengbüchel geäußert habe.
  • Sehr erstaunen muß dann allerdings der Inhalt des Testaments des Ehepaares Heinrich von Ley-Agnes von der Schmitten, aus dem Jahre 1631. Wir lesen dort nämlich, daß Heinrich und Agnes ihren Kindern außer Honsbach, Hasenberg, Schachenauel, einer Wiese in Holl, auch Sprengbüchel vererben. Dieses Ehepaar muß also nach 1606 Länderein (alle oder einige) in Sprengbüchel zurück - oder neu - erworben haben. Die Aussagen des Blankenberger Rentbuchs aus dem Jahre 1644, weisen in die gleiche Richtung, denn es heißt dort, daß Wymar Ley, Scholtheiß zu Honrath, Steuern zahlt "von seinem Gut in sprungbuchell, vorhin Brüchtenmeister Ley, vorhin Johannes Ley .....
  • Leyen erben von Sprengbuchell Herbschatz 1 marc, 2 sch., mayschatz 8 sch." (HStA Ddf., JB II/R, Nr. 62, S. 374a).
  • 1646. "Wymar Ley, Schultheiß zue Hoenradt In Hoenraidt vnd Waelscheidt gibt von seinem gutt zue Sprungbuchell, vorhin Bruchten-meister Ley, Ein Foeder, zum Sprungbuchell, vorhin Johannes Ley daeselbsten, Ein Foeder, (HStA Ddf., JB III/R, Nr. 65, S. 13/18).
  • Wimmar Ley vom Clausen guttgen zur Acher, welches auf Sprengbuchell mit den Kirchmeisteren, Provisoren vnd Pastoreyen folgendts verwechselt worden, gibt herbstschatz 2 sch., mayschatz 2 sch[illing].
  • Nach dem bisher Gesagten ergibt sich aber zumindestens für einen Teil Sprengbüchels folgende Eigentümer- oder Besitzerkette

vor 1520 im Eigentum des Ehepaares Korte und Anderer,

  • nach 1520 Eigentum Elisabeth Kortes, Ehefrau Heinrich Leys,
  • nach 1543 Teileigentum Anna Kortes, Teileigentum Johann v. Leys,
  • nach 1553 Teileigentum Margaretha Henselers, Teileigentum Johann v. Leys,
  • nach 1570 Eigentum Margaretha Henselers, Ehefrau Georg Rodes,
  • um 1606 Eigentum Johann Rodes, Sohn von Margaretha Henseler u. Georg Rode,
  • um 1631-1644 Eigentum der Familie v. Ley.
  • (W.Günter Henseler: Stammtafel und Anmerkungen zur bergischen Stammgruppe der Henseler, Bäuerliches und bürgerliches Leben im Herzogtum Berg zwischen 1475 und 1650. Kierspe 1998).


  • Windlöck
  • Das Gut Wintlocken, südlich von Honrath, gehörte im 16. Jahrhundert den von Leys. Erst später, vor 1644, fiel es an Joest von Hammerstein.
  • Griet in der Wintlocken, Magd bei Elisabeth Korte geb. Schelten in Honsbach, schildert 1604 als Gerichtszeugin anschaulich und ausführlich das Ableben ihrer Herrin, in der Christnacht des Jahres 1552. (HStA Ddf, RKG, Rhode-Leyen, fol. 458-459).


  • Kirchspiel Honradt.
  • Juncker Joest von Hammerstein zu Honradt hat ein adelich Sitz daselbsten. Darzu sein nachfolgende Höff gehörig.
  • 1. der hoff in den Wintlacken,
  • 2. der hoff zu Bircken,
  • 3. der hoff zu Oberhauß, 4. der hoff zu Hönenberg, 5. der hoff zu Scheidt.
  • (Dr. Anton Jux, Die Rittersitze, Sattelgüter und freien Höfe der Kirchspiele Seelscheid, Lohmar, Honrath und Walscheid um 1653, Manuskript.)


  • Winkel.
  • Hof Winkel (Winckel), 1485 in den Protokollen des adeligen Schöffengerichts in Siegburg genannt, StA Siegb., A II/2 214v.

Burgen und Adel

  • Schloss Auel, Wahlscheid, 18. Jahrhundert
  • Burg Lohmar, Lohmar-Zentrum, 14. Jahrhundert, erbaut von den Blankenberger Grafen. Danach ging die Burg an die Herren von Roide (Rheidt). von diesen (1444) an die Familie von der Reven über.
  • Burg Hausdorp, Hausdorp-Hausen, 16. Jahrhundert, ehemaliger Rittersitz
  • Burg Honrath, Honrath, Mitte 16. Jahrhundert
  • Burg Schönrath, ehemaliger Rittersitz, Hauptburg 15. Jahrhundert,
  • Burg Sülz, 18. Jahrhundert, Reste der alten Wasserburg,
  • Haus Honsbach, 1.Hälfte des 16. Jahrhunderts Familie von Ley; zunächst als Bewohner, dann als Teileigentümer und schließlich (1571) als Gesamt-Eigentümer bis 1749, danach Peter Josef von Proff, Landdinger des Amtes Blankenberg.
  • Honsbach
  • 1551.12. Mrz.. * Johann v. Ley, Sohn des Schultheißen Heinrich v. Ley aus Honsbach, Kirchsp. Honrath, mit Katharina Rode vom Rodenhof in Wülfrath.
  • 1553. 4. Okt.. Siegburg. Anna geb. Korte aus Honsbach, Ehefrau v. Peter Mey, Witwe von Anton Henseler, setzt ihr Testament auf.
  • 1553. 6. Okt.. Siegburg. Peter Mey, Färber, Ehemann von Anna geb. Korte, setzt in Siegburg sein Testament auf.
  • 1566. 4. Juli. Haus Bürgel b. Monheim. Trauung Georg Rodes zum Rodenhaus bei Wülfrath mit Margaretha Henseler aus Honsbach bei Honrath, eine Stamm-Mutter von Karl Leverkus [Namengeber der Stadt Leverkusen].
  • 1571, Aug.? Gut Honsbach b. Honrath. Der Ehevertrag zwischen Conrad Rengeroth und Margaretha von Ley wird aufgesetzt.
  • 1669. 1. Jan.. + in Honsbach, Wymar v. Ley, Schultheiß in Honrath u. Wahlscheid (begrab. in der Kapelle zu Honsbach).

Seuchen

  • Brief vom 7. Juni 1637, den Hans Christoph von Hammerstein auf Honrath an seine Nichte Amalie von Hammerstein zu Metz schrieb:
  • "... Mich belangent, stehet es vor dißmahl im schlechten leben, denn waß durch verderb der Kriegsleute verblieben, wirt jetz durch pest ruinirt; denn mihr noch neulich zwei hoeffe zweimahl gantz außgestorben, ist jetz vor dreien Dagen noch in drei hoeffe gekommen darinnen uf einen Dag 13 personen mit der pest inficirt; deren gestern und heute 5 begraffen, und ligt meine jungste Dochter Sibilla selbsten darahn, hat sich noch wenig mit ihr zur gesundheit geschicket; dasz sie genieße werde verhoffte."
  • (Nach: Otto Schell (Elberfeld), Die Pest im 16. und 17. Jahrhundert im Bergischen. In Bergischer Kalender, Roemeryke Berge 1927, S. 60-63.

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische Gesellschaften

Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e.V. WGfF - Bezirksgruppe Bonn

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Lohmar

Kirchenbücher

  • Kirchenbuch Lohmar/St. Johannes Enthauptung (1738-1809), DVD, 44,-- Euro.
  • bei: Patrimonium Transcriptum Verlags GmbH, Edition Brühl.
  • www.patrimonium-transcriptum.org.

Personenstandsregister

Adressbücher

siehe: Kategorie:Adressbuch für Lohmar

Militär- und Kriegsquellen

Lohmar ist in den Verlustlisten des Ersten Weltkriegs enthalten.

Historische Quellen

Das Waldbuch zum Lohmarer Wald 1494-1547, und von 1537-1765,

Edition in: Das Archiv der Freiherren von Proff zu Irnich, Regesten der Urkunden und Akten, bearbeitet von Hartmut Benz.Herausgegeb. v. Heimat- und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid, Neunkirchen 2004, S. 74-75.

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

  • PAPE, Wilhelm, Siedlungs- und Heimatgeschichte der Gemeinde Lohmar, 1983, 386 Seiten, Karte, Urkunde, s/w-Fotos
  • Walterscheid-Müller, 250 Jahre Kapelle St. Isidor in Halberg,Lohmar 1982, 80 Seiten.

Archive und Bibliotheken

Archive

Stadtarchiv Lohmar

  • Villa Therese, Hauptstr. 83, 53797 Lohmar, Tel. 022 46/15412
  • Bestände:
  • Honschaften des Kirchspiels Lohmar 1685-1807,
  • Mairie/Bürgermeisterei/Amt Lohmar 1800-1969
  • Ratsprotokolle ab 1846
  • Standesregister ab 1810


Historisches Archiv der Stadt Siegburg

  • 53721 Siegburg, Rathaus,
  • Protokollen des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, StA Siegburg, Signat. A II 1 - A II/31. Bearbeitung/Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.


  • Protokollen des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, A II/5, 1456, Bl. 45v. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • [1456]. Scheffen Fredrich et Philips Markelsbach, anno [14]LVI, des dinstachs na sent Bonifaciusdach.
  • Lore van Wandescheit, Hannes swegeren van Lomer, Hannes van Grymperich, This Heyntzen van Nuynkirchen, Ailff van Wendescheit, lantscheffen des lantz van Blanckenberg, haint gesacht und bekant in dem gerichte zu Bircken, so we dat Mynte van Lomer, Lodwich van Nederhoeven und Heynrich van Ysermart, Heynrich Kappe, This Jordan gesacht haven, sulchs schadens as Tilgyn Druitmait der eyche gehat hait, dat sy in davan schadeleges halden willen.
  • Und dat heit Tilgin vur dem gerichte zo Bircke verorkunt und ouch vur desen vurgenanten scheffen zo Syberg ouch veroirkunt heit.


  • Protokolle des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, A II/7, 1497, Blatt 182v-182r. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • 1497. Ersdem scabinis anno die ut supra [Assumptio domini = Himmelfahrt].
  • Heynrich Worm und Marie, elude, hant myt consent und gutwillen Peters und Wilms Worms, gebroederen, erkoren verkoufft und geloefft up den enden und steden dat geburtreichte werschaff zo doen Thoenis Worm, syme broder, und synen erven, an alle yr goet, erff, erffzaill up de Sulssen, im lande van Lewenberch, neit davan uysgescheyden, wie, wa und wat en alda zogedeilt is, uysgescheyden den busch, Heynrich verkoufft hait, sonder alle argelyst, beheltniss den vurscrevenen Heynrich und Marie, elude, und yren erven, so wat tzyt und wannee dat sy koment myt sulchen LXII Overlenschen, as IIII Mark colschs vur den Gulden gerechent, und noch IIII Goltgulden, as he gutlich vur sy vernoecht und bezailt haet. Und asdan mugen sy sulche yre erff wederumb an sich gelden und behalden. Und were ouch saiche, dat Hynrich vurscreven syn huysrauwe off erven de termyn wee vurscreven an Johan van Duytze selver halden und bezalen moechten off wulden, so sall Thoenis vurscreven en des gunnen, dat sy sulche erffschaff up der Sulssen, dat hoeffsgoet is zo Kirchscheyd, up den hoff des Gotzhuse zo Syberch selver behalden und also beschudden moegen.


  • Protokolle des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, A II/3, 1525, Bl. 71r-72v. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • 1525. Hynrich Worm spricht zu Johan Worm, we hey eyme man zu Collen schuldich geweist were, der in gedrongen myt breven und anders, so verne hey in have moissen betzalen, wilche betzalonge Thonis Worm, Johans vader, van synentwegen doyn solde, darvur hey eme weder gelaissen und overgeven have syn erve und guet uff der Soltzen, lude des gerichtzsboichs.
  • Nu werde hey van dem van Collen weder gemant. Begert daromb Johan biwys davan brengen solle, syn vader solchs betzalt have, ouch de besseronge vam selven guide uff der Soltzen heruis, so das eme vur IIC Gulden geacht und zugedeilt sy, off dat guit weder zu synen henden zu stellen, we syme vader solchs verdayn ist, so dan dat gerichtzsboich gelesen ist.
  • Antwort Johan Worm, so syn vader vur synen oemen Hynrich zu Collen gesprochen und geloifft hait zu betzalen und ouch burgen darvur gesatzs have, dem so zu gescheyn, we dat gerichtzsboich dat vermach, laisst hey ouch darzu stayn. Und hey enwysse ouch neit anders, dan solchs betzalt sy und vraigt myt off syn vader seligen und hey seder der zyt neit me handels sament gehait und gemacht hetten, sust myt dem guide vermeynt in soicken dar dat dynckplichtich und gehorich ist.
  • Hynrich spricht, hey sy he gedrongen worden, so verne, dat hey zu Thorne gelacht were zu betzalen und werde nun umb des geltzs willen gemant und will es daromb he am scheffen bliven.
  • Johan antwort, wurde hey gemant, darvur have hey ouch burgen, dan hey enwysse neit anders, so dit in synen kyntlichen dagen geschiet sy, solchs ensy betzalt.
  • Der scheffen hait gewyst, woede Hynrich umb de schoult zu Collen gemant, davan solde hey bewyß brengen, dem rechten gemeissich, solche schoult davan herkomende, solde Johan syn maich betzalen und affstellen. Dan myt dem guide leist der scheffen, dar dat dynckplichtich und gehorich ist.
  • Johan dedith orkunden.
  • Johan Worm begert am scheffen zu wyssen, so syn vader und moder seligen beidesament doit syn und de by irem leven, so sy moder langs na liefft, allet ungemant und ungefordert bleven syn und solchs in synen kyntlichen dagen, so hey in der wiegen gelegen, gescheit ist und hey neit anders en wyss, dan solchs betzalt sy, off de dan noch eynche schoult voederden. So sy dat neit by iren eiden beweren sollen, dat dat die schoult sy, we recht ist.
  • Der scheffen spricht, wanne solichs vur in kompt, wille hey sich dan darin halden, we recht is.


  • Protokolle des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, A II/3, 1511, Bl. 2r. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • [1511]. Joncher Wilm van den Reven impetit Peter Truytman vur sulch cost[en] und last[en], as hee myt eme gehatt have, as hee Johan Girlichs an den doit gestechen hatte und vermeynten, Johan Girlichs dach vur dach sterven sulde, und dat hee en do hinder sich heym zo Lomer in syn huyss gefoirt, alda vur allermallich felich, myt synen frunden, de aiff und anqwamen, gehalden have, myt cost und dranck, und Rurich Bever selige en darumb gebeden und geloefft, hee sulle des sonder schaden syn.
  • Und spricht Joncher Wilm darumb Peter Truytman darvur reichtlich zo, off hondert Gulden darvur.
  • Peter Truytman kent neit, dan have Rurich Joncher Wilm get geloefft, dat moge hee lyden et per residuo mutuat juramentum as vur syn zosagen.


  • Protokolle des Siegburger Schöffengerichts, A II/13, 1545. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • Heirat 26.10.1545. Anthonius, Sohn des Nümbrechter Vogts, mit Metzgen, des verstorbenen Peters Tochter aus Geber.
  • Anno XLV, den XXVIten dach octobris, ist ein guitlich hillich geroembt und gededinckt tuisschen Anthonius, Johan des vaitz son van Namenich an eim und Metzgen, Peters nachgelaissen dochter van Geber, andertheils.
  • Die hillichsverschrivonge ist hinder dat gericht erlacht, und man sall die finden in der gerichtzkisten, gebonden by die volmachtzbreiffe.
  • Kaldenbach vur Dreis huisse vurscreven wyn gedroncken und da gehalden haven. Sy Engelbricht vurscreven in Dreis huis gereden. Da Godart van Lomar vur irst den spies geboden, aver in neit troffen. Und na myt Johan Schoman, des broder sichs gewerdt, sy do uis dem huisse vur de duyr gereden und zur vinsteren in myt dem spies den Schoman uff eynen arm gestoissen. Do weren de gebroder heruis komen, und also were dat getzenck [Textabbruch]


  • Protokolle des Siegburger Schöffengerichts 1415-1662,A II/17, 1566, Bl. 88r-89v. Edition: W. Günter Henseler.
  • 1566. Johann Weidennist und Berthram an Ontzenorth, zur zeit burgemeistere, anno et cetera [15]66, am 26. monatz july.
  • Uff vorschrieben datum haben die ersame Herman zum Kettenputz und Johann Oberstoltz als vormunder etwan Johann Wolschlegers nachgelassener kinder gegen und widder Metzgen, etwan Hennekes in der Holtzgassen saliger nachgelassener dochter, kundt und kundtschaft gefurt und zu zeugen furgestalt Severinen von Schachtenaw und Hennessen auff der Sultzen, mit bit, die als zeugen antzunehmen und eigentlich zu underfragen wes innen sambt und sonder noch von der heilichsvorwarden, so hiebevor zwischen Agathen obgnantz Wolschlegers gewesener hausfrauwen und Johannen von Lindtlan, auch sunst Wolschleger gnant, irem lesten eheman auffgericht, kundich und bewust sie.
  • Darauff die zeugen bei iren gethanen burgereiden und trauwen gelassen, meineidtz und der falsch zeugenden beschwerliche straiff mit fleiß erinnert, und haben getzeugt wie nachfolgt.
  • Severin Schachtenaw sagt und zeugt, das er hiebevor neben anderen gueten freunden zu ermelter heilichberedungh geroiffen und erpetten worden und doselbst in heilichsvorwarden abgeredt und entschlossen sei, im fall obernante Agatha fur iren kunfftigen haußwirdt Johannen mit todt abgehen wurde, das er alßdann ire zwei vorkinder solt ertziehen und auff die schull halten, auch handtwercker leren laissen und darneben jeglichen zu den bestetlichen tagen geben und handtreichen funffzehen Daler, wilche also auch von einem auff das ander sollen erben und sterben.
  • Hannes von der Sultzen, auch als ein mitgebettener heilichsfreundt, zeugt und sagt gleichfals bei seiner ehren und trauwen, ausserhalb das jeglichem kindt noch neben den vorgerurten Pfenningen ein buchlings mantell solt gegeben werden et cetera.


  • Protokolle des Siegburger Schöffengerichts 1415-1662, A II/17, 1566, Bl. 93r. Edition: W. Günter Henseler.
  • 1566. Johan Weidennist und Berthram an Ontzenort, zur zeit burgemeister, anno et cetera [15]66, am 4. octobris.
  • Uff vorschrieben datum hat Jacob Kintges von Blanckenbergh im kirßpell Weyll gegen und widder Kirstgen zum Beren kundt und kundtschafft gefurt und stelt zu zeugen fur die ersame Severin auffm Honermarth, burgern alhie zu Siegbergh, Balthasar Schmidt von Lomar, Herman zum Hummell auß dem Kirßspell Weill und Johannen Kurtt von Lomar, mit bit, die als zeugen antzunehmen und eigentlich zu underfragen, wes innen des pferdtz halber, so Joist von ime gehatt, kundich und bewust sei.
  • Daruff die zeugen des eidtz erlaissen, meineidtz und der falsch zeugenden beschwerliche straiff mit fleiß erinnert, und haben einmundich bei iren ehren und waren trawen in eidtzstatt getzeugt, das sie vergangener tag gehort, das Kirstgen zum Beren gesprochen, gedachter Jacob hab Joisten das anclagte pferdt mit weinkauff und gotzheller ab verkaufft. Und solchs wolle er, Kirstgen, beweisen, wilchs dann doselbst gemelter Jacob mit urkundt verbunden hette.
  • Ferner ist innen, zeugen, hievon nichtz bewust und wollen darmit ire kundtschafft beschlossen haben.


  • Protokolle des Siegburger Schöffengerichts 1415-1662, A II/17, 1567, Bl. 247r- 248v. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • Anno et cetera [15]67, am 30. und lesten septembris.
  • 1567. Joist Luninckh, scholtis, Johann von Kaldenbach und Wilhelm von Hersell, beide scheffen.
  • Uff mitwoch, den ersten octobris anno et cetera [15]67, haben die ersam und tugentsame Georg Roeden und Margareth Henselers, eheleut, in sachen so sich zwischen innen eins und Anthonen Kannengiesser und Johannen zur Blomen, seinem broder, andertheils, in rechtfertigung erhalten, deren sie dan irer geschefft halben nicht in recht außwarten kundten, die wirdigen, hochgelerten und ehrenthafften Gerhardten Roedt, dero rechten Doctor und Johannis Ley zu Hoinßbach, ire liebe schwäger und respective broder, zu iren rechten volmechtigen anwalden und mumbarn gesatzt und innen vollenkommene gewalt gegeben, solche sach und rechtfertigung in iren namen und von irentwegen zu handlen und außzufueren, auch derwegen einen oder mehr affteranwaldt oder mumbar zu setzen macht haben und sunst alles und jedes darin thun und laissen, was sich zu recht geburt und in aller maissen sie gegenwörtig weren und thun kundten, solten oder möchten, zu gewynn, verlust und allem rechten und haben dar umb auch gelobt und zugesagt, obgemelte, ire constituierten und deren substituierte desfals alles schadens zu entheben, bei verpfendung irer hab und gueter, ohn argelist.
  • [Geog Roeden = Georg Rode vom Rodenhof in Wülfrath, Margareth Henseler Erbtochter aus Honsbach und wohnhaft in Siegburg, Gerhardten Rodt = Gerhard Rode zu Gerresheim, Georgs Bruder, Johann Leys Schwager, Anthon Kannengiesser und Johan zur Blomen sind Brüder Mey, Margaretha Henselers Onkels (Brüder ihres Stiefvaters)].


  • Protokolle des Siegburger Schöffengerichts 1415-1662, A II/19, 1573, Bl.103v-103r. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • 1573. Burgermeister und räth am 29ten july anno et cetera [15]73.
  • Uff vorschrieben datum hat der ersam Peter Flach gegen Thoeniß Zimmerman sich beclagt, wilcher maissen er, Thoeniß, ein bawholtz bei Putzeraidt auffgeladen und hieher gehn Siegberg gefurt, wilches ime, Peteren, zugestanden und er von dem verkeuffer erstlich gegolden hab.
  • Und dweill bemelter Thoeniß dessen guet wissens getragen und aber folgens entfallen willen, so hat gedachter Peter daruf zu zeugen furgestalt, Rolandt, seinen halffman zu Puetzeraidt, wilcher in gegenwertigkeit des beclagten aufgenomen und hat gesagt und getzeugt, wie das er hiebevor bemeltem Thoeniß anderthalben tag etlich bawholtz an das wasser zu Puetzeraidt beifueren helffen.
  • Und als sei folgens daselbst sitzen essen und das ob articulierten holtz gewach gewesen, doselbst hab er, der zeugh, zu gedachtem Thoeniß gesprochen, das holtz hat mein herschafft gegolden, warumb habt dan ir dasselbig auch gegolden. Daruff Thoeniß [Zimmerman] stil geschwiegen. und sagt zeugh [Rolandt,] ob er disse wort also von ime verstanden hab oder niet, kunne er niet wissen und hat darmit seine kundtschafft beschlossen.


  • Protokolle des Siegburger Schöffengerichts 1415-1662, A II/27, 1597, Blatt 18v-18r. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • Anno et cetera [15]97, am dritten january.
  • 1597. Vor Peteren Worm, burgermeister, hat Goddart Kremer sich beclagt, was gestalt diese vergangene nacht Noldt Radermecher zu Menden und Thoenis Schmitt zu Inger, ime in seinem haus allerhandt gewalt und mutwillen getrieben, also das er, Goddart, die wacht von der burger haus notwendig hab hollen muessen und dardurch alsolche gewalt sterven lassen. Vornemlich aber hab ermelter Noldt alle getzenck angefangen, ime, dem wirdt [Goddart Kremer], seine kost uber tisch gestossen und vernichtiget, also das noch zwen andere, benentlich Henken zu Mörckenputz und Drieß zu Grimpergh, so darbei gesessen, theils solcher speis niet haben geniessen kunnen. Hat auch darauff gestanden, da Gott Almechtig niet davor gewesen, das mordt daruber geschehen sein solt.
  • Dan gnanter Noltgen in seinen hosen nach einem metzer (wilches doch sein, Goddarts hausfraw, so grob schwanger geht, zu verhuetung unglucks, ime daraus genomen) gegriffen und das daruber die kertzen weren außgethan worden.
  • Als uber solches die zwen in hafftung komen und letzlich derselben auff gethanen uhrfrieden wiederumb erledigt worden, demnach hat gedachter Noldtgen fur die abdracht zu burgen gesatzt Thoenissen Engelskirchen.
  • Der ander aber, so nichts zu geben noch zu verliesen gehabt, auch in der clagh niet zum hochsten schuldig befunden, hat neben dem uhrfrieden seine brucht alßbalt auff zwen Goltgulden gethedingt und obgemeltem burgermeister erlacht.


  • Protokolle des Siegburger Schöffengerichts, StA Siegburg, A II/21, Bl. 27r, 1592. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • 1592. Vormundschaft. Johan Worm und Peter Worm, burgermeistere, am 15ten aprilis, anno et cetera [15]92.
  • Uff vorschrieben datum und underthenig bitt und anhalten ist Heinrichen Schneiders gnant Heufftgen von der Scheiderhöhe underjährigen kindt, Cunigundt genant, von ime und etwan Ailheidten, seiner hausfrauwe selig ehelich geschaffen, zu vormunderen angesetzt und verordnet, die ersame Johan Wredt gnant Volmars Johan und Johan Schwartz von Warrendorff, dwilche dieser ort gebrauch nach ire globt und pflicht gethan et cetera.


  • Protokolle des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, A II/26, 1610, Bl.162v-162r. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • Eodem die, die witwe Spechts zu zeugen vurgestelt Lomer Jan, welchem soll kundich sein, das hiebevor Specht, ihr man seligh, dem Overscheider halffman gegen ein feirdell holtz zwei malter korns geliebert und guet gethan hatte.
  • Widtwe Spechts gegen Overscheider halffman.
  • Lomer Jan, zeugh, sagt und deponirt, ehr sey ungefehr vur dreien jaren darbei gewesen und habe gesehen, das Adolph Specht, dem vurgenanten Overscheider halffman, uff jener seidte des Rheins, zu Rindorff, veir malder korns geliebert und auffladen het laßen. Wilcher gestalt und laudition wiste ehr, zeugh, nit. Darbei auch gewesen Johan Hochradt und Philips Simons.
  • Obwoll auch die halffesche oder widtwe obgenantem Overscheiders halffman selige gleichfals erschienen und gestendich gewesen, das ihr man die veir malder korns empfangen hette, deren ehr zwei behalten und zwei malder Joisten zum Scheidt, Spechten bruder geliebert hette. So hat gedachter Joist folgens sei, nach thodt ihres mans, mit rechtt gezwungen, das sei ime die zwei malter korns hette bezalen mußen. Sprechend, das korn were sein gewesen. Derwegen ein erbar rhätt dieße sach dahin verweist und keine erkentnus daruber thun wollen. Obgenante widtwe pit deßen alles abschrifft.


  • Protokolle des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, A II/29, 1616, Blatt 40r. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • 1616. Unio prolium zwischen Jan Loerer und Bielgen Felders.
  • Heut, dato unden gemelt [7. aprilis 1616], ubermitz beider Herrn burgermeistern Reider und Rost, haben die erbare Johan von Lomar, lorer uffm Ort vur der Mullenporzen, und Bielgen Felders, eheleutt, mit vorwißen und belieben Henrichen und Kerstgen Felders sambt Mauritz Becker, als schwager, ohmen und verwanten obgenanter eheleute, wegen auß erster und zweiter ehe getzilter kinder, benentlich Theißgen, auß erster ehe, von Jakob Weller herkommendt, und ihren izigen und kunfftigen kinderen eine kindtschafft und union prolium gemacht und eingangen, dieser gestalt und meinungh, das vorthin das auß erster ehe geziltes kindt mit dennen auß zweiter ehe kinderen und hingegen die leste kinder mit dem ersten receprora ohn underscheitt in allen gereiden und ungereiden guetern, auch sterb und beifellen, gleich in erben und der succession gehalten sollen werden, die elteren dieselbe mit gleicher affection und lieb zur schulen handtwerckeren und ehelichen sachen zu halten verheischen, auch zu ihrem gepurlichen alter mit gleicher heiradtsguet außzusteuern und in allem gleich zu halten, wie das ehr liebenden elteren geburt.
  • Des hat obgenanter Jan Lorer, der vatter, zu besser underhaltungh vorgenanter kinder in seiner nharungh beweißlich einzubringen verheischen 400 Thaler auß seinen verkaufften elterlichen guter, auch bei seinem aidt und gewißen gesagt und bethaurt, das itziger zeitt seine gereide gueter besser wehren, dan dreihondert thaler. Solches alles kunddtigh sembtlichen kinderen zum besten kommen wurdt.
  • Daruff beide eheleut diese einkindtschafft fest und trew zu halten stipulando anglobt.
  • Actum sexta aprilis, anno et cetera [1]616.
  • Jo[han] Gulich, gerichtsch[reiber].


  • Protokolle des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, StA Siegburg, A II/29, 1617, Bl.54r-55v. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • 1617. Apprehensio bonorum Marschalks Hoveligh.
  • Eodem anno ut supra et cetera, freitagh,den 18. augusti [1617], zwischen zehen und elff uhren vurmittagh, hat der woledler und gestrenger Johan von der Hoveligh, Churfurstlicher Colnischer Marschalk und ambtman zu Hulcherodt, durch den erwurdigen und wolgelerten Herrn Anthonien Holdt, itzigen pastoren zu Lomer, so darzu vor mir gevolmechtigt, alle und jede nachbenente erbgueter animo et corpore durch angreiffungh des rings der haußtheuren und schurtzung des heelhachs apprehendiren und deren possession und besitz wircklich einnehmen laßen, welche gueter s. Woledellen nach thodt der Mutter ohne das ungezweivelt als einzigen erben heimgefallen wehren. Und hat also wolgedachter Herr Marschalkh sonderlich folgende erbgueter specificirt, als nemlich das hauß und zugehorige gueter zu Lomar, wie auch die fischerey uff der Acher, sambt dem zubehor, item, Berchoff sambt seinem zubehor zu Trostorff, item, der Schauwenbergh sambt seinem zubehor daselbst, wie imgleichen das Weingartzguett zu Eschmar, noch ferners der hoff zum Broich, wie auch den hoff zu Schnellhaußen und zu Scheidt, sambt allen pertinentien und zubehor und was deren mehr sein mochten.
  • Actum Lomar, in des Marschalks behausungh daselbst, beiseins und in gegenwertigkeit Johans Engelen, burgeren und beckern zu Colln, an der Lehnportzen, und Casparen Wipperfurt, offerman zu Lomar, als gezeugen.
  • [Hulcherodt = heute: 41516 Grevenbroich-Hülchrath. Schnellhausen = Schnellhaus? heute: 51503 Rösrath-Lückhausen?]


  • Protokolle des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, StA Siegburg, A II/30LE 1639, Bl. 2v - 3r, mit 14 beschriftet. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • Extract siegbergischen prothocols, so vor dem Heren ambtman ergangen. Mercury 28. july 1639.
  • 1639. Here Godtfried von Heyden zu Schonradt gegen Margarethen Leißbethen Hermans genant Kneutgens.
  • Here cleger producirt criminalische anclagten uber Leysbethen Hermans, im pfall dieselbe alhier zu betreffen.
  • Patt dieselbe cum corporale arresto anzuhalten und per fiscum inquiriren zu laßen.
  • Margareth Kneutgens angebendt, daß ihre nicht[e] vor etlichen tagen verreiset. Wuste nicht sicherlich ahn welchem orth selbe zu befinden. Hette vermeldet, naher Colln zu reisen. Wolle darumb erkundigen, die clagtschrifft ihro zustellen, zur antwortungh anmahnen laßen.
  • Folgtt ubergebene clagtschrifft nachfolgenden einhaltz.
  • Wollgeborener gestrenger hochgeehrter Herr ambtman.
  • Vor Euer Liebden erscheindt anwaldt deß auch wolledelgeborenen gestrengen Herren Godtfridt von Heiden zu Schonradt, clegeren ahn einem, gegen und wider Leißbeth Hermans, beclagtinnen anderen theils, und brenget denunciando instrumentum depositionum vor, warinnen erweißlich, ohne daß seine Liebden mit schaden empfunden, welcher gestalt genante Leißbeth, als botelienische zu Schonradt, seinen Gestrengen zumahlen ungetrewlich gedienet, groblich excedirt, auch eine und andere mitdienerin, benentlich Gertrudt von Honrath, Margareth Kneutgens introducirt, voll gesauffet und angenotiget verheischungh zu thuen nach iren vorhabenden vortziehen silber, leinenwath, geschier und alle mobilien in der botteleyen und wohe eß zu betrappen, zu stehlen, zu verderben, zu verbringen, maßens dan dieselbe jungere dienstmetger per introductionem eingefolgt, solche listige commoditet gebraucht und bey zeit H[errn] Ritter von Zweiffell und Here synducus Oestman zu Schonrath geweßen nach deren verreisen zwey silbere lepffelen gestohlen, durch eine Kriegers Magdalen benant, nacher Collen tragen und verkauffen laßen. Die Goltschmidt die lepffelen bekundet und die restitution befordert, waruber gemelte factitanten ihren diebstall bekannten und die schuldt zumahlen auff Leißbethen gelegt, welche sie darzu gezwungen und wie sie erachten bekokelet, alles nach inhalt documenten.
  • Wie aber Leyßbeth seine Liebden verschloßene keller durch ein gebrochenes loch invadirt villmahlen wein und bier, und solches mit großen kruggen daraußer offt gestohlen und getragen, dan auch fleisch, hering und allerhandt victualien attestiren alle mitdiener und dienerinne denen sie gegen ihr wißen und willen auffgetragen, sowoll bey außreisen seiner Liebden und deren haußfrau nacher Colln, alß auch wan ihrer Liebden zu beth gewesen. Solches spolyren seiner Libden nit so hoch empfunden alß anderer viller nachparen, so ihr mobilien und fruchten nacher Schonrath geflohet, deßen mit villen malderen beraubet worden. Leißbeth, bottelierers, welche ihre mhon Margareth geweßenen kelners sonderlich recommendert auff alle gemacher und leuffen obsicht, sampt den schlußelen gehabtt und guter maßen beschienen, daß sie hin und widder fruchten verkaufft und verbracht, fleisch und botter ihrer mhon Margareth naher Siegbergh heimblich gesandt, anwalts H[err] producentis zwey malder korns mit behilff genanter Gertrudt stellen und darfur rode macheyer rocks fertigen laßen wollen. Alles nach einhalt viller attentaten depositionum kundtschafft und außsagungen. Wan nun rechtens et legerer expressis verbis sancte statinint maleficia et excessus puniri dobere sanctissimum esse officium si fiat justitia de criminosis nec potest pinguior victima mandari deo quam homo secleratus.
  • Item, suadens alicui ut domino suo aliquas res surripiat de fucto tenetur suadens receptans furem aut furi auxilium praestans pari poena cum fure plectitur.
  • Und dan praesumirlich und ungezweiffelt beclagte Leißbeth auch rhat und abtragen gehabt haben, werde ihre mhoen Margareth sich mit Leißbethen bey mir zu Schonrath einzustellen, und dieselbe zu verantworten verscheidentlich verheischen seindt, doch beide außplieben, dahero und wegen uberkommenen beweißthumbs sie, Leißbeth, hiemitten criminaliter accusiren.
  • Bitten demnach mit recht zu erkennen, daß beclagte Leißbeth alß dero alles vertrawet, groblich an mir und den meinigen sich versundiget, unrechtfertigh und ungetrewlich gedienet und gehandlet. Deßhalben nach besage kayserlicher rechten und gestalt ihrer excessen dieselbe anzugreiffen, in leiblichen arrest zu setzen, criminaliter zu examiniren ihre mitrathgebere, hulffere und abtragere, sonderlich der gefloheter guter bestes und scharffes fleiß zu inquiriren, demnegst nach befinden sie zu exemplarischer correction zu zuchtigen, daruber das aidlich milt ambt gerechtigkeit omni meliori modo anruffendt.
  • Euer .... gestrenger dienstwilliger G[odtfried] v[on] Heiden.


  • Protokolle des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, StA Siegburg, A II/30LE, 1640, Bl. 6v-6r, mit 18 beschriftet. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • Mitwoch, dem 25. aprilis anno et cetera 1640.
  • Margareth Hermans vor H[ern] burgermeister Georgen Raders, alß specialen verordneten commissarium uff jetzt an bestimbte beiderseits intimirt und verkundete tag, zeitt, personlich khommen. Und hat in ihrer erforderter liquidation und rechnungssachen widder dem wolledlen und gestrengen Heren Godtfrieden von Heyden zu Schonradt constituirt und volmechtigh gemacht Johannen Steinman, procuratorem in optima forma de super ad manus domini commissary stipulando, wilcher constituirter vollmechtiger ubergab in hoc praefixo termino schrifftliche rechnung von den jahren [1]627 biß uff daß jahr [1]638 inclusive, sampt einer proposition respective protestation und petionschrifft mit zugefuegter beylagen litera A notirt thede protistirt und patt wie darhin cum summissione. Dweill aber nun biß uff den mittagh der audientz abgewarttet, niemandt aber in nhamen bemelter H[err] von der Heyden alhier erscheinet also protestirt daruber wie auch deßen contumacirlichem ungehorsam, derenhalben mutwilligen verursachende kosten und schaden nichts desto minder begerendt, wie auch in der comparitionschrifft begert worden, neben prothocollirungh dieses actus den gepettenen terminum von 14 tagen, umb obbemelter von Heiden wolle deren zwischen vor und einzupringen, waß er einzupringen haben magh, bei pfeen der rechten und bekendtnus der ubergebener rechnung zu tetuiren und der gebeur nochmahlhen ahnkundigen zu laßen.
  • Uff beschehene comparation uberantwortungh erforderter rechnungh und darbey beschehenes einstendigstes anhalten Margarethen Hermans wirdt uff beschehenen außpleibens ahn seiten des H[ern] von Schonradt Heydens zu Schonradt der siebenten kunftigen monats may.... novo praefiigirt, seine beforstehende notturfft dargegen vor und einzupringen, damitten der sachen entschafft geschehen moge.


  • Protokolle des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, A II/30, 1644, Bl. 75r, Lunae ultima february 1644. Edition W. Günter Henseler, Kierspe.
  • 1644. Erstlich Lentz Funck von Wielputz, de percurio avisatus beaidet und abgehordt, respondirt alß folgt.
  • Ad generalia.

Sagt, ungefehr 40 jahr alt zu sein und wone zu Wielputz. Ad 3. Sagt, dem fuhrenden theill mit bewandtschafft zugethan zu sein, wolle gleichwoll die warheit reden ad caetera omnia negative respondirt.

  • Ad specialia.
  • Ad primum articulum, sagt, ihme ohnwißigh zu sein.
  • Ad secundum, antwortet und sagt, daß er mit bey der rechnungh gewesen, alß der Lehlmecher mit seiner mhonen Sophien zusamen gerechnet. Und hette sich selbige ziemlich hoch erstrecket, seines behalts solle ahn die 90 Thaler ihme Lehlmecheren schuldigh verplieben. Und wiste anders nicht, dan sie der rechnungh der zeit einigh gewesen. Und hatte Wilhelm Alstorff die rechnungh geschrieben.
  • Ad 3 sagt, daß daß erbgutt, so Dickhennen Thonis und Sophie, eheleuten, zustendigh und hinderlaßen, sehr mit schulden belast gewesen. Derenhalb dan das gutt desto beßer haben mußen verkauffen, domahlen die 82 Thaler Peter Elhausen ahn Wilhelmen Lehlmecher zu zahlen verweist worden. Solches wahr die alte schuldt, und im erbgut hette der Lehlmecher gleichs anderen ohne daß im sein anpart quibus perlictis ita per seucranit et cum silentio demissus.
  • 1644. Geißeler Goddart sagt, ungefer ahn die 60 jahr alt zu sein und wohne zu Lohmar.
  • Ad caetera generalis negative respondirt. ...



Verschiedenes

Heimat- und Volkskunde

  • Walterscheid-Müller, Bernhard: Lohmarer Mundart in Reim und Prosa. Vorträge, Gedichte, Lieder, Heimat- und Brauchtumsgeschichtliches. Herausgeber: Heimat- und Kulturverein Lohmar-Ort e.V., Lohmar 1983, ISBN 3-924268-00-2

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>LOHMARJO30OU</gov>