Kurze Chronik der Familie Kypke/Teil III
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Teil III.
Enthaltend den Neukirchen-Lübener Zweig mit den
Reselkower, Batzwitz-Schmolsiner, Wopersnower, Semerow-Rützower,
Danziger und Treptower Seitenzweigen
nebst Stammtafel C.
C.
Der umfangreichste Zweig an dem Stammbaume der Familie Kypke ist der dritte:
der Neukirchen-Lübener Zweig,
welcher von des Kaufmanns Georg Christian Kipke in Dramburg drittem Sohne David, Pastor in Neukirchen entstammt.
Neukirchen, etwa 7 Kilom. von Labes gegen Norden zu gelegen, war ein altes Borcksches Lehn. Die Pfarre gehört zur Synode Labes. Die Dörfer Premslaff, Ratzmersdorf, Mühlendorf und Gliezig sind nach Neukirchen eingepfarrt. In alten Zeiten bildeten die Schulzen dieser fünf Dörfer das sogenannte „Kirchspielgericht“, welches man auch „Kaspel- oder Köhrgericht“ hieß. Dasselbe hatte Streitigkeiten, die die Feldwirtschaft betrafen, zu schlichten. Es trat aber nur zusammen, wenn die streitenden Parteien sich schriftlich an das Gericht wandten und dieserhalb auch persönlich bei dem Schulzen zu Neukirchen vorstellig wurden und ihm den Streit vortrugen. Letzterer teilte am Sonntage darauf seinen vier Kollegen mit, daß am nächstfolgenden Sonntage eine Streitsache zu entscheiden sei. Zugleich beschied er die Parteien, alsdann ihr Urteil zu lösen. Nach beendigtem Gottesdienste blieben die fünf Schulzen in der Kirche zurück und berieten sich vor dem Altar über die streitige Sache, während die Parteien vor der Kirche den Ausspruch des Gerichts erwarteten. Sobald die Schulzen sich in ihren Meinungen geeinigt