FOKO

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DAGV Logo.svg Deutsche Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände e.V. (DAGV)
Sitz Stuttgart, gegründet 28./29. Mai 1949
in der Nachfolge der „Arbeitsgemeinschaft deutscher familien- und wappenkundlicher Vereine“, gegründet 29. November 1924.

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FOKO steht bzw. stand für die Aktion Forscherkontakte der DAGV und sollte dem Familienforscher Hinweise geben, wo es weitere Informationen zu seinem Forschungsgebiet gibt. Neben Verweisen auf gedruckte Quellen/Sekundärquellen lag das Hauptaugenmerk auf die Vermittlung anderer Forscher mit gleichem Forschungsbereich. Nachdem der DAGV auf der Mitgliederversammlung im Oktober 2015 beschlossen hatte, keine Neueingaben mehr zuzulassen, den lesenden Datenzugriff jedoch weiterhin über den Kooperationspartner Compgen zu ermöglichen, wurde der Dienst im Frühjahr 2018 aufgrund der rechtlichen Unsicherheit durch die DSGVO im Umgang mit den persönlichen Daten der Forscher vorerst abgeschaltet.

Bis dahin konnte die FOKO-Datenbank unter foko.genealogy.net abgefragt werden. Die anonymisierten FOKO-Daten, die interessante Auskünfte über die Verbreitung von Familiennamen geben, wurden 2016 von der DAGV für den Hackathon "Coding da Vinci Nord" zur Verfügung gestellt und können hier heruntergeladen werden: http://doi.org/10.5281/zenodo.61683

Funktionsweise

In der Datenbank konnten Familienforscher Auszüge aus ihren erforschten Genealogien anderen Forschern bekanntgeben. FoKo unterschied sich von anderen genealogischen Datenbanken dadurch, dass ausschließlich bereits erforschte Namensnachweise eingereicht werden. Es waren keine allgemeinen Suchanfragen wie "ich suche nach Meier in XYZ" zu finden. Weiterhin wurden in FoKo keine Daten für einzelnen Personen erfasst, sondern nur verkürzte Aussagen wie "ich habe den Namen Meier in Buxtehude von 1647 bis 1900 erforscht".

Da jeder Nachname in einem Ort nur einmal aufgeführt wurde, waren natürlich weitaus mehr Daten über FoKo zugänglich, als Datensätze enthalten waren. Es wird geschätzt, dass die erforschten Genealogien der an FoKo teilnehmenden Familienforscher weit über 10 Millionen Einzelpersonen umfasste.

Suche in der Datenbank

Die FoKo-Datenbank konnte mit verschiedenen Eingaben abgefragt werden. Am üblichsten war die Suche nach einem Nachnamen, die bei zu vielen Ergebnissen auf bestimmte Orte, Territorien oder Zeiträume eingeschränkt werden konnte. Eine ausführliche Beschreibung der Eingabemöglichkeiten finden Sie im Artikel Hilfe für die Abfrage der Datenbank

Die Ergebnisse konnten dabei auf Bücher führen (z.b. die Reihe der Deutschen Geschlechterbücher, auf CD-ROMs (z. b. die CD-ROMs der WGFF mit den Kirchenbucherfassungen) und überwiegend zu Familienforschern. Dabei wurde die Adresse des Forschers nicht direkt angezeigt, sondern Sie konnten sich diese auf Anforderung per E-Mail zuschicken lassen. Anschließend konnten Sie mit dem Forscher in Kontakt treten und Forschungsergebnisse miteinander austauschen. Weitere Details finden Sie im Artikel Ergebnis der Suche.

Leider sind nicht alle Einträge in der FoKo-Datenbank der eindeutigen GOV-Kennung zugeordnet (Stand 25.05.2010: 86,8 %), so dass nur eine Suche nach dem Ortsnamen alle vorhandenen Einträge zum Ort liefert. Bei Ortsnamen, die mehrfach vorkommen, war dann darauf zu achten, dass auch Einträge zu gleichnamigen Orten (meist erkennbar an der Postleitzahl) in der Ergebnisliste erscheinen.

Geschichte

1988
Die erste computergenerierte Liste von Forscherkontakte wurde vom Roland zu Dortmund in einem Buch mit 400 Seiten veröffentlicht. Siehe hierzu: Richard Goldmann in GENEALOGIE Band XIX, 37 Jg. Seite 267-279. Auf der Mitgliederversammlung der DAGV 1988 in beim 40. Genealogentag in Brühl wurde dem Antrag von vier Vereinen (Roland zu Dortmund, Bayerischer Landesverein für Familienkunde, Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde und den Bundesbahner-Genealogen) zur Schaffung einer gemeinsamen FOKO-Aktion der DAGV-Vereine zufestimmt, die beantragten Zuschüsse aber gestrichen. Klaus-Dieter Kreplin stellte die ersten 30.000 Datensätze zur Suche am Computer vor.
1989
Bei einer Tagung in Köln einigten sich die DAGV-Vereinsvertreter auf einen Kompromiss, der auch Vornamen wie bei den Spitzenahnenlisten zuließ. Beim Genealogentag in Bonn wurde der festgelegte Datensatz verabschiedet, die Vereine konnten nun per Frageboden Daten bei ihren Mitgliedern sammeln.
1990
Die ersten beiden Bände mit 26.000 Forscherkontaktdatensätzen aus den oben genannten vier Vereinen erschienen in zwei Bänden, eine alphabetisch nach Namen geordnet,der andere nach Regionen und Orten. Die ersten Computerprogramme zur Erfassung der Daten erschienen. Die Hessische Familiengeschichtliche Vereinigung veröffentlichte ihren ersten Spitzenahnen-Band mit 14.000 Datensätzen. Zwischen 1990 und 1995 erschienen in rascher Folge über 25 regionale Bände.
1999
Im Protokoll der Mitgliederversammlung der DAGV in Leipzig am 11.09.1999 wurde unter TOP 2 (Jahresbericht des Vorsitzenden und der Sonderbeauftragten) festgestellt: Herr Quilling berichtet über den Stand der Forscherkontakte – Als Sonderbeauftragter der DAGV für Internet und Forscherkontakte wird der Verein für Computergenealogie anerkannt. Im Internet konnte jeder kostenlos die FOKO-Datenbank abfragen, die bis 2018 unter http://foko.genealogy.net zugänglich war. Die Datenbank wird von Jesper Zedlitz neu programmiert und anschließend von den Betreuern Tobias Schwinger (2004-2009) und Ulli Heist (2009-2014) weiterentwickelt. Die Verknüpfung der Ortsangaben mit dem Genealogischen Ortsverzeichnis GOV wird hergestellt. Postleitzahlen, Territorien und w-Kennziffern erwiesen sich als wenig praktikabel.
April 2004 - Statement von Holger Zierdt in der projektbegleitenden Mailingliste
Die DAGV hat CompGen mit der Durchfuehrung von FOkO beauftragt. Wie FOKO im Detail umzusetzen ist, ist nicht vertraglich geregelt. Hier muss die Zusammenarbeit der DAGV mit CompGen das Ergebnis erbringen. "Die DAGV" sind alle in ihr zusammengeschlossenen Vereine!
Mit anderen Worten: Wenn CompGen FOKO als Projekt der DAGV umsetzt, hat CompGen hier einen bestimmten Freiraum der Gestaltung. Einfluss kann jeder Verein ueber die FOKO-Beauftragten nehmen.
2014
Die FOKO-Datenbank enthält fast 1,3 Millionen Datensätze, erfährt aber nur wenig Wachstum. Eine Arbeitsgruppe der DAGV zur Wiederbelebung und Weiternutzung wurde eingerichtet.
2015
Die Mitgliederversammlung der DAGV beschließt auf dem Genealogentag in Gotha die Schließung von FOKO für Neueingaben. Der Datenzugriff auf bestehende Daten bleibt zugesichert.
2018
Aufgrund der DSGVO wird die FOKO-Datenbank deaktiviert.

Entwickler

Die erste Internetversion von FoKo wurde im Jahr 1999 von Jesper Zedlitz entwickelt. Im Jahr 2004 übernahm Tobias Schwinger die Weiterentwicklung des Projektes. Im Zeitraum 02.06.2009 bis 31.12.2014 betreute Ulli Heist die Datenbank von technischer Seite.