Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/496
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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Seit 1794 kommt man daselbst mit der Obstbaumzucht immer mehr vorwärts.
In der Schule zählt man 198 Werktags- und 81 Wiederholungsschüler.
Im Jahre 1833 wurde der Friedhof, welcher im Markte um die Kirche herum angebracht war, aufgelassen, und 1/2 Viertel Stunde von der Kirche entfernt, außer dem Markte ein neuer Friedhof angelegt, und am 17. September 1833 auch eingeweiht, in welcher von dem hochw. Herrn Dechant P. Gridling auf eigene Kosten eine Kapelle gebaut wurde. (Zauners Chronik von Salzburg II. 277; III. 171; Juvavia I. 296, VIII.; Rumpler's Geschichte 141 e.t.c.; Salzb. Zeitung von 1807 Nro. 154; Nro. 29 von 1827; Hübner I. 184.
Zu Judendorf[1] 1/2 Stunde vom Markte auf dem Schwarzenberge befindet sich die dem h. Leonhart gewidmete Filialkirche, ein Meisterstück der alten Baukunst, und ein Wallfahrtsort.
Da wird im Sommer an jedem ersten Monatsonntage und auch sonst an einigen Festtagen pfarrlicher Gottesdienst gehalten.
Diese Kirche verdankt seine Entstehung einem Wunder. Ein Bild des h. Leonhart, welches zu Tamsweg aufbewahrt wurde, begab sich im Jahre 1421 Nachts auf einen Hügel, und ließ sich dort zwischen zwey Bäumen nieder. Vergebens wurde es am Tage nach Tamsweg zurückgebracht. Während der Nacht schwebte das Bild immer wieder dem geliebtem Hügel zu.
Herr Konrad war damals Vikar, Hr. Leonhart, Schulmeister in Tamsweg und Hr. Sigismund Erzpriester zu St. Michael.
Groß war der Zulauf der Gläubigen und der Schatz, welcher sich binnen kurzer Zeit daselbst gesammelt hatte. Auf der Stätte des Wunders erhob sich die prächtigste Kirche weit umher. Sie ist von Tufsteinen erbaut, die man in der Nähe von Schellgaden findet, mit alten Gemählden und gemahlten
- ↑ Schon 1074 urkundlich. Die Juden durften damahls auf gewerbreichen Boden nicht fehlen. (v. Koch's Staatenkunde e.t.c, III. 27.)