Herforder Chronik (1910)/557
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Herrn Jesu Christo und dem Heiligen Geiste verordnet. Wie wir in allen Dingen nicht allein auf unsern Dünkel, sondern auf Gottes Wort uns gründen. Denn was das Predigtamt angeht, und die Sakramente, Feier, Zeremonie, Ehestand, Schule, Armen betrifft, so muß ja ein jeder bekennen, daß das nicht unsere, sondern Gottes Ordnung ist. Darum, die diese Ordnung lästern, die sollen wissen, daß sie nicht uns arme Sünder lästern, sondern den, der da spricht: Wer euch höret, der höret mich, wer euch verschmähet, verschmähet mich, das ist Jesum Christum, unsern Heiland, dem sei Lob und Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen!
Der erste Teil von dem Prediger Amte und Sakrament.
Die Gnade Gottes, Vergebung der Sünde, und was wir zu diesem und dem ewigen Leben bedürfen nach Gottes Ordnung, wird uns angeboten und gelehrt durch das heilige Evangelium, das uns dann den rechten und wahrhaftigen Gottesdienst lehrt, den wir sonst von Natur nicht wissen, wie S. Paulus sagt, 1. Korinther 2: Der natürliche Mensch vernimmt nichts von dem Geiste Gottes, es ist ihm eine Torheit und kann es nicht erkennen. So wir dann durch Erkenntnis des heiligen Evangelii den rechten Gottesdienst wissen, und denselben durch den Geist Gottes in Glauben vollbringen, so verleiht uns Gott Tage und Wohlfahrt, beides in diesem und dem zukünftigen Leben. 1. Timo. 4: Die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütze und[GWR 1] hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens. Das ist auch unter dem jüdischen Volke im Alten Testament wohl bewiesen, dem Gott seinen Segen gab, damit Gottes Wort recht gelehrt, im Glauben angenommen und mit der Liebe bewiesen wird. Wie geschehen ist unter den Königen David, Salomo, Josaphat, Ezechia und Josua.
Darum ist nicht wenig zu sehen auf gute Lehre und rechtschaffene Predigt des Evangelii, denn die Lehre muß recht und mit Fleiß getrieben werden. - Sintemal das Evangelium ist eine Kraft Gottes zur Seligkeit, wer daran glaubet; und solches hat unser Herr Jesus verordnet und seine Jünger geboten, bis an der Welt Ende zu treiben. Matthäi 28: Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden, darum gehet hin und lehret alle Völker usw. Das deutet Markus und sagt: Allen Kreaturen predigt das Evangelium und taufet sie in dem Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe und seht, ich bin bei euch bis an das Ende der Welt. Dann hören wir, wie ernstlich Christus das fordert, daß sein Evangelium (nicht Menschenlehre) und was er befohlen hat zu halten, soll gepredigt und gelehrt werden. Mit diesen Worten lehrt er uns auch, die alten und neuen Verführer vermeiden, die das Wort Gottes den Leuten nicht recht vortragen, sondern das Evangelium verfälschen mit ihrer eigenen Meinung, derer sich nun viele erheben, die da nicht recht lehren von den Sakramenten und der Obrigkeit und anderen Dingen.
Solche Leute zu vermeiden und rechte evangelische Prediger wieder zu bekommen, sollen wir zunächst von Herzen danken dem Vater aller Barmherzigkeit, für das Evangelium unsers Herrn Jesu Christi, seines lieben Sohnes, das er uns in dieser Zeit so reichlich offenbart hat, daß wir nun erkennen, was wir gewesen sind, nämlich arme Sünder voll Irrtum und Heuchelei, und was wir erlangt haben durch das Evangelium, nämlich den Glauben an Jesum Christum und sind gerechtfertigt worden und fromm vor Gott, Gottes Kinder und Erben, Miterben unsers lieben Herrn Jesu Christi. Römer 8: Wir erkennen auch, was rechte gute Werke sind, und daß unser Leiden Gott wohlgefalle, ja, Gottes Leiden
Anmerkungen der GenWiki-Redaktion (GWR)
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