Salzkotten

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Salzkotten: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Detmold > Kreis_Paderborn > Salzkotten

Lokalisierung Salzkotteninnerhalb des Kreises Paderborn
Das Gradierwerk
Gografiat Salzkotten mit Verne, Enkhausen und Upsprunge: Le Coq, Topographische Karte -Westfalen (1805)

Name

Der Name Salzkotten stammt von den „Salzkotten", Siedehäusern, die die Sälzer zur Salzgewinnung hier errichteten.

Namensformen

„Saltkoten" 1160; „locus salis in Saltkoten" 1183; "villa Saltcoten" 1240-50; "Salcotten" 1247; „Soltkottenn et Soltcotten" 1256; „Salskoten" 1277; „Zoltkoten" 1298, „plehanus Joachim“ in Salzkotten 1256

Familienname

„Hermannus de Saltcoten" 1249

Landschaftslage

Salzkotten in der Westfälischen Tieflandsbucht liegt 99 m hoch in der an Sol- und Süßwasserquellen reichen Quellmulde des Hederbachs im landschaftlichen Übergang von den lößbedeckten Hellwegbörden zur feuchtsandigen und wiesenbedeckten ostmünsterländischen Lippeniederung.

Ursprung der Siedlung

  • 1160 schenkte der Paderborner Bischof Bernhard dem Koster Hardehausen 3 (Salz-?)Häuser in Salzkotten
  • 1183 bestätigte Papst Lucius III. dem Kloster Abdinghof in Paderborn den Besitz in Salzkotten
  • 1260 schenkte der Paderborner Dompropst dem Kloster Marienmünster ein Salzwerk in Salzkotten.

Stadtgründung

Als Grenzsiedlung war Salzkotten ein Bollwerk gegenüber dem kölnischen Geseke. Da die Nachbardörfer höchstens schwach befestigt waren, legte Bischof Simon von Paderborn da, wo die Salzkotten standen, vor 1247 einen befestigten Ort an. Es erfolgte die Aufsiedlung der Dörfer Vilsen, Habrinkhausen, Drewer und Haltinghausen.

Stadtentfestigung

  • 1245-47 war Salzkotten bereits zur Stadt erhoben worden, 1247 wird der zwischen dem Kölner Erzbischof Konrad und dem Elekten Simon von Paderborn über die Befestigung der Stadt Salzkotten und die Erbauung der Burg Vielsen bei Salzkotten ausgebrochene Streit dahin ausgeglichen, daß Simon sich verpflichtete, die Stadt Salzkotten zu entfestigen, wogegen Konrad in das Bestehenbleiben der Burg Vielsen willigte. 1254 wird Salzkotten als vom Paderborner Bischof Simon wieder befestigt erwähnt

Gemeinsame Stadtherren

Nach dem Friedensvertrag zwischen dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden und dem Paderborner Bischof Simon vom Jahre 1256 wurde die Stadt Salzkotten Gemeinbesitz von Köln und Paderborn

Abbruch von Vilsen

Nach diesem Vertrag vom Jahre 1256 mußte die Burg Vilsen abgebrochen werden, ihre Zerstörung bewirkte jedoch das Aufblühen von Salzkotten, da die Bewohner von Vilsen nämlich nach Salzkotten verzogen. Die Kirche in Vilsen wurde ebenfalls abgebrochen und in Salzkotten eine neue gebaut.

Schutzbündnis mit Einkünfteteilung

1287 schlossen der Kölner Erzbischof Siegfried und der Paderborner Bischof Otto ein Schutzbündnis mit dem Versprechen, die Einkünfte der Stadt Salzkotten zu teilen.

Salzkotten an Paderborn

1294 erhielt Paderborn die Stadt Salzkotten im Alleinbesitz

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Die Stadt bietet das Grundrißbild einer gewachsenen mittelalterlichen Stadt mit Mauern, Wall und Graben (runde Siedlung). Es bildet sich ein runder Marktplatz mit den wertvollen Solequellen. Das Straßennetz zeigt Radform mit einer geschwungenen Hauptstraße. 3 Stadttore führten zu den Huden und Äckern der zusammengelegten Dörfer. Im Nordosten lag das Osterntor als Ausfahrt nach Habrinkhausen und Drewer, im Südwesten das Westerntor als Ausfahrt nach Haltinghausen und im Südosten das Vilser Tor als Ausfahrt nach Vilsen. Die Stadtgräben wurden durch Schleusen mit dem Wasser der Heder gefüllt. Nach 1805 wurden die Tore nicht mehr geschlossen. Außerhalb der Stadtmauern und -tore wurden neue Häuser errichtet. Die Grundfläche innerhalb der Stadtmauern betrug etwa 9 ha. Seit 1925 laufende Stadterweiterungen -hauptsächlich westlich der Heder („Nensiedlung") und entlang der Straße nach Upsprunge im Süden Straßenweise Ordnung der Häuser erst 1948.

Gebäude

  • Kath. Pfarrkirche St. Johannis Bapt. erbaut 1256, Hallenkirche.
  • Bürger- und Bauernhäuser aus den Jahren 1575, 1601, 1604 und 1619.
  • Leprosenhaus vor der Stadt und Spital 1656 erwähnt.
  • Mutterhaus der Franziskanerinnen mit St.-Josephs-Krankenhaus 1863 erbaut.
  • Rathaus 1879.
  • Ev. Kirche auf „Försters-Plan" errichtet 1953-54.

Brände

1340 und 1525 wurde Salzkotten durch Brand, 1633 durch die Schweden zerstört.

Ausgegangene Ortschaften und Ansiedlungen

Bevölkerung

Seuchen

Pest 1553, Cholera 1850-51, 1866. Zehrung (Schwindsucht) 1852 .

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch: Ältere Archivalien bis auf Reste im 19. Jh. vernichtet (vgl. Inventare der nichtstaatl., Archive, Kreis Büren. Münster 1915, S. 192). Das in den Inventaren (a. a. O., S. 192 genannte Salzkottener Stadtbuch (Staatsarchiv Münster, Msc. VII 4905) enthält keine Angaben über Bürgeraufnahmen. Auszüge aus den Ratsprotokollen 1662-1679; 1683-1690 (im Rathaus Salzkotten); Ratsprotokolle 1679-1683 und 1779-1782 (Orig. 1959 im Besitz des Bauern Franz Jürgens, Salzkotten, Vielserhof); Ratsprotokolle 1747-1749 und 1783-1787 (Orig. im Rathaus Salzkotten) (Nach Mitteilung 1959 der damaligen Amtsverwaltung Salzkotten-Boke).

Kirchenbücher

  • seit 1648
  • Oberntudorf, St. Georg, 1643 - 1971, Digitalisate online bei Matricula
  • Salzkotten, St. Johannes Enthauptung, 1635 - 1968, Digitalisate online bei Matricula

Berühmte Personen

Philipp Korte, 1758-1803 Pfarrer in Salzkotten, Konstrukteur einer Pumpmaschinerie für die Salinenwerke.

Einwohnerzahlen

  • 1803: 1.036 Einwohner (E.). und 212 Häuser,
  • 1818: 1.296 E.,
  • um 1830: 1.576 E.,
  • 1843: 1.809 E.,
  • 1858: 1.884 E.,
  • 1860: 1.921 E.,
  • 1871: 2.017 E.,
  • 1885: 2.163 E.,
  • 1895: 2.209 E.,
  • 1905: 2.509 E.,
  • 1914: 2.596 E. (783 Männer, 1.085 Frauen, 728 Kinder unter 14 Jahren),
  • 1916: 2.633 E. (954 Männer, 1.679 Frauen),
  • 1925: 2.996 E.,
  • 1933: 3.603 E.,
  • 1939: 3.984 E.,
  • 1946: 5.839 E.,
  • 1950: 5.911 E.,
  • 1953: 5.906 Einwohner.

Sprache

Die Mundart von Salzkotten gehört um 1950 in den Unterraum Arnsberg- Paderborn- Herford des Westfälischen; sie spricht bruaken 'gebrochen', ik ein 'ich bin', mei `mir' und 'mich', Kä/uken `Kuchen', jeu 'ihr', 'euch', buggen 'bauen', meigget '(sie) mähen'.

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Seit Gründung der Stadt waren 2 Erwerbszweige vorherrschend: Landwirtschaft und Salzgewinnung. Die Salinenanteile lagen in Händen geistlicher und weltlicher Herren. 1750 waren es insgesamt 24 Anteile. Die Besitzer der Salinenanteile, die sogenannten Oberherren, bemeierten ortsansässige Bürger, die Sälzer. Das Recht der Oberherren trat mit der Zeit zurück. Seit 1526 war das Recht der Sälzer erblich. Erste Sälzerstatuten aus dem Jahre 1272 sind verloren; die noch vorhandenen stammen von 1578. Die Pachtabgabe der Sälzer an die Oberherren betrug jährlich durchschnittlich 18 Mollen Salz (Die Salzkottener Molle zu 63-70 Pfund). Die ältesten Siedehäuser standen auf dem Markt. Das erste Leckwerk (Strohgradierung) wurde 1658 auf dem Westernbruch errichtet.

Seit der 1. Hälfte 18. Jhdts. verwendete man zur Gewinnung des Salzes die Dorngradierung. Die Errichtung der Gradierwerke außerhalb der Stadt brachte auch die Verlegung der Siedehäuser mit sich. Seit 1780 besaß Salzkotten 4 Siedehäuser mit je 6 Pfannen. 1750 wurde die erste Pumpanlage eingebaut. 1765-77 wurde die neue Saline mit Pumpmaschinerie durch Pfarrer Korte erbaut. Nunmehr wurden jährlich 42.000 Zentner Salz gewonnen. Hauptabsatzgebiete waren: Westfalen und Waldeck, die Gegend von Rietberg, Rheda, Siegen und Frankfurt a. M.

Die Stadt hatte in ihrem Etat vorn 01.11.1799 in der Einnahme 1.988 Taler, 3 Silbergroschen und 7 Pfg.; in der Ausgabe: 1.360 Taler, 10 Silbergroschen und 6 Pfg. Der Wert der innerhalb der Stadt befindlichen Liegenschaften, d. h. Häuser und Gärten, wurde in der Landesschätzung von 1800 auf 63.853 Taler festgesetzt. Der in dieser Summe enthaltene Wert der Salinenwerke betrug 20.980 Taler. Um 1845 waren neben der Saline nur Branntweinbrennereien und 2 Jahrmärkte. Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen (1874); Brotfabrik für (1850) 100.000 Stück wöchentlich (1889); Fabrik für explosionssichere Behälter (1899); Fabrik für Berufs- und Spezialkleidung (1933).

Verkehrseinrichtungen

Salzkotten lag an dem alten bedeutenden Hellweg Dortmund- Soest- Salzkotten - Paderborn, dies entsprach um 1950 für den West- Ost- Verkehr die Bundesstraße Aachen- Düsseldorf-Paderborn- Berlin und die Bahnhauptstrecke Düsseldorf- Soest- Altenbeken (1852), Weitere bedeutende Straßen führten um 1950 nach Süden (Marsberg und Brilon), Westen (Lippstadt) und Norden (Delbrück-Gütersloh bzw. Bielefeld).

Einzugsbedeutung

Das Einflußgebiet der Stadt war um 1950/55 auf den allerengsten Umkreis begrenzt.

Landwirtschaft

Auswahl landwirtschaftlicher Betriebe, welche 1931 im Stadtgebiet lagen und einen Umfang von 20 ha und darüber besaßen.

Stadtverwaltung

Der Rat

Die Stadt wurde seit Gründung verwaltet durch Bürgermeister und Rat. Dazu gehörten:

  • der regierende und beisitzende Bürgermeister
  • 2 Kämmerer
  • 8 Ratsherren und
  • der Sekretär (Magister civium …consules: schon erwähnt 1277).

Der Rat wurde jährlich neu gewählt durch 6 Kurgenossen, je 2 von den 3 Bauerschaften. Bei wichtigen Gelegenheiten tagte der alte und der neue Rat, die sogenannten Vierundzwanziger, denen als Vertreter der Bürgerschaft 15 Gemeindedeputierte gegenüberstanden. Der Sprecher war der Worthalter.

Gerichtsbarkeit

Die Gerichtsbarkeit im Kirchspiel übte der Gograf als fürstlicher Beamter aus (iudex, erwähnt 1256). Zum Gogericht Salzkotten gehörten die Orte: Verne, Enkhausen und Upsprunge. Vergehen, die mit der Saline zusammenhingen, wurden durch ein eigenes Sälzergericht geahndet.

Einordnung im Fürstbistum Paderborn 1779

Rittergut

Landesherrschaft/Verwaltung

Landesherren

Verwaltungszugehörigkeit

  • 1837 revidierte Städteordnung, bis 1938 Stadt Salzkotten
  • 1844 Amt Boke und Amt Salzkotten, seit 1859 in Personalunion, seit 1886 in der Registratur vereinigt
    • 1856 bis 1933 wurde die Stadt nach Titel VIII der Städteordnung der Prov. Westfalen vorn 19. 3. 1856 verwaltet.
  • 1938 -1974 Amt Salzkotten-Boke mit den Gemeinden Anreppen, Bentfeld, Boke, Garfeln, Hörste, Mantinghausen, Niederntudorf, Oberntudorf, Rebbeke, Scharmede, Schwelle, Stadt Salzkotten, Thüle, Upsprunge, Verlar, Verne.
  • 1975 Stadt Salzkotten mit den Gemeinden Mantinghausen, Niederntudorf, Oberntudorf, Scharmede, Schwelle, Thüle, Upsprunge, Verlar, Verne
    • Rechtsnachfolgerin des Amtes Salzkotten-Boke ist die Stadt Salzkotten.

Verwaltungseingliederung 1895

  • Salzkotten , Stadt/Stadtgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Minden, Kreis Büren, an der Heider, Amtsgericht Salzkotten
    • Standesamt Salzkotten, ev. Kspl Geseke, kath. Kspl Salzkotten
    • 2.365,6 ha, (1895) 8 Wohnplätze, 327 Gebäude
    • 2.209 Einwohner (82 Ev., 2.029 Kath., 98 Juden)
    • Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Limie Nordhausen <> Soest.
    • Erziehungsanstalt, Gefängnis, Krankenhaus
    • Gewerbe: Brennerei, Salzwerk, Sägemühle.
  • Dreckburg, Gut in der Stadtgemeinde Salzkotten
    • Standesamt Salzkotten, ev. Kspl Geseke, kath. Kspl Salzkotten
    • (1895) 3 Gebäude, 48 Einwohner
  • Vielserhof, Gut in der Stadtgemeinde Salzkotten
    • Standesamt Salzkotten, ev. Kspl Geseke, kath. Kspl Salzkotten
    • (1895) 1 Gebäude, 10 Einwohner

Kriegerische Ereignisse

1633 zerstörten die Schweden die Stadt; dabei kamen 360 Einwohner ums Leben.

Ritterschaft

Martrikel ritterschaftlicher Güter

Nachdem am 5. Juni 1823 erlassenen Allgemeinen Gesetzes wegen Anordnung der Provinzialstände wurde die Wählbarkeit im zweiten Stand begründet: 1. durch den Besitz eines früher landtagsfähigen Rittergutes, von dem jährlich an Grundsteuer wenigstens 75 Thaler zu entrichten waren; 2. durch den Besitz eines anderen größeren Landgutes, das die Krone in den zweiten Stand aufnahm. Eine Matrikel sollte die hiernach zum zweiten Stand gehörigen Landgüter festsetzen.

Haus Drecksburg

  • 1830-1886 in Salzkotten, im Besitz der Familie von Westphalen
    • Archivverbleib: Archiv von Westphalen, Schloß Fürstenberg in Wünnenberg
      Benutzung nur über das "Westfälische Archivamt"

Haus Winkhausen

Gelangte Ende des 17. Jhdts. aus der sgt. "Heidenschen Erbschaft" an die "von Fürstenberg".

  • 1830-1886 in Schwelle (Salzkotten), im Besitz der Familie von Fürstenberg
    • Archivverbleib: Archive von Fürstenberg, Herdringen, Arnsberg, Staatsarchiv Münster/Bestand Fürstbistum Paderborn/Gerichte
    • Staatsarchiv Detmold/Bestand "Winkhausen", darin 8 Akten (1585-1778), Lagerbuch 1766, Kolonate, Rechnungen (Findkartei A500 im STA-Münster)

Haus Thüle

Ursprünglich im Besitz der Familie "von Thüle" gelangte das Haus an die Familie von Alten. 1848 wurde das Gut an die "von Ketteler verkauft, von denen es an die "von Brenken" kam. der die jüngere Gutsregistratur und den Nachlaß Joseph von Ketteler übernahm.

  • 1830-1886 in Thüle (Salzkotten), im Besitz der Familien von Alten, Arntzen-Lippstadt, von Ketteler
    • Archivverbleib: Archiv von Ketteler zu Schwarzenraben in Lippstadt
    • Archivverbleib: Archiv von Brenken zu Erpenburg/Bestand Thüle in der Stadt Büren
      • Darin 23 Akten (19.-20. Jhdt.) Gutsverwaltung, 70 Akten Nachlaß Joseph von Ketteler

Haus Vernaburg, Krewetburg

Die seit 1311 im Besitz der Familie von Vernde befindliche Vernaburg gelangte im 15. Jhdt. im Erbgang an die von Krevet. Nach Aussterben der Familie 1638 gingen deren Güter über Erbtöchter an die von Imbsen und die von Brenken. Verne samt den zugehörigen Rechten gelangte an die von Brenken, die in der Folgezeit weiteren ehemals Krevetschen Besitz übernahmen.

  • 1830-1886 (Bedingte Rittergutseigenschaft), in Verne (Salzkotten), im Besitz der Familie von und zu Brenken
    • Archivverbleib: Archiv von und zu Brenken zu Erpenburg, Büren

Kriegswesen

Wehrhoheit

Die Verteidigung der Stadt oblag anfangs den Bürgern. Dazu kamen die Burgmänner, die in der Stadt ein Wohnhaus besaßen, aber nicht der städtischen Gerichtsbarkeit unterstanden und von allen Abgaben frei waren, dafür jedoch keinerlei Rechte besaßen.

Schützengilden

Neugründung der Schützengesellschaft 1590. St. Johannes-Schützenbruderschaft (seit 1653).

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen

Wappen Stadt Salzkotten Kreis Paderborn.png

Im roten Schild goldenes 3blättriges Kleeblatt. Das mittelalterliche Siegel zeigt nebeneinander thronend die beiden Stadtherren, den Erzbischof von Köln und den Bischof von Paderborn, nach 1294 nur letzteren. Aus dem Anfang 17. Jhdts. Stempel mit Kleeblatt im Schild und als Schildhalter Johannes der Täufer (Kirchenpatron) erhalten. Die Darstellung wohl aus 3 in Kleeblattform zusammengestellten Sälzerschaufeln entstanden. Die heutigen Farben wurden 1907 angenommen, früher grün auf Silber überliefert, das Wappen 1908 bestätigt.

Finanzwesen

Maße und Münzwesen

Eigene Maße, aber kein Münzrecht der Stadt, war aber Münzstätte des Paderborner Bischofs Otto, der hier zwischen 1294 und 1307 Hälblinge auf Kölner Schlag prägen ließ.

Stadtsteuern

Handels- und Branntweinakzise, nach 1803 wurde die Salzsteuer als eine Landessteuer erhoben.

Stadtgebiet

Bis 1951 im wesentlichen unverändert, umfaßte die alte Stadt mit den Äckern und Huden der zusammengelegten Dörfer Vilsen, Habrinkhausen, Drewer und Haltinghausen; 1885: 2.365 ha, 1951: 2.367 ha. - Ablösung des Huderechts 1832/33. Aufteilung des Gutes Bosenholz als Streusiedlung 1939.

Stadtteile

Kirchenwesen

Innenansicht der kath. Kirche St. Johannes Enthauptung

Bistumsentwicklung

  • Erzbistum Paderborn, früher Archidiakonat des Paderborner Dompropstes,1951 Dekanat Salzkotten.
  • Als nach einem verlorenen Kriege gegen den Erzbischof von Köln gemäß dem Friedensvertrag von Essen (1256) die Festung Vilsen geschleift werden mußte, gingen dessen Pfarrechte über auf Salzkotten, das bisher zur Pfarrei Vilsen gehörte.

Reformation

  • Die Einwohner der Stadt gehörten und gehörten noch 1955 zum größten Teil dem kath. Bekenntnis an.
  • 1955 gehörte Salzkotten der Pfarrstelle der ev. Kirchengem. Geseke, Kreissynode Soest.
  • Ev. Kirche seit 1953/54.

Bekenntnisse

1815: 10 Luth., 10 Ref., 1871: 68 Ev., 1895: 82 Ev., 1916: 2.497 Kath., 37 Prot., 1920: 2.768 Kath., 160 Prot. 1925: 97 Ev., 1946: 5.097 (85%) Kath., 705 Prot., 108 Sonstige.

Juden

1652: 4 Familien, 1681:8 Familien, 1719: 10 Familien, 1778: 11 Familien. 1803: 71, 1815: 93, 1895: 98 Juden.

Aktuelle Kirchliche Verwaltungszugehörigkeit

Wohlfahrtspflege

  • Leprosenhaus 1656 vorhanden.
  • Spital, das die Einkünfte der alten Elendenbruderschaft genoß, 1656 genannt.
  • Armenhaus für 10 Arme (um 1845 noch vorhanden).
  • Krankenhaus der Genossenschaft der Franziskanerinnen 1863.
  • Teilwasserleitung 1898, erweitert auf den ganzen inneren Stadtbez. 1928, auf die ganze Stadt einschließlich der Streusiedlung Bosenholz 1939.
  • Kanalisation des Stadtkerns und der Siedlungen an der Upsprunger Straße (vor 1955).
  • Städt. Müllabfuhr seit 1946.
  • Apotheke: Engel-Apotheke 1812

Bildungswesen

Schulen

  • Die älteste Schule war die Pfarrschule. Rektor der Schule in Salzkotten vor 1307 bezeugt.
  • 1656: 2 Lehrer, 1 Lehrerin.
  • 1835: 2 Lehrer, 2 Lehrerinnen.
  • 1939: 8klassige Volksschule und 1klassige (1955 kath.) Volksschule Bosenholz;
  • 1950: 14 Schulstellen, dazu 2 der 1948 eingerichteten ev. Volksschule.
  • Rektoratschule 1895 bis 1922.
  • Landwirtschaftliche Schule für den Kreis Büren 1898 eröffnet.
  • Mädchenhaushaltungsschule des Ordens der Franziskanerinnen seit 1898.
  • Kreisberufsschule, erbaut 1952.

Adressen:Brauchtum und Kultur

Kontakte in den Ortsteilen: Anschriften und Adressen von Heimatvereinen, Orts-/Stadtheimatpfleger und sonstigen kulturtragende Gruppen/Vereinen

Quellen

Genealogische und historische Urkunden

Andere genealogische Quellen

Bibliografie

Periodika

  • Salzkottener Zeitung 1892-1945
  • Geseker Zeitung : verbunden mit der Salzkottener Zeitung; weitere Titel: Organ für die Handels-, gewerblichen und landwirtschaftlichen Interssen der Stadt Geseke, des Amts Störmede und Umgegend; Organ für die Handels-, gewerblichen und landwirtschaftlichen Interssen der Stadt Geseke, des Amts Störmede, des Kreise Büren und Umgegend; Organ für alle Berufstände und die allgem. Interessen der Geseke u. Salzkotten, der Aemter Störmede u. Boke-Salzkotten, 1892 - 1945, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Salzkottener Zeitung : verbunden mit Geseker Zeitung, 1915, 1925, 1928 - 1930, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Feierstunde : wöchentliche Unterhaltungsbeilage zur Geseker Zeitung; weitere Titel: Unterhaltungsbeilage zur Geseker Zeitung und Salzkottener Zeitung, 1927 - 1939, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Geseker Heimatblätter : Beilage zur Geseker Zeitung verbunden mit Salzkottener Zeitung / Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde Geseke; weitere Titel: Beilage zur Geseker Zeitung und Salzkottener Zeitung, 1926 - 1940, Digitalisat bei Zeitpunkt

Karten

Archive und Bibliotheken

Archive

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Genealogische Internetseiten

Weitere Internetseiten

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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