Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen (1901)/064

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Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen (1901)
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Ev.-Luth. Pfarren beginnend mit:
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Kirchenbuecher im Koenigreich Sachsen 1901.djvu
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Abkürzungen der Ephorien:
A. = Annaberg, Au. = Auerbach, B. = Borna, Ch. I. = Chemnitz I., Ch. II. = Chemnitz II., Di. = Dippoldiswalde, Dr. I. =  Dresden I., Dr. II. = Dresden II., F.  = Freiberg, Gl. = Glauchau, Gr. =  Grimma, Gh. = Großenhain, Lg. = Leisnig, Lp. I. = Leipzig I., Lp. II. = Leipzig II., Mg. = Marienberg, Mn. = Meißen, O. = Oschatz, Oe. = Oelsnitz/Vogtl., OL. = Oberlausitz, Pi. = Pirna, Pl. = Plauen, Rg. = Radeberg, Rtz. = Rochlitz, Sch. = Schwarzenberg, St. = Stollberg, W. = Werdau, Z. = Zwickau.


Audigast, Auerbach i.V., Bärnsdorf, Beicha, Bischdorf, Blankenhain, Dahlen, Einsiedel, Frankenberg, Glasten, Grossbardau, Grosshartmannsdorf, Grossstädteln, Harthau, Kloschwitz, Kotitz, Markneukirchen, Mulda, Mutzschen, Pleisa, Pulsnitz, Rothschönberg, Sornzig, Werdau, Zschocken. Besonders häufig gingen Kirchenbücher in Kriegszeiten verloren, zumal im dreissigjährigen Kriege. Ergreifend sind oft die Mitteilungen, die die Pfarrer über die Umstände machen, unter denen sie in Kriegsdrangsalen ihre Habseligkeiten, ihre Akten, ihre Kirchenbücher einbüssten. Der Pfarrer von Röhrsdorf klagt: „1643 sind die Pagellen mit dem weissen Papier von denen allhier logierenden Schleinitzischen und Kahlenbergischen Soldaten, als Freiberg entsetzet worden, aus diesem Kirchenbuche ganz ausgeschnitten und zerrissen worden.“ Der Pfarrer von Geising spricht von seinem ältesten Kirchenbuche als „a militibus discisso laceratoque ecclesiae indiculo“; das Taufregister ist von den Säbeln der Soldaten durchschnitten worden. Manches Kirchenbuch diente der wilden Soldateska zu Propfen für die Büchsen oder zu Brennmaterial beim Wachtfeuer. Durch Krieg zu Grunde gegangen sind beispielsweise Kirchenbücher aus folgenden Orten: Bertsdorf, Bobenneukirchen, wo die Kirchenbücher in den Freiheitskriegen vom Feinde weggeschleppt, zerrissen und weggeworfen, aber vom Pfarrer z.T. wieder aufgefunden und neu geordnet wurden, Bockendorf, Dresden, wo beim Bombardement der Kreuzkirche 1760 weit über hundert Bände seit 1550 mit in Flammen aufgingen, Falkenhain, Fürstenau, Fürstenwalde, Geilsdorf, Geising, Grossharthau, Grossweitzschen, Hilbersdorf bei Freiberg, Hochkirch, wo in der Schlacht 1758 bei Einäscherung des Pfarrhauses alle Kirchenbücher mit zu Grunde gingen, Kleinschönau, Kötzschenbroda, das 1637 seine Kirchenbücher durch Brand verlor, Leisnig, Leuben bei Lommatzsch, Lockwitz, wo 1757 die Pfarre durch Schuld der Preussen in Flammen aufging, Maxen, wo in der Schlacht 1759 auch sämtliche Kirchenbücher vernichtet wurden, Oberschöna, Pöhl, Rammenau, Schmiedefeld, Schönefeld, das seine