Benutzer:Arend/Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck/01/E-Book

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Nachrichten
der
Gesellschaft für Familienkunde
in Kurhessen und Waldeck

1925     September     Nr. 1


An unsere Mitglieder!

Mit der vorliegenden Nummer eröffnen wir unsere eigene Zeilschrift, deren Begründung sich im Lauf unseres Bestehens als immer notwendiger herausgestellt hat. Wenn wir mit der Herausgabe so lange gewartet haben, so hatte dies seinen Grund darin, daß zunächst einmal die Entwickelung der Gesellschaft und ferner das Interesse abgewartet werden mußte, das der Familienkunde in Kurhessen und Waldeck von den Beteiligten entgegengebracht werden würde. Nachdem sich nun die Hoffnungen, die an die Gründung der Gesellschaft geknüpft wurden, durch einen festen, ansehnlichen Mitgliederkreis und durch das Wachsen des Interesses an wissenschaftlicher Forschung erfüllt haben, soll nicht länger gezögert werden, durch eine eigene, zunächst vierteljährlich erscheinende Zeitschrift das Band zwischen der Gesellschaft und ihren Mitgliedern fester zu knüpfen, wir verbinden damit die Hoffnung, daß die Zeitschrift uns mit der Zeit neue Mitglieder zuführen möge, damit sie an Umfang und Inhalt ständig wachsen nnd an Wert gewinnen kann.

      Der Heimatzeitschrift „Hessenland“ sagen wir auch an dieser Stelle unsern besten Dank für das uns seit unserem Bestehen gewährte Gastrecht und bitten unsere Mitglieder, ihrerseits „Hessenland“ durch Weiterbezug die Treue zu bewahren, um auch in nichtfamilienkundlicher Beziehung mit der Heimatgeschichte verbunden zu bleiben. Die Gewährung des Vorzugspreises von 1.— R.-M. vierteljährlich ist nur dann gesichert, wenn die Bestellung durch unsere Gesellschaft erfolgt. Wir bitten daher, Bestellungen bis spätestens zum 1. Oktober bei unserem Schriftführer, Dr. R. Greve, Kassel, Prinzenstraße 13, aufgeben zu wollen.

Cassel, den 15, 5eptember 1925.

Der Gesamtvorstand

der Gesellschaft für Familienkunde

in Kurhessen und Waldeck.

Ferdinand Karl von Langen, ein hessischer Ahn Ernst von Wildenbruchs.

Von Peter von Gebhardt, Berlin-Wilmersdorf.

      Unter den Ahnen des Dichters und Hohenzollernsprößlings Ernst von Wildenbruch[1] darf eine Persönlichkeit das besondere Interesse des hessischen Familiengeschichtsforfchers in Anspruch nehmen: die des mütterlichen Großvaters des Dichters. Ernst von Wildenbruchs Vater, Ludwig, der erste des Namens „von Wildenbruch“, Sohn des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen und der Henriette Fromme[2], hatte in Großkochberg in Thüringen am 9. August 1837 die Ehe geschlossen mit Ernestine Ferdinandine Christiane Friederice Charlotte von Langen, die in Neumarkt in Schlesien am 31. Oktober 1805 geboren wurde[3]. Ihr Vater[4] war der damals bereits verstorbene kgl. preuß. Generalleutnant und Kommandant von Saarlouis Ferdinand Earl von Langen. Dessen Person soll uns hier beschäftigen.

      Ferdinand Carl von Langen starb in Saarlouis am 13. Februar 1820. Er war Ritter des Eisernen Kreuzes I. und II. Klasse, des russischen St. Annenordens II. Klasse und des St. Wladimirordens IV. Klasse. Als Todesursache gibt das Kirchenbuch „Verhärtung der Leber“ an. Sein Alter betrug 54 Jahre, zwei Monate und einen Tag. Am 17. Februar wurde er „mit allen militärischen Ehrenbezeigungen, begleitet von der Garnison und der Bürgerschaft“ „auf dem Glacis vor dem Französischen Tor links“ beigesetzt. Er hinterließ nach Angabe des Kirchenbuchs „keine Gattin, aber eine Tochter von 13 Jahren“. Als sein Herkunftsort wird „Homberg in Kurhessen" genannt.

      Da von Langens Geburt weder in Homburg an der Efze, noch in einem der anderen hessischen Orte dieses oder ähnlichen Namens zu finden war, galt es zunächst, seine militärische Laufbahn zu verfolgen, um auf Grund der Stammlisten und Erpeditionen der Truppenteile, bei denen er gestanden hat, Näheres über seine Herkunft zu erfahren. Die Nomenclatur und die Ortliebsche Sammlung des ehemaligen Kriegsarchivs[5] erleichterten dieses Unternehmen.

      Zuerst am 10. August 1786 finden wir den Sekondeleutnant Ferdinand von Langen im Regiment Chaumontet (leichtes Infanterie-Regiment

Nr. 1), im nächsten Jahre beim Schurfschen Füsilierbataillon Nr. 15; am 27. Mai 1788 ist er Premierleutnant, am 7. Januar 1793 Stabskapitän im Niederschlesischen Füsilier-Regiment, am 13. September 1797 Kompagniechef in der Oberschlesischen Füsilierbrigade. Sein Bataillon, 1797 als Füsilierbataillon „von Putlitz“ errichtet, seit 1800 „vun Boguslawski“ genannt und in den Stammlisten mit Nr. 22 bezeichnet, stand unter der Führung von Carl Anton Andreas von Boguslawski und war „wegen seiner hohen Fertigkeit im Exerzieren als Musterbataillon bekannt, und es mußte als solches im Jahre 1805, wo es in der Nähe von Dresden kantonierte[6], vor dem damaligen Kurfürsten, späteren Könige von Sachsen, manövrieren". Im Jahre 1806 gerieten Boguslawski und Langen bei Jena in französische Gefangenschaft; im selben Jahre, am 10. Oktober, fiel auch Prinz Louis Ferdinand bei Saalfeld.

      Erst im Jahre 1809 begegnen wir von Langen wieder in den Listen. Er ist am 4. August 1809 Major der Infanterie, am 29. Oktober 1810 wird er ad interim dem 3. Füsilierbataillon des 1. Schlesischen Infanterie-Regiments einrangiert. Kommandeur des 1. Reserve-Infanterie-Regiments wird er am 1. Juli 1813, Oberstleutnant — mit Patent vom 30. Dezember — am 8. Dezember 1813. Am 30. Mai 1814 ist er Oberst mit Patent vom 10. April 1814, am 10. Mai 1815 Brigadekommandeur beim 2. Armeekorps und vom 3. Oktober 1815 an Kommandant von Saarlouis. Zum Generalmajor rückt er am 20. September 1818 auf.

      Bei der Suche nach der Herkunft von Langens bot eine Nachricht in der von Arnimschen Sammlung des Pr. Geheimen Staatsarchivs einen Hinweis von großem Werte. Sie erklärt nämlich die auffallende Tatsache, daß von Langen in preußischen Diensten zuerst als Sekondeleutnant vorkommt, und daß sein Name in den Listen keines der preußischen Kadettenkorps zu finden ist. Arnim schreibt, daß von Langen vor seinem Eintritt in das preußische Heer bereits eine zwölfjährige Dienstzeit in hessen-kasselschen Diensten hinter sich hatte. Nach derselben Quelle soll er an den Unternehmungen der hessischen Truppen in Amerika beteiligt gewesen und mit diesen nach dem Frieden von Versailles (1783) nach Hessen zurückgekehrt sein[7].

      Nun findet sich in der Zeit, in der die Geburt von Langens stattgefunden haben muß, in keinem hessischen Truppenteil ein Offizier seines Namens, der etwa sein Vater hätte gewesen sein können[8]. Auch

ist weder in Homberg, noch in der dortigen Gegend eine Familie dieses Namens ansässig gewesen. Auch in keiner der sonst in Deutschland vorkommenden Familien von Langen läßt sich Ferdinand unterbringen. Es blieb also nichts anderes übrig, als in den kurhessischen Militärakten (im Staatsarchiv Marburg) nach gleichzeitigen Trägern dieses oder ähnlicher Namen zu forschen[9].

      Von den hessischen Regimentern, die am amerikanischen Feldzuge teilnahmen und in Homberg in Garnison standen, kommen nur die Regimenter von Mirbach und von Donop in Frage. Die Geschichte des letzteren (Infanterie-Regiment Nr. 82) enthält keinen Namen, an den hier angeknüpft werden könnte. Aber im Regiment von Mirbach stand im Jahre 1774 ein bürgerlicher Fähnrich Lange[10]. In den Anciennetätslisten des Regiments erscheint er um diese Zeit mit dem Vornamen Ferdinand. Eine Herkunftsangabe findet sich in diesen Listen nicht. Weiteren Ausschluß gab jedoch die monatliche Liste des Regiments vom Oktober 178(1. Dort heißt es: „Freycorporal Ferdinand Lange, bürtig aus Homberg in Hessen, 17. Jahre alt, ist laut gnädigstem Patent unterm 10. July a. c. zum Fähnrich bey uns hochlöbl. Regiment von Dittfurth avanciert.“ Am 2. Januar 1783 erscheint er dort als Secondeleutnant, und am 6. März 1786 wird er dimittiert.

      Nach dem Gesagten dürfte es nicht mehr zweifelhaft sein, daß der am 6. März 1786 dimittierte hessische Sekondeleutnant Ferdinand Lange mit dem am 16. August desselben Jahres in preußischen Diensten erstmalig auftauchenden Setondeleutnant Ferdinand von Langen identisch ist.

      Da bislang der Geburtseintrag Langes nicht hat ermittelt werden können, läßt sich auch die Frage nach seinen Eltern noch nicht endgültig beantworten. Möglich, ja wahrscheinlich ist es, daß wir sie in dem Heiratseintrag der evangelischen Gemeinde zu Homberg vom 15. Juli 1764 gefunden haben; dort sind als getraut verzeichnet: „Wilhelm Lange, Korporal bei dem löbl. Donopschen Regiment, Conrad Langen hinterlassener Sohn aus Sumbler (= Somplar), Amts Frankenberg (a. d. Eder), und Martha Elisabeth, weyland Michael Krausen hinterlassene eheliche Tochter“[11]. — Der einzige hessische Offizier des Namens Lange, der als Vater Ferdinands in Frage kommen könnte, ist der Obristleutnant Johann Ernst Lange, der am 9. September 1776 auf dem Schiffe „Petronella“ bei der Ueberfahrt nach Amerika starb. Er stammte aus Hohenstein im Rheinfelsischen, trat 1748 als Fähnrich in hessen-kasselsche Dienste, wurde am

11. Januar 1755 Premierleutnant, am 25. November 1758 Kapitän im Regiment von der Malsburg, am 14. März 1766 Major im Regiment von Wissenbach und am 7. September 1775 Obristleutnant. Er war verheiratet mit Maria Sophia Kugler aus Kulmbach, die in Homberg am 25. März 1779 begraben wurde[12]. Das Regiment von Wissenbach stand vor dem Abtransport nach Amerika in Homberg. —

      Die vorstehenden Ausführungen, die im übrigen den Gang der Forschung wiedergeben, zeigen, daß auch hessisches Blut in den Adern des Dichters Wildenbruch rollte. Hinsichtlich der übrigen Erbkomponenten sei auf die in Anm. 1 erwähnte Veröffentlichung schon jetzt hingewiesen[13].

Das Stadtarchiv von Neukirchen im Kreise Ziegenhain.

Von Dr. jur. Werner Paulmann in Cassel.

      In Neukirchen im Kreise Ziegenhain sind für den Familienforscher neben den 1648 beginnenden Kirchenbüchern und den von der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an vorhandenen Kirchenrechnungen[14], die sämtlich im Pfarrarchiv aufbewahrt werden, besonders die Bestände des Stadtarchivs wichtig. Wenn auch der größte Teil der städtischen Akten und Urkunden verloren gegangen zu sein scheint, so ist doch immer noch soviel da, daß eine gründliche Durcharbeitung sich sehr lohnt. Diese ist allerdings dadurch erschwert, daß das Archiv völlig ungeordnet ist. In der Mitte vorigen Jahrhunderts ist zwar anscheinend der Versuch einer Ordnung gemacht, im Laufe der Zeit ist diese Arbeit jedoch wieder ziemlich zunichte geworden[15]. Ich will versuchen, einen kurzen Ueberblick über die Archivbestände zu geben, bin mir dabei aber völlig bewußt, daß ich nur in großen Zügen einiges herausgreife, da ich nicht die Zeit hatte, systematisch den gesamten Inhalt festzustellen. Vielleicht regen aber meine Zeilen die sehr nötige Ordnung des Archivs oder die noch nötigere Ueberführung der Bestände an das Marburger Staatsarchiv an.

      Die ältesten Urkunden stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Teilweise haben sie noch sehr gut erhaltene Siegel. Eine der wichtigsten Akten scheint mir ein Stadtbuch aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts zu sein. Dann kommen Stadtbücher, soweit ich habe übersehen können,

wohl erst wieder von 1648 ab. Von diesem Zeitpunkt ab sind die Stadtrechnungen ziemlich allgemein erhalten. Sie sind für den Familienforscher eine besondere Fundgrube, da sie zum Teil das nicht mehr vorhandene Bürgerbuch ersetzen. Bei der Einnahme der Bürgeraufnahmegelder wird nämlich vielfach die Herkunft der neu Aufgenommenen angegeben. Ferner ist eine Masse kleinerer Akten vorhanden, wie Briefe, Eingaben, Anstellungsgesuche, Stiftungs- und Stipendienakten, Gerichtsatten, insbesondere Urteile und Zeugenvernehmungsprototolle usw.

      Eingehender ist von mir schließlich noch ein Band bearbeitet worden, der den Titel trägt:

      Steur Buch oder Catastrum der Stadt Neukirchen Anno 1682.

Catalogus oder Rolle der Burger undt Inwohner zu Newkirchen undt
deren So gutter in selbiger Feltmark haben.

      In diesem Band, der 1433 Seiten umfaßt, werden die gesamten Grundstücke der Gemarkung Neukirchen verzeichnet. Ich glaube, daß sich aus ihm noch eine genaue Flurkarte mit Angabe der Besitzverhältnisse herstellen ließe. Um den reichhaltigen Inhalt des Steuerbuchs zu zeigen, gebe ich nachstehend einen Auszug, was über einen Neukirchener Bürger verzeichnet ist. Anschließend folgt dann Abdruck eines Namensverzeichnisses, das dem Steuerbuch zum Schluß beigefügt ist.

Aus dem Steuerbuch von 1882.
Nr. 62. (Seite 439)
Friederich Krey[16].
65 Jahr alt.
Ahn liegenden Güthern
alß
Häußern undt Hofstätten.
Ein wohnhauß vorm Porthor ahn der Uhrbach gibt Ihr. Durchl. 2 alb. grundt Zinß.
Ein Schnürchen vorm Porthor hinter Caspar Müllers hauß gibt 1½ alb. dem Gottes Casten Zinß.
Länderey im Kornfeldt.
(Seite 440)
Ein Stck in der Pfefferbach zwischen H. Conradt Wiederholdts Rel. V. dem Schrecksbacher Steig Zehnt Ihr. Durchl.
helt 2½ Acker, 1 Ruthe, 40 Theile.
Im Lentzenfeldt.
Ein Stck ahm rodten weg ahn Herr Bürgermeister Schrödern V. dem wüsten Ihr Durchl. Zehnten helt 1 Acker 16 Ruthen 23 Theile.
Im Brachfeldt.
Ein Stck zu Ruhlhaußen zwischen Niclas Mantzen V. Jost Ehwers ist Zehntfrey helt 2 Acker 5 Ruthen 91 Theile.
(Seite 441)
Ein Stck zu Röllhaußen zwischen Jost Grom bey der seithe Zehntfrey helt 11/2 Acker 18 Ruthen 20 Theile
Ahn Wiesen.
Ein Stck wiesen der Angersbach zwischen Alexander Mantzen w. V. Claß Angerßbachß Erben.
2 alb. ? — Zinß helt 21/2 Acker 26 Ruthen 92 Theile
(Seite 442)
Ein Stck wies zu Falckenhain zwischen H. Niclas Kircherm V. Cloß Arnolt jun. gibt 6½ alb. Gem. Stadt grundt Zinß
helt 13/4 Acker 20 Ruthen 44 Theile
Ahn Gartten.
Ein Graß lappen am ?
Jacob Reidts Rel. V. Hauß Curt Schmole gibt 2 alb. 2 hlr. Gem. Stadtgrundt Zinß helt 11 Ruthen 17 Theile
(Seite 443)
Drey bet gartens ahm Haßelberg ahn H. Lebrecht Appelio gibt Ihr. Durchl. 1 alb. undt Gem. Stadt 4 alb. grundt Zinß
helt 1/4 Acker 87 Theile
Ein bei in der Uhrbach ahn Barthol Herbsten gibt 4 ? Kindeß Zinß helt 13 Ruthen 50 Theile
(Seite 444)
Capitalia
Nichts.
Fluchtgefälle
Nichts.
(Seite 445)
Handtthierung.
Ein Schloßer.
Viehe
Ein pferdt
Ein Kuh
*
Namens Verzeichnis zum Steuerbuch von 1682[17].

      Angersbach, Apel, Appelius*, Arnolt*, Bauer, Bautzen, Bechtoldt*,Becker*, Berg, Bergk*, Bockwitz, Bom, Breidenbach, Bunst, Cauhl, Caulius*, Christ, Claus*, Cöllsos, Cranz*, Crauß, Crommes*, Daub*, Dehn, Dietz, Dilcher, Ducken*, Eulen, Eysenach, Falck*, Falckenhain, Fischer*, Frießleben*, Fritsch, Fuchs*, Funck*, Glientzer*, Göbell*, Gottthardt*, Groe, Gruber, Grunau, Hack, Hacks, Hahn*, Happel*, Hattenbach, Hattendorff*, Haupt, Heiger, Heil, Hennig*, Henning, Herbst*, Herbstein, Hieronymus, Hoeß, Hoffmann*, Honigstein, Hose, Hultscher*, Immig, Jost*, Juncker, Jungcloß, Kauffmann, Kaul*, Kayser, Kehr, Kelner, Kircher*, Kirchhoff*, Kirchner, Klaus*, Klippert,

Knabenschue*, Knauer*, Kneip, Knoch*, Koch*, Kotzenberg, Kraft, Krantz*, Krapp, Kraus, Krey*, Krommes*, Kurtz*, Kuhn, Leiß*, Lentz*, Leonhardt, Liese, Lintz*, Lotz*, Lucan*, Lucken*, Malcomes, Mantz*, Martin, Meyfart*, Möller*, Mörtzer*, Munck, Muth*, Neidthardt, Neuber, Nickel, Nicolai, Oberich, Opfermann, Pancratius*, Pauli, Pautzen, Pisturius*, Prentzell, Raidt, Reidt*, Reiff*, Reinen, Reinhardt, Richardt*, Richberg, Richenbach. Rieblin*, Ringhoff, Rodt, Roß, Roßmann, Sauer, Schenck. Schmalhaußen, Schmidt*, Schmoll*, Schneidewindt, Schnucker, Schreiber*, Schröder*, Schuchart, Schuchert, Schüler, Schusseler, Schwalm*, Schweinsberger, Sohl*, Spalter, Steinbrecher*, Strack, Strackius, Ströler*, Stumpf*, Thomas, Wagener*, Weber*, Weimar, Weiß, Weißenbach*, Well, Wendelholt*, Wettlauffer, Wiederholt*, Wiegandt, Wiegelmeister, Wohlfahrt, Wolff*.

Ein Casselaner als türkischer Bay.

Von A. Woringer in Cassel.

      Daß Deutsche den türkischen Pascha-Titel führten, war ja bis in die neuere Zeit hinein keine Seltenheit. Der Titel wurde vielfach den vorübergehend zur besseren Organisation des Heeres und der Verwaltung nach der Türkei entsandten deutschen Offizieren und Beamten verliehen. Daß aber ein Deutscher völlig in den türkischen Heeresdienst übertrat und darin zu hohem Range aufrückte, dürfte seltener und deshalb erwähnenswert sein.

      Louis Wepler wurde am 10. Januar 1820 zu Cassel als Sohn des 1861 daselbst verstorbenen Landrichters George Heinrich Wepler[18] geboren. Wie viele andere Hessen, die den österreichischen Heeresdienst dem Dienste in den heimischen Truppen vorzogen, trat er in das österreichische Heer ein, und zwar im Jahre 1837 als Regimentskadett im Infanterie-Regiment Graf Rothkirch in Pest. Als tüchtiger Reiter wurde er 1843 als Unterleutnant in das ungarische Husaren-Regiment Kaiser Ferdinand I. versetzt, das in Slawonien an der türkischen Grenze stand und in dem er 1848 Rittmeister wurde. Er hatte in seinem Dienste die Ungarn liebgewonnen und trat deshalb beim Ausbruch der ungarischen Revolution 1841 in die ungarische Armee ein,

wurde darin Major, dann Oberstleutnant und Kommandeur des 12. Husaren-Regiments, kämpfte unter Perczel, Dembinski, Görgey, Klapka und Bem in mehr als 20 Schlachten und Gefechten gegen die Oesterreicher und Russen und erhielt für seine Tätigkeit in der Schlacht bei Komorn am 26. April 1849 die ungarische Tapferkeitsmedaille. Nach der für die Ungarn unglücklich verlaufenen Schlacht bei Temesvar am 9. August 1849 deckte er mit drei Schwadronen seines Regiments den Rückzug Bems nach der Türkei, mußte aber von Widdin aus seine Husaren zurückschicken, da die Türken nur Offizieren Zuflucht boten. Er lebte nun, wie die übrigen übergetretenen ungarischen Offiziere von der Gnade der türkischen Regierung, bis sich ihm beim Ausbruch des Krimkriegs wieder Gelegenheit bot, sich zu betätigen. Er wurde türkischer Oberst und versuchte 1854 eine ungarische Legion zu bilden, was aber nicht gelang. Mehr Glück hatte er 1855, iudem er im Frühling dieses Jahres am Schwarzen Meere ein tscherkessisches Reiterkorps bildete, mit dem er in Georgien erfolgreich gegen die Russen kämpfte, wodurch er sich den türkischen Medschidije-Orden erwarb. Er stand nach dem Kriege als Oberst in Konstantinopel, wo er den Namen Taifur Bay annahm und beinahe einem meuchlerischen Mordanfall erlegen wäre, bei dem er schwer verwundet wurde. 1862 wurde er Kommandeur der gesamten Kavallerie des 6. türkischen Armee-Korps in Bagdad, wo er am 21. November 1862 starb. Er war verheiratet mit einer Wienerin, die ihm zwei Kinder schenkte und ihn überlebte.


Die Hauptversammlung in Regensburg.

Von Regierungsrat von Ditfurth in Cassel.

      Infolge ihrer Zugehörigkeit zu Abteilung VI (für Familien- und Wappenkunde) des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine war unsere Gesellschaft durch ihren Vorsitzenden und einige Mitglieder auf der Hauptversammlung des Gesamtvereins, die vom 1. bis 4. September in Regensburg stattfand, vertreten. Die Tagung war ein schöner Beweis dafür, daß die deutsche Geschichtswissenschaft trotz des Darniederliegens unseres Vaterlandes und trotz ihrer eigenen wirtschaftlichen Not die innere Kraft besitzt, ihren Platz an der Sonne zu behaupten. Sowohl die allgemeinen öffentlichen Versammlungen des Gesamtvereins wie die Sitzungen der einzelnen Arbeitsabteilungen, die abgesehen von den geschäftlichen Beratungen durch wissenschaftliche Vorträge voll ausgefüllt waren, wiesen einen sehr zahlreichen Besuch auf, dem durch die Stadt Regensburg und durch die bayrischen Schwestervereine ein geradezu glänzender Empfang in der altehrwürdigen Kaiserstadt mit wertvollen Festgeschenken und vorzüglicher Leitung bereitet worden war.

      Hier soll nur auf den Inhalt der in der Abteilung VI gehaltenen Vorträge kurz eingegangen werden, da zu hoffen ist, daß ein wörtlicher Abdruck im Korrespondenzblatt des Gesamtvereins erscheinen wird.

      Die Vortragsreihe eröffneten Oberarchivrat Dr. Freytag vom

Fürstlich Thurn- und Taxisschen Zentralarchiv in Regensburg und Staatsarchivar Dr. Freiherr von Waldenfels vom bayrischen Kriegsarchiv in München mit der Schilderung des Aufbaues und der Reichhaltigkeit ihrer Archive gerade für Forschungen auf dem Gebiete der Familienkunde. Besonders das erstere dürfte als familienkundliche Quelle nicht allgemein bekannt sein, trotzdem diese Tatsache bei dem Alter des Thurn- und Taxisschen Fürstenhauses und seiner Betätigung zunächst als Kuriere der deutschen Kaiser und später als Inhaber des Postmonopols mit einem ganzen Heer von Beamten und sonstigen Bediensteten, aus denen manche Familie in den Thurn- und Taxisschen, infolge der Dynastenqualität des Fürstenhauses anerkannten Hof- und Beamtenadel aufgestiegen ist, auf der Hand liegt. Hier dürfte der Familienforscher manche wertvolle Nachrichten über Familien, die die Postmeisterstellen mitunter jahrhundertelang durch viele Geschlechterfolgen erblich überkamen, erhalten.

      Gestützt auf drei große Ahnentafeln, von denen seine eigene durch 14 Ahnenreihen annähernd vollständig durchgeführt ist (Verlag Degener & Co., Leipzig) sprach Prinz Wilhelm Karl von Isenburg, Berchtesgaden, in außerordentlich anregender, die Zuhörer bis zum letzten Wort fesselnder Weise über die Ahnentafelforschung als Problem und Erkenntnis. In großer Linie und frei von Abschweifungen über die mühevolle Arbeit, mit der eine zu Rückschlüssen geeignete Ahnentafel allmählich entsteht, vielmehr die Ahnentafel als Tatsache voraussetzend, zeigte der Redner die geschichtliche, sozialgeschichtliche und biologische Auswertungsmöglichkeit in ihrer ganzen Vielseitigkeit auf. Eingehend verweilte er bei dem Problem des Ahnenverlustes in nahe liegenden Ahnenreihen, aus dem die Erkenntnis, ob Inzucht zu wünschen sei oder nicht, erst gezogen werden könne, wenn durch eine möglichst in die Volkstümlichkeit gehende Verbreiterung der Ahnentafelforschung uns und den nach uns kommenden Geschlechtern reichere Unterlagen geliefert würden, wie sie bislang vorhanden sind. Daß Ahnenverlust bei jeder Ahnentafel in ferneren Ahnenreihen auftrete, sei eine bekannte Naturnotwendigkeit, die verbiete, sich die Ahnentafel als eine auf die Spitze gestellte Pyramide vorzustellen. Jede Ahnentafel müsse sich, wenn in ihr jede mehrmals erscheinende Person nur einmal aufgezeichnet würde, von dem Auftreten des ersten Ahnenverlustes an, der größten Ahnendichtigteit, mit Hinzutreten jedes neuen Ahnenuerlustes nach oben verjüngen und unter der Voraussetzung, daß die Aufstellung einer vollständigen Ahnentafel tatsächlich möglich wäre, in einer Spitze, dargestellt durch das erste Menschenpaar, d. h. mit einem Ahnenverlust von 98 v. H., auslaufen. Der Vortrag klang aus in dem Wunsche, daß es das Streben eines jeden über sich nachdenkenden Menschen sein müsse, seine Ahnentafel möglichst weit und geschlossen zu erforschen, um hierin einen Teil seines eigenen Schicksals zu lesen.

      Der nächste Redner, Dr.. Hohlfeld, Leipzig, sprach in warmen Worten über die Stellung der Genealogie zur völkischen Frage. Ausgehend von der wichtigen Aufgabe der Genealogie, vaterländische

Arbeit zu leisten, indem sie der Verbindung des Einzelnen mit dem Volksganzen diene, führte er aus, daß namentlich die Freizügigkeit zur Lockerung der Familie und zu einer Atomisierung des Volkes geführt habe, in dem der Einzelne mehr oder weniger als Individuum schwebe, ein Umstand, der das Wurzelfassen der marxistischen Idee eigentlich erst ermöglicht habe. Mit dem Hinweis, daß Unternehmertum und Arbeiterschaft ursprünglich denselben Wurzeln entsprossen seien, könne die Genealogie, ausgerüstet mit ihren wissenschaftlichen Beweisen, wahrhaft völkische Arbeit leisten und zu einer Ueberbrückung der Klassengegensätze wesentlich beitragen. Dagegen könne es nicht Aufgabe der Genealogie sein, die Rassenfrage zu lösen. Hierzu reichen ihre meist mit dem Dreißigjährigen Kriege abschließenden Materialien schlechterdings nicht aus. Die genealogische Wissenschaft müsse sich als solche rein erhalten in dem Streben, sich auf tatsächliche Feststellungen zu beschränken und sich eines Werturteils über deren Ergebnisse zu enthalten. Eine Nebenfrage sei die, ob die familienkundlichen Vereine fremdrassige Mitglieder fernhalten sollen. Die Erfahrung habe gelehrt, daß keine Wissenschaft so judenrein sei, wie gerade die Genealogie. Man solle daher den Einzelnen nicht von der Mitgliedschaft ausschließen in der Sorge, daß hieraus dem Deutschtum eine Gefahr erwachsen könne. Dieses müsse in seiner eigenen Festigkeit so gesichert sein, daß es einzelne Fremdkörper ungefährdet verdauen könne. Ganz anders sei diese Frage bei den Familienverbänden zu lösen. Diese sollten in erster Linie rein ethischen Zwecken dienen und den völkischen Gedanken in die Tat umsetzen.

      Westberg, Hamburg, gab einen rechtsgeschichtlichen Ueberblick über die Stellung des Reichsgerichts zum Wappenrecht. Bahnbrechend sind die Urteile aus den Jahren 1909, 1919 und 1924, die mangels einer Kodifizierung eines speziellen Wappenrechts im Wege der Rechtsprechung diese Disziplin des Privatrechts fortgebildet haben und jedenfalls zu einem gewissen Schutz des zu gewerblichen oder privaten Zwecken benutzten Familienwappens geführt haben, soweit ein Recht zur Führung nachgewiesen werden kann. Als erwünscht bezeichnete es der Redner, wenn durch die Wappenwissenschaft erreicht werden könnte, daß dieser Schutz auch auf die Wappen ausgedehnt wird, die durch Annahme ohne Verleihung oder altererbtes Recht entstehen.

      Der folgende Vortrag des Vorsitzenden der Abteilung VI, Dr. Kekule von Stradonitz, Berlin, über das Wappenbilderlexikon und die Wappenrolle des Vereins Herold in Berlin bildete eine wertvolle Ergänzung zu dem vom Vorredner behandelten Stoff, Der Verein Herold verfügt über große Sammlungen, die nach Wappenbildern geordnet und in hervorragendem Maße geeignet sind, dem Forscher und dem, der sich ein eigenes Wappen zulegen will, wertvolle Dienste zu leisten. Ersterer wird leicht Aufschluß erhalten über den Träger eines Wappens, dessen Bild ihm nur bekannt ist, letzterer wird sich durch Vorlage seines neuen Wappens davor sichern können, daß er kein fremdes Wappenrecht verletzt. Neben diesen Sammlungen, deren

zwei, der Kodex Dielitz und die Warn eckische Sammlung, je rund 1W0W verschiedene Wnppen umfassen, besitzt der Verein Herold noch eine Wappenrolle, in die gegen eine geringe Webührt jeder Wnp-penträger sein Wnppen zuin Schutz gegen unbefugte Nenutzuug ein¬trage» lassen kann. Die große, ungefähr W »W verschiedene Wnppen umfassende Ledebursche Wnppensnmmlung defindet sich leider nicht im Besitz des Vereins Herold, sondern wird von der sächsischen Stiftung für Familienforschung verwaltet. Sollte es einmal z» einer Kodi-fiziernng des Wnnpenrechts kommen, so würden jedenfalls die Samm¬lungen und die Wappenrolle des Vereins Herold wichtige Unlcilngen für den Beweis des eigenen Wnppeurechts bilden. Zum Schlich sprach Freiherr von N e r ch e m , München, gleich¬falls über ein wappentundliches Thema, die Frage einer wnppentnnd-lichen Vibliographie. 3er Redner hat selbst eine große Sammlung wappenkundlichen Schrifttums verzeichnet, die bisher rund 5VW ver-schiedene Nummern umfaßt. Da er diese Arbeit einstweilen privatim fortsetzt, so muß gewünscht werden, daß ihm von jeder Neuerscheinung über Wappenkunde, seien es Einzelmerke, seien es verstreut in Zeit-schriften oder Tageszeitungen erscheinende Abhandlungen, möglichst unter Uebersendung eines Belegstücks, Mitteilung gemacht werde"). Am 2. und !l. September fanden dann noch zwei mehrstündige ge-schäftliche Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft deutscher familien- und mavpentundlichen Vereine statt, über die in der nächsten Nummer be-lichtet werden wird, da dann erst die Verhandlungsniederschrift vor¬liegt. Hier sei nur so viel gesagt, daß das bisher einzige gemeinsame Arbeitsgebiet, das familiengeschichtliche Such- und Anzeigenblatt, sich im eisten ?ahre seines Bestehens vorzüglich weitelentwickelt, daß das weitere, im vorigen Jahre bei der Wründung in Lasset erst leise an-gedeutete Ziel, mit der Arbeitsgemeinschaft auf dem unermeßlichen webiet der Familien- und Wappenkunde eine Arbeitsteilung zu er¬reichen, bei der Regensburger Tagung vielversprechende Fortschritte gemacht, und daß das in unseren hessischen Noden gelegte Samenkorn sich schon jetzt zu einer kräftigen Pflanze entwickelt hat. Wenn man einen Mick in die Zukunft wagen darf, so zeigen die lebhaften Ansätze, daß die weitere Entwicklung mit sicherem Schritt einer immer festeren Bindung der angeschlossenen Vereine aneinander zustrebt zur Ver¬tiefung und Vervollkommnung der von ihnen gepflegten Wissenschaften und damit zur Leistung wertvollen vaterländischen Dienstes. Die Hauptversammlung des Jahres 1926 wird in Kiel stattfinden. ') Anschrift: München, hcizogsoitalstrakc !, Wichtige Anschriften. Voisttzender, Rea,ieruna.«rat u, Ditsurtl,, llnsscl, Rea,inlls<ialie Ni, Schriftführer! Iir, Nudols «reoe, Cassel, Prinzenstial,« !,'!, Kassenfühler! Wasor a, D, Hiepe, CnIIel, N>UM,<!fs!rnke 2?, Bücherei- und Äichwmait, ZuIMreüoi >, R, Wurlnqer, Calft!, kölnische <3<r»ße 8^, Lchristletter^ l>^, Werner Paulmann, Lnsse!, Lpohlltrahe N, Ge>chäftsllellel Cassel, 'Kea,inal!ial,e !!!, «antton!»! Deutsche Na!fse!lenb>>nl, ssllwle Lasse! <P°s»!checklon!« der Vnnl,' ssranlfurt n,M, Verleger! Nesellschaft siir ssam!l!enüu>de in ^uiyclsen und Waldeck, Cassel, Reginaslrntze IU, Lchr!f<le!!er!l),,j„r, WernerPaulman»,Casse!,LpührI!r,U, Druttl ThieleH Lchwarz,Cassel,NörMr,«, Nachdruck nur mit besonderer Genetimigung gestattet, Anzelnen- und Veilagenpreise nach Vereinbarung,

Nachrichten Gesellschaft für Familientunde in Kurhessen und Naldeck 192S Dezember Nr. 2 Rudolf von Tschudi. ein Schweizer in walbeckischen Diensten. Von Zolldirektor i. R. August Worin»« in Cassel. Die königlich westfälische Armee hat wählend der kurzen Zeit ihres Bestehens (1807—1813) unter ihren Offizieren mancherlei Leute auf-zuweisen, deren Lebenslauf nicht ohne Interesse ist. Zu diesen gehört wohl auch Rudolf von Tschudi. Einer in der Schweiz weitver-breiteten Familie entstammend, von der aber nur der im Kanton Glarus ansässige Zweig das Adelsprädikat führt, wurde er in der Stadt Glarus geboren. Seine Familie hat eine Anzahl bedeutender Männer hervorgebracht, von denen Gilg von Tschudi (1505—1572) der her-vorragendste war, dessen Chronik Schiller bei Abfassung seines „Wilhelm Teil" benutzte'). Rudolf von Tschudi mutz etwa 1785 geboren sein. Genauere Angabe ließ sich nicht ermitteln. Er trat in das 4. französische Schweizer-Regiment ein, eines der vier Infanterie-regimenter, der sog. „roten Schweizer"-'), die die helvetische Republik dem Kaiser Napoleon l. hatte stellen müssen. Aus welchem Grunde dann sein Übertritt in die westfälische Armee erfolgte, ist nicht be¬kannt,' vielleicht war es, wie bei vielen anderen Offizieren des jungen Staates, die Hoffnung, in dem neugebildeten Heere ein schnelles Vor¬wärtskommen zu finden, an dem es ihm denn auch nicht gefehlt hat. Von Tschudi wurde am 29. September 1809 Sekondeleutnant im 5. Linien-Infanterie-Regiment, scheint aber bald zu besonderen Zwecken verwendet worden zu sein, da er bereits anfangs 181(1 »I» »uits seines Regiments stand. Am 13. März 1810 wurde er als Premierleutnant und Adjutantmajor in die Gendarmerie versetzt. Er muß sich im Dienste der Polizei besonders ausgezeichnet haben, denn er wurde bereits am 18. Oktober desselben Jahres als Adjutantmajor zum Kapitän und l) Gilg von Tschudis Leben ist ausführlich geschildert in der „Allgemeinen Deutschen Biographie", Vd. 3», Seite 728, wo sich auch Angaben über zahl¬reiche andere Angehörige der Familie finden, -') Nach ihrer Uniform so genannt. Sie trugen rote Röcke mit regimenter-weise verschiedenfarbigen Abzeichen.

schon drei Wochen später, am ?. November 1810, zum Eskadronchef') «Iiulßjä <W <1ew,I, in der Gendarmerie befördert. Er war also Vürochef dieses als Organ der hohen (d. h. der politischen und geheimen) Polizei sehr gefürchteten Truppenteils, wozu er wohl besonders befähigt war, wie sich auch daraus ergibt, daß er 1813 eine Übersichtskarte über die Stationierung der gesamten Gendarmerie im Königreiche herausgab'). Wenn er nach einer ihn betreffenden Stelle in der 1814 erschienenen anonymen Schrift über die geheime Polizei Westfalens^) in seiner dienstlichen Tätigkeit zu den gefürchtetsten Personen im Königreiche zählte, so weiß ihm diese Schmähschrift, die man aus dem Gesichts-punkte beurteilen muß, daß solche nach einer großen Staatsumwälzung veröffentlichten Tendenzschriften maßlos zu übertreiben pflegen, doch eigentlich nichts Schlimmes nachzusagen. Die Stelle lautet: „Was die General-Commissarien und die General-Secretairs für die ausübende Gewalt in den Bureaus der hohen Polizei waren, das leistete der mit den Details beauftragte u o n T sch u d i bei der Gendarmerie, die mit der hohen und geheimen Polizei Einen Zweck und Eine Seele hatte. Ierome Napoleons ehemaliger Handelsstand") schien einen wohltätigen Einfluß auf die llage bankerotter oder sonst verunglückter Kaufleute, Commis, Kaufmannsdiener und Laden-bursche zu haben, die unter seiner Regierung ihr Fortkommen fan¬den, wie Figura von Schalch') und Konsorten in allen Bureaus zeigte. Auch Tschudi hatte sich anfangs der Handlung gewidmet, bei den ungünstigen Zeitumständen aber sich von den zu leichten Fu߬tritten des beflügelten Gottes Merkur unter den Schatten der west-phälischen Fahne geflüchtet"), wo er anfangs mit seiner Familie in eine dürftige Wohnung einquartiert, in Kurzem sich zu einem Logis von 3W Rthr. Miete"), zu einem kostbaren Ameublement und über¬haupt zu dem besten Wohlstände emporschwang. Man muß ihm aber die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er unter den vielen seines vorigen Standes vielleicht der würdigste und geschickteste war. Er hat sich um den inneren Dienst der Gendarmerie sehr verdient ge¬macht: er gab eine Monatsschrift heraus, welche jeder Brigadier'") zu halten verbunden war und deren Inhalt sich auf Signalements ') Dem deutschen Major entsprechend. <) dai'te 6u I^nyaume c!e V^eztplinUe ^-»-«enwnt I'emplacement >,!« Uii^al de Ia (üendarmerie, ß^gvöe plis s'inliüz ä dZgüe! 1813, °) Die entlarvte hohe und geheime Polizei des zerstörten Königreich« Nestphalen. 1814, °) Die Behauptung, König Ier<°,me sei in Amerika Handlungsdiener ge¬wesen, ist bekanntlich unwahr, ') Schalch war Generalsetretär der hohen Polizei. ") Wenn non Tschudi vor oder nach seiner Dienstzeit im 4. Lchweizcr-legiment wirtlich Kaufmann gewesen ist, so kann diese Tätigkeit nur kurze Zeit gedauert haben, ") Für damalige Casseler Verhältnisse ein sehr hoher Mietsbetrag. ") Die Gendarmerie war in Brigaden eingeteilt, die aus je einem Bri¬gadier (Unteroffizier) und!! oder 4 Gendarmen bestanden.

von Vagabunden, Deserteurs, Räubern und Wildschützen, auf die Beförderungen in der Gendarmerie, auf Kenntnis ihres besonderen Dienstes, militärische Eeschichtserzählungen usw. erstreckte. Er ist der Verfasser einer neuen, für den praktischen Dienst seiner Zeit sehr brauchbaren, aber schlecht benutzten Earte (folgt der in Anm. 4 an¬gegebene Titel). Seinem entarteten Landsmann«: Schalch gegenüber, gewann Tschudi, aus einer alten guten Schweizerfamilie im Fürstentum Neufschatel") gebürtig, außerordentlich viel an Wert und Achtung. Seine Physiognomie und besonders seine totenblasse Gesichtsfarbe sind zwar abschreckend, desto anziehender aber ist sein Herz für jeden, der ihn genauer kennt und geprüft hat. Was fern von ihm die Gendarmen sich öfters haben zu Schulden kommen lassen, wenn hier einer einen widerspenstigen Konskribierten totschlug und dort andere den unberufenen Spion und Verräter spielten, das konnte freilich nicht auf seine Rechnung geschrieben werden. Und doch war auch er im Allgemeinen weit mehr gefürchtet, als geachtet, weil die Ober-priester der hohen Polizei es einmal darauf angelegt hatten, sklavische Furcht gegen tiefe Verachtung einzutauschen und ihr Reich ebenso¬wenig auf die nötige Mischung von Ehrfurcht und Liebe zu gründen, als es vor Zeiten die Lehrer der Religion nur mit dem Schwelte in der Hand getan haben. In Paderborn, wo die Kosaken der Gendarmerie den Garaus machten und letztere schon bei Annäherung der ersteren ihrem Esta¬dlonchef vonTschudi nach und nach den Dienst versagten, endigte er seine westphälische militärische Laufbahn. Nachher schlich er noch einige Zeit in Cassel umher, bis er auch von hier abgehen mußte. Seitdem will man ihn und Schalch in Frankfurt a. M. gesehen haben, von wo aus der reinen Herzens") mit dem Unreinen") weiter über den Rhein gegangen sein mag")." Dieses an sich nicht ungünstige Urteil über von Tschudi scheint noch günstiger, wenn man berücksichtigt, daß in der angegebenen Quelle sonst nur sehr abfällige Urteile über die Offiziere und Beamten der Gendarmerie und der hohen Polizei gefällt werden. Von Tschudi war aber nicht, wie die Schmähschrift besagt, über den Rhein gegangen; er hatte sich vielmehr nach dem nahegelegenen Fürstentum Waldeck begeben, wo er, wie alle in Deutschland zurück¬gebliebenen Franzosen, unter Polizeiaufsicht stand. Als aber 1815 Napo¬leon 1. von Elba zurückkehrte und seinen Siegeszug durch Frankreich antrat, da glaubte man etwaigen feindseligen Handlungen dieser früheren Angehörigen napoleonischer Armeen zuvorkommen Zu müssen. So wurde denn auch von Tschudi, der hier und in der Folgezeit ") Das trifft nach obinen Angaben über die Herkunft der Familie nicht zu. '-') von, Tschudi. ") Schalch. ") a, a, O,, «3. 55.

stets nui als Hauptmann bezeichnet wird, sowie ein Major La Motte") alsbald von der waldeaischen Regierung verhaftet und beide als Staatsgefangene nach Schloß ülUaldecl veibiacht. Dei Kom¬mandant dieser „Festung", Major Leonhaidi, geriet dadurch in große Verlegenheit. Ein solcher Fall war noch nicht dagewesen! So berichtete er denn, sobald ihm uon Tschudi durch den Iustizrat Hagemann zugeschillt worden war, alsbald am U. Juni 1815 an die fürstliche Regierung in Arolsen und hielt ihr vor, daß sie „nicht be¬stimmt habe, wie es mit der Unterhaltung der beiden Staatsgefangenen gehalten weiden solle; es sei auf Schlocl Waldect nichts vorhanden, als nur die Stuben, aber tein Nett oder sonstige Möbel, so daß diesen Leuten, wenn solche nicht gleich anderen Zuchtlingen behandelt weiden sollen, nicht zugemutet werden tonne, alles dies ^x pi^rü» zu beschaffen. Er frage deshalb an, ob den beiden Staatsgefangenen Vetten und der¬gleichen, wie auch Netöstigung gegeben werden solle, oder ob sie das alles selbst anschaffen und bezahlen sollten. Er sowohl als der Kassen¬füller, Rat Nenn in Wildungen, dürften ohne Anweisung der fürst¬lichen Domänentammei nichts anschajfen oder bezahlen. Vorläufig habe er dem Hauptmann von Tschudi aus Mitleid Vetten, Möbel und Verköstigung gegeben, da dieser zur eigenen Beschaffung außer¬stande sei. Nei seinem geringen Gehalte und seiner Vermögenslosigteit gehe das aber nicht auf die Dauer". Schon am folgenden Tage wandte sich nun die Regierung an die fürstliche Domänenkammer, indem sie ausführte, daß die beiden Staatsgefangenen doch keine Verbrecher seien; sie müßten also anständig untergebracht und verköstigt weiden. Man möge den Rat Nenn schleunigst mit Anweisung versehen. Dem Major Leonhardi könne nicht zugemutet weiden, die Kosten für längere Zeit vorzuschießen. Noch an demselben Tage stellte nun die Domänen-kammer fest, daß auch ihr von der ganzen Sache nichts bekannt sei. Sie wies aber sowohl L e onh a rd i als V en n an, für anständigen Unter¬halt der beiden Gefangenen zu sorgen und verfügte, „daß Serenissimi höchste Vorschrift über diese Angelegenheit zu erbitten sei". Der Ober-lenteieibeamte des Eder-Distlitts, Nenn, zeigte dann unterm 14. Juni 1815 an, daß Major Leonhardi die Stellung der Netten und die Vertöstigung der beiden Staatsgefangenen, bestehend in Kaffee, Frühstück, Mittag- und Abendessen, jedoch ohne Wein, gegen eine Ver¬gütung von ^ Laubtaler"') für Tag und Person übernehmen wolle, was ein Gutachten des Kammerrats Schreiber sehr billig fand. Nun sollte am 27. Juni dem Fürsten Vortrag gehalten und dabei auch ") Auch Major de la Motte-Geffrard halte in der westfälischen Armee nestanden. lkr wurde im März M)« Letondeleutnant im wcstfäl. tt. llin,-Inf.-Rea, und war 1«13 Major (dem deutschen Oberstleutnant entsprechend) in der Gendarmerie. Als solcher übernahm er im September 1«1ü das Kommando der beide» neuerrichtetcn maldccker Kompagnien und führte diese nach Vraun-schwei«. Veim Angriff von der Maritz' zoa er mit der übrigen Vesatmna ab, Nei halchter fielen 1 Leutnant, !»Unteroffiziere und 30 Mann in preußische Ge¬fangenschaft, der Rest beider Kompagnien wurde zersprengt. ") 1 Laubtalei — 4 ^l 75 ^.

angefragt weiden, ob den Staatsgefangenen auch täglich Wein gestellt weiden sollte. Das erübrigte sich aber, weil mittlerweile die Schlacht bei Waterloo geschlagen und daraufhin beide Staatsgefangene wieder nach ihrem Wohnorte Mengeringhausen entlassen waren. Venn wurde angewiesen, die gesamten Verpflegungskosten auf die Waldecker Schloßbaukasse zu übernehmen"). Das weitere Schicksal von Tschudis ergibt ein von ihm an den Fürsten von Waldes gerichtetes Gesuch aus Arolsen vom 13. September 1819. Danach war ihm im Jahre 1815 der Unterricht des Prinzen HeimannvonWaldeck. zunächst nur in der französischen Sprache, später aber auch „in allen anderen Wissenschaften" gegen ein monat¬liches Gehalt von 20 Talern übertragen morden. Er glaubt sagen zu dürfen, daß er seine Aufgabe zufriedenstellend erfüllt habe. Sein Ge¬halt, das man bei der Erweiterung seines Auftrags nicht erhöht habe, reiche aber nicht aus, um seine Familie zu unterhalten. Seine Frau, die durch Handarbeiten etwas verdient habe, sei durch langwierige Krankheit daran verhindert' die Eauipierung seines ältesten Sohnes und der Unterhalt des lungeren Sohnes in Vückeburg habe seine Mittel erschöpft. Da ihm ein Teil seines Gehalts in Getreide entrichtet werde, bleibe in bar nur ein Betrag von 16 Talern 2l1 gute Groschen monat¬lich")' der reiche gerade aus für Feuerung, Licht, Pension für den jüngeren Sohn und Lohn für die Magd' für den spärlichsten Unterhalt und die notdürftigste Bekleidung bleibe nichts übrig. Während seines Aufenthalts in Arolsen gebe er Unterricht, aber durch die Reisen im Winter'") und den regelmäßigen Sommeraufenthalt in Pyrmont sei ihm das unmöglich geworden. Er bitte um eine Gehaltserhöhung oder wenigstens um eine Entschädigung wählend der Zeit der Reisen. Dar-aufhin erhöhte der Fürst am 16. September 1819 das Vehalt von Tschudis vom 1. Oktober desselben Jahres ab von 24l) Taler auf !!NN Taler jährlich, wieder aber einschließlich der bisher bewilligt ge-wesenen Naturalien, die in 8 Mlltte Roggen und 2 Mütte Geiste be¬standen-"). Mit dem regelmäßigen Sommeraufenthalt in Pyrmont hatte es folgende Bewandtnis. Es wurde alljährlich mährend der Vadesaison eine Abteilung waldeckische Infanterie zur Aufrechterhaltung der Ord¬nung nach Pyrmont kommandiert. Der Befehl übel dieses Militär¬kommando wurde regelmäßig von Tschudi anvertraut, der dafür eine Remuneration von Illll Talern bezog. Durch Verfügung des Fürsten vom 13. Juli 1839 wurde dem mittlerweile zum Maior be¬förderten von Tschudi für dieses Jahr, weil die deutschen Natur¬forscher und Ärzte ihre Versammlung, und zwar erst nach der Saison, in Pylmont abhielten, und das Militärkommando deshalb über die gewöhnliche Zeit hinaus dort verbleiben mußte, eine Zulage von ") Wcildockei Kammerakten 1497, Staatsarchiv Malburg M. R. S. 513. ") 50 ^l 50 ^. ") Ueber diese Reisen war nichts zu eimitteln, »-) Waldecker KabinettsaNen 2199. Etaatsarchio Nlalbuia M. R. S. 576.

5N Talern bewilligt, die damit begründet wurde, daß er sich in dieser Zeit selbst beköstigen müsse. Er scheint also mährend der Saison, wo der Hof in Pyrmont verweilte, sein Essen aus der Hofküche bezogen zu haben"). Auch die Ortskommandanturgeschäfte besorgte uonTschudi wäh¬rend des Sommers in Pyrmont. So zeigte er im August 1836 an, daß sich dort vier Soldaten in Urlaub aufhielten. Der Bataillonskomman-deur, Oberstleutnant von Vaumbach, wurde darauf vom Fürsten zur Rechtfertigung aufgefordert, wie das möglich sei, da man doch alle Mannschaften zu den wegen der bevorstehenden Bundesinspektion an¬geordneten E^rerzierübungen nötig und bei der zu geringen Stärke des Bataillons sogar Reserven eingezogen habe"). Seit dem Jahre 1834 war Major von Tschudi auch mit der Leitung einer Kadetten- und Unteroffiziersschule betraut. Der erste Kursus war am 18. Juni 1834 beendet. 1840 entwarf vonTschudi einen Prllfungsplan für diese Anstalt, wobei er das in der preußischen Armee bestehende Fähnrichsexamen als Grundlage annahm; er über¬reichte den Plan am 9. Januar 1841"). Rudolf von Tschudi war verheiratet mit Marie Friederike, geborenen Vogt. Im November 1810 ließ er in Eassel einen Sohn Georg Siegismund Louis, am 26. Mai 1812 eine am 12. Mai geborene Tochter Karoline Wilhelmine taufen, elfteren nach reformiertem, letzteren nach lutherischem Ritus. Paten der Tochter waren der Eska-dronchef in der Gendarmerie Casimir de la Vr5e und der General¬sekretär der hohen Polizei Karl von Schal ch. Ein zweiter Sohn, Eugen, wurde im Herbst 1819 geboren und trat 1833 in das maldeckische Füstlierbataillon ein, in dem er im November 1836 Kadett-Unter¬offizier war"). Nach dem Abschluß der Militärkonvention Waldecks mit Preußen 1862 wurde ein Sekondeleutnant vonTschudi vom Infanterie-Regiment 31 zur Besetzung einer freien Stelle in das waldeckische Vataillon komman¬diert. Vei der Einverleibung des Bataillons in das preußische 3. kur¬hessische Infanterie-Regiment 83 war dieser Premierleutnant im Bataillon, ä In 8,nw des Infanterie-Regiments 19, und trat als Haupt¬mann und Kompagniechef in das Infanterie-Regiment 96 über. Er ist vermutlich identisch mit dem Major v on Tschu d i, der 1882 Kom¬mandeur des Pionierbataillons 3 war. Ein 1867 weiter im roal-deckischen Bataillon und 5 In »uitn des Infanterie-Regiments 13 stehen¬der Sekondeleutnant von Tschudi trat damals in das Infanterie-Regiment 93 über und war 1882 Hauptmann im Infanterie-Regi- ") Waldeckei KabinettVllkten 2781, Staatsarchiv Marburg M, Et. T, über 8351. ^) Waldeckische Kammerakten' Staatsarchiv Marbura M. Et, S. über 6841. ") Waldeckische Kammerakten 365?' Staatsarchiv Marburg M. St, S. über 6851. ") Waldccker Kabinettsakten 3657, Staatsarchiv Marburg M, St. S. über 6851.

ment 48. Ich nehme an, daß diese beiden Offiziere Enkel Rudolfs von Tschudi sind. Eine Berichtigung oder Ergänzung der Angaben über die beiden Letztgenannten wäre sehr willkommen-'). Ein Elaudius von Tschudi, der 1811 als Adjutantmajor und Hauptmann im französischen 2. Schweizerregiment den Feldzug in Spanien mitmachte, war vermutlich ein Bruder oder Vetter Rudolfs von Tschudi. °°) von Dlllmigk, Stammtiuvvcn des Rgts. 83, E, 158, 1?N. Wittich, An-cienmtittsliste 1882, S. 51, 159. Ansichere Waldecker Militärpflichtige im Fahre 1512. Von Stadtrat Di-, Wilhelm Paulmann in l5asscl. In den Fürstlich Waldeckschen Regierungsblättern fand ich Ver-zeichnisse von Militärpflichtigen, die mir von allgemeinem Interesse zu sein scheinen, und die ich nachstehend wiedergebe, da die Amtsblätter außerhalb Waldecks wohl kaum benutzbar sein werden. Die Veröffent¬lichung der Listen geschah auf Grund einer Bekanntmachung vom !!0. April 1811, die ich im Wortlaut voransetze. Die Listen sind nicht nur durch die Anführung der Namen von Wert, sondern bieten auch manchen Hinweis auf die bei der Wanderung berührten Gegenden. Namentlich das Belgische Land und Holland scheinen damals große Anziehungskraft ausgeübt zu haben. Mancher wird auch dort ansässig geworden sein. Im Jahrgang 1812 ist dann noch eine Verordnung vom 18. Januar 1812 über die Militärpflicht erschienen, durch die eine Erweiterung der Dienstpflicht angeordnet wird, um die vertragsmäßige Stellung des Truppenkontingents an die Franzosen sicherzustellen. Von ihrer Wiedergabe sehe ich infolge ihrer Länge ab. Bekanntmachung Fürstl. Kriegs-Eommission in Betreff der ausgetretenen zur Militair-Eonscription gehörigen jungen Burschen. Es ist der Befehl Sr. Durchlaucht des Fürsten, daß alle ausge-tretenen auch sonst im Auslande sich aufhaltenden junge Bursche durch die öffentliche Blätter namentlich und bey Strafe zur Rückkehr auf¬gefordert werden sollen. Es werden demzufolge alle vom Iten Januar 1784 bis letzten Dezember 1792 gebohrene, welche ohne besondere Er-laubnisscheine sich im Auslande befinden' so wie alle ungehorsamlich Ausgetretene ohne Rücksicht ihres Alters hierdurch aufgefordert, sich vor Ablauf des lUten Juni d. I. entweder in Person bey ihren Obrig¬keiten zu stellen, oder durch ihre nächste Verwandte von dem Ort ihres Aufenthaltes genaue Anzeige zu thun. Sämtliche mit den Rekrutirungs-Geschäften beauftragte Amts- und Städtische Behörden werden zugleich hierdurch angewiesen, vollständige Listen der Ausgetretenen so wie aller übrigen in oben bemerkten Jahren stehenden abwesenden jungen Leute anzufertigen und vor dem

20ten Juni d. I. mit allen für diesen Gegenstand geeigneten Bemer¬kungen zur weiteren Verfügung an Uns einzusenden. Arolsen, am 30. April 1811. Fiirstl. Waldeckische Kriegs-Commission. Müller. I. I. Leonhardi. A. F. v. D al w i g k. Aufruf an diejenigen Bursche der Städte Corbach, Sachsenberg und Füistenbeig und des Amtes Lichtenfels, welche bey dei jetzt volgewesenen Ziehung, der Militair-Pflichtigkeit kein Genüge geleistet haben, ausgetreten sind, und sich n <Il>w in Vier¬zehn Tagen um so gewisser zu sistiren haben, als widrigens, nach fruchtlosem Ablauf dieser Frist, mit der größten Strenge unnachsichtlich, in Gemäßheit der dieserhalb erlassenen neuesten Verordnung, gegen sie verfahren werden soll.

Hch Amsterdam

2. Georg Henrich Nelle in Amsterdam 3. Henrich Christian Milk Aus Stadt Corbach. l. Henrich Ludwig Rappe in 11. Johann Samuel Kraushaar 4. Georg Theodor Wilhelm Eich- 16. Carl Christian Friedrich Trö- 12. Friedrich Cail von Nolting 13. Henrich August Wilh. Rappe 14. Christian Schönhard 15. Georg Christian Ackermann geler in Amsterdam 17. Henrich August öimpert 18. Henrich Philipp Salm IN. Christian Philipp Veithold 20. Ioh. Christian Wacker 21. Henrich Wilhelm Carl Iustus Strube in Amsterdam. horn 5. Johann Christian Plenz 6. Johann Christian Friedrich Tigges in Amsterdam 7. Christian Philipp öimperg 8. Henrich August Nunte N. Carl Wilhelm Wigand 10. Georg Friedrich Nelle Aus Stadt Sachsenberg. 13. Henrich Philipp Hallenberg 14. Johann Jacob Schlapper 15. Johann Daniel Bohle 16. Johann Philipp Brock 17. Johann Jacob Valentin 18. Henrich Plnlipp Sauer 19. Johann Philipp Daudea, 20. Johann Henrich Daudea, 21. Johann Necker 22. Johann Birkenhcnier 23. Johann Kraushaar.

1. Henrich Daniel Winnefeld 2. Johann Philipp Hock 3. Johann Krummelbein 4. Johann Vollmal 5. Johann Christian Conradi 6. Johann Jacob Vöhle 7. Ionann Philipp Kuhling 8. Johann Daniel Hildebrand

). Henrich Bernhard Vollmai

10. Johann Jacob Auffenacker 11. Johann Wienand 12. Johann Jacob Vüchsenschütz Aus Stadt Fiirftenberq. 1. Friedlich Kramer 4. Henrich Georq Stempel 2. Conrad Kramer 5. Henrich Wilhelm Rosenstenzel. 3. Henrich Daniel Hildebrand

Aus dem Amt Lichtenfels. n. Aus Ncukirchen. Johann Henrich Faust 3. Johann Henrich Fleck Johann Vaniel stüsselei 4. Johann Carl Weber, li. Aus Münden. 9. Wilhelm Friedrich Schmidt 10. Christian «ein 11. Johann Georg Sonnenschein

Georg Reinhard Vöhle
Georg Friedrich Vöhle
Georg Friedrich Göbel

12 14 15. Johann Becker. Friedlich Ercch Friedrich Gobel Ludwig Erllh Franz Friedrich Grabe Johann Christian Krüger Johann Becker Johann Friedlich Feeser Carl Friedrich Grabe «. Aus Rhadern. 8. Johann Friedlich Iske «. Iost Friedrich Iske 1U. Johann Friedrich Schnell 11. Johann Iost Schneider 12. Iost Friedrich Degen 13. Friedrich Kuhnhenn. Friedrich Schnell Georg Schnell Iost Heinrich Degen Franz Friedrich Diederich Franz Christ. Iske Iost Friedrich Iske Georg Henrich Iske s>. Aus I m m i g h a u s e n. Johann Philipp Kann. 3. Heinrich Christ. Bracht. Johann Friedrich Bracht <. Aus Dalmigksthal. 1. Johann Georg Ditzel. Arolsen, am?. Februar 1812. Aus Fürstl. Waldeck. Kriegs-Commission. (Schluß folgt.) Kleine Hinweise und Nachrichten. Zeitschrift der Genealoaischen Gesellschaft in Finnland <Uene«<<,3,'5!c« 8am-funllet» > finlnnc! ^rzzkritt) VlII., 1924. Die vorzügliche und umfangreiche Zeitschrift enthält in ihrem vor-liegenden achten Jahrbuch unter einer sehr große» Zahl deutscher Familien¬namen auch viele, die in unserem Arbeitsgebiet häufiger sind. Ich nenne auszugsweise. AoenariuL, Vaei, Vaggc, Vorgcman, Brandt, Ennclbart, Fabritius, Finck, Flooi, Fulda, Funck, Valle, bcerman, Hafner, HeintziuL, Öoffmann, Holthusen, Leisten, Messeismith, Nauman. Peizholt, Ridder. Roos. Roh. Sasse, Staudinger, Wallenstein, Weidcman. Durch Namensuerzeichnisse ist der Gebrauch des Jahrbuchs sehr er- crleichtort, ?. Familienverband Backe. Im Fluguerbandhaus am Schöneberger Ufer, Berlin, fand am 1», September 1 »25 der Z m e i t c V acke sch e Fa m i l i cnt a g statt. Drei Iahrhunderie hindurch in den akademischen Berufen, brachte die Familie be,onders in Pommern zahlreiche Geistliche und bedeutende Kanzclredner hervor. Die in der neuesten Zeit von der Familie wieder aufgenommenen familienkundlichen Forschungen, deren Niederschlag in den

Mitteilungsblättern der Familie Backe (Schriftleiter: bans Backe, Han¬nover, Steinmetzstraße 18) vierteljährlich zusammengefaßt wird, fühlten bisher nach Landau in Waldes bis ins 14. und 13. Jahrhundert. Auf der Nachmittagstagung, der am Vormittag eine wissenschaftliche Sitzung vor¬ausgegangen war, sprach der bekannte Familienfoischcr Baurat Scheele, Eharloltenburg, über den Wert und die Bedeutung der Familienforschung. Ueber 40 Mitglieder der Familie Backe—Vake erneuten im anschließenden geselligen Teil die alten verwandtschaftlichen Beziehungen und knüpften neue Bande der Familienzusammengebürigteit, die in einem gemeinsamen Ausfluge am folgenden Sonntag in die Umgegend der Reichshauvtstadt ihren Austlang fanden. Die Gefallenen des 3Leltlrie»s in de» lutherischen Gemeinde in Cassel. Das „Evangelisch-lutherische (üemeindeblatt", 17. Jgg., Nr. 8/9, 1825 (zu be¬ ziehen durch Pfarrer Di. Preger, Hassel, Möncheberg 28), bringt eine ??? Namen umfassende Liste der gefallenen Gemeindeangehörigen des Welt¬ kriegs, Paulmann, Zu dem Aufsah über Ferdinand Karl von Langen auf Seite 2 ff. In den von Buttlarschen Sammlungen in der Landesbibliothel zu Cassel befinden sich umfangreiche Nachrichten über verschiedene hessische Familien von Langen. ?. Rn unsere Mitglieder! 1, Am Dienstag, den 12. Januar 1826, abends 8,15 Uhr, findet im Bierhaus Zevvelin (Vereinszimmer), Eassel, Hohenzollernstraße 26, die in der Satzung vorgeschriebene ordentliche Mitgliederversammlung statt, zu deren zahlreichen Besuch wir hierdurch ergebenst einladen. Tages¬ ordnung: 1. Geschäftsbericht des Vorstandes. 2, Neufassung der Satzung (u.a. Eintragung ins Vereinsiegistcr, Mitgliederbeitrag, Erweiterung der Mit¬ gliedschaft). 8. Wahl des Vorsitzenden, des geschäftsführenden Vorstandes und des Nesamtuorstandes. 4. Verschiedenes. Aus Ersparnisgründen wird der Entwurf für die neue Satzung nur den Mitgliedern zugesandt werden, die dies bis zum 1. Januar 1826 be¬antragt haben. Nach Beschlußfassung durch die Mitgliederversammlung erhält jedes Mitglied einen Abdruck. 2, Der Mitgliederversammlung wird die Herabsetzung des Beitrags auf 8 RM. jährlich vorgeschlagen werden. Wir bitten mit Rücksicht auf das rechtzeitige Erscheinen unseres Nachrichlenblattes den nächstjährigen Vei¬ trag in einer Summe oder etwa die Hälfte möglichst bald schon an unser Bankkonto bei der Deutschen Raiffeisenbant, Filiale Eassel, Kurfürsten- straße 12 (Postscheckkonto der Bank: Frankfurt a. M. Nr. 88 832) einzahlen und möglichst durch freiwillige Spenden über den Mindestbeitrag hinaus¬ gehen zu wollen, 3, Wir weisen erneut darauf hin, daß wir der Arbeitsgemeinschaft der deutschen familien- und wappentundlichen Vereine angehören. Zweck und Ziel dieser Arbeitsgemeinschaft sind bei den diesjährigen Verhand¬ lungen in Regensburg folgendermaßen festgelegt worden: „Die in der Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossenen Vereine sehen ihre Aufgabe darin, die Familienforschung im allgemeinen und die fami-lienneschichtlichen Arbeiten ihrer Mitglieder im besonderen mit allen Kräften durch die von den Vereinen geschaffenen und ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zu fördern. Es wird allen noch außerhalb der Arbeitsgemeinschaft Stehenden an-heim gegeben, zur Vermeidung zersplitternden Wettbewerbs und zwecks wirksamer gegenseitiger Unterstützung sich ebenfalls der Arbcitgeincinschaft anzuschließen," Für die Mitglieder der der Arbeitsgemeinschaft angeschlossenen Ver¬eine (z, Z, von 2(1 Vereinen 16!) erwächst aus ihrer Mitgliedschaft die Pflicht, ausschließlich die unter den Schutz der A, G, gestellten Einrich¬tungen von Vereinen und Einzelfoischern durch Benutzung und Einsendung

von Beiträgen zu unterstützen. Bisher sind dies folgende Einrichtungen und Arbeitsgebiete.' 1. Familiengeschichtliches Tuch- und Anzeigenblatt, herausgegeben von der A.N., erscheint monatlich, durchschnittlich 16 Seiten stark, enthielt in 11 Monaten 1490 Suchanzeigen, die außer den mit Auswahl abge-druckten Antworten und sonstigew Veröffentlichungen wertvolle Anhalts¬punkte für Ahncngemeinschaft, für gemeinsame Forschungsgebiete, für Forschungshilfe und zur Quellenkunde geben. Der Bezugspreis betragt für 1828 nach einstimmigem Beschluß der Vereine A RM., der An¬zeigenpreis für die Mitglieder U,UU RM. je Zeile. Anzeigen sind auf¬zugeben bei dem Schriftleiter, Peter von Gcbhardt, Berlin-Wilmers¬dorf, Ningerstrak« «?, unter Angabe der Vereinszugehörigtcit. Be¬stellungen sind zu richten an den Verlag Degencr u, Co., Leipzig, Hospi-talstraße 15, Postscheckkonto Leipzig Nr. 850>, von dem auch Probcnum-mern kostenlos erhältlich sind, 2. Familienneschichtliche Bibliographie, bearbeitet bei der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte, Leipzig, Straße des 18, Ok¬ tober Nr. «!», die für 1821 und 1922 bereits erschienen ist. 8, Gesamtlataloa der Leichenpredigten, bearbeitet beim Verem „Roland", Dresden, Zirkusstraße !!?. 4, Heraldische Bibliographie, bearbeitet von Verlagsbuchhandler Freiherr Egon von Nerchcm, München, Hcrzogsintalstraße 1. 5, Wappenrolle- und Wapnenbilderlezilon, gefühlt und bearbeitet beim Verein „Herold", Eharlottenburg 5, Kaiserdamm 11? (Rechtsanwalt Lignitz). <>. Ahnenlistenaustausch, bearbeitet und geleitet von Landgerichtsdirektor Dr. Förster, Chemnitz-Ebersdorf, Adalbert-Stifter-Weg 1. Jeder einzelne Familienforscher kann die Arbeiten dieser Einrichtungen sehr wesentlich dadurch unterstützen, daß er im Falle 1 nutzer Bezug des Blattes Anfragen nach Möglichkeit beantwortet, im Fall 2 und 4 ihm be¬kannt werdende Veröffentlichungen familicn- und wapuentundlichen Inhalts in Nichtfachzcitschriften, z. B, Tageszeitungen, unterhaltenden Zeitschriften, Fachzeitschriften anderer Wissensgebiete den zuständigen Stellen mitteilt, im Fall 3 üeichenprcdigten, die an versteckten Stellen, z. V. in kleinen Büchereien oder in Privatbesitz noch unveröffentlicht ruhen, bekannt gibt, im Fall 5 jedes ihm bekannt meidende Wappen, namentlich Familienwappen Bürger¬licher, in einem guten Abdruck mit Angabe des Trägers und dessen An¬schrift dem Verein übersendet, und im Fall ss dem Leiter nach vorheriger Einfordcrunn der Richtlinien seine Ahnenliste übermittelt. Auf dem unermeßlichen Gebiet der Familientundc kann nur dann der Erfolg auf das höchstmögliche Maß gesteigert werden, wenn eine Zusam¬menfassung der Kräfte durch Arbeitsteilung stattfindet, bei der jeder For¬scher die Ergebnisse seiner Forschungen nicht nur für sich verwenden, sondern sie, und wenn es nur täglich kleine Beobachtungen und Sammlungen sind, der Allgemeinheit der Forscherwelt, die ihre Verkörperung in den einzelnen Vereinen und in der Arbeitsgemeinschaft findet, zur Verfügung stellen soll. So wollen die Ziele der Arbeitsgemeinschaft verstanden und ihre Er¬reichung angestrebt werden. 4. Unser diesjähriger öffentlicher Vortrag findet am 2. Februar 192<>, abends « Uhr im Hörsaal des Landesmuseums statt. Redner: Wilhelm Karl Prinz von Isenburg-Virstein, Verchtesgaden. Thema: „Dein Ahn! — Dein Schicksal!" Eintrittskarten zum Preise von 2 RM, (numeriert) und 1 RM, sind außer an der Abendkasse erhältlich in der Freyschmidtschen Buch¬handlung, Obere Königsstraße. 5 Unsere zwanglosen Zusammenkünfte finden am 2. und 4. Dienstag jeden Monats, abends 8,15 Uhr, im Nieihaus Zeppelin statt. Die Zusammen¬kunft am 9. Februar 192l> fällt aus. Am 2<>. Januar 192« wird Regic-rungorat uoir Ditfurth über „Das Geschlecht von Ditfurth" sprechen, am 9, März 192<l derselbe über „Familienkun'dliches in Briefen und Tage¬büchern vor hundert Jahren". Gesellschaft für Familienlunde in Kurhessen und Waldeck.

Verzeichnis der Mitglieder. De. i'ul, Wernei Paulmann, Cassel, Svohistiake 9. Regierungsrat von Ditfurth, Cassel, Rcginastraße 18. Kavitänleutnant a. D. Freiherr von Strombeck, Harleshausen bei Cassel. Studicnrat Romcick. Cassel, Adollstrake 1, Major a. D. biepe, Cassel, Nabnhofstraße 27. I),-. Rudolf Greoe, Cassel, Prinzenstrasze 13. Architekt Julius Till. Cassel, Partstiane 13. Rechtsanwalt Dr. Roland Freister, Cassel, Augustastrake 21. Dl. G. Nrcithauvt. Cassel. Geoinenstranc 1. Kaufmann Maz bornschuh, Cassel, Fiankfuiteistratze 188. Regierunasrat Ernst Moelle, Cassel, Kaiserstraße 7«. Lehrer Karl Schäfer, Cassel-R„ Wolfhagerstrahe 184. Pfarrer hütteroth, Treysa, Regierunasbllurat Morin, Cassel, Adolfstrane 18. Rechtsanwalt I),-. Gustav Westuern, bamburn, Obeistrahe l>1. Stadtrat Dr. Wilhelm Paulmcmn, Cassel, Spohrstratze 9. Vankbeamter Wilhelm Stephan, Cassel, Mönchebeigstrahc 28. Piivataelehrter Peter von Gebhardt, Verlin-Wilmersdorf, Vingerstr. «7, Landesrat van Huno, Cassel, Lovhienstrane 7. Priuatgelehitei Werner von Arnswaldt, Fischbeck, Kreis Grafschaft Schaumburn. Geheimer Iustizrat Di-. Mal Wege. Cassel. Wiwelmshüher Allee 55. Kaufmann Fritz Löwe, Cassel, Evohrstiake 7. Landesiat Schinder, Cassel, Königstor 30. Schicinermeister Gustav HorNschu, Cassel, Oberste Nasse 3. Regierungsrat Schneider, Cassel, Prinzenstiakc 12. ()!!«<>. i-l-r. pol. Friedrich Nicker, Leimbach, Post Eiterfeld, Studicnrat a. D, Fürci, Cassel, öindenburllvlatz 134. Major a. D. Aleicmder von llyncker, Vcrlin-Fricdenau, Südwestlorso 77, Pfarrer Albrecht, Friclinnen, Kreis Heisfeld, Fräulein E. Holstein, Casscl, Futtergasse 20. Kaufmann Wilhelm Stück, Aschllfienbuig, Elisenstrahe 8, Tierarzt Carl Friederich, Hcrsfeld. Obeiingcnieur Ernst Wenzel, Maadeburn, Fliesenstrake 58, Kaufmann Fritz Stück, bersfeld. Polizeiinsvcttor Johannes Lescow, Hambura 22, Fiamheinstrasic IN, Kaufmann John Gechter, Hamburg 37, Kaiser-Friedrich-Ufer 15, Obertiicasneiichtsiat W, Koch, Kieken, Ostanlage 40, Kaufmann Friedlich bolzhausen, Nürnbern, Nadstratzc 11, Regierungsrat Adolf Glebe, Vochum, Kaiseiring 7. Fachschuloberlehrer Adolf Pistor, Schmalkalden, Rölberg 1. Dr. ,>!,!!. Philipp Losch, Verlin-Stcalitz, Zimmermannstrasie 12. Kaufmann Ernst Knah, Verlin-Lichterfelde, hobrechtstrahe 2. Iustizsekietär Justus Wicdcrhold, Ziegenhain, Steinernes Haus. Landgeiichtsdirettor L. Klinaender, Ansbach, Mittelfrankcn, Eyberstr. 53. (Foltsetjung folgt,)

Wichtige Anschriften. stß ün u, Di!sur!I>, C»ffel, Re^Inastlaüo U!, Lchristführei' Ns, «udoll «reue, Cassel, Pitnzenftwl!« «, kallenlUhiei^ Wajoi ll, D, s>Ie,,e, Cassel, Nahnhofstinke 2?, «uchere!- und Aichwwai!' Zolldiieltoi i, N, Woiinger, Cllssel, k»ln!Iche Ltiaße «<, «esch»ft«stel!e^ Cnssel, Resslnnltrasie U>, Vantlonto i Deutsche «lliffeisenbant, Mwle Lasse! (Postsche<ll°nto der «an!! Fianlfuit l Neilenei' «eleüschaft für ssomütenlimde w ^»ihessen und ü^oldeck, Casse!, Resstnastrake >!i, Lchitfl!ettei!0s,ji>r, WernerPoulmllnn,Cassel,Lpohistr,«, Druck! T!,!ele H Schwarz,Cnssel,Wörthftr,8, Nachdruck nur mtt ielunderei Genelimtgung gestatte!, Anzeigen- und Veilaa,enpre!se nach Vereinbarung,

Nachrichten »er Gesellschaft für Familienkunde in Kurheslen und Waldeck

März	Nr. 3

Aus der hessischen Soldatenfamilie FÜMrer. Von Prufessor Iuftus Fürer in Cassel. Der Kriegsruhm, den sich die landgräflich hessen-kasselschen Truppen im dreißigjährigen Kriege sowie auch später auf zahleichen Schlacht-feldern gegen Ende des 17. und zu Anfang des 18. Jahrhunderts erworben hatten, verlockte in Verbindung mit dem großen Bedarf an brauchbarem Menschenmatenal, der durch die vornehmlich mit Eng-land abgeschlossenen Subsidienuerträge noch gesteigert wurde, auch viele „Ausländer", in hessen-kasselsche Kriegsdienste zu treten. Mancher von ihnen ließ sich dann dauernd im Lande nieder, was diesem einen Zuwachs von Familien brachte, deren Mitglieder der neuen Heimat auch weiterhin ihre Dienste widmeten. Zu diesen erst im 18, Jahrhundert unter dem Zeichen des Mars nach Hessen gekommenen Familien gehört auch die heute nur in wenigen Vertretern dort noch vorhandene Familie Fü(h)rer. Ihr erster bestimmt nachweisbare Vorfahr war der am 12. Dezember !720 in preußisch Winden verstorbene') königliche Landdaumeister 2) Michael Führer, von dem sonst nur noch bekannt ist, daß er den Plan zu der m. W. heute noch vorhandenen Mindener, wie auch im Jahre 1714 unter Mitwirkung des herzoglich Celleschen Oberbaumeisiers Vorgmann zu der im November 1904 durch Hochwasser zerstörten Nienburaer Weseibriicke bearbeitet hat^). >) Lterberegister St, Marien zn Minden, in dem sich außerdem am 15. Dezember 172» noch die Bemerkung findet: „Der Vanmeister Führer hat ein verhüben" (aufgebahrten?) „Sarg." 2) So bei Strieder: Grundlage zu einer hessischen Gelehrten» und Schrift« stelleraeschichte. Cassel 178! ff. Eine, wohl auf die bestehende Wappengemein' schuft sich gründende »oder umgekehrt dieser zu Grunde liegende?) Familien-Überlieferung vermutet in ihm e,nen nach Norden verschlagenen Sprößling des ehemals elsässischen Ritter- und spateren Nürnberger Patriziergeschlechts Fnrer v. Hllimendorf. Im Zusammenhang damit verschwindet vermutlich auch um ,800 das h aus dem Namen der meisten Mitglieder der Familie, i) Mindensche Vauaktcn. „Harke", Kreisblatt für den Kreis Nienbnrg, Nr. 189, 1904. Die letztere ist noch bemerkenswert als eine der ersten „Kuib-bogenbrücken".

Sein einziger Sohn Friedlich Wilhelm, * Minden l l. März 1714, siedelte nach längerem Studium der Rechte in Halles und Jena im Jahre 1740 nach Rinteln über, wo er aber, „statt hier seine akademischen Bemühungen zu endigen"5), noch in demselben Jahre in das daselbst im Standquartier liegende Kanallerieregiment Prinz Maximilian eintrat b). Im folgenden Jahre zum Adjutanten?) besolde!!, machte er in diesem von 1744 bis 1748 als Komet, Ordonnanzoffiziers) und zuletzt als Leutnant den „österreichischen Erb-folgekrieg" in Bayern und den Niederlanden mit. Im Jahre l?5l infolge eines Konfliktes mit seinem Kompagnie-chef Major Schröder, der letzterem die Kasfation, aber auch ihm selbst die Dimission eintrug, vorläufig aus dem Heeresdienst ausge-schieden, fand Führer zunächst am Hofe des Fürsten Karl oon Nassau-Usingen in Viebrich a/NH, eine Anstellung als „Haus-Intendant", die ihm u, a, einen mehrjährigen Aufenthalt in Frank¬reich (in Angers und etwa 2 Jahre in Paris) verschaffte'»). In dem bald nach seiner Rückkehr ausbrechenden siebenjährigen Kriege wurde ihm nach vorübergehender Verwendung als „Commissarius beim hessischen Corps in der alliirten Armee"'«) im April 1758 mit seiner Beförderung zum Kapilän die völlige militärische Rehabilitierung zu teil. Als Inhaber der ihm im folgenden Monat „conferirten" 5i, Kompagnie des eben neu errichteten hessische» Feldjägercorps, in Ver¬tretung des am 2tt. Juni 1758 bei Sandershausen schwer verwunde¬ten Majors Tceusch v. Butllar-Mlllkershausen längere Zeit auch als Kommandant des ganzen Corps, machte er in diesem den Krieg auf dem weltlichen Schauplatz mit bis zum Januar 1762, wo er zum Major befördert und in das Garnisonregiment v. Kutzleben versetzt wurde > >). Ueber die Gründe seiner im Juli desselben Jahres erfolgten Kassation ließ sich nichts Sicheres ermitteln Feststehen dürste jedoch, das; sie früher oder später wieder ausgehoben wurde. Denn anderen¬falls hätte Führer unmöglich unter Beibehaltung des Majorstitels im Jahre 1773 als „Wege» und Brückeningenieur" der fast aus¬schließlich aus ehemaligen Militärs bestehenden „Oberwegekommission" angehören, noch weniger aber seit 1774 die angesehene Stellung eines >) Daselbst 1724 immatrikuliert. Album der Uniuersität Halle-Witten¬berg, In Jena war seine Matrikel nicht zu finden, ') Strieder, a. a. O. ") Strieder und Marburger Staats-Archiu, Akten des Kavallerie-Regiments Prinz Maximilian. ' - ') Vurslufe zum Offizier, wahrend der Kurnet schon als solcher galt. «) 1745 iu Bayern bei Generalleutnant o. Brandt, Aklrn dco Kuunlleri!'-Negiments Prinz Maximilian. Plumemuria des Leutnants Fr. W Führer. ) Strieder nnd Grußherzoglich Luxemburgisches Hansarchiu zu Weil-burg a/L. ") Strieder, a. a. O, Der „Commissarius' entsprach unserem heuligen Militärintendanlen. ") Marburger Staats-Archiu. Akten betr. das Felbjägercorps zn Fns; und munatliche Listen des Neqiments u. Kuftleben,

„(>ammi88Ä!'iu8 luni" über die Städte Gudensberg, Felsberg, Borken und Niedenstein bekleiden können '2). Als solcher starb er am 24, September 1?8l in seinem Wohnsitz zu Felsberg, Bemerkenswert erscheint noch bei einem so bewegten und zum großen Teil von aktiver Kriegsbeteiligung ausgefüllten Lebensgang die unserem Helden nachgerühmte außerordentlich vielseitige wissen¬schaftliche Bildung, Denn „nicht nur in historischen und philosophi¬schen, sondern auch in politischen, stalistischen, ökonomischen, Finanz» und Kameralwissenschaften war er ungemein erfahren. Hiervon zeu¬gen auch viele schriftliche Aufsätze, deren einige gedruckt sind, andere aber des Druckes wert wären," So heißt es u. a. in der ihm von dem Felsberger Metropolitan Elard Bis Kamp gehaltenen Leichen¬rede^), Aus seiner am 7. August 1749 mit Marie Rippon, Tochter des Verwalters (wohl Gutspächters) bei Oberstallmeister v, Bonne burgk zur Altenburg Johann Christoph Rippon, geschlossenen Ehe>4) gingen 5 Söhne und 2 Töchter hervor, von denen jene ^ zunächst wenigstens — sämtlich wieder den Heeresdienst zum Beruf wählten, aber auch die allein sich verheiratende Tochter Johanna Maria Luise einen Jünger des Mars, den Hauptmann Jakob Bis Kamp, Sohn des uoihin genannten Mettopolitans Elaid Biskamp, sich zu ihrem Gat» ten erkor'5). Die militärische Laufbahn der Söhne Friedr, Wilh. Führers und der sie einschlagenden späteren Nachkommen war folgende: ><>) 1. Christoph Friedrich Wilhelm Führer'?), * 26. März 1751 zu Felsberg, wurde 1767 Fähnrich im Regiment u, Donop (Hom-berg, zeitweise Homberg und Borken) und gehörte diesem Regiment mit Ausnahme des Jahres 1768, wo er im Regiment Garde (Cassel) geführt wird und zwar seit 1772 als Secondeleutnant, bis zu feinem schon 1773 erfolgten Tode an. >2) Hessen-Kasseler Staatsadreßkalender 1778 n. f.; Strieder, der auch noch Homberg nennt. ") Strieder, Fr. W. Führer. Sie schließt mit den vielsagenden Worten: „Aber auch im gläubigen Vertrauen auf den göttlichen Erlöser, den er in jünge¬ren Jahren nicht genugsam gekannt und geehrt, nun aber schon lange hatte kennen und verehren gelernt, starb er," ") „Das stattlichste Ehepaar von ganz Hessen" nach einer, gewiß über» treibenden, Familienlradition. Recht stattlich dürfte es demnach immerhin ge-wesen sein. "> Am 29, August 1795. Jakob Biskamp stand von 1782—1784 als Fähnrich und non da bis 1792 als Secundeleutnant im Regiment v. Vose (seit 1790 Regiment Priuz Karl genannt» IHessen-Kasseler Staats.Adrehkalenderi. Wann und in welchem Regiment er zum Hauptmann avancierte, war nicht festzustellen. >6) Die Angaben über Regimentszuaehörigkeit und Avancement sind den betr. „Landaiäflich hessischen Staats« und Adreßkalendern", z. T. auch den .monatlichen Listen" der Regimenter <Marburger Staats-Archiv) entnommen >') Die von ihm begründete Linie behielt, da die in der Anmerkung 2 erwähnte Entfernung de« „h" aus dem Namen erst nach seinem Tode erfolgte, die ursprüngliche <?) Schreibweise des Namens bis auf den Verfasser dieses bei.

Seinem und bei Karoline Henriette v, Baumbach-Freudenthal am 24, Juni 1770 (1772?) zu Freudenthal >«) bei Voiken gebornen natürlichen Sohn Philipp war zwai,,!«^,«« »i« «^nitid,»»" die Offiziers» laufbahn versagt. Aber der Waffendienst — auch uon mütterlicher Seite her im Blute liegend — lockte auch ihn, Hören wir, was er selbst darüber mitteilt: >i) „Ich winde 1790 zum damaligen Leibdragoneiregiment (Hom-berg und Borken) beeidigt und zu demselben den 14, Juni 1792 in den effektiven Dienst gezogen, marschierte mit solchem sogleich an den Rhein ab, und uun da im August desselben Jahres in die Campagne nach der Champagne! im späten Herbst desselben Jah¬res marschierte das Regiment vor Frankfurth und ich wohnte allda der ewig denkwürdigen, ruhmvollen Einnahme dieser Stadt beyi mehrere Monate nachher ging das Regiment zur Belagerung nach Mainz ab, vor welcher Festung ich bei demselben vom Monat März an bis Ende September 1793 gestanden habe, und wobey wir sehr parzelirt wurden. Allem diesem norgängig marschirte ich mit dem Regiment nach Hanau zurück, allwo dasselbe complettirt wurde und alsdann spat im Herbst 1793 nach Bmbant abging, welche Campagne ich durchgängig mitgemacht und dabey im Mo¬nat April 1794 auf einem Vurpostengesecht bei) dem Dorfe Absrun bey Valenciennes durch einen Säbelhieb in die linke Hand blessirt wurde 2«) - nächstdem bin ich mit dem Regiment nach Holland und Münster retirirt, bis ich mit solchem in das Land zurückkam, und so bey demselben ununterbrochen bis zu der in 1806 erfolgten Auf¬lösung gestanden habe. In der westphälischen Periode wurde ich wieder (?) zur Gendannerie ausgenommen, und ben Wiederein¬führung der althejsischen Verfassung kam ich zu den Leibhusaien, nächstdem zu den Leibdragunern, die dann nachher zur Gendarmr-ne deklariert wurden . . ." 2, Karl August Für er, * Felsberg 15 Januar 1753, wurde 1774 Fähnrich im Dragonerregiment u. Schlolheim (Witzenhausen, seit 1784 Diagonerregiment u, Buülar genannt) Im Jahre 1776 als Secundeleutnant in das Filsilieiieaiment v, Knyphausen (Ziegen-Hain) versetzt, machte er den Krieg in Nordamerika (1776- 1782) als Bngadeadiulant mit und nahm später als Hauptmann seinen Abschied. >') Dort hatten die u. Vaumbach-Freudenthal einen „Vurgsitz" mit dem i» der Nähe liegenden Gilserhuf, >") In einer anläßlich seiner Verabschiedung an den „Landesbrigadier" gelichteten Eingabe vom N», Dezember 18M, gefunden m,tcr den nachgelassenen Papieren des Suhnes, meines am U!, Iu»i 1883 verstorben!,'» Großuatcrs, de« kurhessische,! Hofrats Iüftus Führer, 2") Dazu schreibt mir eine Vase: „Bei Vater" (einem Enkel Phil Führers» „war der Säbelhieb oder uic>mehr die Narbe sehr deutlich ani zweite» Finger der linken Hand ansgeprägt, ebenso befand sich der Finger im zwrilen Glied, an dem die Narbe sichtbar war, in leichter Veugestclluug, Das soll auch bei Großvater der Fall gewesen sein," Beweis fi,r die Vercrbuii^müglichkcil auch erst später erworbener, nicht schon angeburner Merkmale?

In der von ihm begründeten Linie der Familie hat sich der Offiziers-beruf bis auf den heutigen Tag erhalten Sein einziger Sohn Karl Ludwig August, * 13. März 1796, stand fchon im Jahre 1814 als Secondeleutnant im „ersten Regiment Landwehr" lFrankenberg) und nahm an den Befreiungskriegen gegen Frankreich teil, wurde aber fchon 1817 mit einer monatlichen Pen-jion von 8 Thalern auf Wartegeld gesetzt. Von Karl Ludwig Augusts Söhnen soll der älteste, Karl Friedrich Eduard, * Felsbern 19, September 1827. zunächst als Freiwilliger beim kurhesjischen Leibregiment eingetreten und darin zum Fähnrich befördert fein. Nachweislich stand er 1849 als Portepeefähnrich im Regiment Kurfürst 2>) (Cassel), schloß sich aber noch in demselben Jahre dem gegen Dänemark zusammengestellten Freicorps an, in dem er, bald zum Leutnant befördert, fich an dem Befreiungskampf der beiden Elbherzogtümer beteiligte-2), Nach Auflösung der schleswig-holsteinischen Armee trat er, da der Kurfürst die „Schleswig-Holsteiner" als „Demokraten" nicht wieder einstellte, gleich vielen anderen Offizieren in österreichische Dienste. In Mantua in Garnison, nahm er an den verschiedenen Kriegen der Doppelmonarchie in Italien (hier auch 1866) und auf dem Balkan teil. Als k, k. Oberstleutnant a. D. verbrachte er, der nicht nur auf den Schlachtfeldern, sondern auch in manch gefährlichem Säbelduell 23) feinen Mann gestanden, die letzten Jahrzehnte seines Lebens in seiner schönen Villa in Hietzing bei Wien, woselbst er am 1. Oktober 1907 als erster Senior der kurz zuoor gegründeten Fü(h)reischen Familien-Vereinigung verfchied. Seiner Ehe mit Marie Eleonore u. Müller aus Brunn entstammen 4 Töchter und ein Sohn Erwin Clemens Eduard. Auch dieser, * Hietzing ^<i. Februar 1883, wählte wieder den Soldatenberuf, dem die Familie somit schon in fünfter Generation die Treue wahrt. Erwin Fürer wurde am 11. November 1909 im 3. galizischeu Ulanenregiment (Vielitz, öfterreichifch Schlesien) zum Oberleutnant befördert. Weiter reichen leider die Nachrichten über ihn nicht. 3. Karl Friedrich Viktor Fürei, * Felsberc, 16. September 1757, wurde 1776 Fähnrich im Füsilierregiment v. Knyphausen, ging als solcher gleich seinem Bruder Karl August mit nach Amerika, wurde aber gleich beim Ueberfall von Trertton gefangen genommen und ließ ") Als solcher wurde er eines Tages in einem Cllsselcr Lokal Ulli! einem Nürnberger Herrn gefragt, ob er nicht ein Herr v. Fiirer aus Nürnberg wäre ei habe mit einem von ihnen frappante Ähnlichkeit ls. Anm. 2), ") Ein Kampfgenosse um, ihm, der spätere General Hartrot, erzählte mir folgendes- In einem kritische» Moment des Gefechts bei Apenradc (?) hört er in seiner Nähe i» unuerkcnnbar »iederhesfischem Dialekt jemanden laut nnd energisch rufen! „Kerls, haltet stand!" und als er sich mitte,! im heftigsten Kugelregen mit der Frage an ihn wendete „Sie siud gewisz nnch eiu Hesse?" da war der wackere Rufer im Streit kein anderer als der ehemalige Fähnrich im Regiment Kurfürst, Karl Friedrich Eduard FUrer aus Felsbcrg, ) In Oesterreich bei bis zu den Lenden völlig entblößtem Oberkörper und freiem .Notieren".

sich verleiten, in amerikanische Dienste überzutreten. Er starb als amerikanischer Rittmeister im Besitz eines ansehnlichen Vermögens unverheiratet am 9, Dezember 1794 in Dumfries bei Richmond in Virginien. 4. Johann Helfrich Fürer, ' Felsberg l3. August 1758, wurde 1774 Fähnrich im Dragonerregiment v. Schlotheim und 177? zum Secondeleutnant befördert. Später stand er als Premierleutnant im Leibdragonerregiment und zuletzt beim Regiment Gensd'armes, wo er !794 als Rittmeister seinen Abschied nahm. Unter I<!r6me war ei Cantonsmaire zu F,'lsberg und starb daselbst im Jahre 1816. 5. Konrad Martin Ludwig Fiirer, * Felsberg II, April wurde, wie vermutlich auch schon sein Vater Friedrich Wilh. Fiircr im Pädagogium zu Halle erzugen, ging als vierzehnjähriger Kadett mit einem holländischen Regiment nach Surinam in niederländisch Guayana, gab aber später den Offiziersberuf auf und wurde Kauf-mann, zuerst in Amfteidam, darauf in Biebrich a/RH, und zuletzt in Frankfurt a/M., wo er als Großkaufmann und Bankier am <!. Juli 1845 verstarb.") Unsichere Waldecker Militärpflichtige im Jahre 1812 Von Stadtrat I^l, Wilhelm Paulmann in Cafsel. «Schluß,. Verzeichnis der ungehorsamlich zurückgebliebenen Conscribirten aus Stadt Mengeringhausen und dem Amt Eisenberg. Aus Stadt Mengeringhausen. Philipp Ludwig Christian Weber Johann Wilhelm Himmelmann Johann Friedrich Wilhelm Löwentrey Henrich Philipp Figge Carl Christian Dohne Johann Christoph Eberley Johann Friedrich Wunderlich Christian Friedlich Kesting Johann Henrich Christian Wagener Henrich Georg Friedrich Winter Christian Friedrich Becker Henrich Christian Kesting Georg Wilhelm Kesting Christian Friedrich Traut. ") Aus dem Vortrag eines Urenkels, des Oroßkcmfmaiins Julius Mauß in Frankfurt a/M., gehalten ans dem Familientage INIl

Aus dem Amt Eisenberg. 1. Aus Bernd ors. Johann Henrich Dohle im Hannooerschen Johann Friedrich Dohle, soll im Hessischen sein Christian Friedrich Miiller in Westphalen Johann Wolrad Rüseler (Stiefbruder des Kiepe) schon engagirt, im Hanse nötig Johannes Neumeier in Amsterdam, Becker. 2. Aus Flechtdorf. Friedrich Christian Zenke, angeblich in Amsterdam Henrich Christian Saure Johann Backhaus, angeblich in Dortmund, Johann Anton Weishaupt, auf der Wanderschaft. 3. Aus Helmscheid. 4. Aus Benllhausen, Johann Friedrich Kahlhö'fer, auf der Wanderschaft, laut Schein der Krieas-Commissioii, weil er wahrscheinlich untauglich ist. Johann Philipp Steuber, auf der Wanderschaft Johann Friedlich Happe Anton Friedrich Bangert, angeblich i» Holland. 5. Aus Sudeck. Henrich Bernhard Brocke, Schmid, auf der Wanderschaft Johann Christoph Rauch, im Bergischen oerheirathet. 6. Aus Adorf. Johann Fingerhuts auf der Wanderschaft Christian Friedlich Jäger iclum Henrich Christian Backhaus iclsm. 7. Aus Rhein egge. 8. Aus Heringhausen. 9. Aus Stormbruch. Henrich Daniel Biederbick, auswärts. 10. Aus Ottlar. Johann Friedlich Genuit, auswärts. Johann Friedrich Wilke, in den Rheingegenden. 11. Aus Giebrin aHausen, Johann Henrich Stracke, im Belgischen, angeblich uerheirathet. Johann Friedrich Schulze, Deselteul, im Bergischen Johann Christian Pohlmann, im Bergischen. 12. Aus Schweinsbühl. 13. Aus Rhena,

14, Aus Lellbach. 15. Aus Lengefeld, Carl Henrich Georg Göbel Friedrich Philipp Göbel Johann Christian Wilhelm Lahme. 16, Aus Nieder-Ense. Jacob Wilhelm Zencke, wandert Johann Henrich Müller, wandert Johann Friedlich Hupf, unbekannt Johann Conrad Wieseman», wandert August Philipp Pröpper, wandert Johann Coniad Iencke, wandert Henlich Schneider, zu Hause, soll sich stelle». 17. Aus Obel-Ense. Conrad Friedlich Schmidt, ausgetteten. 18. Aus Nordenbeck. Cail Elias Figge, hat eine» Laufpaß Johann Christian Heinich Liüdner, in Holländischen Diensten Friedrich Christian Krüger, wandert Friedrich Thiele, wandert Conrad Wilhelm Krüger, wandelt Henrich Christian Schäfer, wandert Johann Friedlich Lessing, wandert Carl Christian Ohle, wandert Christian Zimmermann, wandert Jacob Friedlich Töges, wandert Johann Wilhelm Trane Johann Philipp Thiele, zu Hmis, soll Soldat werden Conmd Samuel Figge, wandert. Vvlbenannie sind alle ins Großhcizogtum Velg gegangen. 19, Aus Goldhausen. Henlich Christian Freund, zu Mühlhausen, ist zum Soldaten bestimmt. 20. Ans Goddelsheim. Johann Christian Wilhelm Knipp, im Bergischen Johann Friedlich Schröder, daselbst Johann Friedlich Schröder, daselbst Johann Friedlich Schilling, daselbst Johann Heinrich Müllel, zu Doif Itter, soll Soldat melden Johann Christian Glatz, unbekannt Johann Call Wilhelm, im Belgischen Johann Hennch Gei)e, zu Hause, soll Soldat melden Johann Daoid Weber, zu Hause, soll sich stellen Johann Christoph Wilhelm Hofmann, im Belgischen Johann Friedlich Schröder, wandert Johann Philipp Vesper, im Belgischen Johann Daniel Roledel, Deserteur

Ernst Theodor Hopf, in Essentho bey Stadtberg Johann Peter Knipp, zu Hause, soll Soldat werden Johann Christian Huneck, im Veraischen Friedrich Christian Grabe, zu Hause, soll sich stellen Johann Friedrich Kuhnhenn, im Vergischen Johann Ludwig Schäfer, daselbst Johann Friedrich Müller, daselbst Johann Conrad Roleder, daselbst Theodor L,dwia Grosche, daselbst Just Henrich Schneider, zu Sachsenberg, soll Soldat werden Georg Friedrich Geldmacher, im Belgischen Johann Carl Philipp Vesper, wandert Johann Daniel Paar, im Belgischen, Hermann Christian Wilhelm, daselbst Just Philipp Schneider, daselbst Johann Christian Ludwig Wilhelm, unbekannt, 2l. Aus Hillershausen, Iuhann Philipp Gock, soll in Marburg gefangen sitzen Wilhelm Anton Lange, treibt Eisenhandel in Bayern und Böhmen Johannes Lange, desgleichen, 22. Aus Nieder - Schleidorn. Johann Henrich Obermann, in Holländischen Diensten Jacob Oberreuler, im Belgischen Johann Hermann Tri^pe, Ramsche Amts Brilon Georg Wilhelm Helwig, zu Hause, soll Soldat werden Johannes Hegel, zu Hause, ist Rekrut Moritz Oberreuter, wandert, 23, Aus Welleringhausen, Hermann Emde, zu Hause, ist Rekrut Johann Stephan Eherding >), zu Hause, ist Rekrut Johann Henrich Behle, zu Hause, ist Rekrut, 24. Aus Vier dar. Johann Friedlich Hoseke, ist am Rhein Johann Friedlich Hofmann, unbekannt Johannes Krahling, desgleichen Johann Friedrich Hofmann, desgleichen Johannes Christian Bangert, zu Hause, ist krank. 25. Aus Alleling Hausen. Geo rg Wilhelm Iägel, zu Nhena, ist Rekrut Ioh annes Schäfer, wandert im Belgischen, 26. Aus Willingen. Ioh Vollbracht, soll von der Kriegs-Commission frengesplochen sein Ioh ann Hennch Quell, ist bei) Bielefeld Ca spei Hennch Bärenfänger, am Rhein, geblechlich Johann Hennch Bärenfänger, in Holländischen Diensten ') Kann müglicherweise auch Everding oder Eyelding heißen.

Johann Henrich Beringhä'usen, unbekannt, Deserteur Johann Henrich Schäfer, im Königreich Westphalen, Rekrut Johannes Emde, Steinmerge, unbekannt, ist Refractair Andreas Krämer, auf dem Leinwandshandel im Belgische» Johann Genuit, zu Hause, Rekrut Johann Friedrich Värenfänger, im Königreich Westphalen, Refractair Johann Wilhelm Casper, im Belgischen Johann Henrich Querl, unbekannt, gebrechlich Johann Henrich Vehle, im Bergischen Andreas Wilhelm Schäfer, bey Bielefeld Johann Carl Värenfänger, im Königreich Westphalen Johann Stremme, bey Bielefeld Johann Andreas Emde, zu Asseln, Rekrut Johann Hermann Schüßler, zu Hause Johann Henrich Meybaum, zu Hause, Rekrut Friedrich Kaiser, zu Hause Johann Andreas Bärenfänger, zu Hause, ist zu klein. 27. Aus Usseln, Anton Friedrich Mitze, zu Lengefeld, Rekrut Johann Anton von der Emde, ei» Metzger zu Berich, Rekrut Henrich Wilhelm Küche, im Belgischen Henrich Philipp Born, zu Hause, Refractair Christian Vollbracht Papenhen, zu Thalheim, Refractair Johann Finge Bäumer, zu Eilshausen, zum Soldaten bestimmt Friedlich Wilke Müller, zu Hause, Refractair Henrich Engelbracht Kriiper zu Hause, Nefraclair Christoph Vollbracht Papenheim, zu Hausc, Nefrnctair Johann Heinrich Vnnsen zu Bonkirchen, (klein) Casper Henrich Behle, zu Berich, zum Soldaten bestimmt Wilhelm Christian Wilke, zu Hause, zum Soldaten bestimmt Philipp Engelbracht vi,>ß<> Fiesen, zu Berich, zum Soldaten bestimmt Johann Georg Figge, im Belgischen, untauglich Johann Andreas Wilh, Engelmann, zu Hause, zum Soldaten bestimni Casper Anton Wilh, Vunse, zu Hause, Nefractair Anton Brune Lanfer, zu Heringhausen, zum Soldaten bestimmt Henrich Figge, alte Richter, im Belgischen, Refractair Johann Henrich Meyer, zu Thalheim, Refractail Johann Friedrich Briine Saure, in Lothringen Wilhelm Behle Picken, zu Berich, Refractair Johann Wilhelm Saure Stabeck, zu Thalheim Johann Wilhelm Bangert, zu Hennigh,, abkömmlich Anton Wilke Müller, zu Hause, Refractair Philipp Figge (Heumen) im Belgische», zum Soldaten bestimmt Henrich Wilke Kabes, zu Hause, Refractair Georg Saure Kepler, im Belgischen Johann Wilhelm Liittich, zu Gembeck, war nicht bestellt, kann Jost Heinrich Meyer, Schuster, zu Hause, Reftactair. k. Abkommen

28, Aus Rattlar, Casper Henrich Saure, im Bergischen, Refractair Friedrich Leithäuser, im Belgische» Johann Hennch Vehle, Rekrut, (ist pi'^unt) Johann Hennch Same, im Belgischen, zum Soldaten bestimmt, 29, Aus Schwalefeld, Thias Behle, bey Bilefeld, Deserteur Johann Wilhelm Bangeit, unbekannt Kesper Henrich Wilke, auf der Olperhlltte, Deserteur Wilhelni Saure, daselbst, zum Soldaten bestimmt Iahann Schalck, zu Hause, zum Soldaten bestimmt Johann Christian Stremme, zu Hause, zum Soldaten bestimmt Friedrich Wilke, zu Vrilm, Henrich Figge zu Bielefeld Johann Friedrich Finne, zu Bielefeld,

zo. Aus Eppe. Franz Becker, in der Nheingegend Johann Jost Vera, daselbst' Caspei Figge, wandert im Belgischen Franz Joseph Becker, zu Elberfeld

Wilh, Koch, auf dem Eisenhandel in Österreich, zum Soldaten bestimmt Casuer ^chmit, am Rhein Georg Franz Westmeyer, am Rhein Johannes Schüttler, unbekannt Georg Flllnz Mühlhausen, unbekannt Ludwig Schmit, wandelt unbekannt Johann Schweitzer, desgleichen Henrich Arend, desgleichen Jacob Padberg, desgleichen,

ll. Aus Bömighausen,

Johann Wilhrlin Trachten, zu Hause und zum Soldaten bestimmt Johann Henrich Schalck, zu Hause und zum Soldaten bestimmt Friedrich Anton Hartwig, zu Hause und zum Soldaten bestimmt Philipp Schüttler zu Hause und zum Soldaten bestimmt, Aiolsen, den 8, Februnl 1812, Aus Fürstl. Maldeck. Kriegs-Commisfton. Kleine Hinweise und Nachrichten. Familienbildnisse sind von jedem Forscher sehr begehrt Ihre Auffindung ist jedoch oft mit Schwierigkeiten verbünde». Wichtige Quellen sind die Kataloge der Antiquariate. Mir liegt der soeben erschienene Katalog !l> des Buch' und Kunst-Antiauanats Frhi u/'Diepenbruick-Gl'üter in Hamburg 1, Ferdinandslr. 26 uor. Hier finde ich n. a Vilder folgender Namensträger aus Kurhessen und Waldeck' Aretius Vencdictus, Curnarius, Creid, von Ciusiali, Dr>)ander, Eobanus Hess»?. Gei)so, OoeleniuZ, Vrimm, Happel, Landgrafen und Kurfürsten von Hessen, Hildebiand, Hunnins, von Hütten, H,,penn?, Iakubi, Jordan, König, Kupp, Knchlin, Lunij,el. Meisznci, ?Ael, Menßer, uun Me>,, Mithoff, Neuberger, von Ochs, Oltendorp. Pareus, Pelletarius, Praeturius, Freiherren von Riedcsel

Aühl, Scheffer, Echelhase, Senckenberg, Seume, Grase» von Solms-Lich, Grase» zu Solms'Braunfel«, Spuhr, Stirn, Ungerecht, Vigelius, Vultciu«, Wnldcck, Grafen von Waldeck, Weickhard, Minckelmann, Mixpermann, Mitarbeit unseier Mitglieder an den „Nachrichten" ist Nets willkommen, Es ist in Aussicht genommen in Zukunft in den „Nachrichten" auch größere Arbeiten unserer Mitglieder über ihre eigene Familie, wie Familiengeschichten, Stamm« und Ahnenlisten und dergl,, z» veröffentlichen. Die Veröffentlichung erfolgt gegen Zahlung eines mäßigen Druckkostenzuschufses, der so gehauen ist, dafz jedem Mitglied die Drucklegung seiner Arbeiten ermöglicht wird. Wir hoffen, mi! dieser Maßnahme gleichzeitig eine Erweiterung der „Nachrichten" verbinden zu können. Wegen der Aufnahmebedingnngcu wird um Anfrage bei der Schriftleitilng gebeten. Paul mann. Anzeigen sind dieser Nummer erflnialig beigegeben. Wir bitten bei Bedarf auf sie zu achten und bei Bestellungen fich stets ans nn? zu beziehe». An unsere Mitglieder! l. In der Mitgliederversammlung vom l^. Iannnr I!»A>, ist die »ach« stehende Satzung beschlossen worden. Satzung. i, Zweck der „Gesellschaft für Familienku»dc in Kurhefsen und Waldeck", deren Sitz Cafsel ist, ist die Fürdeinng der Familienfurschnng i» Knrhessen und Waldeck im allgemeinen und der familicngeschichtlichen Arbeiten ihrer Mit» glieder im besonderen durch die uuu der Gesellschaft geschaffenen und ihr zur Verfügung stehenden Mittel, Die Gesellschaft hat a) ordentliche Mitglieder, I>> Ehrenmitglieder, ^) schriftwechselude Mitglieder.

>.

Ordentliche Mitglieder könne» werde» u»beschulte»e volljährige Personen, sowie Vereine, Familienverbände und Körperschaften, die gleiche Ziele verfolgen, wie die Gesellschaft Ueber die Aufnahme entscheidet der vollzählige Gesamt-vorstand mit ^ Mehrheit. Er ist berechtigt, Aufiiahmegesuche ohne Angabe von Gründen abzulehnen, 4, ZU Ehrenmitgliedern können solche ordentliche Mitglieder ernannt werden, die sich um die Gesellschaft besonder« verdient gemacht haben, Ueber ihre Er° uennung beschließt die Mitgliederversammlung mit'/, Mehrheit der anwesenden Mitglieder. Zu schriftwechselnden Mitgliedern könne» Forscher uu» N»f crmmiit werden, deren Mitarbeit in der Gesellschaft wünschenswert erscheint, Ueber ihre Ernennung beschließt der Gesamtuorstand einstimmig, <> Die Mitgliedschaft endet durch Austritt oder Ausschluß, Der Austritt muß für de» Schluß eines Geschäftsjahres bis zu»! !, Oktober dem Vorsitzer schriftlich erklärt werden, Ueber den Ausschluß beschließt der vollzählige Gesamt-norstand mit ^ Mehrheit Hiergegen ist die Verufuug an die nächste Mit¬gliederversammlung zulässig, die mit ^/< Mehrheit der anwesende» Mitglieder ftcü Beschluß des Ges,imtuorstn»des aufheben kann, 7 Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr,

Der Mitgliedsbeitrag beträgt halbjährlich 4,50 NM, Der geschäftöführende Vorstand kann Ermäßigungen für den Einzelfall zulassen, Hleueintretende Mitglieder zahlen ein Eintrittsgeld von 3 NM Nachlieferung der Nachrichten erfolgt nur gegen Zahlung des der Erscheinungszeit entsprechenden Mitglieds¬beitrags. Ehrenmitglieder und schriftwechselnde Mitglieder sind von der Zahlung eines Beitrags befreit, 9. Die Mitglieder erhalten die Nachrichten der Gesellschaft kostenlos, 10. Der geschäftsführende Vorstand besteht au« dem Vorsitzer, dessen Stell-vertreter und dem Schriftführer. Er vertritt die Gesellschaft gerichtlich und außergerichtlich. Er Kanu außer den von der Satzung bestimmten Fällen An-gelegenheiten dem Gesamtuorstand zur Enlscheidung unterbreiten. Bei Aus» scheiden eines Mitglieds währen!» seiner Amtszeit ergänzt er sich für die Amts« dauer des Ausscheidenden selbständig durch Zuwahl eines Mitglieds aus dem Gesamtooistand. 1'. Der Gesamtoorstand besteht aus dem geschäftsführcnden Vorstand und »> Beisitzern Er erledigt sämtliche Vermaltungsangelegenheiten selbständig uud verteilt die Aufgabe» unter seine Mitglieder, Er kann außer den von der Satzung bestimmten Fällen, Angelegenheiten der Mitgliederversammlung znr Beschlußfassung unterbreiten, Seine Zustimmung ist erforderlich zur Uebernahme nou dauernden und fulchen Verpflichtungen, die die voraussichtlichen Einnahme» der nächsten « Monate übersteigen 12. Der Gesamtuulstand wird nuf die Dauer von 6 Jahren gewählt. Jedes, Jahr haben ein Mitglied des gcschäflsfiihrenden Vorstandes und 2 Beisitzer auszuscheiden, Wiederwahl ist zulässig, I» dem ersten Jahr scheiden der Lchriftführcr »nd die beiden jüngsten Beisitzer, im zweiten Jahr der stellver-tretende Vorsitzer und die beiden nächstälteren Beisitzer aus. Scheidet ein Mitglied des Gesamtvorstandes während seiner Amtszeit au«, so ergänzt sich der Gesamworstand für die Amtsdauer des Ausscheidenden selb¬ständig aus der Zahl der Mitglieder. 1-!. Die ordentliche Mitgliederversammlung findet jährlich im Januar statt In dieser sind die Iahresberichie zu erstatten uud die erforderlichen Neuwahlen vorzunehmen. Der Gesamtuurstand kau» außerordentliche Mitgliederversamm¬lungen einberufen. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung ist einzu¬berufen, wenn es V^ der Mitglieder ucüanat und der Fall Ziffer <i Satz 4 vorliegt. Die Einberufung erfolgt durch einmalige Bekanntmachung in den „Nachrichten." 14. Die Mitgliederversammlungen beschließen mit einfacher, bei Satzungs-änderungen und im Fall der Ziffer U Satz 4 mit ^ Mehrheit. Bei Stimmen¬gleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzers. Die Beschlüsse sind nieder¬zuschreiben und von 2 Vorstandsmitgliedern zu unterzeichnen, 15, Zwanglose Znsammcnllünfte finden znni Zweck geaenseitiger Förderuug der Forschungen monatlich zweimal statt, Ort und Zeit bestimmt der geschasts-führende Vorstand, 1U. Die Gesellschaft wird durch zwei innerhalb eines Monats stattfindende Mitgliederversammlungen durch Beschluß von ^ der anwesenden Mitglieder aufgelöst l7, Die Gesellschaft soll iu da? Vereins» egister des Amtsgerichts Cassel ein-getragen werden. Errichtet- Cassel, den 12, Januar 1926.

Die Eintragung in das Verci^rcgijter ist inzwisl^en brnnlnic't Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis! Vorsitzern Regierungsrat o. Ditfurth, Stelluertr, Vorsitzer: Zolldirektor Woringcr, zngl, Vücherwart, Schriftführer: 0,-. Greoe, Beisitzer: 1. Major a. D. Hiepe, Kassen sichrer, 2. Oberregierunasrat Muelle, 3. Referendar Di-, Paulmann, 4. Kllpitllnleutnant a. D. Freiherr o. Strombeck, 5. Architekt Till. 6. Freiin Margret Waiß u. Eschen, A^chivwart, Die Zusammenkünfte finden weiter «m 2. und 4. Dienstag im Monat abends 8^ Uhr im Vierhaus Zeppelin, Vereinszimmer, statt. 2. Vorträge im nächsten Vierteljahr; 27, April. Zolldirektor Woringer: Aus einem Casseler Bürgerhaus oor 10(1 Jahren. 25. Mai. Professor Fürer: Staat und Stände der alten Germanen, Teil II: DieZeitnach derVülkerwanderung, 22. Juni. Regierungsrat v, Ditfnrth: Familienkundliches in hessischen Stiflungsakten. .'!. Zur Vervollständigung unserer Handschriftensnmmlung bitten wir um die Einsendung von Ahnentafeln, Nachfahrentafeln und Stammtafel» unserer Mitglieder, Auch alle über unsere Mitglieder oder aus nnferm Arbeitsgebiet erscheinende familienkiindliche Druckstücke sind erwünscht.

. Wir erinnern an die Zahlung der fälligen Mitgliedsbeiträge und bitten um deren umgehende Einsendung. Für die Erfüllung unserer Aufgaben ist Ordnung in unseren Kassenangelegenheiten

Vorbedingung. Auch freiwillige Spenden bitten wir die Mitglieder, die dazu irgend in der Lage sind, nicht z» vergessen. Beitrage, die bis 15,April nicht eingegangen sind, werden einschließlich Kosten und Spesen durch Nach¬nahme erhoben, 5. Der Schriftleiter des Tuch- und Anzeigenblattes (Verlag DegencröcCo., Leipzig, an den Bestellungen zu richten sind,) hnt darauf hingewiesen, daß immer wieder Klagen von Forschern darüber Kummen, das; sie für Antworten auf Suchanzeigen keinen Dank erhalten und dal; zu fürchten ist, das; diese Forscher mit ihreni reichen familienkundlichen Material die Antworten aus diesem Grunde künftig ganz unterlassen werden. Es liegt natürlich nicht nur im Interesse derer, die durch die Antworten Gewinn für ihre eigenen Forschungen davongetragen haben, fondern auch unserer Wissenschaft überhaupt, das; derartige Klagen verstummen und die gegenseitige Verbindung möglichst lebhaft gestallet wird. Verzeichnis der Mitglieder. (Fortsetzung). 5. Studienrat Kurt Rumeick, jetzt: Erfurt, Melchendurferstraßc 39, !II 46. Frau Geheimrat Minnie Ledderhuse, Frankfurt a M,, Oederweg 52a 47. Vermessnngcrat Walter Rcccius, Fulda, Marienstrasze N 48. Direktor Erich Wasmannsdurf, Münster i, W,, Friedrichslraße 9 59. Bergassessor »5 Ludwig Scheffer, Darmsladt, Dieburgerstrahe 199 5V, Neuschaefferscher Familienuerband E, V,, Vorsitzender: Geh. Sanitätsrat Di-. Neuschaeffer, Steindrucken (Dillkreis), Geschäftsführer: Schnldirektor Hermann Neuschaeffer, Marburg a. d. L, Am Grün 50 51. Geh. Iustizrat I)r, Weihe, Cassel, Albrechtstratze 40 52. Zolldirektor n. D. August Woringer, Cassel, Kölnische Straße 84

53. Di-, Karl Laubinaer, Apotheker und Handelsgerichtschemiker, Norden in Ostsrieiland 54. Forstmeister Karl Rock, Bad Souden a, d, Werra 55, ». Wilhelm uun Vruchhansen, Chemiker, Cafscl, Olgastraße 11 56. Schriftleiter Wilhelm Joe, Cassel, Georgenstraße 1 57, Rechtsanwalt Dr, K. Ltrivpel, Cassel, Königsplaß 3« 58, Rittergutsbesitzer Graf Berlepsch, Schloß Berlepsch bei Gertenbach, Kreis Wihenhausen 59 Major a D, Erich van Widekind, Berlin 8^V 47, Yurkstraße 84 <>0. Kaufmann Carl Flies, Düsseldorf 12, Blumenstraße 8 61. Regiecung^rat Dünkelberg, Cassel, Kronprinzenstraße 14 62. Fabrikant Heinrich Prinz sen, Gelungen, Bezirk Cassel 63. Freiin Margret Waiß uo» Eschen, Casscl, Opernplai; 35 64. Geschlechtsverband von Ditfurth, Lemmie bei Wecken, Bezirk Hannover «5, Priuatduzent 0s. »,ecl, Franz Stadtmüller, Göttingen, Kirchweg 18

66. <>ucl, inß Hans Backe, Hannover, Steinmeßstraße 19 67. Frau Hildegard Henschel, geb. von Scheffer, Witwe des Geh. Kommer» zienrats !>, inß, Karl Henschel, Cassel, Weinbergstraße 21 W Zahnarzt l)<-, Alfred Krei«, Cassel, Mauerstraße 10 79. Apotheker Albert Brandt, CasselR., Vermanmapotheke 7U, Kaufmann Willi Warlich, Cassel, Obere Königstraße 4 7>, Major a D. Rudolf Schaefer, Hiddesen bei Deimold 72, Fre,herr Friedrich Wnii; von Eschen, Ritterguts» und Bergwerksbesißer, Casfel, Opernplaß 35 "3, Swatsanwaltichafterat Friß Grau, Cassel, obere Karlstraße 1 74. Archivdirektor Dr. c>>ii!. Rnppersberg, Frankfurt a. M,, Ziegelnraße 11 75. Hauptlehrer Og, Ludwig Nlenzer, Ruhrbach b, Heidelberg, Friedrichstr, 12, !I 7<i, Eludienaffessor Edwart Zlilch, Eilenourg bei Leipzig, Südring 1 77, Kaufmann Wilhelm Kren jr,, Magdeburg, Ziethenstraße 7,!! >», Landwirt Karl Voith von Boithenbell,, Schwarzenfels, Kreis Tchlüchtern, Hof Nr 5!» 79. Geheimrat ötendell, Eschwege 80. Gustav Leister, Leipzig-Connewiß, Dölißerstraße 54 81. Freiin Ada Waig nun Eschen, Cassel, Öpernplaß 35 82. Pfarrer Eduard Grimmell, Cassel, Enlenburgstraße 15, II! 83. Landgcrichtsdirektor Richard Hanickc, Dortmund, Eintiachtstraße 19 84. Ttudienrat Friedlich Kneuver, Riuteln a. W. 85. Eduard Mueller, Vicbrich a. Rh„ Wiesbadener Allee 48 86. Kaufmann Werner Still, Herne i. W, 87. Buchhändler Karl Pfankuch, Vrannschweig, Vertramstraße <!6 88. Kaufmann Dühne, Cassel, Pferdemnrkt 89. Major a D Robert Beichuld, Cassel, Humbolds-raße 31 90. Helene Euler, Hufgeismar, Neuestraße <> 91. Gencralnetnittär a. D, Franz Becker, Cassel, Hansteinstraße 17 92. Ttudiendircklur I),- Wilhelm Schoof, Her^scld, Lullusstraße 6

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(Fortsetzung folgt). Wichtige Anschriften. Archwwar»! Frei,' M>,rg>v» M»itz >'c,,> W<c!„,„ «,>i!c! 0ocr,ivlat! -!<l Änntt»,,»« : Gcu,<chc Ralffeiscnbaxt, Fül^I,. (5„„,., <p^st,chec«o„»° t>cr Bank l Frant!>,r< >,, M, Nr. 8Z8Z2 Ucr!c.,er' GcscNlchnfi für Fa„n,,'c„t>ml,5 l„ Kxrhc!,.-,, u,id Wo!l>cct, (5«!,c,, ^gmostrage »b vchl,K,..-i!c> ! 0l, ,ur. We^r p»ul,„a,„>, L»„«!, S,,ol,r!lr«be °. Gruck- Vrube! e^ Eomp,, Lalle!, ^I>'„^N«nstr<>bc ,4, >.'l>'chdi>,ck oerb«,!e», ?I„,e<qcn. »>>!> B.->>ag°,!pre<!« n»ch v?«!nb«,l»ng.

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Nachrichten »er Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e v 1926 Juni Nr. 4 Die hessischen von Irwing, eine Ahnenfamilie von Goethes Freundin Charlotte von Stein. Von Rechtsanwalt I)s, jur. Werner Paulmann in Hassel, Die „Familiengeschichtlichen Vlättei" brachten 1923 in Heft l/3 einen Beitrag uon I)r, !»>>>! Adolf von den Beiden in Weimar über „die Ahnentafel für Goethes Freundin Charlotte non Stein aeb, uon Tchardt". Diese Nachrichten wurden in Heft 5 des Jahr¬gangs 1925 ergänzt durch Sanitätsrat !)l-, Martin Vethe in einem Aufsatz „die Stcttiner Familie non Schwallenbera, eine Ergänzung der Ahnentafel der Charlotte uon Stein". Die Eltern der Frau u. Stein waren Johann Christian Wilhelm v, Schardt, get Eise»iach 1 Mai 1712, gest, 5 November 1790, Herzoglich Sachsen-Weimarischer Oberhofmarschall und Wirklicher Geheimer Rat, und Concordia Elisabeth uon Irwing, die in Witzenhausen am 8 Februar 1741 geheiratet hatten. Geburtsort und »tag der Muller war bisher unbekannt. Sie starb am 2, Juli 1802 in Wei» mar und war eine Tochter des Wilhelm von Irwin g, der im spanischen Ecbfolgekrieg bereits hessischer Offizier war. Er wurde 1713 Kapitän im hessen°kasselschen Grenadierregiment, 1721 Major, 23, Juni 172? Oberstleutnant im Regiment Prinz Wilhelm, 1730 Geneialadjutant des Prinzen Wilhelm, des späteren Landgrafen Wilhelm Vlil, und stand am 18, Februar 173^ als Oberstleutnant im Regiment König Im gleichen Jahr wurde er noch uerabschiedet und war seitdem Obersalzgräfe in Soden an bei Werra, Er war nerheiratet mit Marie Elisabeth non Clauberg (Glauberg), der Witwe eines gewissen Cramer, und starb am 1. März 1740 in ^DMnhausen. Ueber die weiteren Lebensdaten der Eheleute sowie über ihre Herkunft ist nichts bekannt Ueber namensgleiche Familien wird noch verschiedenes in den „Familiengeschichtlichen Blättern" ausgeführt. "" Wir ist es nun gelungen, die Geburt der Concordia Elisabeth von Irwing zu ermitteln. Sie ist in Homberg an der Efze am 11. September 1724 getauft worden. Gevatterinnen waren Concordia von Ilw"!g geb Budcharin und Elisabetha Vurdoll geb. von Irwing. Beide wurden bei der Taufe vertreten durch die

Ehefrau Anna Catharina des Rittmeisters Büttner. Möglicherweise kann durch die Namen der Gevatterinnen einmal die Herkunft der Familie aufgeklärt werden. Die Namen sprechen für englische Her-kunft, was noch dadurch bestätigt wird, daß Wilhelm uon Irwing Sohn eines Engländers und der Elisabeth Spitzenmacher sein soll >). Ein Bruder uon ihm, Jakob Irwing, starb als kinderloser Kaufmann 1734 in Danzig. Vielleicht sind die Irwings von Eng¬land zunächst nach dem deutschen Osten gezogen. Einer von ihnen könnte dann durch die hessische Landgrä'fin Marie Amalie bewvgen worden sein, in hessische Dienste zu treten. Marie Amalie war ja eine Tochter des Herzogs Jakob von Kurland und hatte sich mit dem Landgrafen Karl am 21. Mai 1673 velmählt. Füi einen kürze¬ren oder längeren Aufenthalt der Familie im Osten spricht auch der Wohnsitz des Jakob Irwing und die Tatsache, daß der Name Spitzenmacher ebenfalls im Osten, in Kurland vorkommt. So stammt ein Jakob Ludwig Spitzmacher, ^ Lasset 27. Oktober 1754, alt 56 Jahre, 7 Monate, 3 Wochen, aus Mietau. Er war der letzte Kammerzwerg des Landgrafen 2). Concordia Elisabeth von Irwing hat mindestens noch drei Brüder gehabt, wie auch aus dem Testament ihres Vaters 3) hervor-geht. Der älteste, Wilhelm Friedlich, wurde am 22. März 1714 in Cassel4) geboren. Pate war Wilhelm Friedlich von Dörrenbach, Major im Regiment Garde zu Fuß. Ein zweiter Bruder soll 172N ebenfalls in Cassel geboren sein 5). Ein dritter schließlich, Jacob, wurde am 4 Mai 1722 in Homberg notgetauft. Ein Pate ist nicht angegeben, doch ist er wohl offensichtlich nach des Vaters Bruder genannt 6). Ob zwei im hessischen Militärdienst später auftretende von Irwings Nachkommen von Wilhelm von Irwing sind, ist bis jetzt nicht nachgewiesen, doch ist es anzunehmen. Georg Ludwig von Irwing, der aus Witzen Hausen oder Cassel stammen soll, wurde am 11. Februar 1738 Fähnrich im Regiment Waldenheim, 1741 Leutnant in diesem und später im Regiment Mansbach. Am 5. Juli 1744 wurde er bei Weißenburg verwundet, am II. Oktober 1746 fiel er bei Rucour?), Wahrscheinlich ist es derselbe, über dessen Nachlaß am I. Februar 1753 der Konkurs eröffnet wurde, und der 'j Pomarchiu Naumburg XXVb 62, nach uon den Velden. 2) Vgl. G. Prior, Jacob Hoffmeisters gesammelte Nachrichten über Künst¬ler und Kunsthandwerker in Hessen seit etwa 3NU Jahren, Hannover 1885. 2) Vom 6 Februar 1789 im Staatsarchiv Marburg, nach von den Velden. 1) Altstädter Gemeinde. 5) Nach von den Velden. ") Von Buttlar'i familiengeschichtliche Sammlungen in der Casseler Landes» bibliuthek, iV>8. Hass Fol. 450, nennen noch einen Zwillingsbruder uon Jakob, der bei der Taufe am 10. Mai 1722 gestorben sein soll. In den Kirchenbüchern von Homberg findet sich darüber nichts, wie mir Herr Pfarrer I)s Leckscheidt in Homberg mitteilte. Auch Herr NZerner von Arnüwaldt in Stift Fischbeck tonnte bei persönlicher Durchsicht der Kirchenbücher nichts zweckdienliches fest¬stellen. ') Nach freundlicher Mitteilung von Herrn Zolldirektor Woringer in Lasset,

"5 !"°l drei gekreuzte Pfeile (2.1) führte»). Dieses m ."" "n wichtiger Anhaltspunkt für die Herkunft der 5^. « .'"' ^'" ^"" Georg Ludwig °°n Irwina war ebenfalls Leutnant im Regiment Mansbach.   Er starb 1760 ").

Kurhessen und Tvaldecker auf dem Gymnasium zu Lemgo. vun Dl, me6, Hans Helle in Vuchuni. zu wmia l,^^.?""^^^ ^'" ^n Familienfmscher ist die leider oiel zu Lema°^^'^wordene Alte Schülerma.rikel des Gymnasiums wurde ^/^.^r°°^?'U"^'°f l)- Schacht herausqeqeben

d     und  manchmal  Da

f<i??a ^ür^ie7rele^ t°"^7 ^ " "egen seiner Leiden H Kurhessen: ^" °"U'. Ioh^ Henr. H«iimt Varckhausen. Hermann Rinteln Alberti, Bernhard Amelung. Herln Hinr. ^" °"U' Ih H Vornheck Nlaus Z Vrethauer. I Brochhusen. Bck °) Nach von Buttlar. °) Vgl. Anm, 7.

Caspaii, Wilh, Cönemann, Heni. Iul. Cönemann, Iustus Cnefelius, Heni. Cluel, Henr. Engelb. Dannemann, Ioh, Hein. Deichmann, Rud. Ludw. Erhard, Ioh Esman, Ioh, Vurchald Fliignenius, Ioh. Beruh. Führer, Ioh. Sebast. Geltzel, Ioh. Martin Giebelnhausen, Ioh. Glieneit, Christian Giienelt, Wilh, Hachmeister, Christoph Heidemann, Carl Diedr. Heinechen, Arnold Heusinger, Heim. Feld. Hilmari, Heini, Iul, Holzapfel, Christoph Louis Horstmann, Ioh. Herm. Iosbächer, Ioh. Kallmener, Ant, Eberh. Kapmeyer. Ioh. Heim. Kasemener, Ioh. Christian Keyser, Feld. Klonauge, Ioh. o. Loßbeig, Cail Wilh. Ier. Meile, Ioh Steph. Meoius, Ioh Geih. Meyel, Ioh. Warneis Möller, Ioh Hinr. Most. Ant. Wilh. Müllel. Ioh. Henl. v. Mimchhausen, Georg Ludw. n, Münchhausen, Liborius Neige, Ioh, Gottsl. Nollenius, Ioh. Chiistian Ochs, Helm. Christoph Preusch, Michael Nautz, Caspar Rommel, Fiiedr. Sack, Ioh, Saltzsieder, Diedr. Wilh. Sartorius, Geih. Tchindlei, Cail Aug. Al. Schlüttei, Aug. Martin Fiiedr.


Rinteln 1810 H,-Oldendorf 1688 H -Oldendorf 165» Frankenberq 168? Ninteln 177« H.°Oldendorf 1715 Rodenberg 1<W3 Vebra 1638 Sachsenhagen 1703 H.'Oldendorf 17U5 Soislieden 1«71 Frankenberg 1«W Frankenbeig <«8» Möllenbeck 1671 Großwieden 1654 Coueiden 1«53 H,-Oldendorf 17N« Ninteln 17N0 Riehe 1810 Sachsenhagen 17N2 Schmalklllden 18N9 Geismar «88« Kirchhain 17U5 H.-Oldendorf 17N1 H.«Öldendolf <«»8 Rinteln 17N« Tachsenhagen 1877 Beziik Cassel 1872 Hersfeld «817 Haina 18»3 Haina (e?) «897 Rinteln 1888 Rosenthal «853 Rodennerg <7N2 Deckbeigen lS54 Kr. Grafsch, Schaumoulg 1883 Kl. Grafsch, Schaumbmg 188N Rinteln 1728 Ernsthansen «688 Gudensoeig «81« Röddenau «87« Mschhausen 1873 Blllchfeld 1781 Gemünden «7N8 H,.Oldendorf «887 Gemünden «685 Maitmlg 181« Fischbeck 1778

Schmid, Christian Diedl. Schmidtmann, Ioh, Casp. Schneller, Bernd Schröter, Ad. Wilh. Schulze, Ioh. Oerh, Schuster, Com. Siegfriede. Fiiedr- Ant. Iul. Sonneborn, Ioh. Spangenberg, Ioh, Conr. Stedina, Christian Steding, Just. Aug. Sleingrube, Ernst Ant. Stender, Alb. Henr. Ltender, Sim, Ioh. Suchier, Christ. Ferd. Suchier, Ioh. Bernh. Wilh. Tegetmeier, Wilhelm Toppius, Henr. Wilh. Trögelius, Ioh. Henr. Wantzel, Henr. Weibezahn, Georg Ludw. Weibezahn, Frtedr. Christian Wendeker, Liborius Wibbach, Arnold Wilckening, Bernh. Ludolph Albrecht, Mathias Antonius, Ioh. Friedr. Battenfeld, Ioh. Dan. Bickius, Ioh. Viggenburg, Ioh. Daniel Vodenstein, Daniel Bühem. Ioh. Christof Vohem, Andr. Wilh, Bohemus, Anton Bohemus, Otto Heim. Bracht, Iuh. Conr. Bruder, Ioh. Henr. Burggiaff, Inst Henr. Euren, Christ. Wilh. Curtze, Otto Eduard Dalivia, Christian Ludw. Decke, Ioh. Christ. Phil. Degenhard, Ioh. Dippel, Peter Duncker, Carl Friedr. Duncker, Christ. Nie.


H.'Oldendorf 1724 Frankenberg 168« Rinteln 1651 Ninteln 17U0 Deckbeigen 17N6 Rauschenbeig 1639 Kirchhain 1698 Frankenberg 1668 Obernkirchen 172? H.°Oldendorf 1691 H°Oldendorf 1691 Rinteln 1653 Obernkirchen 1694 Obernkirchen 1673 Carlshafen 1815 Carlshafen 1808 Hohenrode 1702 Vöhl 1683 Frankenberg 1687 Frankenberg 1688 Fischbeck 1751 Fischbeck 1768 Ninteln 1656 Ninteln 1659 Rodenberg 1678 Wildungen 1709 Corbach 1688 Sachseiihausen 1698 Coililich 1658 Landau 1707 Mengeringhausen 1677 Ostorf 1682 Pyrmont 1689 Neersen 1645 Neerfen 1645 Mengeringhaufen 1705 Sachsenberg 1703 Nhuden 1709 Waldeck 1696 Pyrmont 1810 Pyrmont 1751 Pyrmont 1778 Westerwald 1660 Wildungen 1700 Pnrmont 177« Pnrmonl 1778

Duncker, Frz. Iac. Carl Nie, Pnrmont 1778 Duncker, Ludwig Pyrmont 1772 Fischer, Eitel Mor. Wildungen 1S87 Fischer. Ioh. Christ. Rhoden 1705 Fischer, Ioh. Daniel Wildunqen 1706 Gecmighausen, Henr. Rhoden' 1703 Gölte, Diedr, Eon. Wengeringhausen 1703 Große, Ioh. Henr. Wildungen 1898 Grote, Just, Wengeringhausen 1668 Hagemann, Ioh. Heur. Mengennghausen 1686 Hagemann, Phil. Ludw. Mengennghllusen 1715 Hagenbusch, Chri an Coibach 1689 Harlhuusen, Georg Henr, Corbach 17N» Herlitz, Fiiedr. I h, Gottl, Pyrmont 1812 Hütteken, Ioh. (lonr. Mengeringhausen 1S96 Jäger. Ioh. Sachsenhausen 1853 Iunckhenne, Hern. Waldeck 1659 Kenter, Karl Fiiedr. Laubach 1783 Koch, Andr. Mengennghllusen 1700 Köhler, Christian Phil. Züschen 1706 Köster, Diedr, Pyrmont 1659 Kleiüschmidt, Ier. Schmillinghllusen 1705 Kleinschmidt, Ioh. Schmillinghansen 1703 Kleiüschmidt, Zach. Schmillinghllusen 1707 Leonhard, Arn. Christ. Adorf 1686 Leonhuidi, Conr. Arulsen 1652 L u^man, Ioh. Henr Corbach 1700 Leuiheißei, Ioh. Mengennghllusen 1656 Leutheuser, Luc. Tilemann Füistenberg 1694 Lußius. Just. Rhoden 1652 Menckel, Ioh. Gotlfl. Immiqhausen 1755 Meuser, Ioh, Christ. Wllldeck 1682 Meyer, Conr, Herinqhausen 1645 Mener, Diedr. Vllisen 1678 Mener, Heinr. Pyrmont 1693 Netmann, Ioh. Dan. Corbach 1692 Nicolai, Ierem, Cocbach 1707 Opes, Fiiedr. Vernh, Villinghausen 1802 Osterhold, Ioh. Wildungen 1722 Pijlonus, Ioh. Just. Veigheim 1635 Ramm, Christoph Neersen 1672 Ramm, Ioh, Mengennghausen 1672 Range, Ioh. Coioach 1687 Range, Ioh, Henr. Corbach 1709 Neinemann, Ioh. Chiist. Wildungen 1698 Restius, Ioh. Heni. Cülte 1689 Richter, Ioh. Christof Rhoden 1705 Richter, Ioh. Henr, Rhoden 1705

Nösing, Ioh, Nud, Sartorius, Wilh, Saurwein, Ioh, Schleiermacher, Ioh Frz. Schleiermacher, Ioh Laue. Schreiber, Aug Heinr. Schreiber, Georg Heini. Schumacher, Ioh Christ. Schumacher, Stephan Schwicker, Henr. Seibell, Ioh, Siebcker, Georg Phil. Söltzer, Henr Stölting, Com Lebr. Tenn-Dahl, Ioh. Tepel, Henr. Christoph Tewes, Fiiedr, Wilh Tinaophorus, Ioh. Dan, llffel. Ioh Friedr, Vollemus, Ioh Hartm. Wahlenius, Wolrad Waldecker, Just, Henr. Weber, Henr. Weinrnch, Christ. Fr. Weinreich, Ioh. Wilh. Wigcmd, Gregor Windel, Ioh. Georg Ludw.

Waldeck Waldeck Mengeringhausen Cülte Wildungen Arolsen Aiolsen Corbach Corbach Rhadern Wildungen Nhoden Corbach Pyrmont Wethen Corbach Neudorf Wildungen Nhoden Wildungen Wildungen Corbach Nhoden Mengeringhausen Mengeringhausen Wildungen Pyrmont

1875 1«87 1817 1812 1S7N 1«63 1«80 1722 1703 1772 1688 1883 1638 1684 1702 170« 1684 1667 1677 1704 1725 1648 1778

Familie Wepler. ^ Von Zolloiiektlli August Woringer in Cnssel. ^^^??^ ^ Dieser „Nachrichten" erwähnte Familie bringen') ^ ""^ "^""^e. leider nicht erschöpfende

hessischen d Rechts g ichVsm ma'in 16 Aj ^

Sekondleutnant im kal. westf.  ^" Premierleutnant im kür'  ^^'"'". 18l4 verabschiedet, Student  Samthofaerich.sprokurator. dann Ober- L' bersseld 30, Oktober 1763, f Cafsel  Ellsabeth Viicking.
in Berlin  ^in  ich  für seine Unterstützung

II. Kinder: 1. Wepler, Georg Heinrich, Landrichter in Cassel, * Marburg 31. Mai 1794, f Cassel 1861. w Cassel 15, Mai 1817 Clementine Emilie Nah!, * 1783. f 1832, Tochter des Johann August Nahl, Professors an der Casseler Akademie der bildenden Künste, und der Christine geb. Wesiren. III. 7 Kinder, darunter: 1) Wepler. Emilie, Schriftstellerin 2), * Cassel 8. Februar 1818. f Cassel, 24. Mai 1893: 2) Wepler, Louis. * Cassel 16. Januar 1820, -f- Bagdad 21. Nuoember 1862 3)^ 3) Wevler. Heinrich Frl^lch. Oberförster, * Cassel 1822, -f- Wolssanger 14. Februar 1892; IV. Kind: (1) Wepler. Max. 1870—1881 Friedrichsgymnasium in Cassel, 1885 Sekondleuinant im Grenadier« icgiment Nr. 5 in Deuisch Eylau, * 1861. III, 4) Wepler, Georg Clemens, Kadett im Kurhessischen Kadeüenhaus' in Cassel, kurfiirfll, Vahnhofsinspeklor in GunlelShausen, Oberbahi'hoföinspeklor in Eisenach,

* Cass^l IHM. f Eisen ach ^, M Anna Engeline
Wittekindt. * Tiey,ll 4. August	^

IV, Kinder: (1) Wepler, Karl, * Guntershausen 25. Oktober 1850, f Eisenach 23. August 1866^ (2) Wepler. Anna, * Guntershausen 9. Dezember 1852, m Eisenach 6. Oktober 1874 Hugo Posse aus Tannroda,' (3) Wepler, Hedwig, " Wildeck 8. September 1855. M Eisenach 6. Nonembrr 1876 August nun Trapp, Kaiser!, österreichischer Fregattenkapitän, * Hom» bürg o, d. Hödei^HH ^ <ss^ (4) Wepler, Wilhelmine (Mina), * Eisenach 15. Mai 1857; (5) Wepler, Leopolo, Eisenbahn-Betriebsdirektor in Nees a. Nh.. * Eisenach 20, Januar 1«5l^, M Frankfurt a/M, 15, Seplember 1890 Katharina (Käthchen) Meyer aus Frankfurt. ^) Ihr Lebe,isla!lf findet sich in der Allgem, deutschen Biographie, Band 41, S, 741 und Band 43 S. 574, ') Vergl. Seite 8 f, der Nachrichten.

V. Kinder- a. Wepler, Gertmde, " Ronsdorf 12, Sep. tember 1891! k. Wepler. Erich. * Mainz 13. August 1893. IV. (6) Wepler, Alma, * Eisenach 8. August 1861^M 4 September 1883 Hermann Dreiheller, Proku¬ rist aus Mühlhausen i. Th>^/ )?,?, /i'5C (?) Wepler, Karoline (Lina), - Eisenach 24, März

,      v>	1866/V 27, September 1892 Wilhelm Nikolai,

^"^" ^ Realgymnasiallehrei in Eisenach. * Tannroda.,'? ,1 f ^ /f^ ^ Wepler, Elisabeth, * Eisenach 14 Dezember 1874^ ^ w 27. Mai 1890 Paul Dreiheller, Prokurist London, * Mühlhausen i. Thür. II, 2. Wepler, Ludwig Konrad. Obergerichtsanwalt in Cassel. Die Apotheken zu Notenburg a. d. Fulda. Ein Beitrag zur hessischen Apothekengeschichte >). Vun Aputhekenliesitzer Hermann Gelder in Berlin. Rotenburg, die kleine Residenz der Landgrafen von Hessen-Rheinfels, die unter der Hoheit der Landgrafen vun Hessen-Kassel die sogenannte Rotenburger Quart besaßen, hatte bis zum Ende des 17, Jahrhunderts nur eine Apotheke und einen Arzt (den Hofmedikus), 1610 erwirbt Hans Hildebrandt das Bürgerrecht gegen halbes Geld, hatte also „eines Bürgers Tuchter oder Witwe" geheiratet' von 1611 ab wird er als Apotheker aufgeführt. Nach seinem Tode ver¬ kauft seine Witwe an Hans Dippell, der bis 1636 im Besitze bleibt. Ihm folgt 1636 Kaspar Barthuldt' dieser hat auch den Vranntwein- schank der Stadt gegen eine jährliche Abgabe. 1656 ist er Bürger¬ meister und stirbt 1658, Bei seiner Trstamentseröffnung sind u a. anwesend Bürgermeister Nindtfleisch, sowie die Gebrüder Antonius und Peter Bartholdt, Dessen Nachfolger ist Wilhelm Wulfarth, der 1660 Bürger gegen halbes Geld wird. 1684 Ratsgenoß und 1686 Bürgermeister ist. Da er 168/, seine Witwe 1688 stirbt, ein weiterer Besitzer dieser Apotheke aber erst 1695 erwähnt wird, darf man wohl annehmen, daß das Geschäft bis dahin verwaltet wurde. Johannes Jäger aus Berlin erwirbt, wieder gegen halbes Geld, 1695 das Bürgerrecht und erscheint als Wohlfahrt's Nachfolger, nach» dem ihm ein Personalpriuileg veüiehen wurde. Unter ihm wild die Apotheke zum rrsten Male Löwenaputheke genannt, im Gegensatz zu der 1684 neugegründeten zweiten Hirsch- oder späteren Hofapotheke. Wolfahils Frau, Gertrud, war eine geborene Kümmell. 1718 bittet Ioh, Konrad Freudenberg um die Übertragung des erloschenen >> Mit freundlicher Erlaubnis des Verfassers dcr „Pharmazeutischen Zeitung" l!M Nr. 27 entnommen.

Jägerschen Peisonalprinilegs. Die Räte der Kanzlei unterstützen das Gesuch mit der Begründung, daß Jägers Witwe sich mit einem ver-mögenslosen Bürger verheiratet habe und also nicht imstande sei, die heruntergewirtschaftete Apotheke wieder hochzubringen Landgraf Wilhelm d. jüngere erteilt dann auch im selben Jahre das Privileg, Schon 1725 folgt ihm Johann Georg Ellenberger aus Neu-morschen, der das Privileg ebenso wie seine Vorgänger nur für seine Person erhält. Zum Verständnis des folgenden ist es notwendig, einige Bemerkungen einzuschalten, Rotenburgs Bevölkerung, die im 16, Jahrhundert 345 Familien umfaßte, war durch den dreißigjährigen Krieg und die Pest aus 72 Familien zusammengeschmolzen und hatte sich dann wohl nur ganz allmählich wieder vergrößert. Unter den damaligen Verhältnissen wäre also eine Apotheke völlig genügend gewesen. Daß trotzdem 1684 eine zweite errichtet wurde, ist auf den Einfluß des Hofarztes Di, Egemann zurückzuführen, der hierbei wohl nicht ganz uneigennützig war; jedenfalls beschwert sich der In¬haber der älteren Apotheke, daß der Arzt alle seine Rezepte in der neuen Apotheke anfertigen lasse und hierfür vom Apotheker bezahlt werde. Das Recht, Apothekenpriuilegien zu erteilen, wurde sowohl von Hessen-Rheinfels als von Hessen-Kassel in Anspruch genommen' die bisherigen Privilegien waren tatsächlich von der Rotenburger Herr-schaft erteilt und zwar entgegen der Kasseler Medizinalordnung, die nur Realpriuilegien kannte, als Personalrechte. Bis dahin hatte auch keine Revision, ja scheinbar nicht einmal eine Vereidigung der Apo-theker stattgefunden, da die einzige Medizinalperson am Orte, der Hofmedikus l^i-, Egemann, sich nicht darum kümmerte. Daß sich unter solchen Verhältnissen eigenartige Zustände ausbilden konnten, nimmt nicht Wunder Der Vertreter der Kasseler Regierung, Reseruatenkommifsarius Liebenroth, berichtet nun 1728 über über die schlechten Apotheken -Verhältnisse, wobei er angibt, >>t-, Egemann begünstige Möller und werde von diesem dafür bezahlt, beiden Apotheken fehle es an Materialien, fo daß man ein taugliches Rezept in Kassel oder Eise-nach anfertigen lassen müsse, eine Revision der Apotheken habe bis¬her nicht stattgefunden, u, a m. Auf diesen Bericht hin werden sowohl ^)r. Egemann als die beiden Apotheker aufgefordert, ihre Privile¬gien innerhalb 4 Wochen vorzulegen und sich in Kassel ezaminieren und verpflichten zu lassen, widrigenfalls würde dem 1>r, Egemann das Praktizieren und den Apothekern jeder Verkauf von Äpotheker-waren und Anfertigung von Rezepten bei 50 Taler Strafe verboten. Ur Egemann antwortet hierauf, daß er als fürstlicher Rat und Leibmedikus sich nicht dazu entschließen könne, sich vor dem (?«>!«-ßlum muäicllini in Kassel zu stellen' die Apotheker baten sich zunächst Bedenkzeit aus, haben sich dann aber wohl unterworfen.

Der nächste Leibmedikus, Hofrat Dr. Seedorf, glaubte, nun berufen zu sein, das dortige Apothekenwesen zu reformieren und griff folgendermaßen aktiv ein. Einer seiner Berichte vom 11. Februar 4985" lautet: „Da gegenwärtig beide Apotheken allhier, elftere durch Armuth, und letztere durch niederträchtigen Geiz und unerlaubten Wucher des Apothekers Ellenberger in großen Zerfall geraten, auch der Apotheker Ellenberger bei allen meinen medizinischen, zum Besten der Kranken abzweckenden heilsamen Verordnungen jederzeit widerspenstig bezeiget und mir in i-skus m«äi«8 nicht als seinen Vorgesetzten, wie es doch allerwärts Herkommens und Gebrauch ist. anerkennen will, so wäre meines Dafürhaltens, um diesem Übel zu steuern und das Medizinal- und Apothekenwesen allhier wieder in Aufnahme und Ordnung zu bringen, kein besseres Mittel, als wann die Apotheker, Chirurgi, Bader und Hebeammen hierfelbst den jedesmaligen Hofrat und Leib- medikum für ihren Vorgesetzten, dem sie in allen medizinischen Sachen schuldige Folge zu leisten halten, anzuerkennen, von Amtswegen an- gehalien werden müßten und dem in der Ellen bergischen Apotheke gewesenen Provisor Herbst, dem ich seit einiger Zeit in verschiedenen Stucken selber unterrichtet und verschiedene von mir selbst erfundene cQmpQ8jtö zu machen anvertraut habe, ja der, wie ich hiermit ver¬ sichere, als ein geschickter Apotheker seine testimomö hiermit beilegt und sich denen hiesigen Verordnungen geme unterwerfen will, das untertänigst genehmigte privilesium personale und, um allem Übel in Zukunft vorzubeugen, eine gehörige Instruktion in Gnade erteilet würde." (Schluß folgt). Bekehrte in Waldau. Von Rechtsanwalt Dr. ,'ur. Werner Paulmann in Cassel. In dem Kirchenbuch von Walkau bei Cassel fand ich eine Zu° sllmmenstellung solcher Personen, die zum reformierlen Bekenntnis übergetreten sind. Da ein Bekenntniswechsel Forschungen große Schwierigkeiten in den Weg legen kann, erscheint mir der Abdruck angebracht.

1702 auf Ostcm hat Nicolaus Napfe die papistische Religion verlassen und zur reformierten Religion Übergängen,
1704 d, 13. 8l)si8 ist die Hoch Edellgebohrne Fr, Anna Sophia Elisabeth I^a? sonst gebohrne auß dem hoch Adelichen Hauß von I^IsvourZ von der papistischen Religion zu der llnßern Übergängen, desgleichen

d. 25. vecemb. e. gnni ist Ihre Fräulein Schwester auf das Christ' fest, da sie zuvor Ihre papistische Religion verläugnet, offent» lich hier zum Atientmahl gegangen. >) Anno 1705 d, 31. Mai hat Mstr. Simon Deick, ein Tyroler, die papistische Religion verlassen u. hat auffs Psingstfeft offent» lich mit uns communicirt. Anno 1707 ist Fr. Maria Magdalena Lederin, Herrn Georgii Nicolai bever», bestellten Fruchlschreibers zu t^aine Ehe-gemahlin von der papiitischen zn ungerer reformirten Neligion Übergängen u. ben untz auf Ostern öffentlich communicirt. Anno 1709 d. 13, Xbrw Ist Elisabeth krinckmgnnin von der Luthe» rischen Religion zu unherer Allerheyligsten reformirten Religion Übergängen und hat öffentlich mit uns communicirt. . snno, eocl. 6ie Maria Elisabeth VoZel sonst geb. hat ihre lutherische Religion verlassen und ist zu untzeiei resorm. Religion Übergängen u. hat öffentlich mit uns com» municirt. Anno 1735 6ie paZck. ist Peter Klausner von katholischer Rel. zu unser« reformirten Religion getreuen gantz freywillig u. von mir P. Ne8n darin unterrichtet worden. Kleine Hinweise und Nachrichten. Unter den Grabsteinen des alten Friedhofs der Lutherkirche zu Cafsel befinden sich Steine von künstlerischem und historischem Wert, die in den letzten Jahren infolge des ungünstigen Einflusses der Luft Verfalltzerscheimingen zeigen, ssu ihrer Unterbringung soll zunächst ein Teil der gewölbten Hallen im Erdg schoß des Marstall» gebäudes am Marstaller Platz gemietet werden. In dem stimmungs-vollen Gewölbe weiden die Steine der Nachwelt als oorbildliches Beispiel alter Bildhauer- und Tteinmetz'Handwerkskunst erhalten. Namensverzeichnisse. Große Schwierigkeiten bieten sich der Familienforschung oft durch das Fehlen von Namenverzeichnissen bei geschichtlichen Werken. Es >) E5 krninte leider nicht festgestellt werden, um welche Schwestern uu» der Marburg es sich hier handelt Feststellungen wären sehr erwünscht.

nM c-h 5^ fllmiliengeschichtliche Vereine, die solche Ver° nls e für uderflüss g halten. Sehr erfreulich ist es dah r. daß jetzt , der Vraunschweigi che Geschichtsoerein im Begriff seht für die ^'n««  f^^" leiner Zeitschrift, des ,Bra!!nschweig! chen N d°! „,^^°nen- und Ortsverzeichnis herauszugeben, Hoffmt-l^ ^""H, °°" ""de"! Seite nachgeahmt. Wenn sich der würde da "^°^^ GeWch'soerein dazu entschließen könnten U Geminn . .' ?"s^unc,en in Hessen und Waldeck einen Sehr wertvoll würde es sein, wenn

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"ner Zeit,   wo   die

,°hrelangem Studium bemüht. di^Samm ew^u^^^ ", m °7ei7Wi'^^"^brau^^^^ mit herangezogen da? auck^^^^^u°Gesindel. Cassel 1822. >°feln verglichen werden muß da Wndi.? ^.' ""liegenden Stamm-' großem Allgemeininter"ss7 würde s sein  ?? ^""'len wird. Von Nachrichtens dem G^n?r^d'^ k^'^/"' ^nmaMe mit herangezogen da? auck^^^^^u°Gesindel. Cassel 1822. >°feln verglich d ? ^' ""liegenden Stamm' Brau? D^"Deuts3^er^"^ ^"'l" Vindemann. Giesel. Heckm'üller Her 'ng Ho7^n ^^^chneider. Es«. Friederich.

ann. Win'demuth        ^    '      ^°^' ^°^' Wehnhard.

Druckfehlerberichtigung. 2)2 28'?^'/."w" 1724) 1734. ') v. 28. Zeile 17 v. °. (statt parzelirt» harzelirt. " " Oatt Ab«ru) Ab

?°	O	«run)  Abseun
^ ^ ?'   ^ U^°^ Hartrot) Martert  30. Ze.le 12 (statt Fr. W, Fllier   Führer

Todesfälle. Zwei Todesfälle hat unsere Gesellschaft zu beklagen. Am 5, März !92li wurde unser Mitglied John Gechter ans der Heim-kehr von seiner Arbeitsstätte in Hamburg überfahren und erlag noch an demfelben Abend seinen Verletzungen. Er wurde am 19. April 1892 geboren. Seine Ausbildung fand er in einer Hamburger Buch' Handlung. Dann zog er in den Krieg und wurde als Offizier schwer verwundet, ein Schuh raubte ihm das rechte Auge. Heimgekehrt trat er als Prokurist in das väterliche Geschäft, die Quartiersleutefirma N. H. L Hinfch und Konsorten. Hier hat cr in ernster Arbeit seine Verusspslichten erfüllt, seine Erholung fand er jedoch, je länger je mehr, in der Familiengeschichtsfolfchung und insbefondere in Ahnen-tafelaibeiten, denen zuletzt fein ganzes Streben galt. Unserer Gesell« schaft trat er sofort nach ihrer Begründung bei. Mit dem Schriftleiter stand er schon seit Jahren in einem anregenden Vriefwechfel über Heffische Familiengeschichte. Am 20. März 192U starb unser Mitglied Nr. Carl Laubinger in Norden in Oftfriesland. Er wurde in Eddigehaufen am 23. Januar 1838 als Sohn des dortigen Pastors geboren. Er wurde Apolheker, studierte von 1863 bis 1865 in Göttingen. 1865 bestand er dort das Staatsexamen, 1869 das Doktorexamen, nachdem er zwischen dieser Zeit sich in Kiel und Lübeck ausgehalten hatte. 1870 erwarb er die Apotheke „Goldener Engel" in Gießen. Er verheiratete sich im gleichen Jahr mit Maria Louise Maack aus Hannover, die aber 1878 schon wieder starb. 1879 verkaufte er feine Giefzener Apotheke und wohnte dann in Hannover, Chemnitz und seit 1894 in Cafsel, In zweiter Ehe war er verheiratet mit Helene Ebell. Als er durch Krieg und Inflation fein gefamtes Vermögen verloren hatte, zog er 1923 zu seiner verheirateten Tochter nach Nurden. Neben seinem Berns beschästigte er sich viel mit natur- und familienkundlichen Forschungen. Seine samilienkundlichen Sammlungen ha» er unserer Gesellschaft, der er auch bald nach ihrer Begründung angehörte, kurz vor seinem Tode übergeben. Aus den Arbeiten beider Mitglieder weiden wir in den nächsten Nummern einiges veröffentlichen. An unsere Mitglieder! 1. Unsere Gesellschaft ist inzwischen in das Veicin5iegister heim Amtsgericht in Ellsiel eingetragen wurden, 2. ^um schriftwechseluden Mitglied (Ziffer 5 der Satzung! ist ernannt worden: Herr Archwrat !)s. Carl Knetsch in Marburg, Schloß N^. 4, Herr Archiv rat l)l, Knetsch hat die Ernennung angenommen. 3. Vorträge im nächsten Vierteljahr: 24. August, Neg.'Nat u Ditfurth: Thema unbestimmt. 28. September, Necht?anwalt ll,-. Paulmann: Die Märchenfiau von Niederzwehren und ihre Sippe

4, Herr Major a. D. Hülsen, Königsberg i Pr., Handelshof Zimmer 143, unternimmt im Herbst' eine etwa 4 Monate dauernde Neise nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika und hat sich bereit erklärt, in den Städten, die er berührt, für Einzelpersonen und Vereine familien» kundliche Forschungen zu übernehmen. Mitglieder, die von dieser Gelegen» heit Gebrauch machen wollen, weiden ersucht, sich mit Herrn Major Hülsen bald unmittelbar in Verbindung zu setzen, da der Neiseplan längere Zeit im Voraus aufgestellt weiden soll. Mitglieder. 6. Major a, D. Hiepe, Berlin-Dahlem, Alte Steinstrahe 35, 7^. Archwdiiektor l)r, pni, Ruppersberg, Frankfurt a. M,, Hügelstraße 11 94. I)s. meci. Hans Helle, Bochum, Friedrichstrnfze i-l/16. 95. Kaufmann Wilhelm Piderit, Cassel, Friedrich-platz 6. 96. Pfarrer Neraman,,, Herlinghausen, Post Marburg i. W. 97. Bibliulheksdirektor Ur. Wulfram Suchicr, Erfurt, Anger 1811. 98. Sanitätsrat !^r. Ackermann, Magdeburg, Breiteweg 158. 99. Archiorat Dr. Knetsch, Marburg/Lahu, Schloh 4, W0. Dr. mecl, Fritz Mühlhausen, ^rcmnschweig, Poststrahe 6, 101. Amtsgerichtsrat H. Müller, Flensburg, Rathausstiahe t>. Wichtige Anschriften. vorfiher, X^gierunasra! »»„ Vl,!>,i»>, («aslel, IXeqinasscalle lu Schrttüulxer - Nr. Rubc.lt Gr.»«, Cossel. prl„,er,'«r<,bc >H »'^»cnwl'rer: Dr oo,> Vruckkau!?,,, E«ss«>, Vlgoffinhü >> Vlichcinar!: Zaübnikto, >. R, Wllringlr, <!»<li!, K«,nl!ch? Slrol« 84 Gchr!f!en^2l!i ssie<„i Morgie! Matt, von E<ch n, <l«li^, 0pcl„rl<ch -,^ Gesckäfwl^üc^ <z>i!!^>. Re<,,,>astras,e ,6 >- ' ^

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Nachrichten »er Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen unb Walbeck 1926 September Nr. 5 Homberger Geschlechter. Von Di Cnrl Knetsch. Die Stadt Homberg an der Efze, oder wie sie in früherer Zeit hieß: Homberg in Hessen, hat eine große Menge von Männern herumgebracht, die sich in der hessischen Geschichte ans irgend einem Gediele heruorgetan, ja die Min Teil eine große Rolle gespielt haben. Ich nenne an altbekannten Namen »ur die beiden Bing und Scheffer, oder sonst etwa die Namen Llntfeld, Bernhard, Bischofi, Ellenberger, Fewe, Fleischhuth, Geilmann, Gudenus, Heßberg. Hombergk (zu SHeiiklengsfeld und zu Vach), Kalckhoff, Knabenschuh, Koch, Kurtrock, Lanze, Muth (Nutiunu« liuti,«), Pfliiger, Nnbenköing, Nückersfeld, Schade, Schrendeisen, Stade, Stirn (von Stiernbera), Ungefug, Ungewitter, Vietur, Weitzel, Wiederhold, Wildlingen, Winckelmann, oder aus neuerer Zeit von Gehren, von Heister, Martin, Porbeck, Nohde, Nommel. Eine der wichtigsten Quellen für die ältere Homberger Familien-geschichte ist leider uon döswilliger Hand abgegraben. Von dem Kapitel in Wigand Lauzes sehr wertvoller gleichzeitiger Lebens-beschreibung Landgraf Philipps des Großmütigen: „Von der Stadt Hoenberg, genant in Hessen, Pollicen, und Geleiten Leuten, so am selben Ort geboren und erzogen worden", fehlen in der Handschrift gerade die 8 Blätter, die uns nun Lauzes berühmten Landsleuten berichten sollten, sie sind herausgeschnitten und verschollen. Daher müssen wir für die Ueberlieferung einer anderen wertuollen genealogi¬schen Hornberger Aufzeichnung, deren Vorlage sicher im 16,/17. Jahr¬hundert entstanden ist, und die uns in der Abschrift uon der Hand des eisten Mannes, der planvoll Nachrichten über hervorragende Hessen gesammelt hat, von Strieders Vorläufer Johann Christian Kalckhoff (1684—1752) vorliegt, dankbar sein. Denn diese genea¬logische Zusammenstellung ist fast in allen Punkten zuverlässig. Wo man sie auf grund der uikundlichen Ueberlieferung, die sür das 15, und 16. Jahrhundert sehr gut ist. prüft, ergibt fich fast immer die Nichtigkeit der Angaben, die natürlich gelegentlich zu ergänzen oder hin und wieder zu verbessern sind. Es handelt sich um zwei Aufstellun¬gen, die die Nachkommen des um die Mitte des 14. Jahrhunderts in Homberg lebenden Albert von Rückeisfeld und die des Happel

von Wildungen, der zu Beginn des 15, Jahrhunderts in Hom-berg geboren ist, in männlicher und weiblicher Linie enthalten und beide etwa bis 1650 reichen.*) Da sie eine außerordentliche Bereicherung für die hessische genea« logische Literatur bedeuten und geeignet sind, manche hessische Ahnen» tafel zu ergänzen, drucke ich sie hier ab, ihr Text ist unverändert, ich habt sie nur aus der Form einer Stammtafel in die einer Liste über¬tragen. Einige Anmerkungen füge ich bei. Die Veröffentlichung urkundlich neu aufgestellter Stammtafeln der in diesen beiden Nach« kommentafeln neben vielen anderen erscheinenden alten Homberger Schöffengeschlechter der oon Nückersfelde und von Wildungen wie der alten Gudensbelg°Cafsel«Homberger Familie Schrendeisen behalte ich mir für eine fpätere Nummer dieser Mitteilungen vor. I. labellae 6enea1c)sicae emtiquae et progapiae Duckergfelciianae, quae Na550lum olim effloruit. I Albert von Nuckeisfelden l), co Meze . ... 1355. Kinder: II 1-8. II 1 Eberhard von Rückersfelden, ^ Künne .. 2 Sigfrid von Nückersfelden, n Elifabeth. Sohn: UI 1. 3 Heinz von Rückersfelde 1383. Sohn: 111 2. 4 .. von Nuckeisfelden, « Gumpert von Wildungen 2). 5 , . von Rückersfelden, n Heinz Münch. 6 .. von Nückersfelden, ^ Henn Schachtelet ^). Sohn: 111 3. 7 Hille uon RUckersfelden. 8 Zeise von Rückersfelden. III 1 Albertus Nückersfelden, Presbyter. 2 Henrich Rückersfelde, ^ M«ze. Kinder: IV 1—3. 3 Albrecht Schachteler. IV 1 Albert Nuckersfelde, ^ Margaretha Ruland^), 1458. Kinder: V 1—4. 2 Christina Ruckersfelde, c« Henrich Knorre von Erfurt. 3 Johannes Ruckersfelde, ^) Gertrud Walther^). Sohn: V 5. V 1 Claus Ruckersfelde. Kinder: VI 1—4. 2 Johannes Ruckersfelde, ^ Margaretha Kortzrock o). Kinder: VI 5-9. -) Landesbibliothek zu Eassel: 1^8. «288, 2° 74. ') Das Geschlecht ist <n Homberg urkundlich feit 1332 nachweisbai, ez liägt den Namen nun der Wüstung, jetzt Hof Nückersfeld bei Homberg. 2) Uigiohoatei des an bei Spitze der Wildung'schen Tafel stehenden Happel oon Wildungen, 2) Nichtiger Schechteler, altes, schon 1332 erscheinendes Hombeigei Nats» aeschlecht. <) Aus dem Allendllifer Geschlecht. 5) Aus Hombeiger Geschlecht. <>) Aus dei bekannten Hombeigel Glockeuaießeifamille.

3 Maraaretha Ruckersfelde. «? Johannes Scheube?). Kinder: VI 10—12. 4 Barbara Ruckersfelde. --? Iost Hütten). Kinder: VI 13-14. 5 Johannes Rllckersfelde, c« Barbara Hartleib. Sohn: VI 15. VI 1 . . Nuckersfelde. Kinder: VII 1—4. 2 Iost Ruckersfelde. Sohn: VII 5. 3 Iost Rückeisfelde, Kinder: VII 6-9, 4 Catharina Ruckersfelde, «> 1. Gerhard Meler äiows Iwey. brücket, Sohn 1. Ehe: VII 10. n 2. Hans Kleinschmidt. Kinder 2. Ehe: VII 11—12. 5 Hans Rückersfeld, n 1. Catharina .... n 2. Kuniyunda Breitrück»). Kinder 1. Ehe: VII 13-15. 6 Ella Rllckersfeld. ^ . Hespera^). Kinder: VII 17—24. 7 BarbaraRückersfeld,^ Martin Fuchsin). Kinder: VII25-27. 8 Elisabeth Rückersfeld. c« Henrich Gleim"). Kinder: VII 28-31. 9 Gela Rückeisfeld. -« Hans Fischbach. Kinder: VI! 32—35. 10 Gebhard Scheube, Tochter: V!1 36, 11 Hermann Scheube. Kinder: VII 37—38. 12 Ginge Scheube. Kinder: VII 39—43. 13 Iost Hütter. 14 Nabo Hütter. 15 Balthasar Ruckeisfelde, n Catharina Meyer'2). Kinder: VII 44-53. VII 1 Peter Rückersfelde. 2 Iost Rückersfelde. 3 . . Rückelsfelde, 2° Valentin Slolzenbach. 4 . . Rückersfelde, n Conrad Nauman. 5 Salomon Ruckersfelde, -j- als Jüngling. 6—9 vier Kinder Rückersfelde,

10 Henrich Zweybrucker. 11 . . Kle nschmidt. 12 . . Kleinlchmidt. 13 Hans Rllckersfeloe, -c, 1. Salome Schiendeisen 12)^ 20 2. Agnes Hombiecht"), Aus erster Ehe: VIll 1. 14 Balthasar Rückersfelde, f als Jüngling, '> Hombergisches anscheinend aus Wetter eingewandertes Geschlecht ') Au« uft herum'getietenem Wetterschen, dann Marbuiger Lchüffen» geschlecht, das im 16. Iahlhundeit nach Humberg kam. ») Vgl. Hess. Chronik 7. Ig. 1918 S. 70 und 76, >°) Schultheis; zu Rotenburg 1551/52, -f 1562, >') Vgl. Hess, Chronik 2. Ig, 1913 S. 879, wo die Gleimsche Genealogie hiernach zu ergänzen ist. n> Aus Wildlingen nach Wetter, dann nach Homberg gekommenes Schöffen» geschlecht, das auch auf der Ahnentafel Goethes erscheint. >') Vgl. Anm, ? zur Wildunger Tafel. ") Frankfurter Patriziergeschlecht Humbracht,

15 Cathlllinll Rückersfelde, c«  Daniel Vreitrück»), Kinder: V!„ 2-6. 16 Chnstina Rückersfelde, c« Hartmann Niedesel^), Kinder: V!» 7-11, 17 Hans Hesperg. Tochter: v»i 12. 18 Hermann Hespera,, x . . Kauffmann. Sohn: v>>! 13. 19 Johann Hesperq, ^ Venigna Gunst"»). Söhne: v>» 14-15 20 Henrich Hesperg, ^ Iuliana Zwend'?). Söhne: vm 16-1? 21 Catharina Hespera, ^ 1. Geiseler 8o!iülksi-»n, ^ 2. Hector Heidwolffl«), Aus 2. Ehe: vm 18—19. 22 Dorothea Hesperg, ^ 1. Henrich Leuschmann >9), n 2. Adam Strickel, Aus I. Ehe: vi» 20, aus 2. Ehe: V!» 21. 23 Eila Hesperg, ^ IX Fischer 2»). Kinder: vm 22—24. 24 Merge Hesperg, n Diez Zwend'?). Kinder: V!» 25. 25 . . Fuchs. 26 . . Fuchs, n Peter Voineburg, Vogt zu Friedewald. Toch- ter: v»! 26. 2? Margaietha Fuchs, n . . Vogt zu Frauensee2>). 28 . . Gleim, n Henrich Günste^). Kinder: v», 27—28. 29 Hans Gleim, Sohn: vm 29. 30 Otto Gleim, n . . . . Müller von Allendorf. Kinder: vm 30—32. 31 .. Gleim, n Kurt Gläsener. 32 . . Hans Fischbach, n Anna Geilmann^). Tochter: vm 33, 33 Martin Fischbach, f «oelub». 34 Margaretha Fischbach, n Martin Tollemere von Deuenter. Tochter: vm 34. 35 Cathanna Fischbach, ^ 0. Eckhard Ellenberger22). Toch- ter: v>,1 35. 36 . . Scheube, n Herr Iost Winther 22). 37 . . Scheube. ^ 1. Adam Behr"), «2 2. Johannes Weiz. Aus 1, Ehe: vm 36, ") Tchliltheif; zu Marburg, auch Ratsuerwandter, ->- 19. I. 1579, aus einem bürgerliche,! Zweig der Riedesel zu Vellcrsheim, ">) Aus dem bekannten Frißlarer Schüsfengeschlecht, vgl. Hess, Chronik 7. Ig. 1!!1« S, 7!>, >') Name entstellt, die richtige Furm ist Gwend, vgl. Hess, Chronik 7, Ig, IN!8, S, 70. Diel; Gwend war Keller zu Umstadt. >») Vgl, Hess, Chronik 7. Ig, UN8 S 72-77. Es ist die heutige Familie von Heydiuolff. l') lullt« Üensmann, aus Curbllch, vgl, Hess, Chronik 7 Ig 1918 S. 76, 2°) Dl Iohanu Fischer aus der hessischen ^eamtenfamilie Fischer genannt Walther 2>j Henrich Henrkel, Vogt zu Fraueulee 1570 '"> An^ Humberger Geschlecht, vgl Strieder Band 3, Drei,ha»pt, Beschrei« bnng des LaalcreyseL ll, 1755, ferner Graf, „Beiträge zur Geschichte de5 Ge-schlechtes der Ellenbcrger" im Handbuch des Kreises Weisungen für 19^2, ^> Aus Harle stammende sehr bekannte Hess, Pfarrer- uud Veamtenfamilie. ") Alles noch heute in Homberg und Ohrdruf ansässiges Geschlecht,

38 Johannes Scheube, 's- cooluw. 39 Maraaretha Scheube, ^ Hans Thorwirth, Kinder: Vl» 37 39 '40 OtNIia Scheube, ^> M, Johann Schleiermacher 2^). Kind: v>» 40. 41 Elisabeth Scheube, ^ Alexander Reuhe 5), Kind: v„> 41. 42 Chiistina Scheube. >: Johannes Ellenberger 22). Kind:v„,42 43 Lorenz Scheube, «) Msabeth Feige^o), Kinder: V!» 43-44 44 Henrich Nuckersfelde, 1' jung. 45 Gerhard Nuckeisfelde, ^ jung. 46 Hans Rückersfelde, ^ 1. Barbara Iban2?), >: 2. Catharina Schrendeisen'3), Tochter des Ludwig Schrendeisen, Sohn 1. Ehe: vm 45, Kinder 2. Ehe: vm 46-54. 4? Ruland Rückersfelde, 1' auslud», 48 Margaretha Rückersfelde, co Otto Werner. Kinder: vm 55—63. 49 Anna Rückeisfelde, -j- als Kind. 50 Luckel Nückersfelde, ^ U. Johannes Lersner2»). Kinder: vm 64—65, 51 Ottilia Nückersfelde, ^ Hans Ellenbeiger22). Kinder: vm 66—69. 52 Catharina Nückersfelde. 53 Elisabeth Nückersfelde, n Kurt Freund. Kinder: vm 70-74 VIII 1 Hartmann Valzer Niickers'felde. 2 Barbara Breitrück, c« Chiistofferus Müller 29), Kinder: >x 1-3. 3 Margarelha Vreitrück, 1, co Hans Hirsch, moäu cc> 2. Wisenfelder 3a), 4 Catharina Breitriick, ^ Reinhard Hesse3>), 5 Dorothea Vreitrück, ^ Martin Zettul'^), Sohn: ,x 4. 6 Elisabeth Breitrück, - Conrad Bernhards. 7 Ludwig Riedesel, Tochter >x 5. 8 Adam Riedesel. 9 Catharina Niedesel, ^ Iodocus Stockhausen^), Sohn:>x6. 10 Gertrud Riedesel, - Conrad PIetsch24), 2^) Bekannte Wildunger Familie, der auch der Philusuph Schlcicrmacher entstammt, vgl. Vulk nnd TchuIIc, >;, Ig, 1825 S 28U 282, "') Tochter ^d^s.NüigciuieisterL VnleMn Fei^c i'!' ^59!^ zu Humberg, dessen Familie mit der des Kanzlers Feige keinen Zusammenhang hat, "> Vgl Anm. ,U zur Wildunger Tafel 2«) Vgl, Anm, 2U zur Wildunger Tafel. 2«) Rntsueiwllndtei zu Allendurf 1606, 1807, 1609. ^°) In Vurken, '>) Ratsuerwandter und NotariuZ zu Eassel, bgi. 10. >. 1643 alt 75 Jahr 10 Mt. 22) Der Name heiht meist Zuddel. ") ZNniburger, aus Großenlinden bei Gießen stammendes Geschlecht. ") Lchullhets zu Marburg, vgl, Hess. Chronik 1. Ig 1912 «2, 80

11 Anna Riedesel, 20 Jacob Vlanckenheim 35). 12 . . Hesperg, n Antonius Winthel^). 13 Johann Hesperg. 14 Johann Hesperg, n Catharina Nückersfelde. 15 Wolff Hesperg, -^ . . Holle Z?). 16 Johann Hesperg, 17 Otto Hespelg. 18 Hans Heidwolff, Folstmeistel zu Amöneburg. 19 Iost Heidwolff, Dechant zu Fritzlar. 20 . . Leuschmann. 21 Anna Maria Stricke! 3«), c« Hans Henrich Schrendeisen. 22—24 . . Fischer.

25 Mehrere Kinder Zwend >?), 26 , , Boyneburg, »2 Rize Echzel. 2? Iaffeth Günste.

28 . . GUnste, ^ Hans Krug. 29 George Gleim. 30 Hans Gleim. 31 Helmig Gleim. 32 . . Gleim, n 0. Tobias Homberg^). 33 . , Fischbach, ^ Hermann Pflüger. 34 Eila Tollemere, c«  1. Hans Pfliiger, °c> 2. O. Paulus Cellaiius 4«). 35 Clltharinll Ellenberger, «c> Hermann Rübenkönig 41). 36 . . Behr. n Job Scheffel"). 37—39 3 Kinder Thorwirth.

40 . . Schleiermacher, 41 . . Reuhe. 42 . . Ellenberger. 43—44 2 Kinder Scheube.

45 Job Rückersfelde, 46 Cathcuina Rückersfelde, ^ Johannes 47 Anna Rückeisfelde. 48 Elisabetha Nückersfelde, 49 Balthasar Rückersfelde. 50 Henrich Nückersfelde. 51 Margaretha Rückersfelde 52 Cllthannll Ruckersfelde. 53 Eoa Nllckersfelde, I' jung. ") Vgl, Strieder, Vd, 1 T. 431. '°> Hess, Kammerrat, aus der Familie wie oben Anm, 23, Vgl. Hess. Chronik 7. Ig. 1918 T, ?S, ") Vom Ludwigstein, ^») Die Wildungensche Tafel nennt sie Striebel. "1 Vgl. Anm, 28 der Wildlinge! Tafel <°) wohl Paul Keiner, Ul. meä,, 1593, Sohn des Wundarztes des Land» grasen Philipp, Paul Keiner. "» Vgl. Strieder Vd. 16. ") Vgl. Hess, Ehronik 4. Ig. 1915 S. 121 Nr. 35.

54 Eckhardus Rückeisfelde, ^ jung. 55 Anna Werner, n D. Mauritius Thamer 43). Kinder: IX 7-11. 56 Ottilm Werner, ^ 1. Herwig Bodung. «: 2, George Freund") 57 Catharina Werner, n Friedench Küch 45), Tochter: IX 12, 58 Henrich Werner, f jung, 59 Johannes Werner, 1° jung. 60 Engelhard Werner, i° jung, 61 Margaretha Werner, ^ jung. 62 Christinll Werner, ^ jung. 63 Elisabeth Werner, -f- jung, 64 Balthasar Lersner, 1' als Jüngling. 65 Catharina Lersner, ^ 1) Johann _Heinzenbelger4t>). Töch- ter: IX 13—14 66 Cathaiinll Ellenberger, n Görge Weizel, Töchter: IX 15-16 67 Margaretha Ellenberger, «o Johann Weizel. 68 Ottilia Ellenberger, c» Hans Lindenborn- 69 Hector Ellenberger, «) Catharina Nuland. 70 Eitel Freund 71 Melchior Freund. 72 Balthasar Freund. 73 Anna Margretha Freund. 74 Cathlliina Freund, 70—74 alle jung 1-, IX 1 Barbara Müller.

2 Chlistwll Müller, n N. X,, Rector. 3 Anna Cathlliinll Müller, 2r N. ^l.. Prediger. 4 Johann Daniel Zettul, 5 Cathaiinll Riedesel, ^ Caspar Vigelius^?), 6 Daniel Helfiich Stockhautzen«), 7 Cathlliina,Thllmer, <» Johannes Feige 4?). s^Moritz Thaurer, 9 Gertrud Thamer. 10 Werner Thaurei. 11 .. Thaurei. 12 Anna Küch. 13 MlllglllMll Heinzenberger, -o Reinhard Scheffer^n) der jüngere, Cancellarius 14 Catharina Heinzenberger, c» ll. Sigfrid Clotz5i). 15 Waigaiethll Weizel. 16 Ottilia Weizel «j Landgraf Moritzens Leibarzt, ugl. Strieder, Bd. 16. «) In Eschwege, «) Bürger zu Erfurt, 1587, wohl Sühn des erzbischüflichen Küchenmeisters Friedrich Küch zu Erfurt s155l, 156N). «) Hessischer Kanzler, vgl, Strieder Bd. 4, S. 89, ") Pfarrer zu Cüln, dann Archidtakonus zu Marburg, -f- 1654, vgl. Strieder Vd, 16. S. 331. «) Oberschultheiß zu Gießen, -f vor 1647. ") Obersalzgrebe in den Soden zu Allendorf, -j- 1626, ugl. Anm, 26. °°) Vgl. Hess. Chronik 4. Ig. 1915 S, 122 Nr. 3, und Strieder Band l2, ^ ") Hessischer Kanzler, ugl. Strieder Bd. 2 S. 233.

II. 3temma 6enealc>sicum ciominorum I Happel von Wildlingen'), n I, ^i, 1^., ^ Doiuthea von Honfels 2), Aus 1. Ehe: II 1, aus 2, Ehe: U 2, II 1 Henrich von Wildlingen, Rentmeister zu Homberg, «? 1. Mlllgllletha Bischofs 3), ^ Anna Ruland^). Aus 1. Ehe: III 1-6. aus 2, Ehe: M ?, 2 Elisabeth« von Wildlingen, n Werner Wildenhertt^). Kind: lli 8. III 1 Sigflidus von Wildungen, Canonicus t>). 2 Happel von Wildungen, n Wargaietha Schwellenberger, Kinder: !V 1—3. 3 Reinhard von Wildungen, Canonicus <>), 4 Henricus von Wildungen, 1' cn^«b8. 5 Elisabelha von Wildungen, n Job Schrendeisen, Rentmeister zu Homberg?). Kinder: IV 4—11. 6 Anna von Wildungen, - Heimrath Schrendeisen«). Kin- der: IV 12—15. 7 Luckel von Wildungen. ^ 1. Rabo von Reckrodt, - 2, Werner von Trottes. Aus 2. Ehe: IV 16 19. 8 Margaretha Wildenhertt. ^ Richard Iban>a), dessen 1. Frau. Kinder: IV 20—22. IV 1 Hans von Wildungen, n Cordula Gödecke. Kinder: V 1-8, ^ 2 Job von Wildungen. 3 Gumpert von Wildungen, f ouelLbs. 4 Job Schiendeisen, n ^i. ^s, aus Vutzbach. Kinder: V 9-12. 5 Mag. Curt Schrendeisen, Canonicus zu Fritzlar, 6 Ludwig Schiendeisen, Canonicus zu Frankfurt und Fntzlar. 7 Hans Schiendeisen il), ^ . . Kott(in)'2). Kinder: V 13-16. 8 Balthasar Schrendeisen, n Anna Geislei »Y. Kinder: V 17-20. >) Die Familie ist nuch 4 Generationen weiter zurück in Humberg nach» weisbar. 2) Wohl aus dem uberhessischen Adelsgeschlecht nun Hohenfels, vgl die Arbeit von A, Heldmann in der Zeitschrift für Hessische Geschichte, Band 30, 18!«. 2) Aus altem Homberger Lchöffengeschlecht. <) Aus Allendurfer Pfänner« und Schöffengcschlecht. ') Aus Frißlarer Schüffengeschlecht. °) Am Pelersstlft zu Fritzlar. ') Vorher Casseler Vülgeimeister, An de» Kämpfen zwischen der Land» gräfin Anna und den hessischen Regenten beteiligt, Sohn des Schultheiszen zu Gudensberg Ludwig Tchrendeisen. °) Bruder de« Job Schrendeisen, wohnhaft zu Gudensberg. ') Trott zu Solz, vgl. von Vuttlar, Stammbuch der althefsischen Ritterschaft. >°) Sehr altes Frißlarer Schöffcngeschlecht, >') Ratsherr zu Eiscnach. ") Wohl aus der bekannten Eisenacher Familie Cutta. ") Aus Göttinger Geschlecht,

9 Anna Schlendeisen, Nonne 14). 10 Christina Schlendeisen, Nonne >4). 1.1 Margaretha Schlendeisen, «°Henlicus Helmuth^) zu Göttingen 12 .. Schlendeisen 13 .. Schiendeisen 14 Ludwig Schiendeisen, ^ Catharina Ruland 4). Kinder: V 21-24. 15 .. Schlendeisen. 16 Friedlich Tiotte, -j- ooelsb8, 17 Rudolf Tlotte, 18 Elisabeth Trotte, n Reinhard Treusch"). 19 .. Tiotte (Tochter). 20 . . Iban, 21 Wolfs Ioan, n Cathnlina von Steinheim, Kinder: V 25-28. 22 .. Iban. V 1 Reinhard von Wildungen, Canonicus zu Fritzlar. 2 Johannes von Wildungen. 3 Henrich von Wildungen. 4 Helmann von Wildungen, ^ onsieds. 5 Maigllletha von Wildungen. 6 Anna von Wildungen, n Philipp Kazmann'?). Kinder: VI 1—5. 7 Coidula von Wildungen. 8 Elisabeth von Wildungen. 9 Balthasar Schrendeisen, n . , Guttjahr. Kinder: VI 6—11.

10 Wolff Schiendeisen. 11 Margareten Schrendeisen, -f- kinderlos, n Hans Koch'»). 12 Anna Schlendeisen, n Bastian Dulde i^). Kinder VI 12-14. 13 Hans Schlendeisen, 14 .. Schrendeisen. 15 .. Schlendeisen, n Hans Guttjahr. ohne Kinder. 16 .. Schiendeisen, «)1. Hermann Paull, c« 2. Henrich Lersener 20). Kinder aus 1. Ehe- VI 15—16, aus 2. Ehe: VI 17—20. 17 Henrich Schlendeisen, n . . Homt>iacht2i). 18 Salome Schlendeisen, n Hans Nuckeisfeld der jüngere, dessen 1. Flau. Sohn: VI 21, 19 Anna Schiendeisen. -» 0, Ludwig Feige 22), Kinder: VI22-23 ") Im Kloster Ahnaberg bei Cassel. ") Die richtige Namensfoim ist Helmolt, ") Tieusch von Vuttlar, siehe von Vuttlai, Stammbuch der althessischen Ritteischaft. >') Aus altem Fiitzlaier Vchüffengeschlecht. >«) Etssentlich Lchaffnit genannt Koch, Amtmann zu Epstein, 1> nicht lange vor 17, X. 1581. >') Bastian Tholde, Amtmann zu Tieffuit, 1581,83. 2°) Heute Freiherren von Leisner, vgl, Strieder, Hess. Gelehrtengeschichte, Band 7. ") Frankfurter Patriziergeschlecht Humbracht. 22) 4- bei Waldkappel 18.1.1584, Sohn des Kanzlers Johann Feige, vgl. StriederlBand 4 S. 94/ , , i. 7 ,:^^" !^^ 1 5i " ' 1

20 Maria Schlendeisen, «? Hermann Homberg 23). Sohn: VI 24 2! Jakob Tchrendeisen, I' ooslubg, 22 Ludwig Schiendeisen, ^ «<ie!«li8. 23 Anna Schlendeisen, n Görge Spieß, Sohn: VI 25. 24 Cathaiinll Schlendeisen, n> Hans Rückeisfeldel dei ältne, dessen 2. Flau. Kinder: V! 26-31. 25 Barbara Iban, c« Hans Ruckersfeld der ältere, dessen 1. Frau. Kinder VI 32—33. 26 Gertrud Iban, n O. Antonius Heistermann24). Kinder.- VI 34—35. 2? Agneta Iban. -O Wolfgang Pflüger25). 28 Richard Iban, -st jung. VI 1 Happel Kazmann, Canonicus. 2 Curt Kazmann. 3 Job Kazmann, 4 Cordula Kazmann. 5 Barbara Kazmann, 6 Oswald Schrendeisen, ^ Christina Ellen beiger 2h). 7 Hans Henrich Schrendeisen, n Anna Maria Strieder?). 8 Cathlllina Schlendeisen, c« Friedrich Didamar2L). 9 Elisabeth Schlendeisen, n Henrich Dilger. 1l) Bernhard Schlendeisen.

11 Gela Schlendeisen, 12 Veiten Dulde 29), « . . Meckbach. 13 . . Dulde. 14 . . Dulde. 15 . . Pauli, ^ Hieionymus Becker. 16 Job Pauli. 17 Reinhard Lersener. 18 . . Lersener. 19 . . Lersener. 20 . . Lersener. 21 Haitmann Balthasar Rückersfelder. 22 David Ludwig Feige. 23 Anna Christin« Feige. 24 Hermann Ludwig Homberg. 25 George Spieß. 2') Aus der bekannten Hombeiger Familie, vgl. Strieder Band 6. ") Vgl. Strieder, Vand 5, S. 414, ^ 3« Fritzlai ^15911, Sohn des Amtmanns M Gudensberg und Felsberg Alezander Pflüger. 26) Vgl. Anm, IS zur Tafel RUckersfelder. 2') Die Rllckersfeldische Tafel nennt sie Stricket, 2») Vegr. als Bürgermeister zu Cafsel 26. V. 1833, Sohn des hessischen Nats und kaiserlichen Pfalzgrafen Iost Didamar sl520-1580^ Seine Witwe begr. Cassel :!. VII. 16W. alt 73 Jahre, 2') Amtmann zu Treffurt, vermählt mit Elisabeth, Tochter des hessischen Amtmanns zu Landeck Johannes Meckbach und der Marie Sinolt genannt Schütz.

26 Cathlllina Nückersfelde. 2? Margaretha Nückersfelde. 28 Elisabeth Nückeisfelde. 29 Anna Nück'isfelde. 30 Henrich Nückersfelde. 31 Balthasar Rllckersfelde. 32 Job RUckersfelde. 33 Catharina Rückersfelde, n Johann Hesperg^a). 34 Ludwig Heistermann Zl), <« Anna von Oeßberg^). Tochter: V,I 1. 35 Elisabeth Heistermann. VII 1 Anna Catharina Heistermann, c« Johann Breidenbach, I II. O., (1on8i1i«iriu8 ü»88incng et ^lti ^iäi in

der  Homberger Familie,  vgl, Hess. Chronik 7. Ig. 1918 S- 76,  Vgl. Hess. Chronik 1. Ig, 1912 S. 83.

Flurnamenfammlung und Familien-forschung. Von Zulloirektoi i. R. August Woringer. Seit einer Reihe von Jahren hat es der Gesamtoerein der deutschen Geschichts- und Altertumsoereine unternommen, die Flur« namen sämtlicher Gemarkungen des deutschen Reiches zu sammeln. Diese außerordentlich umfangreiche Arbeit gelangt durch Mitglieder der einzelnen, dem erwähnten Gesamtoereine angeschlossenen Vereine zur Ausführung. Ihre Ergebnisse, deren Verarbeitung nach den einzelnen Gesichtspunkten später erfolgen soll, die aber auch vorher schon vielfach verwendbar sind, weiden für die deutsche Sprachwissen« schaft, die politische, Kriegs-, Kirchen« und wirtschaftliche Geschichte der einzelnen Orte und Landschaften und noch manch andere Dis¬ziplinen von außerordentlichem Werte sein. Nicht zum wenigsten wird auch die Familienforschung aus den Flurnamen Nutzen ziehen können. Die alten Flurnamen lassen vielfach den Besitz früher in der betreffenden Gemarkung begütert gewesenen Familien erkennen. Daraus lassen sich Schlüsse auf die wirtschaftliche Lage der bell. Fa¬milie ziehen^ sie geben aber auch Unterlagen für weitere Forschungen, die sich auf Schicksale der Familien beziehen, und weisen auf die Kirchenbücher und sonstigen Urkunden hin, aus denen sich Nachrichten über einzelne Familienmitglieder schöpfen lassen. In welchem aus» gedehntem Maße oft Flurnamen auf alte, früher in der betr. Gemar» kung ansässig gewesene Familien oder Personen schließen lassen, möge folgendes Beispiel zeigen. In der ziemlich kleinen Gemarkung des Dorfes Oolzhausen am Neinhardswald kommen vor: >) >) Hütteruth, die Reinhardswalddürfei Hlllzhausen, Knickhllgen,Wilhelms-Hausen, L. 134.

die Stöckelwiesen, nach einer 1571 in Holzhausen ansässigen Familie Stöckei, der Meierskamp, nach einem Rittergutsbesitzer Hans Meier um 1680, der Nadleisgiund, nach zwei Förstern Nadler um 1700, die Ordtwiese, nach einer sonst nicht weiter bekannten weiblichen Person, der „Orthelmannsche", die um 1500 vorkommt, die Spohrhanswiese, nach dem Schmied Hans Spohr um 1665, die Eckemannswiese, nach der „Eckelmannsche", die 1496 in Holz» Hausen lebte und nach der diese Wiese 1571 noch die „Eckel- mannsche Wiese" hieß, der Hakenhans, nach einem 1496 bezeugten Hans Hake, das Meisebugsche Tüdholz, nach der ausgestorbenen Familie von Mensenbug, die diese Waldparzelle bis 1738 besaß, der Lipsbusch, nach einem Manne namens Lippold, die Henningshiegen sHenningsseiten), nach einem sonst unbekannten Henning, die Muffertsbreite und der Dreyerskopf, nach Leuten namens Men» beit, Maibrodt 1571, 1674 und Dreier um 1700, der Tümpelmatz, nach einem 1624 erwähnten Einwohner Thummel» muths. Aus einigen der vorangeführten Flurnamen läßt sich ersehen, daß der ursprüngliche Name im Laufe der Jahrhunderte ganz erheb-liche Veränderungen erlitten hat. Das kommt sehr häufig vor und es ist deshalb notwendig, auf die älteste Schreibart der Namen zurückzugehen, wenn man sie glaubt für die Familienforschung ver-wenden zu können. Dabei wird man freilich oft eine Enttäuschnng erleben, wenn der auf einen Familiennamen hindeutende Flurnamen bei eingehender Nachprüfung auf Grund alter Urkunden schließlich eine ganz andere Form annimmt. Aber auch der umgekehrte Fall kann eintreten. Es wird z B, auf den ersten Blick hin wohl nie¬mand vermuten, daß der alte Flurnamen (jetzt Straßennamen) Franz-graben ein Beweis für das Vorhandensein einer Familie Brand in Kassel im 16, Jahrhundert ist. Das ist aber tatsächlich der Fall. Der Name Franzgraben geht zurück auf einen au diesem Graben wohnhaften Trompeter Heinz Brand, nach dem der Flurnamen Brandheinzgraoen entstand, aus dem schließlich der heutige Name Franzgraben wurde. Wie sehr die Erinnerung an die Entstehung der Flurnamen überhaupt schwindet, zeigt folgender Fall, Bei meinen Studien zur Geschichte des Dorfes Wolfsanger bei Kassel stieß ich auf den Flur-namen „Der Langschenkel". Ich suchte zunächst festzustellen, wie man sich im Dorfe selbst diesen Namen erklärte. Da wurde mir dann berichtet, es handle sich hier um einen sehr langen schmalen Acker, Neben diesem habe früher ein gleicher Acker gelegen, der jetzt geteilt fei. Diese beiden Aecker hätten durch Form und Länge an menschliche Schenkel erinnert, weshalb man ihnen den Namen „Lang-schenkel" beigelegt habe. Da mir nun bekannt war, daß in Kassel

im 14, Jahrhundert eine Patrizierfamilie Langschenkel, von denen einige Mitglieder die Ritterwürde erlangten, vorhanden war, forschte ich weiter und fand in der Veröffentlichung der Historischen Kom-mission für Hessen und Waldeck über die Kasseler Klostemrkunden die Bestätigung, daß die Kasseler Familie Langschenkel in Wolfsangel begütert gewesen war,2) So ergab sich die richtige Erklärung des Flurnamens. Eine andere Flurbezeichnung der Wolfsangerschen Gemarkung lautet „am (hinterm, überm) Burggrafen". Der Name war rätsel» Haft, da es einen Burggrafen dort niemals gegeben halte. Auch die Klosterurkunden ließen mich hier im Stich. Da fand ich zufällig im Marburger Staatsarchiv einen Lehensrevers vom 3. Januar 1597 über 1>/2 Hufen Landes vor Wolfsangel gelegen, die Nikolaus Beutel, Hauptmann der Festung Kassel, gekauft und mit denen ihn Landgraf Moritz belehnt hattet) Der Vater dieses Nikolaus Beutel aber war 1568 Schloßpförtner in Kassel, also der Burggraf, der ver¬mutlich fchon vor seinem Sohne Ländereien in Wolfsangel besaß. Hat man als Flurnamen in einem Orte das Vorhandensein einer Familie daselbst festgestellt, so darf man nicht ohne weiteres aus dem Vorkommen desselben Namens in einer anderem Gemarkung darauf schließen, daß auch dort die fragliche Familie ansässig gewesen sei, Die Flurnamen Gysen-Graben (1412, 141U), Giesenstück, Gnsen-Hag. Geisengarten bei Weisungen beweisen, daß die alte hessische Fa¬milie Giese oder Geise ljetzt von Geyso) hier Besitzungen hattet) Die Giesenallee bei Niedeizwehren, die große und die kleine Giese bei Kassel (letztere ehemals an der Stelle der jetzigen Karlsaue) haben zu dieser Familie oder einer anderen gleichen Namens vielmehr gar keine Beziehungen' sie deuten vielmehr auf feuchte, von einem Wasserlauf durchzogene Wiesen hin. Vor allen Dingen aber muß man sich hüten, bei der Heran-ziehung von Flurnamen für die Familienforschung der Phantasie die Zügel schießen zu lassen. In der Gemarkung des Dorfes Nieder-zwehren findet sich der Flurname Lambert. In seiner „Chronik von Niederzwehreu" schreibt Konrad Usbeck darüber: 5) „Lambert — dieses Wort, ein Eigenname, weist wohl auf einen Kirchenpalion hin, vielleicht gar auf Lambert von Hersfeld, Geschichtsschreiber (gestorben 1088) oder auf Lambert, den Reformator Hessens, Professor zu Marburg (gestorben 18. April 1530)." Lambert von Avignon, der eiste Theologieprofessor der neugegriindeten Uniuersität Marburg, der so arm war, daß er verschiedentlich klägliche Mitschreiben um Unterstützung an die Stadt Wittenberg richtete, und der Hersfelder Mönch Lambert als Grundbesitzer in Niedeizwehren — das ist nicht 2) Schulße, Klosterarchive, Vd. 2, S. 50, Ni. 128. 2) Staatsarchiv Marburg, O. S. <2. 939. <) Zeitschiist des Verein- für hessische Geschichte und Landeskunde, Bd. 53, S. 6. ') a. a, O. S, 7. Das Buch von Usbeck ist überhaupt mit Vorsicht zu gebrauche!!, wie demnächst nachgewiesen wird. Anm. d. Schrisll.

gut denkbar! In Wirklichkeit ist denn auch der in zahlreichen hessischen Gemarkungen vorkommende Flurname Lambert entstellt aus „Landwehr"; er deutet an, daß das betr. Grundstück an einem der vielen Grenzwä'lle liegt, die den Namen Landwehren fühlten und noch führen. Es empfiehlt sich nach dem Vorstehenden dringend, bei Familien-forschungen die Flurnamen der in Betracht kommenden Orte nicht außer Acht zu lassen, bei ihrer Beurteilung aber stets auf die ältesten Formen zurückzugehen und das vorhandene Urkundenmaterial ein¬gehend zu Rate zu ziehend) °) Weitere Veitläge über Beziehungen zwischen Flur» und Familien« namen wären sehr erwünscht. Anm. d. Tchriftl. Ahnentafel des Apothekers Dr. Karl Laubwger. Aufgestellt von Architekt Julius Till zu Hassel >/ 1 Laubwger, Karl August Ludwig, vgl. den Nachruf auf Seite 54. 2 Laubinger. Georg OtloAdolf, *' Höckelheim b/Northeim 29. 12. 1800, f Eddigehausen 27, 1, 1862. 1831—36 Pastor in Span« beck, 1837 ^62 Pastor in Eddigehausen b/Göttingen ^ Catlen» bürg bei Northeim 25, 6, 1833, 3 Bethe, Auguste Marianne Christiane, * Hattorf a/Harz 15. 5. 1814, 1' zu Göttingen 12. 8. 1871. 4 Laubinger. Karl Johann, * Eschmege 25. 2. 1745, f Höckel- heim 22, 3, 1832. 1783 hochfürstlich Hessen-Nheinfelsischer Amt¬ mann zu Höckelheim und Gutspächter daselbst, n Reichen¬ sachsen 6, 3, 1783. 5 Schuchard. Katharine Elisabeth. * Neichensachsen 2. 12. 1764, 1- Höckelheim 7. 3. 1845. 6 Vethe, Johann Christian Jakob, Pastor und Superintendent in Catlenbmg, ^ 7 Harding, Marianne Charlotte. 8 Laubinger. Franz Georg. * Rütteln 12. 5. 1713, f Rotenburg 1755, 1744 Ges. Stadtschultheitz zu Eschwege, 1754 Kanzlei» direktor in Rothenburg a/Fulda, n Geimerode 20. 2. 1744. 9 Giau, Dorothea Magdalene, * Germerode 21. 3. 1723, f Roten¬ burg etwa 1760. 10 Schuchaid, Heiniich Ludwig, * 1720, f 1788, Kommissionsrat zu Neichensachsen, c« 1! Holzapfel. Magoalene Christiane, * Eschwege 1737, f 1799, 14 Haiding, Julius Friedrich August, Generalsupeiinlendent zu Clausthal. ') Der Pruband hat selbst systematisch seine Ahnentafel nie aufgestellt, sodaß sich die frühen Lücken erkläre». Anm. der Schrifleituilg.

16 Laubinger, Christoph. * Witzenhausen 5. 12. 1665, f Eschwege 13 3. 1742 Oi-. ^ur. 1692, l?09 Stadtschultheiß von Eschwege, n Rinteln 7. 10, 1710. 17 Goclenius. Maria Elisabeth, * Rinteln 7. 2. 1688. -f- Eschwege 18. 4. 1721. ^8 Grau, Johann Kaspar, " Germerode etwa 1685, f daselbst 1750. Rheinfelsische! Gesaml-Amtmann zu Germerode, n Germerode 16. 7. i?I6. 19 Aitinger, Charlotte Sophie Amalie, * Cassel 1697, s Germerode 1746. 20 Schuchard, Johann Bernhard, * Eschwege 1687, f das. 1737 Reseivaten-Commissar und Nat in Eschwege, n Eschwege 1712. 21 Wuistschmidt. Kathaiine Elisabeth, * Eschwege 1687. f das. 1729, 22 Holzapfel. Georg Christoph. * Eschwege »714. f daselbst 1785. Kauf« und Handelsmann zu Eschwege, -> Weisungen 1733. 23 Cornelius. Kath, Elisabeth. * Weisungen 1701. f Eschwege 1774,

32 Laubinger, Siegmund, * 30. 6. 1617, 1- Witzenhausen 30. 4. 1680. Stud. l635 Cassel, 1648 Schultheiß, 1664 Amtsschultheiß. 1665 Ober°Schultheiß zu Witzenhausen. >: Witzenhausen7.6.1648. 33 Feige, Anna Christine, * Souden bei Allendorf 22. 6. 1631, -j- Witzenhausen 6. 4. 1697. 34 Goclenius, Franz Eduard, - Cassel 20. 7. 1643, -f- Rinteln 20 7. 1721, Or, i'„i-., Professor in Rinteln, n 35 Klein, Elisabeth. '5 , >,1>K 36 Grau, Elias, * Allendorf etwa 1654, Amtsuogt in Germeiode, n 37 Saueibeck, Dorothea, 38 Aitinger. Johann Adolf, * 1944, 1> Cassel 1721, Lichtkämmerer in Cassel, n 39 Sälzer, Anna Gertrud. 40 Schuchard, Georg, " Eschwege 22. 12. 1651, f das. 21.10.1698, Schulmeister und Küster in Eschwege, ^ Eschwege 23. 11.1675. 41 Neuhaus, Kachlliine, * Eschwege 18.4.1650, -j- das. 25. 3-1729 n 1 Valenlin Vrill, f Eschwege 3. 3. 1673. 42 Wuistschmidt, Ioh. Christian, * Allendorf etwa 1643. -f- Esch¬ wege 1690, iio, ^ur, Adookat in Eschmege. auch Bürger das,. «c> Eschwege 1671. 43 Schreiber, Anna Katharine, * Eschwege etwa 1652, 1' das 1691. 44 Holzapfel. Ioh, Christoph, * Eschwege 1678, f daselbst 1749. Drechsler und Bürgermeister zu Eschwege, - Eschwege. 45 Laubinger, Kaihanne Elisabelh. * Eschwege 31. I. 1684. 46 Cornelius, Christoph, * Melsungen, Bürgermeister in Weisungen, c» Spanaenberg i688, 47 Lampmann, Anna Elisabelh, * Spangenberg.

64 Laubinger, Georg, * Hirschau (Oberpfalz> etwa 1577. I' Esch- wege 28, 6. l650, 1600 etwa in Diensten des Herrn o. Efchwege in Reichensachjen, 1630 etwa Wühlenschreiber in Eschwege, n etwa 1605. 65 Tieffurt, Kathaiine, f Eschwege 8. 6. 1652.

66 Zeige, Johann, * Sonden 8. 1. 1602, -Z- das. 4. 5. 1646. Zöll¬ ner und Gegenschreiber in Tooden bei Allendorf. 67 Värmann, Anna Margarethe, * Noo. 1604, -f Sonden 13. 3. 1678. " " 68 Goclenius, Hermann Georg. * 14. ?. 1610, f Cassel Febr. 1663, Oberschultheiß in Cassel, c^ 69 Klein, Marie Elisabeth, * Goslar, n 70 Klein, Reinhard, Amtmann in Schaumburg.

72 Grau, Dierich, l->r m«ä. Bürgermeister in Allendorf, n 73 Feige, Katharine Elisabeth, * 1629. conf. 1639, f Allendorf 14. 10. 1687. 76 Aitinger, Ioh. Oswald, * Rotenburg 1615. f das. 1693. Stifts» Kämmerer in Rotenburg a/Fulda, n 77 Sieben. Anna Elisabeth. * 1U23, f 1. 2. 1699. 78 Sälzer, Johannes, Lichlkämmerer in Cassel,

80 Schuchard, Jakob, * Eschwege, f das. 3. 5. 1675, n 81 Wagner, Kalharine, f Eschwege 26. 10 1680. 82 Neuhaus. Richard, f Eschwege 1665. Rektor in Eschwege, Stud. 1633. ^ 83 Hartmann, Elisabeth Anna, 84 Wulstschmidt, Ioh. Christian, * Allendorf 1610, f Allendorf 1655, II»:. j,<r, Fürstlicher Schultheiß zu Allendorf, n 85 Freund, Anna Marie, * Eschweae. 86 Schreiber, Iustus Heinrich, * Eschwege, f das, 1703, Nentmeister in Eschwege, ^ 87 N. K,. f Eschwege 1676. 88 Holzapfel. Konrad, * 1650, f Eschwege 1734, Drechsler und Kiichen-Senwr in Eschwege, n Eschwege 1677. 89 Heinemann, Anna Martha, * Eschwege 1«50, f das. 1728. 90 Laubinger, Ioh. Simon, * Eschwege 12. 1. 1655, s das. 16. 1. 1?l0, n Eschwege 1678. 91 Fiddler. Dorothea. * Eschwege 16U0, f das. 1739. 92 Cornelius, Johannes, f Melsungen 1688, Bürgermeister in Mel° fungen. 94 Lampmann, in Spanaenberg. 128 Laubinger, ^ , * Hirschau etwa 1538. 132Heige,-Johann. * Homberg, f Sooden 1626, Obelfalzgrebe in Sooden, .o 133 Thauier, Katharina, * Cassel l5?1. f Sooden 1632, 134'Varmllnn, ^,, in Germerode, 136 Goclenius, Rudolf (der Jüngere), * Wittenberg 22. 8, 1572, f Marburg 3. 3. 1621, ?.I. Dr. Professor in Marburg, n Lich 15. 6. 1601. 137 Wolf, Elisabeth, * Lich 138 Klein, Franz, 1^, ^n>. Snndicus in Goslar, n Goslar 1608. 139 Goddäus, Elisabeth, * Marburg. 144 Grau, Dietrich, * Allendorf 1573, f Spangenberg 16.11.1619, Metropolitan in Spangenberg, vorher Prediger in Wanfried.

146 ^ Nr. 66. 147 ^ Nr. 67.

152 Aitinger. Ioh. Konrad. " Rotenburg 1577, f das.. Rentschreiber, Burggraf in Rotenburg, n Homberg 1613. 153 Sam, Marie, * Homberg. ' 154 Gleben, Varthold, Stiftsprediger in Rotenburg. 160 Schuchard >), Georgius, * Niederwalgern etwa 1586, f Eschwege, 164 Neuhaus, Georg, * Eschwege, Stud. 1584 Marburg. 168 Wurftfchmidt. Johann, f Allendorf 1643. 170 Freund, Georg, * Eschwege 1550, Dr. m«ä., Leibarzt und Vürgermeister in Eschwege, n ^TI^Hijng. Margarethe,. * Allendorf etwa 1560. 172 Schreiber, Hnronimus, f Eschwege 1666, Rentmeister in Esch¬ wege, c» Eschwege etwa 1620. 173 Grau, Katharina, f Eschwege 1675.

178 Heinemann, Johannes, f Eschwege 1669. 179 Vorngrebe, Martha, f Eschwege 1714. 180 Laubinger, Georg Tobias, * Reichensachsen etwa 1612, f Nieder- Hohne etwa 1678, Pfarrer in Niederhohne 1659, vorher Greben- dorf b/Eschwege, stud. 1633 Casfel. ^ Eschwege 17. 4, 1648, 181 Heinemann, Sara Margarethe, * Eschwege. 182 Fiddler, Johannes, f Eschwege 1681, ^ Eschwege. 183 Spillner2), Kathaiine. * Eschwege, f Eschwege 1703.

256 Laubinger, Jürgen, * Vilseck etwa 1506, Stud, 1524 Leipzig, zu Hirschau, ^ Hirschau etwa 1530. 257 Rott, Anna. * Hirschau etwa 1508. f vor 1548, 264 Feige, Valentin, * Homberg etwa 1524, f das. 1593. Bürger¬ meister in Homberg, stud. 1544, n , 265 Iks Christine, f Homberg 1594. i^ /»>/3 6^i^ l 266 Thaurer, Moritz. * Gräfenthal (Thüringen), f 1604 ^vom Blitz, erschlage^, Or, m««!,, Landgräflicher Leibarzt in Cassel. 867 N. N. f Cassel 1617. 272 Goclenius, Rudolf, * Corbach 1.3,1547, f Marburg 8. 6.1528 M, Professor in Marburg, ?? Curbach 20. 4. 1570. 273 Carl, Margarethe, * Corbach etwa 1550, f Marburg etwa 1583. 274 Wolf, Christoph, Hofprediger in Lich.

278 Goddaeus, Johann. * 1555, f Marburg 1632, Di-, Professor in Marburg, ^ 1586. 279 Saalfeld, Katharine. >) Die Stammrcihe Schnchard in Band 2 des Hessischen Geschlechterbuches Is. Vilchelschnu) nennt statt dessen Conrad Sch., Schnlmeister in Eschwege, 1574 Student in Marburg, -f Eschwegc lmld nach I5M, Diese Angabe dürfte wohl richtiger sein. Dessen Vnttr wiederum ist Martin Sch., Bürger in Eschwege, Anm, d, Schriftl. 2) Die Spillncr sind schon 1422 in Eschwege nachweisbar und gehören zu den ältesten Ratsfamilien, vgl, Zeitschrift de? Geschlechtes Stück, 2, Jgg. 1921, S. 83. Anm. d. Schrift!.

288 Grau. Christian, * Tpangenberg 1523, f Allendorf 15.3.1600.

557 Superintendent in Allendorf, 1550 Prediger das., 1546

Prediger in Spangenberg, n 289 Goedecke, Ursula. 292 "Feige, Johann. 293 Thaurer, Katharina. 304 Aitinger. Ioh. Konrad. * 1543. 1- Rotenburg 1600, Rentmeister in Rotenburg, n Cafsel 1569. 305 Paur, Margarethe, * Cassel 1549. 1- Rotenburg 1614. 306 Säur, Oswald, Unioersitätsnugt u. Hospitalpromsor in Homberg.

340 Freund, Georg, f Eschwege 1593, Rentmeister in Eschwege, c» 341 Stiller, Dorothea, f Eschwege 1593. 342 Ihling, Berthold. - Fritzlar etwa 1520. -j- Allendorf 1576. Bürgermeister in Allendorf, n 343 Cörper, Barbara. * Allendorf. 346 Grau. Hans, * Allendorf 1570. Bürger in Eschwege, « 34? Weuthen, Anna, 512 Laubinger, Christoph, * etwa 1466, f Vilseck etwa 1524 zu Vilseck (Oberpsalz), belehnt 1506—1524 vom Bischof von Bamberg. 514 Rott, Hans, * Hicschau etwa 1480, f Hirschau etwa 1552. Richter und Pflegeamts°Veiwaltel in Hirschau. 5li8 Feige, Heinrich, * Homberg etwa 1500, stud. 1518, 530^1, Heinrich, * etwa 1500, 532 Thaurer, * zu Gräfenthal in Thüringen. 544 Gockel, Jörge, * etwa 1520, Bürger in Corbach. 545 Dielmarkhllusen, Katharina, * Corbach 546 Carl, Bürger in Corbach.

556 Göddaeus, Heinrich, Bürgermeister in Cassel, n 557 Becker, Elisabeth. 558 Saalfeld, Johann, Rentmeister in Marburg. 576 Grau, Johannes, * in Cassel etwa 1448, f Spangenberg 1560 Rentmeister in Spangenberg. 584 -^ Nr. 264. 585 ^ Nr. 265.

608 Aitinger, Sebastian, * 1508, f 1547, Notar und Ratssekretär in Ulm, Sekretär Philipps d. Großmüthigen, »? 1525. 609 Lebzelter, Genooa, /- 1Z4?. 610 Pauer (Bauer), Hans, Münzmeister in Cassel :Z?2 682 Stüber, Lazarus, Maler in Eschwege. 684 Ihring. Verthold, * in Fritzlar etwa 1480. 6"86 Cörper, Martin, zu Allendorf. 892 -- Nr. 288. 693 -- Nr. 289. 1028 Rott, Kaspar, * Hirschau etwa 1450, /- das. etwa 1522. Vür> germeister in Hirschau seit 1516. 1056 Feige, Eckert, Bürgermeister in Homberg 1502.

1090 Dietmarkausen, Bürger in Corbach 3) 1112 Göddäus, Heinrich, Prediger in Vladeahorst. H14 Becker, Johann, Ratsherr in Schwert. 1152 Grau, Berthold, Fürst!. Mundschenk in Cassel 1459. 1153 Klein, Katharina. 1168 ^ Nr. 528. 1170 - Nr. 530. 1172 ^ Nr. 532.

1216 Aitinyer, Kornad III, Stadtsekretär in Ulm, erhält 1524 von von Karl V ein Wappen, n 1217 Schöfferlin, Anne 1218 Lebzelten, Hans, Nat und Zunftmeister in Ulm. 1368 Ihring, Johann, * Fritzlar, /- das. II. 11. 1515, Kapitular zu Fritzlar 1475. 1384 ^ Nr. 576. 2056 Vott. Hans, * Hirschau etwa 1425, /- das. etwa 1506, Bürger und Handelsmann in Hirschau. 2224 Fley gen. Gödde, Goswin. Er nannte sich nach seiner Frau Gödde. n 2225 Gödde, ^. 2304 Grau, Werner, Acker» und Fuhrmann in Brauch, ^ Nr. 5536, 2336 ^ Nr. 1056. 2432 Aitinger, Konrad II, Sachwalter in Nürnberg, dann Bürger in Ulm, «o 2433 Haut, Anna. 2434 Schöfferlin, Hans, Patrizier in Eßlingen.

2768 -- Nr. 1152. 2769 ^ Nr. 1153. 4448 Fley, Goswin, erwähnt 1400. 4450 Gödde, Goswin. 4864 Aitinger (Öttinger). Komad I, Öttingen, Bereiter in Diensten d. Herzogs von Württemberg 1,445. 4866 Haut, «., Patrizier in Ulm. 5536 ^ Nr. 2304. 3) Vielleicht personengleich mit dem Bürgermeister Johann Titmaichaufen, -f- Toibach 9. 9. 1582, 86 Jahre alt. Seine Grabschiift ist abgedruckt bei Dr. L. Curtze und F, u. Rheins Geschichte und Beschreibung der Kirche St. Kilian zu Corbach, Arolsen 1843, S. 307. Anm. d. Schliftl,

Die Apotheken zu Rotenburg a. d. Fulda. Ein Beitrag zur hessischen Apothekengeschichte. Von Apothekenbesitzei Hermann Gelder in Berlin. (Schluß). Der Landgraf antwortet hierauf, gegen Erteilung eines Personal-Privilegs an Herbst für den Todesfall Ellenbergers sei nichts einzuwenden, bezüglich der Anmaßung uon Physikatshandlunaen durch Dr. Seedorf fürchte er den Einspruch Kassels, das inzwischen den Feldmedikus Dr. Pfannkuch als Phnsikus bestellt habe. Johann Georg Herbst aus Vacha erhält nun wirklich sowohl uon Rotenburg als oon Kassel das Privileg für den Fall des Ablebens von Ellenberger, ohne allerdings vorläufig vereidigt zu werden. Bald darauf bietet der zuletzt genannte dem Landgrafen seine Apotheke zum Kaufe an (für 2000 Taler), da er gehört habe, der Landgraf beabsichtige eine neue Hofapotheke einzurichten. Nach Ablehnung dieses Gesuches präseuliert er, seines hohen Alters wegen, als Ge-schäftsnachfolger den Apotheker Johann Peter Burghardt aus Hohenkirchen, Amt Kassel-Ahna, auf den das Privileg im felben Jahre (l774) mit der oben erwähnten Klausel übertragen wird, unter Bestätigung der Kasseler Regierung. Nach Ellenbergers bald darauf erfolgtem Tode verzichtet nun Bucghardt nicht auf seinen Besitz, wie es eigentlich halte sein sollen, und Herbst errichtet in der Neustadt auf Grund seines Privilegs eine dritte Apotheke. Darob große Be-stürzung bei der Rotenburger Regierung, die sich nun nicht mehr zu helfen weiß, da keiner der Beteiligten auf feine Rechte gutwillig verzichten will Herbst wird zum Hofapotheker ernannt, seine Apotheke aber bald uon Kassel geschlossen. Auf Beschwerde des Landgrafen wird ihm von Kassel das Recht nicht bestritten, einen eigenen Hofapotheker zu halten, nur dürfte dieser dann nicht an Jedermann verkaufen, sondern nur an den Hof. In dem regen Schriftwechsel zwischen den beiden Regierungen spricht nun Kassel seine Verwunderung aus, daß die Rotenburger entgegen der Medizinalordnung statt Real- Personal-Privilegien erteilt hätten, „vermutlich des größeren Vorteils wegen" fts waren für das Privileg jedesmal ca. 50 Taler zu entrichten). Hierdurch fühlte fich die Rotenburg?! Regierung gekränkt und rief, als schriftliche Mahnungen nichts fruchteten, das Neichskammergeiicht in Wetzlar an. Dies entschied !??? auf die Klage des Landgrafen Konstantin zu Rotenburg gegen den Landgrafen Friedlich zu Hessen« Kassel, daß Rheinfels das Recht habe, Apotheken anzulegen und zu visitieren; die gegenteiligen Verordnungen seien aufzuheben. Gegen dies Urteil appeiierte Hessen-Kassel. Erst 1782 wird von Wetzlar Vergleich angeregt Inzwischen war nach wiederholt eingeforderten Belichten von Kafsel beschlossen worden, nur zwei Apotheken bestehen zu lassen und zwar diejenigen, die am besten eingerichtet seien. Die Roten burger Personalprinilegien sollen kassiert und in Kassel als Realprivilegien neu ausgestellt werden. Am liebsten hätte man dort

Herbst fallen lassen, der aber mit allen Kräften vom Rotenburg«! Hofe gehalten wurde. Nach wiederholter Schließung seiner Apotheke hatte er gebeten, die Konzession zu einer Materialienhandlung zu erhalten, war aber auch hiermit abschlägig beschieden worden. Nun muß zunächst einiges über die zweite Hirsch« oder Hof» apotheke belichtet weiden, deren Prinileg 1684 von Landgraf Ernst dem Lukas Möller aus Hamburg erteilt war, neben der Wolfahrt» schen Apotheke. Ihm war 1722 sein Sohn Daniel Heinrich Möller gefolgt, der feinerzeit in Gemeinschaft mit dem Hofmedikus Ui-. Egemann gebeten hatte, ihn nach Freudenbergs Abzug als alleini¬gen Apotheker anzuerkennen. Bis dahin scheint also das Einver¬nehmen zwischen Hofarzt und Hofapotheke ein gutes gewesen zu sein, was sich in der Folge indes änderte. Nach seinem Tode wird die Apotheke wegen Minderjährigkeit des Sohnes an Johann Martin Schaub verpachtet. Dieser verstand es, für sich „hintenherum" durch Vermittlung des Kammerdieners Hattenbach dm Hofapothekertitel zu erwerben und räumte erst nach 6jährigem Prozeß dem inzwischen groß» jährig gewordenen Sohn des Vorbesitzers, Georg Bernhard Möller das Feld. 1760 erhielt dieser Privileg und Titel als Hofapotheker. Bei der 1776 auf Veranlassung der Kasseler Regierung durch den PhrMus Hermanni aus Homberg und den Zollkommissar Siegel vorgenommenen Visitation schnitt nun Möller III sehr schlecht ab. In dem Berichte heißt es, er sei dem Trunke ergeben, seine Apotheke leer; was noch an Medikamenten vorhanden, sei verdorben usw. Mit Rücksicht auf seine zahlreiche Familie und sein Versprechen hin, die Apotheke wieder in Stand setzen zu wollen, bewilligt man ihm eine mehrmonatige Frist Als eine abermalige Revision nach 1/2 Jahre dasselbe Resultat liefert und die Kosten der eisten im Betrage von 14 Talern absolut nicht beizutreiben sind, ordnet die Regierung in Kassel 177? sofortigen Iwangsoerkauf an. Herbst wird von der Rotenbmger Regierung nahegelegt, die Apotheke zu erstehen, was dann auch geschah,' Der Kaufpreis betrug 774 Taler. So war also Herbst nach mehr als zweijährigem Kampfe doch noch als Sieger hervorgegangen! die Aufregungen dieses Kampfes hatten ihn aber fo mitgenommen, daß er noch vor Fertigstellung bezw. Uebersiedlung aus der Neustadt in das Möllersche Haus starb (September 1779). Seine Schwester Anna Marie Herbst ließ zu¬nächst durch Johann Georg Quitten bäum verwalten und heiratete dann den Apotheker Conftantini, in dessen Familie die Apotheke durch 3 Generationen verblieb, Constantini I nennt sich Stadt», Amts- und Hofapotheker und stirbt 1816, Sein Sohn Arnold Friedrich Conftantini folgt ihm 1816, erhält 1826 von der Universität Erlangen den Dr. pki!. Verheiratet war er mit Christine, geb^iih^ Auch er führte den Hofapothekeltitel. Nach zweijähriger Verwaltung durch Heinrich Karl Pfäff aus Grebenftein erhält 1844 der Sohn Ernst Constantini das Privileg. Seinem wiederholten Gesuch um Verleihung des Hosapothekertitels durch die Kasseler Regierung (die

Linie Hessen»Rheinfels war 1834 ausgestorben) wurde nicht stattge» geben. Erst 50 Jahre später, als wieder ein Landgraf in Rotenburg residierte, erschien auch der alte Titel wieder, Constanlini III verkauft bereits 1851, da er nach Amerika auswandern wollte, an Wilhelm Sprung erts, dieser 1865 an Karl Friedrich Spreng er aus Karls» Hafen. Diesem folgen im Besitz Georg Koch aus Neuhof (bis 1885), Heinrich Regenbogen aus Kassel (1885), Rudolf Uhrhan aus Iesberg, Klostermann (1906—1911). Heutiger Inhaber seit 1912 Gottfried Buch sei. Kehren wir nun zur eisten (Löwen») Apotheke zurück, die wir 1775 bei Ioh. Peter Burghardt verliehen. Er hatte neben der Apotheke einen Weinschank, 1788 ist er Bürgermeister, 1789 erhalt er die alleinige Lieferung für das dortige Militär, das 2. Bataillon des Regiments Erbprinz, der beantragte Titel Garnisonapotheker wird ihm jedoch abgeschlagen, 1791 scheint er gestorben zu sein. Hier klafft wieder eine Lücke bis 1801, in welchem Jahre Karl August Schaumburg die Apotheke erwirbt' möglicherweise hatte er sie bereits vorher verwaltet. Seine Witwe heiratet 1818 ihren Provisor Peter Müller, der sich 1821 Garnisonapotheker nennt. Nach ihm erscheint 1836 Karl Eduard Schaum bürg aus Kirchheim bei Erfurt. Nach dessen 1854 erfolgtem Tode bittet seine Witwe, da sie in großer Not sei, ihr Privileg als vererblich und uerä'ußerlich zu erklären, was noct> im selben Jahre geschieht. 1854—6^ folgen als Verwalter Fr. Stamm, H. Frank, H, Meyer, C. Avenarius, 1862 als Pächter H. Lagisse. Von späteren Besitzern ermittelte ich noch Range, Fr. Stamm (1- 1891). Ernst Kraft, Ferd. Schepeler, der 1894 die Apotheke nach dem benachbarten Bebra verlegt und dadurch den Zu» stand herstellt, um den ii00 Jahre lang gekämpft wucde. Zum Schlüsse noch etwas über die Lage der Apotheken. Sowohl die Löwen- als die Hirsch- oder Hofapotheke lagen zunächst beide in der Altstadt, in der auch das Schloß sich befindet. Elftere, in der Vreitenstraße — Ecke Brückenstraße — gelegen, wurde 1846 von C. A. Schaumburg nach der Neustadt in das sogen, steinerne Haus an der Brücke verlegt, wo sie bis zur Uebersiedlung nach Vebra ver-blieb. Die Hofapotheke wanderte von der unteren Vreitenstraße unter Constantini 111 nach der oberen in das Gleim'sche Haus, das diesem seine Gattin Marie, die Tochter des Amtsoerwalters Gleim, zuge» bracht hatte. Herbst hatte seine Hofapotheke 1775 in der Neustadt eingerichtet, ehe er das Müller'fche Haus in der Breitenstraße bezog. Reihenfolge der Vesitzer. I. Löwenaplltheke. Hans Hlldeblllndt 1611—1628 Hans Dippell 1628-1636 Kll«par Valthuldt I6Ü6 - 1658 Wilhelm Wolfahlt 1660—168? Iolp Jäger 1695-1718 Ioh. Kllnrad Freudenbeig 1718 1725 Iuh. Georg Ellenbeigei 1725—1774

Ioh, Peter Vurghardt 1774-1801 5 5^ ?«  y<^< Carl August Samuel Schaumburg 1801—1818 Peter Müller 18l8—1886 Carl Eduard Schaumburg 1836-1854 Verw. Stamm, Frank, Meyer, Avenarius 1854—1862 H. Lagisse, Pächter 1862 Range Fr. Stamm s-f- 1891) Ernst Kraft Ferd. Schepeler bis 1894 II. Hirsch« oder Hofapotheke. Lukas Möller 1684—1722 Daniel Heinrich Möller 1722—1750 Pächter Ioh. Martin Schaub 1750—1760 Georg Leonhard Müller 1760—1777 Ioh. Georg Herbst 1777—1779 Verm. Ioh. Georg Quittenbaum 1779 Constantini I 1780—1816 Dr. A, F. Constantini II 1816-1842 Verw. Hch. Carl Pfaff 1842—1844 Ernst Eonstantini III 1844-1851 Wilhelm Spröngeits 1851—1865 Carl Friedrich Sprenger 1865—1680 s?) Georg Koch 51880—1885 ?) Heinrich Regenbogen s1885—1890 ?^ Nud. Uhrhan ^1890—1906 ?) Klostermann 51906-1912 ?) G. Vüchsel 1912—1925. Findlinge aus Heffischen Kriegsakten. Von Professur Iuftu« Fürer in Kassel. 1. Österreichischer Erbfolgekrieg. ^ OffiziereY. Bartheis, 1747 Rittmeister im Kauallerie.Reaiment «Graf zu Mnburg". Graf Vatthyanyi, kaiserlicher Feldmaischall, drang Ende März 1745 übel den Inn vor, erobert Vilshofen ^Oesteneichische militärische Zeitschrift 1822^. auch an der Schlacht bei Laffelt beteiligt s2. Juli o. Vaumbllch, März 1745 als Generalmajor Kommandeur der bei Plaitlingen War^ stehenden landgräflich hessischen Truppen iPromemoria des Leutnants im Kauallerie-Rgt, Prinz Mazimilian, l) Benutzte Quellen, wo nichts anderes angegeben: „Nclationcs zum österreichischen Succcssionekriege" 1747 u»d Anciennitätslisten Warburger Staatsarchivs ^) Hier halte den Oberbefehl der Herzog von Cumberland. Unter ihm standen Feldzeugmeister von Sommerfeld jEngländer nud Hannoueranerj, Vatthlillüyi und Feldzeugmeistcr Dann, der ^nnclatul im 7jährigen Ftricge ^Kaiserliche d h Oefterrcicher^, General Trips ^Kroaten und ungarische H»sa< rcn^, Fürst von Waldeck sHolländei^ und Prinz Friedrich, der spätere Landgraf Friedlich II, von Hessen'Kassel IHessen),

Friedrich Wilhelm Führer in „Akta des Militärkabinetts", Mar-burgerStaats-Archio). n, Voyneburgk, deckt im Mai 1746 als Rittmeister im Regi¬ment von Gräffendorff, mit der Nachhut im Lager bei Boom IMeder-landej zurückbleibend, den Niickzug eines Obsernationscolps. ^Pro-memoria des Leutnants Führer), n, Brand, Generalleutnant, Erc,, im Frühjahr 1745 Generalissi-mus der hessischen Truppen in Vayern. sProm/j o. Clement, am 2, Juli 1747 bei Laffelt sw. Mastricht^ -f- als Leutnant im Kavallerie-Regiment Prinz Marimilian, Crantz, George, gebürtig aus Felsberg. 1740 Fähnrich, 1743 Leutnant im Regiment Prinz Friedlich, „hat Kampagnen gethan in den Alpen." Zur selben Zeit ein Oberstleutnant Kraut; aus Vudens-berg, Regiment unbekannt, v, Dallwigk, Generalleutnant, Ercellenz, März 1745 ohnweit Landshut in Vanern, ^Prom,j v, Dallwigk, 1747 Rütmeister im Leibregiment, v, Einsie del. 1747 Obrist im Kauallerie-Regt. o, Grässendorff. Faber, bei Laffeld verwundet als Adjutant im Kavallerie-Regiment Prinz Max. v. Gilsa, schwer verwundet bei Laffeld als Comett im Letbtgt. u. Gräffendorff, hat beiLaffeld als Leutnant im gleichnamigen Regiment, „als die Escadron übern Haufen geworfen, mit einiger Mannschaft die Pauken geleitet und mit solchen sich durchgehauen," v, Han stein, 1747 Rittmeister im Leidreaiment, u. Haustein, schwer verwundet und gefangen bei Laffeld als Leutnant im Leibregiment. Hoffmann, bei Laffeld 1 als Leutnant im Leibregiment, v, Miltitz, 1747 Oberst im Kavallerie-Regiment'Prinz Max, 1751 General, v, Münchhausen, 1745 in Vayern als Obrist Kommandeur des Kavallerie-Regiments u, Gräfsendorff lÄkta des Militärkabinets, Prom, des Leutnants Führer, Mardurger Staatsarchiv), v. Oheim, bei Lafseld schwer verwundet und gefangen als Major im Kavallerie-Regiment u, Gräffendolsf. v. Niedefel, Obrislleulnant, 1751 vermutlich Kommandeur des Kavallerie-Regiments Prinz Maximilian, da im Juli d. I Eingaben des damals in diesem Regiment gestandenen Leutnants Führer an den Landgrafen durch ihn übermittelt werden, sAkta des Militär-kabinettsj. u, Schlotheim, leicht verwundet bei Laffeld als Rittmeister im Leibregiment, Schneider, leicht verwundet bei Laffeld als Adjutant im Leib-regiment, Schröder, bis 1750 Major im Kaoallene-Negiment Pnnz Maz ss „Hessenland" 1«96 uud „Nachnchten der Gesellschaft für Familienkunde, S. 26j.

v Schwertzell, 1744 als Major im Kavallerie-Regiment Prinz Maximilian ins Feld gerückt, während des Krieges als Öbristleutnant an Krankheit 1'. u, Sommerfeld fs, Anm, unter Graf Vatthnllnyij. v. Stein, 174? Rittmeister im Kavallerie-Regiment Prinz Maximilian v Treuenfels, 174? Rittmeister im Regiment v. Gräffendorff, Trips, Kaiser!, General, 1745 FUHrer der Vorhut VatttMnyi's ss, auch Anmerkung unter Graf Vatthyanni), v. Uslar, bei Laffeld schwer verwundet und gefangen als Major im Leibregiment, o Ulfs, April 1745 als Major zur Bedeckung der bei Augs° bürg stehenden Bagage kommandiert, 1751 Obristleutnant im Regi¬ment Sr, Hochfürstl, Durch!, des Prinzen von Isenburg. sProm ^ v, Wallenstein, 1747 Rittmeister im Leibregiment. v, Wangenheim, 1747 Rittmeister im Regiment Graf zu Vsenburg. u. Wechmar, leicht uerwundet und gefangen bei Laffeld als Leutnant im Kavallerie-Regiment u, Gräffendorff, Wiskemann, leicht verwundet bei Laffeld als Leutnant im Kavallerie-Regiment u, Gräffendorff, v, Wolfs, leicht verwundet bei Laffeld als Rittmeister im Regiment u, Gräffendorff, Graf zu Vsenburg, verwundet und gefangen bei Laffeld, aber wieder zurückgeschickt als Generalmajor im gleichnamigen Regiment, V, Unteroffiziere und Gemeines. Allnn, Amt Marburg, Jonas Heck sLeibregimenlj. Vaikfen, Amt Schanmdurg. Ioh Heinrich Rüschmüller sPrinz Maxj. Veckendorff, Amt Schaumburg, Conrad Deatmeuer sPrinz Warj, Bergen, Amt Homberg, Corporal Adam Dippell Diaf zu Bsenbuigj, Vischhausen, Geiicht Boy,ieburg, Stephan Kauffmann so, Grüffendorffl Datterude, George Vogeler so, GräffendoiA Degtberg, Amt Schaumlmrg, Hermann Henrich Egerding sPrinz Mazj, Eilkcrode, Eichsfeld 2>, Corpuial Vöniger sPrinz Ma^, Oberellenbach, Amt Rotenburg, Quartiermeister Christian Biandenftein sLeibregimentj, Eltmanshausen, Gericht Bielstei», Iuh. George Gundelach I.u, Gräffen» dorA >) Benutzte Quellen- „Liste derjenigen Leute umi denen vier hessischen wbl. Cannlleric-Neimuentern, welche i,l dcr Ken Äe» Iulii 1747 uuiliefallenen Aktiu» lilessiict und gefangen wurde,!, nnch wiederum diene» kiiuueu" sStaatzarchiu Mnrburc, i^llluo,'«» zum Oesterlelchischeu Iiiccesstunökriege 1747 ^'um, XIX,>. Ziäheies iu meinem Aussag „Die hessische Kuuallerie bei Lasfeit" im „Hesseu-laud" vom 2, Juli IWUs 2) Unbcliuunt, in der handschriftlichen Liste „Eisfeld". H Unbekannt.

FersteinH in Hessen, Quaitieimstr. Zacharias Fincke so. Graffendorffl. Gehau, Amt Tpangenberg, Johannes Gischell sLeibregiment^. Germerode, Gericht Bilstein, Johann ClausBauhan so. Gräffendorff^. Gershansen, Amt Niederaula, Adam Schwalm ^Leibregiment^, Haddamar, Amt Gudensberg, Corporal Johannes Ahrend fLeibrgt.^ Helsa, Amt Cassel, Johann Henrich Gundlach ^Giaf zu Bsenburg), Hoheneichen, Gericht Voyneburg, Conrad Asmann ^o. Gräffendorffl. Holtzdorff, Amt Rauschenbera, George Verbrecht sLeibregiment^. Hubenthal, Amt Sontra, Conrad Adamm ^Leibregiment^. Niederkauffunaen, Amt Cassel, Michael Neuenhagen ^Leibregiment). Lauch im Gothaischen, Trompeter Siemon Erbe ^o. Gräffendorff^. Haus Ludwigstein, Philipp Iäckell ^u. Gräffendorff^. Niedermeißer, Conrad Obermann sPrinz Maz^. Nentershausen, Ioh, Henrich Hubert ^o. Giaffendolffj. Nentershausen, Caspar Koch ^u. GräffendorA Noßbach, Amt Ludwigstein, Johannes Rotz ^o. Gräffendorff^. Rotenburg, Bernhard Winther sLeibregiment^, Schwarzenhasel, Amt Rotenburg, Hans Curth Forsh (Forst?) ILeib» regiment) Sinn, Amt Vacha, Corp. Peter Wienand ^Leibregiment). Soltz, Amt Rotenburg, Johannes Mohr ^Leibregimenti, Sondheim, Amt Homberg, Euro. Niculaus Homberth ^Leioregiment). Spangenberg, Johannes Weitzell ^Leibregiment), Stockhausen, Johannes Clautz ^o. GräffendorM Süß, Amt Nentershausen, George Wolfferum Iu. Graffendorff^. Süß, Amt Nentershausen, Sigmund Wulfferum sv, Gräffendoiff^. Utlershausen, Amt Homberg, Johannes Hellwig sLeibregiment^. Vulmaishausen, Amt Cassel, Andreas Heynemann ^Leibregiment). Völkershausen, Amt Vacha, Johannes Schönemann ^Leibregimenl^. Wertheim in Schwaben, George Veuthler lLeibregimentj, (Schluß folgt). Kleine Hinweise und Nachrichten. Eine Kirchenvisitation im Kreise Echlüchtern. In dem „Beitrag zu einer Bibliographie der Presbyterolugien ^Prediger-geschichtet" von Georg Arndt, der im Jahrgang 19^0 der Viertel-jahrsschiift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde veröffentlicht wurde, fehlt ein KirchenuisitationsprutokoU, das im Jahre 1874 in der Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde Aleue Folge, 5, Band) herausgegeben wurde. Pfarrer I. Rullmann teilt dort „Ein Kirchenuisitationsprotokoll über die eoangelisch-refor-mierten Landpfarreien des Kreises Schlüchtem aus dem Jahre 1602" mit. Ich benutze diesen Hinweis, um ein Verzeichnis der in dem Protokoll vorkommenden Familiennamen zu bringen: Appelius, Vehm, Vesse, Blaurock. Blum, Vrunner. Dingschlaf, Ditz, Fabricius, Freund, Gender, Grauel, Grüner, Grafen zu Hanau,

Hansen, Hamann, Hornius, Hübner, von Hütten, Klöppel, Kopf, Kraußhar, Kreh, Krieger, Kunze, Langen, von Lauter, Lotichius. Lotz, Mulich, Musculus, Nicolai. Ochsius, Neust, Nölich, Nunk, Sannert, Scheffer, Schuhmann, Simon, Stein, Veiten, Vogler, Wankelius, Zinkandt. k. Die Verlustlisten des Weltkriegs sind verzettelt worden. Die Kartei befindet sich im Neichsarchiu in Spandau, Da wohl von fast jeder Familie ein Angehöriger in den Verlustlisten aufgeführt wird, dürfte die Kartei das beste Mittel fein, um sich über das Vor¬ kommen bestimmter Namen zu unterrichten. Sie übertrifft für diesen Zweck insbesondere die Einwohnerbiicher an Wert, da in diesen nur die Bevölkerung der Städte nachgewiesen wird. l». Stammrollen und andere Papiere hessischer Regimenter, die am nordamenkanischen Freiheitskriege teilgenommen haben, befinden sich auch im Landeshauptarchio zu Wolsenbiittel unter dem Nachlaß des Generals von Niedefel. k. Ein Steckbrief gegen den in Buttlarfchen Diensten gestandenen Förster Victor Vrockmann von Kirchberg und seinen Bruder Ernst Brockmann ist wegen eines Einbruchs bei dem Kanzleirat Vellhagen in Herford durch das von Buttlar'fche Gericht in Elberberg ^Unter« fchrift: Brandau) am 30. August 1778 ausgestellt worden. Er be¬ findet fich in den Vuttlai'fchen Sammlungen in der Landesbibliothek Kassel skol. N8, Has». 450) als Umschlag zu dem Aktenstück von Langen. p. Iunftbriefe der Schuhmacher in Borken von 1731, sowie der Maurer und Steinhauer in Borken von 1718 und 1752 befinden sich in der Kasseler Landesbibliothek Ms. Has«. toi. 333 a—c) r. Vücherschau. Dr. Bernhard Koerner und Pfarrer Hermann Knodt, Hessisches Geschlechterbuch Band 2, Görlitz 1928 (Deut-sches Geschlechterbuch Band 47). Im Rahmen des Deutschen Geschlechterbuches ist jetzt der zweite Hessische Band erschienen. Er ist wieder wie alle anderen Bande vorzüglich. Er bringt Stammreihen der Familien Alefeld aus Val-bert in Westfalen, Vernbeck aus Hattingen, Fertsch aus Zerbst in Anhalt, Flor aus Schlitz, Heß I aus Vutzbach. Heß II aus Hopf-garten bei Alsfeld, Heß III aus Nieder-Florftadt, Iunghans aus Vockerode, von Keitz aus MUs bei Fulda, Keitzer (Keutzer) aus Frifchborn. von Keutz (von Keitz) aus Maar, Klippert aus Ober-aula, Knodt aus Wetzlar, Lotheifeu aus Trensa, Paulus des Stammes Buhle aus Wahnhausen, Schuchard aus Efchwege und Wahl aus Kirtorf. Manche der gegebenen Stammreihen dürften wohl ohne große Schwierigkeiten noch weiter ausgebaut werden können. So wird im Fuldaer Bürgerbuche 1704 ein Philipp Ni-claus Heß von Butzbach erwähnt, der doch wohl sicher zu der Familie

Heß I gehört, dort aber nicht genannt wird. Der in dem Vorbericht zu der Stammreihe aufgeführte Amtmann Konrad Heß in Gießen wird in dem UrKundenbuch der Stadt Gießen (Handschrift im Stadt¬archiv Gießen) auf Seite 200 und 354 unter Nr. 27 erwähnt. Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß er personengleich ist mit dem Schult¬heiß zu Warburg Curt Heß, der 1534 in der gleichen Quelle auf Seite 188 unter Nr, 24 genannt wird. Dieser letztere, der eigentlich Conrad Buchsack genannt Heß heißt, ist ein Sohn des Conrad Buch» sack, der 150? erster lutherischer Pfarrer zu Nosental wurde, Sein Sohn war Bürger zu Marburg, seit 1Z, 6 landgräflicher Diener, !5>7 Futzknechtshauptmann, seit 1Z2S Schultheiß zu Marburg, f dort 30. 1. 1566') Aus dem Fuldaer Vürgerbuch kann auch die Stamnneihe uon Keitz ergänzt werden, Johann Key!; uun Müs wurde 1732 als Bürger aufgenommen. Der in Fulda wohnende Bearbeiter hätte das eigentlich nicht übersehen dürfen. In der gleichen Arbeit fällt es auf, daß dem Kaspar von Keitz, geboren in Thalau am 10, 8. 1808, bereits am !0, 8, W9 cin Sohn geboren sein soll, Da dieser aus-drücklich als vorehelich bezeichnet wird, kann es sich um einen Schreib¬fehler kaum handeln. Mit den Flor hängt wohl zusammen eine Bar¬bara Amalie Flor. "1,716, f 1774. - I. 1743 Johann Friedrich Hampe. Buchdrucker in Lasset. - ll 1754 Johann Martin Lüdecke, Buch¬drucker in Cafsel. (Vgl, Gnndlach, Casseler Vürgerbuch). Der Name Barbara kommt zumindestens auch bei der damals in Dornberg wohnenden, aus Schlitz stammenden Familie öfters nur. Bei der Aufzählung des Vorkommens des Namens Iunghans in ältester Zeit hätte wohl auch mit erwähnt werden können Hans Iunghenn, Schreiner, 155l und Hans Iungheintz 1554 Bürger in Cassel. Paulmann, An unsere Mitglieder! 1. Vorträge im nächsten Vierteljahr! 2«. Oktober. Rechtsanwalt Dr. Paulmann: Aus der Geschichte des Kupferschmiedehandwel'llL 23, Nooember, Pfarrer Vrimmell: Aus eigenen Ahnen- und Stamm« forschungen; 2, Anträge zur Tagesordnung der nächsten, am 11 Januar 1927 stattfindenden ordentlichen Mitgliederversammlung find bis zum 1 Dezember 192<> an den Schriftführer zu stellen. Näheres über die Versammlung in der nächsten Nummer. 3 Neue Mitglieder: 102. Di- von Römer, Enrakarta, Niederländisch Indien; 103. Ltadtbibliolhck, Frankfurt am Main, Schöne Aussicht 2; 104. Pfarrer G. Hammann, Lühlbach, Bezirk Kassel; 105 Us, mecl. Lucanns, Bochum, Ottostraßc 130 106, Direktor Karl Iunghnns, Vaken-Vadcn, Sinzheimerstraße 19; 107. Willi Vättenhansen, Jena, Lübderstrahe 12, >! Nach freundlicher Mitteilung von Herr» Oberkriegsgerichtsrat W. Koch in Gieszen, der auf Forschungen uon Herrn Regierungsrat Nudulf Schäfer in Daimstadt fuszt.

Nachrichten Gesellschaft für Familientunde in Kurhessen und Waldeck

1926

Dezember

Nr. 6

Viedenkopfer Vürgerverzeichnis von 1464). Mitgeteilt von Archiorat Dr. Carl Knetsch in Marburg. Dyt syn die namen etc. lzilij". Gellach von Vanffhe Geilach oon Laysphe Herman Steynhuß Lucczychen Czymmerman Verlach Gumpeln2) Snyders Henne Ernst Vegker Syferd Schuchard Pdenhenne Heyncze Quotzhusen^) Heyncze Hommerczusen Rulychen Heynlich Scherer Tyle Snyder Verlach Begker Hennychen Wngeln Meckelnhenne Hauwehenne Tyle Diedeii'ch Vuddenbender Heyncze Düme der ingesesßen burger zco Viedenkap anno Stephan Eynnolff Henne Vradenbry Heippe der junahe Wygant Veaker Hennychen Sporn Henne Moler Niilde Ludewig Hoenffelsch4) Werner Kiemer Wudtshenne Henczelß Hanh Mudlh Schuchard Bansshenne Andres Snyder Johannes Liebesten Hennychen Snydets Conczychen Vegkers Henne Scherer Johannes Pincier^ ll Marburg: Ortsrepositur Biedenkopf, zuiiickzuuerfolgenden Viedenkopfer Schüffenfamilie, 1591) war Nentmeister zu Biedenkopf Iost Gumpel (1561, <,,««, '^ ^<"">uullter der jetzt freiherrlichen Familie von Cotzhausen, die ihren Namen oon der Herkunft ans dem Dorfe Quotshausen bei Biedenkopf trägt, ^ l ^ i^ ^"^',.H°^"^ls genannt auf der Pitzen, Bürger zu Bieden» Kopf urkund ich 1460-1477, -^ uor 1491, Sohn des Ludwig von Hohenfel«. Vergl. A Heldmllnn Das Geschlecht von Hohenfels" in der Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte nnd Landeskunde l<. ?. Vd 20 ,8!',^ -) Dies ist der in Strieders Hessischer Gelehrtengeschichte Band 11. Tasel zu v. 87 ubenan stehende Iohannei Pincier. Die Pinciec können in Vieden» Kopf bis 1376.zurück nachgewiesen werdend

Geilach Hommerczusen Swarczehenne Smedtshenne Sype Schuchard Johannes Quotzhusen Kropenhenne Konpan Andres Koch Jacob Moylhenne Hennychen Heydolffs Henne Elzinheymer Peder Vruwer Nasemans Henne Arnold Naseman Hylnhenne Heyniich Buddenbendei Arnold Wener Werner Heusßeler Sypenhenne Wygand Kremer Heyncze von Eckelczusin Hennychen von Heyger Godert Dytmair Fryhen Snyders Herman Heynczichen Snyders Herman Snyder Weiler Buddenoender Henne Hommerczusen Herman Portener Iungehenne Concze Vradenbry Concze Kesßeler Herman Schuddefleusch Herman Rungkel Herman Smed Conraed Vusßer Ludewig Bucczel Heyncze Rymmigiß Schampenhenne

Herman uff dem Reyne Hennychen Luczen Bedertzhenne Conczychen Wenerß Heynczchyn Fynten Schopenhenne Heyderich Schoeffer Pauwel Strempel Conczychen Pesperger Heyncze Feuth Henne Lynwebers Heynman Smed Ludewia Anßhelm Syferd Anßhelm Perffhanß Erhaith Smed Heydiches Sybel Beders Phylipps Die nachgeschrebin han iren harnesch: Mudtshenne Stephan Heyncze Dümen Meckelnhenne Ernst Begker Verlach Gumpeln Steynhuß Banffhenne Johannes Liebesten Hennychen Snyders Conczychen Vegkers Gumpelnhenne Swarczehenne Smedlshenne Johannes Quotzhusen Moylhenne Perffhank Heyncze von Egkelczusen Dytmar Fryhen Welter Vuddenbender.

Findlinge aus hessischen Kriegsakten. Von Professor Iuftus Fürer in Kassel. (Schluß). II. Siebenjähriger Krieg.') Allhaus, Knegsrat untei Landgraf Wilhelm VIII. v. Amelunien, als Comet im Regiment u. Prüschenck „tobt« geschossen" in der ^etion beu Sandershausen (23, Juli 1758). Arndt, Fähnrich im hessischen Feldjägercorps. Gesuch des-selben um Beförderung, dat. Holzminden, den 9. September, 1758. vom Landgrafen „vor der Hand" abgelehnt! bei Lutterberg (10, Oktober 1758) gefangen genommen, vermutlich der nach der «Geschichte des kurhessijchen Iagerbataillons" in dem nicht mehr vorhandenen Staatsadreßkalender von 1764 ausgeführte „Premier-leutnant Arend". D'^udiFnj, als Kapitän im Regiment „Obrist v. Wurmt," unter den „Verlornen und Vermißten" von Sandershausen aufgeführt. Barthel (F«nic>r), als Comet im Regiment v. Prüschenck bei Sandeishausen (23, Juli 1758) „hart blcssiit". v. Bassewitz, als Leutnant im Kaoallerie-Regt. u. Prüschenck „hart blessirl" bei Sandershaufen. Im Rapport vom 28. August 1758 in demselben Regiment als Rittmeister i-stai-mü Bauer, Leutnant im hessischen Feldjägercorps, steht am 25. Juni 1759 mit 40 Jägern in Rebbecke, 2) Nach dem Gefecht von der Telligter Heide (s. v. Vornstedt!) am 6. September 1759 verlangt der kommandirende Leutnant Bauer von dem englischen Oberst 0 Bond (s. u, Bond!), der das Iägercorps und auch ihn persönlich schwer beleidigt hatte, energisch „rechtmäßige Satissaetion", worauf Bond in Gegenwart seines Adjutanten, eines hannöoerschen Stabsoffiziers, fowie des 0u.piwins8 v. Vornstedt (s. v. B,) die Erklärung abgab,


'-) Benutzte Quellen, wo nichts anderes angegeben- .^milNIl et eat von der »Minen armse im Siebenjährige» Kriege in Deutschland". Staats archin in Marburg. Insbesondere: 2) „Liste von denen hessischen Infanterieregimenten,, deren Leuthe so in der »ciiun bey Sandershausen, den 23, Juli 1758 verlohn! worden." Liste von der eine ezel E Hchsüstl Dchl Pi F

y Sandershausen, den 23, Juli 1758 verlohn! worden.

b) Liste von der eine ezeüclron Er. Hochsürstl, Durchl. Prinz Friedrich. Vragoner und dem Obrist v. Prüschenck'schen Can, Rqt,, deren Leuthe so ... verluhren gegangen," c) „Liste derjenige», so wegen empfangener Vlessuren wie auch Krankheits u. sonstiger Leibes Gebrechlichkeit halber zu fernere» Krieged!e»sten un» brauchbar, sowie „Liste derjenigen Jäger vom Lobl Corps, so theils Krankheits ha bcr, theils aber auch wegen Gelegenheit, in ihrem Vater- lande placirer zu werden, ihre Entlassung begehret", aufgestellt am 23. Oktober 1758 auf dem Vorposten zu Lauenförde von Hauptmann Fridr, Wilh. Führer ^» Bericht des Generals u. Urff über die Vorvoste,,kette und das Gefecht bei Delbrück, Vaucrschast Asken, de» 4 Juli l759 (^c»,^»»! «t !atione8)

„daß es ihm leid thue" ^) Bauer ist wohl identisch mit dem nach der „Geschichte des hessischen Jägerbataillons" im Ttaatsadreß-kalender von 1?li4 aufgeführten Premierleutnant Christian Vaur. Beck, als capitame bei den Prinz Friediich-Dragonein „todt-geschofsen" bei Sandershaufen, Beck, als Fähnrich im Grenadierbalaillon unter den „Verlohr-nen und Vermißten" uon Sandershaufen aufgesühit Beitram, als Leutnant im Regiment4) o, Wurmb „hart bles° sirt" bei Sanderohausen, Biegen bürg, als Leutnant im Grenadierbataillon „hart bles-sirt" bei Sandershausen, Boehm, als Leutnant im Artilleriecorps „todtgefchoßen" bei Sandershausen, Böhm, Joh. George, von Ramholtz, Gericht Degenfeld aus dem Schwartzenfeldifchen „kann daselbst als Förster placiret weiden." In der Liste des Hauptmanns Führer vom 25. Oktober 1758 unter denjenigen, welche „Erlassunq (Entlassung) begehret" aufgeführt. Bock (Rock?), als Fähnrich im Grenadierbataillon unter den „Verlohrnen und Vermißten" von Sandershausen. o. Bornstedt, capitaine reforme, erhält keine Compagnie, viel-mehr wird ihm nahe gelegt, „vom Feldjägercorps wieder abzugehen, weil er sich nicht sonderlich auf den Dienst applic!ren soll, und sich feinen ordentlichen Functionen als Forstmeister zu unterziehen" (Wilhelm VI!! aus Rinteln, den 11. März 1759): doch steht er noch am 25. Juni 1759 mit 49 Jägern und einem Offizier mit 24 Husa¬ren in Lippeiode (Bericht des Generals u. Urff, Vauerfchaft Asken.) und nimmt auch noch teil an der Belagerung uon Münster, wo er in dem Vorpostenscharmützel beim Obstkrug an der Telgter Heide (s. Bauer!) in Vertretung des abwesenden Kapitain Führer die Jäger kommandiert. Bald nachher scheint er als Forstmeister nach Hom-berg abgegangen zu sein. 5) u. Boyd, Schoüe. war als englischer Kriegskommissar mit den Musterungen aller, zur „alliirlen Armee" gehörigen Truppen beauf« tragt, gleichzeing aber auch im Herbst 1759 als Kommandeur der Münster belagernden Truppen verwandt. Brill und Lohmann, hessische Jäger, haben Klagen ange¬bracht gegen Kapitän v. Vuinstedt (Wilhelm VÜI an Wutlginau, Hamburg, den 6. Oktober 1759). v. Butler, als Major im Regiment u. Gundlach unter den „Verlohrnen und Vermißten" uon Sandershausen. 2) „Wahre Information über das Betragen des Obliften Voyd gegen das Lübl, Hejj, Ina,er«-Cliisis", als anonymes Schriftstück, bat Wulbeck, den 8, 2ep« tember I7.'i!», einem Bericht des Majors Tr, u. Buttlei «- '^-) «" General-leutnant v Wultginau ans Notteln oum ?. Oktober 1759 beigefügt, <) Die Infanterie-Regimenter waren damals nur ein Bataillon stark, daher häufig auch als Bataillone bezeichnet. 5) Staatsadrefjkalendei 1765 ff., wo er die Vorname» August Gottlieb und icht Karl Christian, wie in der „Geschichte de- Kurh. Jäger-Bataillons" führt.

Butte, Siegfried Philipp aus Cassel, Kadett in dem Prinz Wilhelmifchen Kavallerie-Regiment (früheren Kaoallene» Regiment Prinz Maximilian) von Oberst u. Stein bei der Beförderung zum Adjutanten Übergängen, (Wilhelm VM , Bremen, den 11. Juli 1769). u. VuUlar<>) Major, eistei Kommandant des im Frühjahr 1758 errichteten hessischen Feldjägercorps und Inhaber von dessen erster Kompagnie, bei Sandershausen „hart bleffirt" und am folgenden Tage in Münden?) gefangen genommen, aber im November wieder ausgewechselt, im Dezember zwar noch krank, aber präsent. Seit Mai oder Juni des folgenden Jahres „seiner üblen Gesundheilsum-stände" wegen wieder beurlaubt, begibt er sich zur Kur nach Hof» geismar. oon wo er auf die Nachricht von dem Zwischenfall mit Boyd. „obwohl feine Gefundheitsumstände noch nicht zum besten, ohnver» züglich" zum Iäaercorps zurückkehrt, das er am 1. Oktober in Hil-tiup antrifft«). Im Dezember 1759 geht er „seiner kränklichen Um-stände halber" vom Corps ab und steht später als Oberforstmeister in Marburg, o) v. Canitz, als Obrist des gleichnamigen Regiments unter den „Verlohrnen und Vermißten" von Sandeishausen, Derselbe nach dem Rapport vom ?ten Oktober „kriegsgefangen". u. Canitz, als Kapitän im Regiment v. Canitz „totgeschossen" bei Lutterbery. v, Canitz, als Fähnrich unter „Verlohrnen und Vermißten" von Sandershausen. Christmann, als Fähnrich im Grenadierbataillon desgl. u. Cochenhausen, als Kapitän im Regiment v, Canitz desgl Derselbe nach dem Rapport vom ?ten Oktober 1758 „kriegsgefangen", v. Dalwigla), Leutnant im Hefsischen Feldjagercorps und u, Hilfen (hülsen?), Leutnant bei den preußischen schwarzen Husaren, lösen am 15. März 1759 das auf dem Rückmarsch der „Kolonne Ulfs" unter Kapitän Führer in Hersfeld zurückgelassene Jäger- und Husarenkommandu ab, weiden am andern Morgen von den unga-nfchen Husaren unler Oberst Versey überfallen, schlagen sich aber mit geringem Verlust glücklich durch. (Eigenhändiger Bericht Dalwigs aus Altmmschen vom 20. März 1759 und Tagebuch des Jägers Heufei aus Friedewald). u, Dalwig wurde gleich darauf zum Kapi« °) Nach dem Sllllltsadrehklllendei 1765 ff. Fndrich Wilhelm Tieusch u, Vultlar, m der „Geschichte des kurhcssischen Iägerbataillmis" Wilh. Treusch '1 Näheres über die Gefangennahme in „Sandershausen und Nassel" von El,eniraiit, Zeitschrift des Verews für Hefsische Geschichte und Landezkunde. «) Schreiben Vultlars an Wuttginau, Nottel», den 7. Okwbei 1759. ') Ltaatsadreßkalender 1765 ff. >°) Wilh. Anton Eitel u. Dalwig.Lichtenfcls nach der „Geschichte des Kur» hessischen IägelbataillonL",

tan befördert und erhielt die neu errichtete 3. Kompagnie des Hessi-schen Feldjägercorps "). v, Ditfurth, Oberst vom Prinz Friedrich'schen Dragoner-Regiment hat an Generalmajor u. Urff Anzeige erstaltet, daß „der Leutnant Poppelbaum in der gction bey Lutterberg das Löbl Rgt. noch vor der Attaque verlassen habe und davon gelitten sen," (10, Oktober 1758), Derselbe (n. D.) ist bei Landwehrhagen (am 10, Oktober 1758) „leicht blessirt". v, Donop, als Major im Regiment Prinz zu Psenburg unter den „Verlohrnen und Vermißten" von Sandershausen. Derselbe im Rapport vom ?ten Oktober 1758 „kriegsgefangen". Eckaid, als Leutnant im Regiment Frenwald unter den „Ver° lahmen und Vermißten" von Sandershausen. Nach seiner, Ein» beck'2), den 30, August 1758 dat. Eingabe Ioh, Nicolaus Eckard aus Iiegenhain, wohnhaft in Wanfried. Derselbe hat 35 Jahre im Infanterie-Regiment Piinz Maximilian als Sergeant gedient, 18 Kampagnen in Ungarn, Sizilien, Holt- und Schottland und andern Orten bengewohnt, seit dem 28. September 1750 bei der Landmiliz als Leutnant gedient, ist (bei Sandershausen) „blessirt" und bittet, da er „nunmehro das 60. Lebensjahr erreicht", ihn „als cäpitaine in (die schon beschlossene) Pension zu setzen". Eichhard, George Ludwig, als Leutnant im Kauallerie-Regi« ment v. Prüschenck unter den „Verlohmen und Vermißten" von Sandershausen. Dieser meldet Anfang August in einer Eingabe an den Landgrafen, daß ihm bei Sandershausen „das Escadron° pferd unterm Leibe erschossen worden" und bittet um „Ersetzung des erlittenen Schadens" Engelhard, als Leutnant im Regiment v. Gundlach unter den „Verlohrnen und Vermißten" von Sandeishausen, Engelhardt, Ludolff. Jäger, von Dagobertshausen, Amts Mel-sungen, „kann wegen Gebrechlichkeit an benden Bennen zu keinen mgrclien, milhin auch zum Dienst nicht gebraucht werden". (Liste des Hauptmann Führer vom 25. Oktober 1758). Feuchten, Ioh. George, von Gerstungen, Jäger, „kann seines Vaters Foist-Vedienung daselbst bekommen". (In der Liste vom 25. Oktober unter denen, welche „Erlaßung begehren". v. Frenß (o. Trenß), als Kapitän im Grenadierbataillon unter den „Verlohrnen und Vermißten" von Sandershausen. o. Frentag (Luringhuuen), Major, Kommandant der hannover-sche» Fußjäger, nöligt am 11. Seplember 1758 die französische Be-satzung von Schloß Tcendelburg zur Kapitulation. ") Ordre des Landgrafen an Winhingerode vom 23. September 1761. Aklen betr. das Feldjägei-Curps zu Fich^1?t!0^«:!), Staatsarchio Marburg, ") Durt befand sich seit dem 25. Juli 1758 das Hauptquartier des Prinzen Ysenburg.

Flitzen, Henrich, als Cornet im Regiment u, Prü'schenck bei Sandershausen „leicht blessiit". Derselbe teilt in einer, Einbeck, den 27, Antust 1758 dat, Eingabe mit, daß ihm bei Sandershausen sein Eecadronspferd 2ma! blesfirt und mit Sattel und Zeug verloren ge-gangen, er selbst aber „oon den Pferden übel zertretten" morden und bittet, „weil er nun völlig cunret" und im stände, beim Regiment Dienste zu tun, um „Ersetzung des Schadens". Fröhlich, als Leutnant im Regiment v, Gundlach unter den „Verlohrnen und Vermißten" r>on Sandershausen, o. Gilsa, als Kapitän im Regiment v, Gundlach desgl, Gleim, George Christoph, hat 17 Jahre im Grenadierregiment als Fourir und Sergeant gedient, ist aber wegen „einer starken Blut« stürtzung" schon seit dem 16. Juni „aus del großen Montirung" ge-setzt" und bittet Prinz Psenburg im August 1758 in einer Eingabe, ihn „als Leutnant ben denen Löbl. Landbataillons in Vorschlag zu bringen", Görtz, Graf, Rittmeister bei den Husaren, führt bis zu der am 9, September 1759 erfolgten Rückkehr des Hauptmanns Fühler das Kommando über die oon Telligte nach Wolbeck verlegten hessischen Iiiaer. G_iHA, Gideon, von Kirchditmold, Sergeant im hessischen Jäger-corps, „ist durch einen unfürsichligen Schuß durch die ^niotin- am Fuße außer Stande, zu dienen gesetzet worden, und befindet sich der-mahlen in der Kur noch zu Öhlsheim (wohl Ödelsheim), Liste vom 25. Oktober und Rappoit vom 30, Novembei 1758, demzufolge el sich „krank im Hospital" befand. Gunckell, Ioh, Henrich, ^ourir im hessischen Iägercorps, „sv an der Schwindsucht stark Indariist, und dieserhalb bettlägerig" (ver-mutlich auf dem Matsche nach Lauenförde) „zu Gottsbüren zurück-gelassen weiden müssen". In del Liste vom 25, Oktober unter den „zu ferneren Kriegsdiensten unbrauchbaren". u. Hahn, als Rittmeister im Regiment o. Pmschenck untel den „Verlohrnen und Vermißten" von Tandershausen, Handwerck, Nikolaus, aus Rauschenbelg. Jäger, „ist durch einen Schuß in der Hüfte, so el bei Sandershausen den 23. Juli bekommen, dergestalt gelähmet, daß ihm das intlioliii-si, fehl be° schwehllich fället" (Liste des Hauptmanns Führer vom 25. Oktober

)

Happe, als Leutnant im Grenadierbataillon unter den „Ver-lohmen und Velmißten" von Tandershausen. u. Hanoiff, als Kapitän im Regiment u, Canitz desgl. Hatzfeld. als Leutnant im Grenadierbataillon desgl, Heck mal, als Leutnant im Regiment u. Gundlach desgl. Hendorff, als Kapitän im Regiment u. Canitz bei Sanders» Hausen „hart blessilt".

Heuser, Jäger, aus Friedewald, bekannt durch sein, seit 1759 gefühltes, leider abhanden gekommenes, Tagebuch, v. Hilsen (Hülsen?) s. v. Dalwig! Himmenhagen, als Major im Grenadierbataillon unter den „Verlohrnen und Vermißten" von Sandershaujen, Holtmann, als Kapitän im Regiment o. Wurmb „leicht blessirt" bei Sandershausen. Holtzapfel, als Leutnant im Regiment o. Wurmb bei Sanders' Hausen „hart blessirt". v. Huyne, als Kapitän im Regiment v, Canitz unter den „Verlohrnen und Vermißten" von Sandershausen. Derselbe nach dem Rapport vom ?ten Oktober 1758 „kriegsgefangen". v. Keudell, als Kapitän im Regiment v, Gundlach unter den „Verlohrnen und Vermißten" von Sandershausen, Kimmell, als Fähnrich im Grenadierbataillon desgl. Klein st euber, als Leutnant im Regiment u, Gundlach desgl. Knoll, als Rittmeister im Regiment u. Priischenck desgl, Köllmer, als Leutnant im Regiment u. Wurmb bei Sanders-Hausen „leicht blessirt". Körber, als Fähnrich im Regiment Prinz Psenburg unter den „Verlohmen und Vermißten" von Sandershansen. Krantz, als Kapitän im Grenadierbataillon desgl. v. Kropfs, Fridrich, als Rittmeister im Regiment r», Prüschenck bei Sandershausen „hart blessirt". Derselbe am 26. August 1758 von Generalmajor n. Urff zum Major vorgeschlagen. Krug, als Obristleutnant im Regiment v. Gundlach unter den „Verlohrnen und Vermißten" von Sandershausen, v. Kutzleben, als Fähnrich im Regiment Prinz zu Psenburg desgl. Derselbe nach dem Rapport vom ?ten Oktober 1758 als „Kriegsgefangene Lauenburg, als Fähnrich im Regimentv,Wurmt» bei Sanders-Hausen „leicht blessirt", v. Lengercke ssnioi', als Leutnant im Regiment v. Canitz unter den „Verlohrnen und Vermißten" von Sandershausen. Derselbe kriegsgefangen bei Lutterberg. Doch nach dem Rapport vom ? Okt. ist „noch unbekannt, ob er gefangen oder sich noch anderwärts auf-hält". n, Lilienstroem, als Leutnant im Regiment Prinz zu Vsen-bürg unter den „Verlohrnen und Vermißten" von Sandershausen. Derselbe bittet, „da sein Vater ihm verstorben und .... um seiner Güter nicht verlustig zu werden . . ., ihn zu dimittiren und wegen seiner treu geleisteten 17jährigen Dienste mit dem Abschied als capitame zu begnadigen". sPsenburg an Wilhelm VM., Göttingen, den 14. November 1758).

v, Löwenstein, als Obriftleutnant im Regiment v. Canitz bei Sandershausen „hart blessw". Lohmann, (s. Viill), Luckner, Oberstleutnant Graf von, am 6. Oktober 1758 mit WO Husaren und 50 Jägern unter Kapitän Führer nach Melsungen detachirt, „brachte am 8, Oktober l Kapitän. 1 Leutnant und 55 Gemeine vom Regiment „Doan pnnce" als Gefangene ein". o. Marschall. Friedrich August Ernst, von den Prinz Fridrich-Dragonem unter Beförderung zum Major in das Regt, u Priischenck versetzt (August 1758), doch schlägt Generalmajor v. Ulfs am 26, Oktober 1758 vor, daß derselbe „den obgedachtes (Prinz Fridrich-Dragoner) Regiment transferiret werde, weilen er von Jugend auf bei) demselben gestanden". May, hessischer Jäger, nach dem Rapport vom 30. November 1758 „kriegsgefangen", Möller, hessischer Jäger, hat „angeblich fein monatliches Tracta-ment an Kapitän Führer zurückgelassen" (Will) VNI an Wutginau, am 6 Oktober 1759). Möller, hessischer Iägerfähnrich, dessen Gesuch um Beförderung zugleich mit dem des Fähnrichs Arndt „vor der Hand" abgelehnt wird. Müller, „von Bensheim, Amts Homberg in Hessen, Corpora! (beim hessischen Iägercorps), so vermählen kriegsgefangen und durch eine in der action bci Sandershaufen, den 23, Juli c. in der Hüfte empfangene Blessur zu Kriegsdiensten untüchtig gemacht" (Liste vom 25, Oktober 1758> ist vermutlich identisch mit dem im Rapport vom 30, November 1758 als „kriegsgefangen" gemeldeten Corpora! Möller ^gefangen genommen bei Sandershaüsen). Müller, Johannes, „von Bergen, Ambts Homberg in Hessen, Corpora! ftei den hessischen Jägern), ist wegen beständigen anhaltende podagrischen Zufälle zu Kriegsdiensten gänzlich unbrauchbar)!". sLifte vom 25. Oktober 1758). Pape, als Fähnrich im Regiment Prinz zu Mnbura, unter den „Vetlohrnen und Vermißten" von Sandershaufen. Poppelbaum, s. v. Ditfurth. Nach dem Schreiben Ysenburgs an Wilhelm V1I1. vom 21. November 1758 läge es „klar am Tage, daß er derjenige gewesen, so ausgebreitet, daß alles verlohren wäre, und um sich zu zguviren, zu Göttingen Postpferde genommen und nach Einbeck geritten". Preusch, als Gemeiner Hager) nach dem Rapport vom 30. No» uember „krank im Hospital" v. Prüfchenck, als Obrift des gleichnamigen Regiments bei Sandershausen „leicht blessnt". Null, als Kapilan im Regiment Prinz zu Bsenburg unter den „Veilohrnen.und^Vermißten" yon^Eandershausen.

Reinhard, Ioh,, „von Verlitzgiaben, Ambts Sontra shesfischer Jäger) hat wegen seiner anhaltenden hectischen Krankheit Entlassung begehrt" sListe vom 25, Oktober 17581. Nein hold, als Leutnant im Regiment Prinz zu Vsenburg unter den „Verlohnten und Vermißten" von San^ershausen. Resius, als Rillmeister im Reaiment v, Prüschenck bei Sanders« hauten ,,Ieicht blessirl". In dem Schreibe" Vsenburgs ^^s Moringen, den 1, November 1758 heißt es: „Der Rittmeister Nesius nom . , . Regiment ist durch eine in der letzteren ^<!tiu» salso wohl Lutterberg) an das Bein erhaltene Vlessui außerstande gesetzt, in langer Zeit seine gehörige Dienste zu lhun Er sucht demnach um gnädigste Erlaubnis an, mit dem Oberst uon Pillschenck szur Kur) nach Eisenach gehen zu dürfen". Rippel, Johannes, uon Verneburg, Ambts Sontra in Hessen Hessische Jäger) „ist durch einen Schuß durch bende Veine, welche er in der ^Oticm bei Sandershausen den 23, Juli empfangen, dergestalt gelähmet, daß er zu dienen untüchtig worden". sListe vom 25. Oktober 1758). o. Ruding, als Obristleutnant im Regiment o. Wurmb unter den „Verluhrnen und Vermißten" von Sandeishausen. v. Schenck, als Leutnant im Kaoallelie-Regiment o. Prüschenck desgl. Scheuber, als Fähnrich im Regiment u, Freywald bei Sanders« Hausen „totgeschoßen". Schei)dt, Franz August, hat 18 Jahr im Prinz Karl-Infanterie« Regiment teils als Cadet und Unteroffizier, »Heils als Osfkir gedient, klagt über Zurücksetzung im Auancement und bittet in einer, Einbeck, den 16, August 1758 dat, Eingabe, ihn wenigstens „zum 2ten capi-tame refoi-m^ bei) obgedachtem Regiment zu ernennen," Schroeder, Ioh. Gottlieb aus Gotha, hessischer Jäger, „labori-ret an hämorhoidischen Veschwehrlichkeiten, so ihn bisher zum mar-ctiiren untüchtig gemacht" und hat nach der Liste vom 25, Oktober dieserhalb „Erlassung begehrt". u, Schroeter, als Kapitän in der Garnisonskompagnie unter den „Verlohrnen und Vermißten" uon Sandershausen. Schüler, (Schüler?), als Leutnant im Regiment o. Canitz desgl. Derselbe nach dem Rapport vom ?ten Oktober „kriegsgefangen', Schultze, als Gemeiner sIägerj nach dem Rapport vom 30, Nou. „krank im Hospital". Schwebelin, Jäger, nach dem Rapport uom 3(1. Nouember „kriegsgefangen". Spener, als Fähnrich im Regiment uon Canitz bei Sanders« Hausen „leicht blessirt". v. Stein, Oberst im Prinz Wilhelmischen Kauallerie-Regiment, uermutlich der ehemalige Rittmeister im Kauallerie-Regiment Prinz Mazimilian Is, Butte!>

Ttrippell, als Fähnrich im Regiment Prinz zu Mnburg »todt« geschossen" bei Lutteibelg, Stuntz, als Leutnant im Grenadierbataillon unter den Ver¬lohrnen und Vermißten" von Sandershausen. u, Urff, als Obrist im Regiment Prinz zu Ysenburg desgl, ls. Nachlichten S, 8l!j, Vermutlich der spätere Generalleutnant, ss. Bauer, u, Vornstedt, u, Dalwig. u, Marschall und o, Ditfurthh u, Utleroth sauch Utterod^. als Obristleutnant im Kanallerie-Negiment u. Prnschenck unter den „Verlohrnen und Vermißten" von Sandershausen. Vaupell, als Fähnrich im Regiment v. Guni>lach desgl. Wedekind. Jäger, im Rapport vom 30. November 1778 „kriegsgefangen". Weißenborn. als Fähnrich im Regiment u, Wurmb unter den „Verlohrnen und Vermißten" von Tandershausen. Wilhelmi, als Kapitän im Regiment u, Canitz desgl, u. Wintzinaerode. Wilh. Ernst Leoin, Major. 1761 Kom-mandeur des hessischen Feldjcigercorps zu Fuß und Inhaber dessen erster Kompagnie Mten betr. das Feldjägercorps zu Fuß, Marbur» ger Staats-Archivs, Wipperman», Kapitän im Prinz Fridrich Dragoner°Regiment, im August 1762 zum Major besördert und an die Stelle des Majors Führer im u. Kutzlebenschen Garnisonbataillon versetzt ss. Nach-richten '^. 26 !j v. Wurmb'3), als Kapitän 1761 Inhaber der 4, Kompagnie des hessischen Feldjägercorps zu Fuß, sAkten betr. das Feldjäger-corps zu Fuß, 1760-1768, Marburg« StaatL-Archioj, u. Wurmb, als Leutnant im Regiment Prinz zu Mnburg unter den „Verlohrnen und Vermißten" von Sandershausen. v. Wurmb, als Fähnrich im Regiment n, Canitz „todtge« schössen" bei Lulterberg. ,^ 3ipff. als Fähnrich im Regiment u, Canitz „kriegsgefangen", ^Rapport vom ? Oktober 1758j, Zinch, als Adjutant im Regiment v, Canitz desgl. ^) Nach der „Geschichte des Kulhessijchcn Iäger-Vlltllillons" Ludwig Iuhnmi Adolph, scheint identisch zu sein mit dem folgenden, da er nach der» selbe» Quelle „vom Wenburgschen I„fa,iteiie-Rcaiment zum Iägercoips llanz-feiiil" war.

Familie Wepler. Von Major a. P. Robert Veichhsld in Kassel. Infolge verwandtschaftlicher Beziehungen bin ich in der Lage, die auf Seite 47 dieser „Nachrichten" über die Familie Wepler ge-machten Mitteilungen zu vervollständigen, auch kleine Verichligungen ergänzend zu bringen, l) zu 111 1, 3) Wepler. Heinrich Ferdinand lmcht Friedrichs zu M 1. 4) sticht Wepler, Georg Clemens, dieser erst Ziffer 5^. Wepler, August, Bankier, vermutlich » Hedwig Anna Grunewald. zu M 1. 5) Wepler, Georg Clemens, * Kassel 20.5.1826.1-Eisen ach 23.11.1901. °° A. E. Wittekindt. f Eisenach 7.12.1920^ zu IV l, 5) ft^ Wepler, Anna, <» Hugo Posse, in Eisenach, * Tann-roda bei Weimar 22. 1l. 1846, f 9. 11. 1917. V. Kinder: a. Posse. Cornelia, gen. Nelli, * Eisenach 22. 11, 1875. « 2. 9. 1914 Fritz Breitling, in Schanghai, 1 17. 7. 1870, b- Posse, Helene. * Eisenach 1. 2. 1878. »> l8. 11. 1901 Sanitätsrat 0r. meä. Rudel, " Kiel 16. 6. 1863. zu IV 1, 5) A Wepler, Hedwig, «o August von Trapp, * Hom° bürg u. d. H. 1839, f Pola 1884. V. Kinder: ». von Trapp, Hedwig, * Pola 18. 11. 1877, Dichterin und Nadiererin, n Pola 6. 1. 1901 Robert Lutz. Wärmeingenieur, geschieden, 2 Kinder, d. Ritter von Trapp, Georg, Korvettenkapitän, versenkte als Unterseebootskommandant im Adriatischen Meer den „Leon Gambelta", * Iara 4. 4. 1880, <» Fiume 14. 1. 1911 Agathe Withehead, " Fiume 1891. f Klusterneuburg bei Wien 3. 9. 19222). 1) Ich verdanke die Mitteilungen Frau Ulla Wepler, sowie Herrn Georg oon Trapp. Vergl. auch Stammbuch der Familie Fen, erschienen in Kassel bei Ernst Nötiger im April I90l. 2) Agatha Withehead wird der gleichen Familie angehören wie Alicr Withehead, ' Tiiest 31, 3. 1851, °° Fiume 30 3, 186!» Georg Graf Hoya«, Here auf Soul!, k, u, k, Korvettenkapitän a. D,, ' 2l, 1. 1842, -s- Veckett (England) 15, 8,1904. Veider Tuchter Margaretha,'Fiume 20, 9.1871,« Wie» 21.6,1892 Herbert Fiirsi oon Vi^maick, Der Chef der aus England stammenden Familie Withehead, Sir James Withehead, bekleidetem London die Stelle eines Kultus« uurslandes der israelitischen Gemeinde. Quelle: Semigothaisches Genealogisches Taschenbuch arl<st)okratisch.judischei Heiraten, :!. Jahrgang, München 1914. I^Anm, der Schristleitungl.

VI. Kinder: a) von Trapp. Rupert, * Pola 1. 1l. 1911, b) von Trapp, Agathe. * Pola 12. 2, 1913, o) von Trapp, Maria, * Thumersbach bei Zeil a. See 28. 10. 1914, ä) von Trapp, Werner, * Thumersbach 21. 12. 1915, s) von Trapp, Hedwig, * Thumersbach 28 7. 1917, t) non Trapp, Johanna * Thumeisbach 7. 9. 19l9, 3) von Trapp, Martina, * Klosteineuburg 17. 2.1921. V, Kinder: «  von Trapp, Werner, Hauptmann bei den Kaiserjägem in Innsbruck. * Pola 22. 12. 1881. f 3. 5, 1915, °c> 1914 Constance O'Mara, ' London 8. 11. ? V!, Kind: ») von Trapp, Constance, * Innsbruck 18.3.1915, zu IV 1, 5) 14) Wepler. Wilhelmine. Pianistin. <«^ , 5^ Wepler. Leopold. 1'Frankfurt a. M. 16. 11. 1M2. sU^ Wepler, Alma, «> Hermann Dreiheller, " Mühl« Hausen i, Th. 22. 7. 1850. s London 1. 8. 1894. V. Kinder: Ä. Dreiheller, Johannes. * Bromley lKent) 10. 9. 1885, « Australien Liny Kallmener. VI, Kinder: a) Dleiheller, Margret. * Bremen 18. 9. 1920, d) Dleiheller. Erika. * 4. 1. 1924. o) Dreiheller. Felicilas. * 16. 3. 1926. V. d. Dreiheller, Walther. Diplomingenieur, * 10. 4. 1887,^

«.Margreth Spiecker,4 ^t".^^ ?

u) Dreiheller. Albrechl, * 14, 6. 1921. d) Dleiheller. Elisabeth. * 20. 5. 1923. V, o. Dreiheller. Hildegard. * 6. 12. 1888. ä. Dleiheller. Herbert, * 23.1.1891, <» Charlotte Hisba * 8. 5. 1896, VI. Kind: a) Dreiheller. Lotte, * 20. 10. 1923. V. «, Dreiheller. FMriH Wilhelm. * 21. 5.1894. «> Doris Carstauche. " 19. 6. 1898. ^ ^ ^^^^^ VI. Kinder: g.) Dleiheller, Ingebora. * 22. 9. 1923. d) Dreiheller, Hildegard, * 3. 10. 1925. zu IV l. 5) I?I Wepler, Karoline gen. Ullu Inicht Lina^, °° Wilhelm Nicolai j^nicht Nikolais Dr, ^>Ki1,, Oberstudienrat, Pro-fessor, " Tannroda bei Weimar 28. 11. 1863. V, Kinder: a. Nicolai. Ulrich, Dl-, pkii, Kunsthistoriker, * Eisenach _^ 12. 5. 1895. °° 6. 12. 1923 Maria Polaczek. *"

VI. Kind: a) Nicolai. Christa. * 4, 9, 1924, V. !.. Nicolai, Martin. * Eisenach 9. 11. 1896. L, X, I,. 6. X, II. f 'auf dem Rückmarsch in Unna i. W, 3. 12, 1918, e Nicolai, Ottfried, Diplom-Bergingenieur, * 14, 3. 1899 «> 27. 9, 1923 Ilse Buch. 5 5^^ lf i, ^^ VI. Kinder: ^ a) Nicolai, Ottfried. * 16. 8. 1924, b) Nicolai. Elisabeth. * 16. 8. 1924. V. 6. Nicolai, Bernhard Heinrich, Neichsbankbeamter, * 7. 8. 1900. <» 20. 5. 1926 Irene Saupe^^^/^ s, Nicolai, Nicolaus, Diplom-Bergingenieur, *6.12.1901, f, Nicolai, Antje, * 16. 9. 19U6^,D^^^ 3, Nicolai. Katharina. 2. 10. 1907/'^ 5.2^^ zu IV 1, 5) s8j Wepler. Elisabeth. * Eisenach 14. 12. 1867^ 18741, °° Paul Dreiheller, V. Kinder: ») Dreiheller. Margaretha, * London 14. 4. 1891, li) Dreiheller. Werner, * 12. 1. 1894. zu III 1, 6) Wepler, Emma, c» Biinger. ?) Wepler. Clementtna^). '> Die Familie Wepler scheint in der Hcrsfeldel Gegend heimisch zu sein. Georg Heinrich Wepler ist ja in Heisfeld geboren In Obcraula heiratete am 27. 1l. 17UU eine Anna Elisabelh Weppler den Bäcker Johann Henrich Klippert, get. 5. 12. 1«78, begr, ebd. N. 5. 1714 ^Deutsches Geschlechterbuch. Vd, 47 S. 255). sAnm. der Schrtslleitungi. Evangelische Pfarrer in Walburg bei Hess. Lichtenau. Von Pfarrer Eduard Grimmell in Kassel Durch das Ehejubiläumsjahr Luthers (1525—1925) ist die Frage nach der Bedeutung des evangelischen Pfarrhauses wieder neu auf-gelebt. Zweifellos find aus evanaelifchm Pfarrhäusern eine ganze Neihe von heruoliagenden Pelfünlichkmen, die im öffenllichen Leben eine Rolle fpiellen, hervorgegangen. Aber diese Seite der Frage be-rührt uns als Familienfoifcher nicht so sehr. Für uns ist es be-deutsamer, daß fast keine Stammtafel einer evangelischen Familie und erst recht keine Ahnentafel einer solchen aufgestellt wird, wo nicht unter den Vorfahren auch eoangeliche Pfarrer zu finden wären. Darum find Werke, wie 1). Di-. W. Diehl, der Prälat der euang. Kirche in Hessen, ein solches in seinen „Hassia sacra" für Hessen-Darmstadt geschaffen hat, nicht bloß für die Kirche und Pfairelschajt des Landes, sondern für die weiteste familienkundliche Öffentlichkeit von Wert,

In folgendem möchte ich einen kleinen Beitrag zu einem ähnlichen Werk für das ehemalige Kurhessen liefern. Den Anfang dazu hat ja unfer Mitglied Pfarrer O, Hütlenruth-Trensa gemacht durch Her. ausgäbe feiner „Klirhessischm Piarrergefchichle" 1, Band, die Klaffe TiensaY, Ich gebe eine Aufstellung der evangelischen Pfarrer des b i Lichtenau gelegenen 6-700 Einwohner zählenden Dorfes Wal-burg, in dem ich fast 8 Jahre lang als Pfarrer tätig war, und berückfichtige bei dieser Aufstellung vor allem samilienkundliche Zu¬sammenhänge, I. Quellen für die Aufstellung. 1. Für die neuere Zeit: in erster Linie die Walburger Kirchen« bücher, die ab 1688 vorhanden find, und daneben die Akten der Psarreiiepofitur, seltener solche des coang, Landeskirchenamtes (Kon¬ sistoriums) Zu Kassel. 2. Für die ältere Zeit:

a) Aus dem Pfarreiarchiu: Zusammenstellungen über das Pfarrei- und Kirchenuermögen, die älteste im Jahre 1557/58 nieder» geschrieben unter Benutzung einer ältereren von 1552, die aus dem „Missal und alten Register" geschöpft hatte, weitere aus den Jahren 1635, 1641, 1652. 1664, sowie die Kirchenrechnungen seit 1665, b) Aus dem Superintendenturaichiu zu Eschwege: alte Sn» nodalprolokolle ab 1569, die des öfteren Listen der auf den Synoden anwesenden Pfarrer einhalten, fodann Visitationsprotokolle ab 1569, ferner das sog, Kopialbuch, kirchliche Vermögensueizeichnisse aus Anfang und Witte des 17. Iahih, enthaltend, schließlich ein Amts¬ tagebuch des Superintendenten. Hütteniolh-Eschivege ab 1638. 3. Slaatsarchw Marburg : Ortsrepositur Walburg und Lichlenau. Fast alle Quellen kommen auch für den Familienforfcher in Betracht, der irgend einer Walburger Familie nachzugehen hat. Ins-besondere können die kirchlichen Vermügensuerzeichnisfe, in denen viele Familiennamen bei der Bezeichnung der Länderelen vorkommen, sowie die Kirchenrechnungen dadurch, daß in ihnen die Opfer bei Trauungen unter Nennung des getrauten Paares und bei Taufen unter Nennung des Vaters aufgeführt sind, oft weiterhelfen. Wichtig silld für die Feststellung von Walblirger Familiennamen auch Lich-tenauer Forjireoenuen aus dem Jahre 1549 im St, A, Marburg. Die Kirchenbücher von 1688—1830 sind von Pfarrer Vrühne 1905 abgeschrieben und vollständig registriert worden. Ein Vergleich mit der Urschrift ist immer zn empfehlen, da Irrtümer nicht ausgeschlosfen sind, aber die Benutzung der alten K, B. ist damit ungeheuer erleichtert, II. Liste der Pfarrer: 1, Wie der Pfll'rer hieß, der die Reformation in Walburg durch-führte, läßt sich leider nicht einwandfrei feststellen. Vielleicht war es Johann Neutell. In dem Verzeichnis oon 1557, das die Ab- >) Im Selbstverlag des Verfasseis erschienen 1922, Weitere Bände folgen in Kürze.

schrlft eines gleichen von 1552 ist, heißt es auf Seite 39. daß Kraft Knoll und Henne Seelhenm 2 „Hanen„ alljährlich zu liefern haben „von der Steynheckenn, welche aus dem Pfarramt dem allen Knolle zu rodden von Errn Johann Neutell". Wahrscheinlich ist zu ergänzen „gegeben wurde". Danach hätle zur Zeit des Vaters Kraft Knoll der Pfarrei Johann Neutell gelebt. Er könnte also der erste euang. Pfarrer gewesen sein. 2. Unbedingt fest steht, daß 1552 ein Pfarrer Wieg and Germeiod in Walburg war. Er muß vor 1557 gestorben sein, denn im Verzeichnis v. 155? wird auf S. 5 «Jutta, Germerats nidua" erwähnt. 3. Maternus Droderus war 155? Pfarrer zu Walburg, wahrscheinlich bis 1567. Er war ein Sohn des Pfarrers Iustus Traterus zu Spangenberg und wurde 1544 zu Marburg immatriku¬ liert'): 156? (?) wurde er Pfarrer von Morschen und Henda (1569, I5?0). wo er 158? oder 88 starb. Seine Witwe starb dort gegen Ende 1593. Wahrscheinlich war Pfarrer Johannes Droderus zu Laudenbach a. Meißner (1584 — 1610?) ein Sohn von ihm. 4. Valentinus Huppach 1567—7? Pfarrer zu Walburg, vorher Metropolitan zu Lichtenau, von Thara stammend 2), imma¬ trikuliert 15402). Er wurde wahrscheinlich aus dem Amt suspendiert wegen seines nicht einwandfreien Lebenwandels, 5 Johannes Kehr alias Clusnerus (Cleusnerus). Er scheint nicht mit dem !550 in Marburg immatrikulierten 3) Johannes Clusener identisch zu sein, da er erst am 17. Nuu. 1570 von dem Allendorfer Suverindentenden Graoius examiniert wird. Er wird bei dieser Gelegenheit als Hersfeloenfis bezeichnet. Freilich wird er auch M.-Magister genannt, was die Möglichkeit zulaßt, daß er vor seiner Ordination zum Pfarrer längere Zeit Schulmeister, oielleicht in Hers» seld, war. Die Stadtschulen, aber auch die Dorfschulen wurden damals oft mit jungen Theologen besetzt. Das; er schon älter war, als er 157? nach Walburg kam, könnte man auch schließen aus der selbst¬bewußten, oft eigenwilligen Art, die er im Amt zeigt und die ihn schon 1579 in solche Konflikte mit der Gemeinde führt, daß auf der hessichen Generalsynode !580 seine Suspendierung beantragt wird.4) Der Führer der Gemeinde-Opposition scheint der Kirchner (Opfennann, Küster) Simon Seligmaun, wahrscheinlich ein Sohn des Vel-meder Pfarrers Johannes Seligmann, gewesen zu sein. Simon war wohl selbst Theologe und hatte damit gerechnet, Pfarrer von Wal» bürg zu werden. Johannes Kehr muß aber der Opposition doch 2) Nach Stölzel „Studierende der Jahre 1368-1600 in Kurhessen". ') Ebenfalls nach Stolze!, Clusener wird ZpÄNßenbelßenzi» genannt. Bei Siegel „Geschichte der Stadt Lichtenau" wird in einer Urkunde vom 8. 6.1519 ei» vicai-iug Caspar Clusener in Spangenberg erwähnt, der als Verwandter, vielleicht Vater des Johannes in Frage kommt. <) Heppe: Protokolle der Generalsnnoden,

Herr geworden sein. Er bleibt im Amt und in der Gemeinde. Er scheint in Walburg gestorben zu sein um 1592. In den Jahren 1570—77 war er P,arrei zu Wichmannshausen. 6. Johannes Ludolf. 1593-1607 Pfarrer zu Walburgi seine Heimat war Waldkappel. Am 7, Juni 1592 wird er zu Allen° dorf ordiniert. Am 23. Februar 160? war er noch in Walburg, aber im gleichen Jahr kommt sein Nachfolger. Ob Ludolf starb oder in¬ folge der Einfühlung der Muritzschen Verbesserungsgründe seine Stelle verließ, vielleicht verlassen mußte, ist unbekannt. 7. M. Johannes Lange, 1607—1632 Pfarrer zu Walburg. Er stammte aus Allendorf a/W,, immatrikuliert Marburg 1596. Allendorfer Stipendiat I. Oktober 1596-1. Oktober 1602 5). Sein Vater war der Allendolfer Diakonus Johannes Lange (Lang), Allen- durfei Stipendiat 29. September 1558—14. Mai 1565, f vor 1596, Sohn des vor 1558 verstorbenen Allendorfer Bürgers Langhans 5). Zwei Brüder des Walburger Pfarrers find bekannt: Otto Lange, Stipendiat 1. Oktober 1601—1. Oklober 1603. später (162!, 1627) Psalier zu Wanfried, und Georg Lanae, Allendorfer Stipendiat 1. Aplil 1609-1. Oktober 1613, 1613 ff. Schulmeister in Weisungen, später (1621) Pfarrer in Wollendes. M, Johann Lange wurde am Zl.Auaust 1602 von dem Allendorfer Superintendenten ordiniert und war bis 1607 Pfarrer in Asbach. Die halten Kämpfe, die er dort mit den gegen die Verbcsserungspunkte srondierenden Iunkem u. Bischhofshausen, u. Vonneburg und v, Hanftein zu bestehen Haltes, haben wohl seine Meldung nach Walburg veranlaßt. In Walburg hat er die Schrecken des 30jährigen Krieges erlebt?). 1641 schreibt er, daß er 6 Jahre lang kaum sein tägliches Brot gehabt und sein ganzes zuvor erworbenes Vermögen zugesetzt oder eingebüßt habe Die schweren Jahre scheinen seine körperliche Kraft gebrochen zu haben. Am 16. Okt. 1642 stirbt er zu Wallung. 1636 erwähnt er seine verstorbene Hausfrau Geitlud^.GHU_I^i,,n, gewiß der allen Allendorfer Familie Gauler entstammend. El war noch ein zweites¬ mal verheiratet! denn am 18, Juni >664 wird zu Allendorf seine Witwe Barbara im Aller von 95 Jahren begraben. Der Lichte- nauel Pfarrer Friedrich Lange (1652-78). den Siegel in seiner „Geschichte der Stadt Lichtenau" mit dem Walnurger Lange gleich» setzt, war nicht sein Sohn«). 8. Johann Heinrich Koch, 1642-1697 Pfarrer zu Wal« bürg. Er wurde *geg?n 1ttI6 in Lichlenau, ueimullich war sein Vater Anton Koch, der Suh» des Wemfchenks Koch zu Lichtenau, der vom 1. Januar 1608 —Februar 1612 Stipendiat in Marburg war, 5) 0. Dicht- Stipendwtenbnch der Umoersilät Marburg ^1564-16241, herausgegeben 1908. °) Pfarrer Heppe: „Der Alte»stcin", herausgegeben 1900. ?) Slehe auch: G. Siegel, „Geschichte der Stadt Lichtenau", Seite 197 ff. «) k^ieälicu« I^2n°<u3 wild 1672 in Maibulg immalnculieit als Osppel 8, und er selbst nennt sich 02ppl-<2nu8 »Äzsiae »uperioli» l1652)

1612 ff. Schulmeister zu Lichtenau, 1621 Pfarrer zu Quentel, später zu Velmeden, 1628 Diakonus zu Lichtenau. Johann Heinrich Koch wurde 1634 zu Kassel immatrikuliert Er war, ehe er nach Walburg kam, seit etwa 1638, Pfarrer zu Velmeden. Am 10. Februar 1642 schreibt eri), daß er uom Superintendent III Casparus.Io8«pl,i,8 sei. introduciert sei. Am 2, Nouember 1642 wurde Koch für Walburg verpflichtet und seine Einfühlung auf den 17. Nonember 1642 fest-gelegt. Er starb in Wallung am 7. Dezember 1697, alt 8! Jahre und stand 59 Jahre, also seit 1638, im Predigtamt. Seine Ehefrau Katharina, geb. N, N, starb in Walburg am 22, Februar 1705, alt 85 Jahre. Aus der Ehe gingen, soweit noch feststellbar, folgende Kinder hernor: a) Katharina * '640, f Walburg 3. April 1717. « Lichtenau 13. Juni 16^1 mit dem dortigen Diakonus Johann Heinrich Seiler, '«) der 1652 w Kassel immatrikuliert wurde; er wurde nach 1665 nach Sooden versetzt. Nach seinem Tod zieht seine Witwe wieder nach Walburg (oor 1692), >>) Anna (? der Vornahme steht nicht sicher fest) verheiratete sich um 1664 mit dem Herrn Fianz Kiinckel in Lichtenau, der in 1. Ehe mit einer Riemann verheiratet war, o) Oswald. * Anfang 1644. -j- Lichtenau 29. Juni 1699, immatr. Marburg 1. Juni 1663, war anfänglich Gehilfe des Vaters, paftorierte insbesondere das zeilweise Walburg als Filialort zugeteilte Retterode (>67l), von der Mille der 70 Jahre an Metropolitan in Lichtenau, Ei war verheiralet mit Anna Katharina, der Tochter des Rent-meistels Schmoll zu Lichtenau. 6) Anna Katharina, * 1657, f , . . , « Lichtenau 6. Sept. 168? mit dem Gezeugmacher Adam Nuppel, Sohn des Kaufmanns Simon Rüppel zu Grohalmerode. e) Johann Heinrich, s, nächsten Pfarrei. s) Peter war Verwaltei auf dem zu Walbmg ge-hörenden u. Vonnebiilgschen Gut Hambach. Seit 1699 war er Vogt in Weiter. Bei der Taufe seines Sohnes Joh. Christoph am 9 Juli 1688 wird H, Iohs. Müll) ausen aus Kassel sein Schwager ge¬nannt, bei der Taufe feines Sohnes Joh Georg am 27. Juni 1690 wird der Füistl. Garnisonpredigel Ehren Johann Georg Rausch ebenso genannt, Am 28. Sept. 1695 ist Bernhard Hofschlegels, Kaufmann zu Münden, Hausfrau Martha Katharina Palin, am 10. Mai 1698 Herr Johann Grawen, Handelsmann in Münden, Pate. Die Frau Peter Kochs hatte die Vornamen Anna Katharina, ') Eschweger Kopiallmch. >°) Eine Tochter Anna Gertrud Teiler, " 1666, 1> 22. Mai 1740, °° Wal. bürg 16. Februar I«82 mit Schulmeister Cornelius Steinborn aus Witzen» Hause», -j- Walbura 9. Dezember 170«, alt W Jahre. — Eine andere Tochter Anna Katharina, ' I6<«, -f Walliurg 12. Juni 1721, °° Walburg 3 Januar 1694 mit dem Schneider und Kastenmeister Henning Hofmeister, s Walliurg 9, Februar 1735. - Ein Sohn Ioh. Peter Seiler lebte 170U.

9. Johann Heinrich Koch der Jüngere. 1686-172? Pfar-rer zu Walburg; * Wallung 25, Seplemder 1658"), f Wallung 24. März !727. immatrikuliert Marburg 20. Apnl 1674. Zunächst Adjunkt des Vaters (1686—97), dann Planer zu Walburg, °° 1692 mit Maadalene Werner. * 1668, f Waluurg 7. September 1719, 5! Jahre alt, Tochter des Bürgermeisters Johann Georg Werner zu Lichtenau. Aus dieser Ehe gingen folgende 5, in Waldurg ge> borene Kinder hervor: u) Martha Katharina, * 17. Februar 1694; Patin: die Gruk-mutter Katharina Koch; n o. 1712 mit dem Pfarrer Johann Heinrich Nehm, * Lichienau 1675, bec,r, Laudenbach 3, Februar 1742, imma¬trikuliert Marburg 20. Mai 1695, ein halb Inhr Adjunkt bei Pfar¬rer Maurer in Weidelbach, dann >/2 Jahr Garnisonprediger bei den hessischen Truppen in Philippsburg, 170^?)—1724 Pfarrer zu Vel-meden. seit 1724 Pfarrer zu Laudenbach. Verheiratete sich c. 1702 z»m erstenmal mit ^ dl '2) vielleicht eine Tochler des Sladt- und Amtsschultheißen L, C. CorianuZ zu Lichlenau, der als Pate bei einem Kind anfüiü^ Aus dieser eisten Ehe gehen 4 Kinder heruur. Johann Heinrich Nehm war vermutlich ein Sohn des L'chtenauer Diukmms und Nektors Ioh, Heinrich Nehm, obwohl sein Tauf« eintrug im Lichtenauer Kirchenbuch nicht zu finden ist. Diakunus Nehm wird am 14, September 1716 in Lichtenau, 73 Jahre alt, zur Erde bestaltet. Eine Patenangabe uom 7, Juli 1682 ergibt Wal¬burg als die Heimat seiner Frau, Die Schwiegeimutler hat die Vor¬namen Anna Katharina. Vielleicht darf man in ihr die Frau oon Johann Heinrich Koch dem Aelteren vermuten ss unter H. b) Christine Elisabeth. * 30. Juli 1696, Patin: die Ellermutter. Herrn Johann Georgs Werners Hausfrau aus Lichtenau. Christine Elisabeth war geistesschwach; sie starb in Laudenbach am 9, Februar '747. Sie hatte dort in der Familie ihre Nichte Christine Magda¬lena Giesler geb, Nehm, Aufnahme gefunden. ") Laut Grabstein auf dem Walburger Kirchhuf. "! Die Velmedei Kirchenbücher find sehr lückenhaft i» jenen Jahre», Sie verzeichnen weder den Tut» der ersten Frau Rehms noch seine Trauung mit Martha Katharina. Aber au« Patenschaften und einem alten Stammbuch Giesler, das sich im Vesiy meines Onkel« Geheimrat Bilff-Kassel befindet, geht diese zweite Eheschließung einwandfrei hcruur. Die älteste Tochter ans dieser zweite» Ehe, aus der im ganzen noch 9 Kinder Hernurgingen, die im September 1713 zu Vclmeden geborene Christina Magdalena Nehm «erheiratete sich zu Laudenbach am II, September 178l mit Johann Conrad Giesler, * Wabern ". März 1705, -f Gudensberg 1. September 1778, Sohn des Vauschreibers Iustinus Giesler zu Wabern und der Elisabeth Christina geb Gerhart, Toch¬ter des Bürgermeisters Gerhart zu Treiisa. Die Familie Giesler laßt sich in Kassel weiter verfolgen. Die Mutter des Iustiuuz Giesler war eine geborene Herbei aus der bekannten Kasseler Vildschni»;e>familie, Auch über die Familie Gerhart in Treysa ist weitere? Material vorhanden. Johann Eourad Giesler war bis 1753 Pfarrer in Laudenbach, bis 17i>7 Metropolitan in Lichtenau, seine letzten Lebensjahre Metropolitan in Gudensbera. Dort starb auch seine Frau am 2«. August 1780.

e) Kalhanna Magdalena * 10. August 1699 (Patin: H, Petri Koch, zeitigen Vogts zu Weiler Eheweib), f Walburg 12. April 1731. Weiteres siehe beim nächsten Pfarrer. <1) Sophie Elisabeth * ... 1702 (kein Taufeintrag) 's- Walbmg 22. März 1703. 25 Wochen alt.

«) Johann Immanuel * 17. Juli 1704; Pate: Bürgermeister
in Lichtenau Herr Hans Sorge Werner. Ioh. Immanuel Koch ist

am 2. Mai 1723 in Velmede'n bei einem Rehmschen Kmde Pate. Weiteres Schicksal ist unbekannt, Fortsetzung folgt. Die Hauptversammlung in Kiel. Von Negiernngsrat Hans Kurt von Ditfurth in Kassel. Wer zwischen der vorjährigen Hauptversammlung des Gesamt-verein« der deutschen Geschichts- und Altertumsuereine in Regensburg*) und der diesjährigen uum 16, bis 19. August in Kiel einen beur¬teilenden Vergleich ziehen wollte, würde sich vor eine schwere Aufgabe gestellt sehen. Beiden Tagungen gemeinsam war die überaus ent° gegenkommende und vortrefflich vorbereitete Aufnahme der Schmester-vereine durch die heimatlichen Verbände und Vereine. Beide Tagungsorte, in Grenzlanden gelegen, mit viel anziehenden und interessanten Punk'en, unterscheiden sich aber in einer Beziehung wesentlich uon einander: Regensburg nur in politischem Sinne Grenz-land und die Feit, in der es auch völkisches Grenzland war, der fer» nen Geschichte angehörend, Kiel in einer deutschen Provinz der Vor¬ort für den erbitterten Abwehrkampf gegen die Angriffe der nordischen Feinde auf echtestes deutsches Volkstum, Die Teilnehmer an der Reise von Kiel über Schleswig nach Flensburg und am nun däni-schen Ufer entlang nach Gliicksburg durch die Heimat der dem Familienforscher so große Schwierigkeiten machenden Paulsen, Iensen, Thomsen, Jansen usw, haben den tiefen Eindruck von dem Himmel-schreienden Unrecht, das Usurpatorenkühnheit dem deutschen Nord-schleswig zugefügt hat, mit sich in die Heimat genommen. So zog sich denn auch die Nordschleswigsche Frage und die Kennzeichnung des schleswigschen Heimatcharakters wie ein roter Faden durch die Veranstaltungen der Tagung hindurch, von den Begrüßungsansprachen und dem Vortrag des nordischen Uniuelsitätsprofessers D. Dr. Scheel» Kiel „Das nordschleswigsche Problem im schleswig-holsteinischen Gedanken" an über die Darstellung nordischer Gesänge von nordischen Dichtern und Tonkünstlern und nordischer Tänze durch die Paare aus der Probstei, der Wilstermarsch und vom friesischen Führ, die in unantastbarer Reinheit und Einfachheit echt deutsches Wesen offen¬barten, bis zu den kernigen deutschen Worten, die der Vorkämpfer für das Deutschtum an äußerster Front, der unerschrockene Flensburger Oberbürgermeister Dr. Todsen an die Teilnehmer richtete. ») Vgl, S 9 ff. dieses Jahrgang«.

In der Abteilung VI wurden wieder interessante Vorträge ge-halten, von denen wegen des beschränkten Raumes hier nur wenig gesagt sein mag. Professor Dr. Weidler-Altona belichtete über das Wonaer Stadtaichio und seine reichen familienlmndlichen Schätze Das Archiv, durch lange Jahre nur als Aufnahmestelle sür die alten Akten und Papiere benutzt, ist unter tatkräftiger Leitung zu neuem Leben erwacht und wird der Forfcherwelt durch planmäßige Ordnung erschlossen. In dem geschichtlichen Werdegang der Stadt liegt es begründet, daß die Akten bis zum Jahre 1700 nur spärlich fließen, von da ab aber bietet es mehr, als man von einer Stadt von 12000 Einwohnern zunächst erwarten sollte. Handwerksakten unterrichten über die ein¬zelnen Handwerker, Bäcker, Glaser, Hutmacher usw. gelegentlich ihrer Aufnahme in die Innungen. Die Kirchenakten erzählen andernorts vielfach fehlende Einzelheiten über Verlobungen, Trauungen, Schei» düngen und Ehekonsense, lieber die Geistlichen sind eingehende Personalien, aus der Kirchengesch chte über Begrätmisvlätze, die ein» zelnen Sekten usw. für den Familienfnrscher interefsante Einzelheiten vorhanden. Die Akten über städtische Angelegenheiten uon 1732 an geben Kunde über die einzelnen Persönlichkeiten gelegentlich der Er¬werbung des Bürgerrechts und der Niederlassung, der Befreiung uon öffentlichen Aemtern z. B. von Polizeidiensten und, wie es bei einer Seestadt erklärlich ist, der Entlassung aus dem «Htaalsuerband, damit zusammenhängend über Auswanderer und das Seemannswesen; über Aerzte, Tierärzte, Hebammen geben die Medizinalsten Auskuust, Ueber das Schulwesen, das staatlich oder städtisch dort erst spät ge¬regelt ist, sodas, hunderte von Privalschulen bis tief in das 19. Ihdt. bestanden haben, gibt es umfangreiche Schulakteu. Für die einzelnen Grundstücke sind Erdbücher angelegt, aus denen wir über die ver¬schiedenen Eigentümer etwas erfühlen können. Umfangreiche Bürger-rollen sind in der Verwertung begriffen, die aus den Jahren 1716-1729 sind bereits doppelt, einmal nach Berufen und einmal nach Personen, verzettelt. Es ist natürlich, daß uon einem Archiv, das (jetzt im Umzüge begriffen) eist im Beginn der Ordnung Nch befindet, die Wünsche der Familienforscher noch nicht schnell befriedigt werdeg können, aber größtes Entgegenkommen der Beamten ist vorhanden, wenn die Anfraget die wohl noch lange nötige Geduld üben. Sehr zu begrüßen ist die von dem Herrn Redner angekündigte Absicht, einen eingehenden Bericht über das Archiv veröffentlichen zu wollen. Der durch feine Veröffentlichungen bekannte Forscher Macco-Berlin sprach über die Kirchen- und Amtsrechnungen als eine die Kirchenbücher ersetzende oder ergänzende wichtige Quelle sür den Familiensorscher. Der Belicht über feine Erfahrungen bei Forschungen besonders im Hennebelgischen Gebiet zeigte die Reichtümer auf, die man aus den Beichtbiichem, Zinsregiftern ufw. schöpfen kann, und bestätigte das Schlußwort des Vorsitzenden der Abteilung VI zu diesem Vortrag, daß es sich hier um eine der stark vernachlässigten

samilienlnindlichen Quellen handelt, vernachlässigt nicht durch den Familienfcrscher, sondern durch die Führer dieser Schätze, die häufig nicht einmal von dem Vorhandensein des ihnen anvertrauten Gutes etwas wissen. Das Märchen, daß der Gebrauchsdegen Friedrichs des Großen, den Napoleon I, von dem Grabe Friedrichs des Großen in der Garnisonkirche in Potsdam gestohlen habe und nach Paus habe bringen lasse», von dort in den Besitz einer Berliner Großloge ge-bracht sei und dort aufbewahrt werde, und die Tatsache, daß im Berliner Zeughaus ein Degen als Gebrauchsdegen Friedrichs des Großen gezeigt werde, hat Dr, Kekult.- o. Strado nitz. Berlin Veranlassung gegeben, über diese Dinge genaue wissenschaftliche For¬schungen anzustellen. Diese, uon dem Redner eingehend vorgetragen, haben ergeben, das; der Degen sich nicht auf dem Sarge in der Garnisonkirche befunden hat, als Napoleon sich dort befand, sondern nach dem Leichenbegängnis uon dem Sarge genommen und später in das Zeughaus gekommen ist, daß der Degen, den Napoleon aus dem Zimmer Friedrichs des Großen im Sladtschloß in Podsdam mit den anderen dort aufbewahrten militärischen Insignien unter ge-wissenhaftesten Maßnahmen nach Paus in den Inualidendom hat bringen lassen, nicht zum ständigen Gebrauch des Königs diente, sondern zu der Uniform des russischen Regiments, dessen Chef der König war, gehörte und daher feilen angelegt wurde, daß vor dem Einmarsch der deutschen Truppen in Paris im März 1814 die Insignien uon den Franzosen verbrannt worden sind und der Degen zerbrochen und die Stücke in die Seine geworfen wurden, und daß endlich die deutschen Versuche, den Degen wieder a»s dem Fluß zu fischen, nur einzelne verrostete Metallstücke, die nicht zu dem Degen geHöllen, zu Tage gefördert haben. Der Umstand, daß die nam-haftesten Geschichtsschreiber diese Begebenheiten immer wieder teilweise oder ganz unrichtig dargestellt haben, beweist, daß ohne genügendes Quellenstudium die späteren uon den früheren die Schilderungen als geschichtliche Tatsachen übernommen haben, und an versteckter Stelle veröffentlichte gewissenhaste Quellen leicht übersehen weiden, sodaß der an sich nicht familienkundliche Vortrag dem gewissenhaften Familien« smscher die Lehre ins Gedächtnis zurückrufen sollte, in der Ueber-nahme fllnnliengeschichtlichei Forschungen uorsichlig zu sein und zu versuchen, fiir familiengeschichlliche Tatsachen möglichst zwei uon ein¬ander unabhängige Quellen zu erhalten, und den Vereinen ihre Pflicht zu sorgfältigen bibliographischen Arbeiten ans Herz legt. Die sich an die Sitzungen der Abteilung VI anschließenden Ve» ratungen der Arbeitsgemeinschaft der deutschen familien- und wappen-kundlichen Vereine, in deren Verlauf Peter v. Gebhardt zum Ge-schäftsführer gewählt wurde, waren beschickt uon 1? angeschlossenen Vereinen, sodaß nur ^ Vereine nicht uertreten waren. Neu aufgenommen wurde der genealogische Verein in Oberschlesien, Verhandlungen wegen Aufnahme schweben mit dem Verein sür Familienfurschung in Ost-und Westpreußen, mit dem Erfurter Genealogijchen Abend und dem

Ahnenlistenaustausch Mecklenburg, Anwesend waren Vertreter der Indischen Heimat und der Westdeutschen Gesellschaft für Familie«' Kunde, eine Tatsache, die zu der Hoffnung berechtigen, daß auch diese beiden wichtigen und großen Vereine unserer Gesamtorganisation nicht mehr lange fernbleiben werden, und daß sich ein Weg finden wird, ohne erhebliche Aenderung der für die Arbeitsgemeinschaft geltenden Richtlinien mit dem Anschluß dieser beiden Vereine in der Arbeitsgemeinschaft alle z, Zt bestehenden landschaftlichen Vereine Deutschlands vereinigt zu sehen. Erwünscht wäre es, wenn die rein örtlichen Vereine, sofern sie sich nicht damit begnügen wollen, Orts» gruppen der zuständigen landschaftlichen Vereine zu sein, als wertvolle Keimzellen dieser ein größeres Gebiet betreuenden Vereine in größerer Zahl die Bedingungen erfüllen würden, die zur Herbeiführung einer gesunden Stetigkeit und Beständigkeit für ihre Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft beschlossen weiden mußten, und wenn auch sie dann Mitglieder unserer großen, schönen Ocganisalion würden. Um der Veihandlungsniedeischrift nicht vorzugreifen, fei von den sonst ge» faßten Beschlüssen an dieser Stelle nichts mehr erwähnt und zum Schluß nur noch an ein Wort des Vorsitzenden des Gesamlvereins, Geheimen Regierungsrat Professor Dr. Dr, h, c, Wolfram in seiner Begrüßungs-» anfprache angeknüpft, das für die familimkundlichen Vereine auch und nicht zum wenigsten Geltung hat, Er führle aus, dahin den zahlreichen landschaftlichen Geschichtsueieinen das richtunggebende Moment die in ihren Arbeiten und Mühen verkörperte Heimatliebe und damit Vater¬landsliebe sei, daß sie daher in heroorragender Weise für das deutsche Volkstum wirkten, daß sie, die in ihrem kleineren oder größeren Gebiet in vertikaler Arbeit ohne Beschränkung auf bestimmte Zeilepochen aus der Tiefe der Jahrhunderte alles erreichbare Material ans Licht beförderten im Gegensatz zum Geschichtsfpezillliften. der entsprechend dem großen von ihm bearbeiteten ör,Iichen Gebiet sich in mehr horizontalel Arbeit auf kleinere Zeitabschnitte beschränken müsse. Beide zusammen schüfen in vereinigter Arbeit das, was unser wert« volles Gut sei. die deutsche Geschichte, Die Möglichkeit zu einer glücklichen Vereinigung der zusammenwirkenden Kräfte sehen wir auch in unserer Arbeitsgemeinschaft in ähnlicher Weise: auf der einen Seite die unser Wissensgebiet mit seinen vielseitigen Hilfsquellen und Darftellungsfotmen, ich möchte sagen theoretisch, durcharbeitenden und Einz'lforschung mehr als Anschauungsmateiial für die Theorie ver¬öffentlichenden nichtlandschaftlichen Vereine, deren Arbeitsgebiet nicht auf den Raum beschränkt ist, auf der anderen Seile die landschaft» lichen Vereine, deren Aufgaben die laüdschaftliche Einzelforschung und die Erschließung der fami ienkundlichen Quellen ihres Gebiets sind. In dieser Vereinigung verfügt die Arbeitsgemeinschaft über das Mittel, die ihr am Aufbau und an der Erhaltung des deutschen Vaterlandes zufallenden hohen Aufgaben in vollkommenerem Maße zu erfüllen, als es die zahlreichen, in Deutschland vorhandenen familienkundlichen Vereine für sich allein in getrennter Arbeit ver-möchten. Mög n die nächstjährigen Verhandlungen in Speyer uns auf diesem Wege einen Schritt weiter führen!

Familiennachrichten aus der Arnoldfchen Chronik. Von Zolldiiekloi w N Aug. Woringer. Die Kasseler Landesbibliothek besitzt unter ihren Hessischen Hand-schriflen auch chronikalische Aufzeichnungen, die der Kasseler Bäcker¬meister Hans Heinlich Arnold in den Jahren 1639 bis 1688 nieder-geschneben hal. Leider sind sie nur in einer unoollstiindigen Abschrift erhalten, die den Titel führt: „Ezcerpta, so ich aus Hans Heinrich Amolds Haus-Chronika d, ao 1639 ad, 1688 ezcipirt." Der Ab¬schreiber ist unbekannt. Die Aufzeichnungen berichten über kriegerische Ereignisse in Deulschland und dem Auslande, über merkwürdige Naturereignisse, melden feiner allerlei Kasseler Stadlneuigkeiten der erwähnten Jahre und bieten weiter eine reiche Zahl von Familien-Nachrichten. Wenn letzlere sich im wesentlichen auch nur auf Meldung von Todesfällen beschränken, so stellen sie doch eine reichhaltige Quelle für die Familienfoischung dar, weshalb die im Nachstehenden gebotene Wiedergabe unseren Lesern willkommen sein dürfte. Die Orthographie des Abschreibers, die nichts besonders Charak» teristisches zeigt, ist nich! beibehalten worden i die Fassung der einzelne» Nachrichten schließt sich aber genau an das Original an. Soweit einzelne Angaben in Gundlach's „Casseler Bürgerbuch" benutzt worden sind, ist dies durch einen Hinweis ersichllich gemacht. 1642, den 10, Aug. oerlrank in der kleinen Fulda I». N., so Thomas Bourdon's Frau geheiratet. (G.ndlach, N. >46, Nr. 430.) 1643, 5. Januar, wird gelegentlich eines Fulda-Hochwassers „Hans Nippoldl's Haus an der Neustadt uor der Fuldabrücke" erwähnt. 164 3, 24 Januar, starb Herr Reinhard Hesse, Senator hier» selbst. Den 25, Januar ward Herrn Ur. Iohannis Crocii Mutter Sara, 80 Jahre alt, allhier begraben. Den 15, Februar starb Iuliana, Landgrafen Moritz zu Hessen nachgelassene Witwe, geborene Gräfin von Nassau-Dillenburg, hatte mit demselben in 2^ jähriger Ehe erzeuget 14 Kinder, 7 Söhne und 7 Töchter, dauon sie 3 Prinzen, als Hermann, Friedlich und Ernst, wie auch 3 Prinzessinnen, als Auguste, Magdalena, Sophie hinter sich verlassen, hat 10 Jahre im Wilwenstande gelebet, ward den 13. Marlii fürstlich beigesetzt. Die Leichpredigt tat Herr Adolphus Fabritlus, Leichtert Pj. 73. Mai. Des Stadt-Schröters Tobias Wisseners Knecht fiel durch einen Boden und stürzle den Hals ab. Juni. Den 11,, als Adam Euler's neues Haus für der Fulda-Brücken gekleibert wurde, fiel einer Frau, so Leimen machte, ein Klotz auf den Kopf, zerspaltete ihr denselben, daß sie daran starb. Den 24. dito ertrank in der Fulda Meister Israel Appolt, des Seilers, Junge,

November. Den 14. ward Anna Maria, Herrn Obnsten v. Calenberg's >) Witwe, eine geborene von Amelunx. begraben, ihrer Alters 48 Jahre. Sie war eine heroische Dame. 1644. Januar, Den 5, ward der fürstliche Oberst von der Ca« oallerie, Herr Ludwig Geyse begraben, astat, 44 2) Den 28. ward Hans Ulmers, Bereiters, Witwe begraben, astat 48 ann. (Gundlach, S. 48. 141, Anm. 388), März. Den 20, brannte es in Daniel Sommer's, des Bäckers in Weißen Hofe, Haufe, tat aber keinen Schaden, (Gundlach S.54, 148. Anm. 451), Den 26. ward des Obristen Ballhasllt's 3) Flau begraben. Mai. Den 14, starb Capitan Kettler, der Straßemäuber, allhier. Dieser hatte oberhalb Fritzlar etliche Fuhrleute angegriffen, darüber war er in ein Bein geschossen, so man ihm ablösen mußte. Wäre ei nicht gestorben, halte er schlechten Lohn bekommen. Den 25. wurde Johann von Ende, Organist allhier, begraben, 41 Juni. Den 19, ging auf das^Pfingstmarkt Hans Eimer, Schuster von Homberg, !pät zum Neuen Tore hinaus. Derselbe wurde von 2 Soldaten auf dem Weinberg erstochen, gingen beide davon und wurden Hernachmals, als sie mehr Schelmenstücke ausgerichtet, zur Lippftadt ertappet und gefangen gesetzt, da fie unter anderen auch diese Tat bekannten und gerädert wurden. Oktober. Den 10. starb der hessische Generalleutnant Herr Graf von Edelstein sehr plötzlich. 5) Dezember. Den 9. starb der Prokura!»! Hermann Hipstedt. (Gundlach, S. 171, Nr. 644). Den 27. brannte es im Fü'rstl. Marstall und in Thilo Warberg Haus allhier, doch ohne Schaden. 1645. Januar. Zum Nürnberg erstach ein Bruder den an» dein, namens Butten. Herr Ludwig, der Pfarrherr zu Felsberg 6) starb sehr schnell' daher vermutete man, als ob ihm seine Frau ver> geben, wie sie denn auch allhier vor ein peinlich Halsgelicht gestellet worden. Aber Geld vermag viel. >) Ludwig Heidenreich von Calenberg, 2) Bruder des Generalleutnants Johann von Gcysu, Sohn des Rent» Meisters Peler Geyse i,< Borke,, und der Elisabeth, geb. Ungefug. ') Lebte noch 1!>48. ^) In Hessen sagt ma,i dialektisch „das Markt" statt „der Markt." 2) Johann Kaspar, Graf uun Ebeistei,,, Herr zu Nnugartcn uud Massow, starb N, 10. 1<!44 in drin von ihm mit den liessischcn Truppen besetzten Ost» fiiesland. °) Lehr undeutlich geschrieben.

Februar Den 3,starb Herr Pfeffer, Burggraf im Obersten-Hof. Den 10, brannte es in Hans Schützler's Haus, ward aber geslillet. Den 19. starb Herr Crispinus, Pfarcherr zu Simmershausen. April, Den 4, ward Friedlich Kegel, der alte Küchenmeister, begraben, kswt 63, ein wolilgeübter ^uli«»«, Juni, Den 8, Heim Nat Dauid Ludwig Scheffei's Hausfrau, Herrn Dr. Johann Antrecht's Tochter?), sStrieder, Bd. Xll, S. 290' I, 9lj ^^" Juli. Auf Iacobi Abend haben die Franzosen und Weimari» schen mit Hilje der Heffifchen die Bäuerlichen Völker bei Donau-wörth, ohnfem Nöidliilgen geschlagen«), und ging frhr rar da her, denn erstlich wuiden die Weimanjchen geschlagen und ihnen die Siiicke genommen, welche aber die Hessischen wieder gewannen und darüber viele Ossiziere verloren, als Querst Schwerdli), Major Geise'u)^ Major Ellenberger"), Major Heller >2), Niltmeister L»,denei'3), Obnst von Uffeln>^) hielt sich lehr wohl und wurden die Bayerischen ge¬schlagen. November. Den 5, ward Rittmeister Gercke.n >5) begraben, so im ouriaen Treffen mit gewefen und darinnen beschädigt wuiden, wovon er gestorben. Den 29, ward Capitain Christian Kühn begraben, Dezember. Den 5, ward des alten Rentschreibers, Herrn Karl Geissel's seel. Witwe begraben. Den 25, D«l!«mdli8 auf Christlag starb der schwedische nkätün' am Hessischen Hof Herr Ur, Hermann Wolff zu Kassel. Deutsche Biugr., Bd, 43, S. 754, Slr eder, XVII, 282). 1646. Januar, Den 25. starb Dnotor ^ußii8tinu« Professor allhier. ') Es fehlt entweder „gestorben" oder „begraben," ') Schlucht bei Allerheim 25. 7, W45, in der die Hessen unter Iot>. u. Geyso den Sieg entschiede», ") Michael de Sweerts, ein Holländer, Hessischer Oberst, siel bei Allerheim an der Lpiße seine« Reiterregiments. >°) Sebastian Geise,, Kapitän im Hessischen weißen Regiment, fiel bei Allerheim, ") Hans Ellenberger, Oberstwachtmeister im Reilerregim. des Obersten de Sweert«, siel bei Allerheim. '2) Nichts zu ermitteln. Der Namen ist sehr undeutlich geschrieben, ") Rittmeister im Reiterregt des Obersten de Sweerts, bei Allerheim oeriuundet. ^) Oberst Johann o Uffeln, Kommandeur des schwarzen Regts. "> Gerk (auch Gerck und Gericke genannt^ war Rittmeister im Reiterregt, dei Obersten de Sweerts, bei Allerheim schwer verwundet.

Febiulll, Den 2, brannte es allhier in Obrislen Giinlheiods >e) Haus, doch ohne Schaden. Den 7, ftalb Jakob Grimm. Ratsherr, alt 75 Jahr. März, Den 19. starb Herr Peter Boclo, Bürgermeister allhier, alt 39 Jahr. sMndlach. S. 59. 60. 6l. 155. Anm. 49H. April. Den ?. hieb Peter Hillebrandt zu Nothenditmold vor dem Dors Valentin Rüdiger mit einer Barten zu Tod, ging sodann flauten, führte seine Sache mit Recht aus, denn er war dazu ver¬ursacht. Hl-ic>i8 ^ä<>1pkl>8, Gras zu Salm, Erzmarschall des Erzstifts Köln, heiratet allhier Fräulein Magdalene, Landgraf Moritzen Tochter'?). Mai, Am 20. starb Herr Johann Moltziger, alter Nentmeister hierselbst, aetat. 61 Den 2!. starb Do^tur IohannArMcht^. fürstlich hessischer Rat allhier. llLt^t 62 llnn, ^Strieder I, S. 90>. (Fnrls. folg!). ><>) Oberst und Hofmarfchall Hans Heinrich u Günteriode, ' 7, 4 159U, Sohn Kaspar« v. G auf Zigra und Romeliji, ii»d der Veronika, geb. o Lei» Hause,!, starb W. 3 1<!5a, -^ I., 162« i» Großengotlern Marie Hedwig u. See» bach, (-f- 10. Ü l»!4l>, I> 2, 2. 1642 Juliane, de« Hess. Iagermeüters Burkhard Schätze! oo» Mertzhausen Tochter >') Prinzessin Magdalene, * 25 8, 1UII, »2 den oben erwähnten Grasen u. Salm.Reifferscheid u»d starb 12. 2. KM zu Vettbur, Vücherschau. Deutsche Stammtafeln in Liftenform. Herausgegeben durch die Zentralstelle für deutsche Personen» und Familiengeschichte E. V. in Leipzig. Band l, bearbeitet von Peter von Gebhard. Heft 1, Leipzi, 1926, Verlag der „Zentralstelle". Groß 8". 128 Spalten. Während die Vothaer „Genealogischen Taschenbücher" nur dem Adel gewidmet sind, das „deutsche Geschlechterbuch' dagegen nur für das Vürger» tum bestimmt ist, soll dieses neue Unternehmen beiden Ständen Aufnahme ihrer Stammtafeln gewähren. Das gewählte Format ist zwar nicht gerade handlich, aber doch weit besser als da« kleine Format der erwähnten beiden anderen Veröffentlichungen für die Wiedergabe von Stammtafeln geeignet, weil e« die Möglichkeit bietet, grohere Zusammenhänge leicht ;u überblicken. In der Einleitung zu jeder Stammtafel ist eine geschichtliche Uebersicht über die Entstehung der betr. Familie gegeben, die auch Angaben über Glaubens» bekenntnis und Wappen enthält. Die Stammtafeln selbst sind reichhaltig ausgestattet, bringen kurze Darstellungen des Lebenslaufs der einzelnen Personen und geben auch über die Herkunft der Schwiegersöhne und Schwiegertöchter Auskunft. Uebersichtstafeln erleichtern das Verständnis. Das Unternehmen verdient warme Empfehlung. Das 1, Hest gibt für unser Gebiet Mitteilungen über Stiehl (Kassel), Raabe (Wolfsangel und Kassel), Leipold lScklüchtern>, v. Rommel <Kassel) und u. Heppe IKassel), sowie eine vollständige Stammtafel sämtlicher Linien des Hauses Vsenburg (Isenburg). H. W,

Nachrichten aus der Familie Iülch, November 1926, Nr. l Im ansprechenden Gewände stellt sich eine neue Zeitschrift einer althessi- schen Familie ein, der wir ein kräftige« Gedeihen wünschen An einen Aufruf »an die Nachfahren de« Pfarrei« Jakob Christoph Zülch, 5 1787 in Wolfhagen" schließt sich ein Bericht über den ersten Familientag am 8. und 4 Oktober 1925 in Marburg, geschichtliche Mitleilungen, ein nachahmenswertes Verzeichnis der Gefallenen im Weltkrieg, eine Uebersicht über die Angehörigen des Hauses Zülch und verschiedenes andere. Es sei vermerkt, daß die Familie ihre Slammreihe lurückfühlt auf Marün Iülch, Bürgermeister i« Sonira, begraben in Sonlra

», August INI«. s>.

An unsere Mitglieder. 1. Am Dienstag, de» 1l, Januar 1!>27, abends «,1S Uhr, findet im Vier» Haus Zeppelin (Vereinszimmer), Kassel, Hohenzollernstrasze 2<^, die in der Satzung vorgeschriebene ordentliche Mitgliederversammlung statt, zu deren zahlreiche» Besuch der Vorstand hierdurch ergebenst einlädt. Tagesordnung: 1, Geschäftsbericht de« Vorstandes, 2, Neuwahlen, l!. Verschiedenes. 2. Vorträge im nächsten Vierteljahr: 22. Februar, Dr. Greue: Naturwissenschaftliche Familienkunde. 22. März, Zolldirektor Woringer: Thema unbestimmt: Mitgliederbewegung. «. Major a D, Erich Hiepe. Beilin.Friedenau, Stubbenrauchstraße 3l>> 27. vr, rer. po>, Friedrich Vicker, Leimbach, Post Eiterfeld 68, cancl. in^. Hans Backe, Hannover, Manteuffelstrafze 4. INI. Amtsgerlchtsrat a, D, H Müller, Eannstadt, Vismalckstraße 3U> 10«. Adolf Marc, Vuckeburg, LUlingstraße 9 W0. l)s, H. Vaithlllomäus, Biebrich am Rhein, Adolfsplatz 5. 110. Regierungsrat Di-, Kempf, St Goar am Rhein. 111. Amttgerichtsrat Wilhelm Rabe. Vorken, Bez. Kassel. 112. Obersteuerinspektor Deines, Kassel, Knchweg 15 "2. 113. Dr. Julius Abesser, Kassel, Hohenzollernstraße 171. 114. Unincisliätspiofessoi Or, Georg Thilenius, Hamburg 37, Abteistraße 16. 115. Abteilungzpräsident am Landesfinanzamt Gustav von Jordan, Schwerin in M,, Ostorf L 7 Wichtige Anschriften. Gchrlft!ül>i«r! llr, A>,t,c,If Gle^'c, (5asscl, Pi!,>ze,>i!«ke >,^ KassenfWrer: Dr oo» Vruckl>«ulen, Eassel, Olgastrabe ll Bücherwar!- Zo>w<rel!<>r l, R, Morm.ier, «ossel, Kölüsichi Sliabc «4 Gchriflenmar! - ssrc«n Margic! Wach von Esche,,, Eal!e>, 0per„p>ah Z.; G!chäfwff>I C!l> R!ffb b

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Die Ersten denken nun: Jetzt Hab' ich's satt! Ich halte das Tuch- und Anzeigenblatt! Sie rücken ein, was ihnen liegt am Heizen, Schnell sind vergessen Unmut, Seufzen, Schmerzen! Des Dritten Antwort kommt ins Haus geflitzt, In dem oor kurzem noch geseufzt, geschwitzt! Der muntre Mann: Er strampelt mit den Füßen! Der Sanfte kann sein Glück nur sanft genieße».



Famtlienforscher! Lernt aus der Geschichte Allein und ohne Vuchblatt geht es nicht! Einsendungen von Rundfragen (Preis für Mitglieder der angeschlossenen Ver¬eine 0.60 RM. je Zeile, mindestens 2.^ RM, für Nichtmitglieder 1,20 RM., mi,,destens 4,— RM.) nur an den Schriftleiter, Bezugsbestellungen <nur für Mitglieder der angeschlossenen Vereine) unter Beifügung des Bezugspreise« (jährlich 5— RM. für Bezieher in Deutschland und Oesterreich, 4, - RM. für Bezieher im Ausland) nui an den Verlag, Erscheint Mitte jedes Monats. Anzeigenschluß am 5, jedes Monats.

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  1. Seine Ahnentafel wird im 5. Bande der von der „Zentralstelle füi deutsche Personen- und Familiengeschichte“ in Leipzig herausgegebenen „Deutschen Ahnentafeln“ erscheinen.
  2. Diese Schreibweise des Namens ist die richtige; die Ermittelung ihrer Ahnen ist inzwischen geglückt. Vgl. die eben erwähnte kommende Veröffentlichung.
  3. Ihr Geburtseintrag fand sich im Kirchenbuch des Füsilierbataillons von Boguslawski (Feldpropstei Berlin). — Ernestinens Leben ist beschrieben in dem Buche von Alb. von Boguslawski: Aus dem preußischen Hof- und diplomatischen Gesellschaftsleben, Stuttgart und Berlin l903, im 2. Teil.
  4. Ihre Mutter war Christiane von Schick, die im Alter von 30 Jahren in Neumarkt am 6. November 1805, also kurz nach der Entbindung, starb und am 9. darauf beerdigt wurde. Sie war die zweite Ehefrau von Langens.
  5. Jetzt im Pr. Geh. Staatsarchiv zu Berlin-Dahlem.
  6. Seine Heimatgarnison war Neumarkt in Schlesien.
  7. In den Tagebuch- und Kirchenbuchauszügen aus dieser Zeit, die in den Deutsch-Amerikanischen Geschichtsblättern, Jahrbuch der Deutsch-Amerikanischen Historischen Gesellschaft von Illinois, Jg. 1920/21, Chicago, März 1922, S. 251 ff., enthalten sind, findet sich sein Name nirgend genannt. Auch für die Aufhellung der weiter unten zu behandelnden Verhältnisse bot diese wichtige Veröffentlichung keinen Anhaltspunkt.
  8. Viel früher im Jahre 1722, stand ein Fähnrich von Langen in dem vom Fürstentum Waldeck zum oherrheinischen Kreisregiment Schönborn gestellten Reichskontingent. (Garnison Arolsen.) Vgl. Frhr. v. Dalwig, Geschichte der Stammtruppen des Infanterle-Regiments Nr. 83, 1909, S. 27.
  9. Für die Auskünfte, die dieses Aichiv dem Verfasser in entgegenkommender und erschöpfender Weise erteilte, gebührt ihm besonderer Dank!
  10. Vgl. die oben erwähnte uon Dalwigksche Regimentsgeschichte, S. 566.
  11. Dieser Ehe mag auch entsprossen sein ein aus Homberg gebürtiger Fähnrich Lange, der etwa gleichzeitig mit Ferdinand im Regiment Jung-Loßberg vorkommt. Die Durchforschung der Homberger Kirchenbücher hat Herr Major a. D. Alexander von Lyncker (Berlin-Friedenau) gütigst durchgeführt, der sich auch an der Sammlung des Stoffes für diese Untersuchung in bekannter selbstloser Weise beteiligt hat.
  12. Gütige Mitteilung des Herrn W. K. von Arnswaldt in Fischbeck.
  13. Nach freundlicher Mitteilung von Herrn Zolldirektor Woringer ist Johann Ernst Lange nach dem ihm vorliegenden Material nicht ert 1748 in hessen-kasselsche Diente getreten, sondern am 24. März 1734 als Musketier. Er ist dann am 17. (28.) Mai 1748 zum Fähnrich im Regiment Hessenstein befördert worden, Anm. d. Schriftl.
  14. Diese sind durch den jetzigen ersten Pfarrer, Herrn Metropolitan Rausch, der übrigens selbst eifriger Familienforscher ist, und dem ich für gütige Unterstützung sehr zu Dank verpflichtet bin, in der Kirche wieder aufgefunden worden.
  15. Ich weise bei dieser Gelegenheit darauf hin, daß schriftliche Anfragen beim Stadtarchiv zwecklos sind.
  16. Gestorben Neukirchen 27. Dezember 1686, alt 73 Jahre (nach der Angabe im Steuerbuch war er vier Jahre jünger). Nach der Stadtrechnung Von 1649 stammte er von „Budstat“, wohl dem heutigen Buttstädt bei Apolda. Ueberi die Familie Krey befinden sich umfangreiche Kirchenbuchauszüge im Archive der Gesellschaft.
  17. Der * bedeutet, daß der Name mehrfach vorkommt.
  18. Dieser wurde am 31. Mai 1794 in Marburg geboren. Ueber seine Familie ließ sich Sicheres bisher nicht ermitteln. Die Ehefrau des Landrichters, Clementine Nahl, geboren 1783, gestorben 1832, war eine Tochter des Malers Johann August Nahl (geboren 7. Januar 1752 auf einem Landgute bei Bern in der Schweiz, gestorben in der Nacht vom 30. zum 31. Januar 1825 in Cassel), eine Enkelin des Bildhauers Johann August Nahl (geboren im August1710 in Berlin, gestorben 22. Oktober 1781 in Cassel) und eine Urenkelin des Bildhauers Johann SamuelNa hl (geboren 1664 in Ansbach, gestorben 1727 in Jena), welcher letztere ein Sohn des Matthias Nahl war. Eine Schwester Louis Weplers war die Schriftstellerin Emilie Weplcr, geboren 8. Februar 1818 in Cassel, gestorben 24. Mai 1893 daselbst, die in ihren „Hessischen Erzählungen“ Angaben über ihre Familie macht, die aber so romanhaft gehalten sind, daß sie sich für einsthafie genealogische Ermittelungen nicht verwenden lassen.



Anmerkungen der GenWiki-Redaktion (GWR)