Aurand (Familienname)

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Herkunft und Bedeutung

Familienname im 16. und 17. Jahrh. im Vogtland, dann Oberfranken, Würtemberg und Nordhessen. Dort insbesondere im Landkreis Dillenburg, Herborn und umliegende Orte; auch südlichster Bereich Kreis Siegen und Wittgensteiner Land. Ab etwa 1700 weitere Verbreitung in deutschsprachigen Regionen und USA, dazu siehe auch unten. Ältest bekanntes Auftreten des Namen AURAND ist eine N.N. Aurand, dort Mutter einer Ursula Teufel, diese * 1516 in Stangengrün/Vogtland/Sachsen Kreis Zwickau, Vater ein Ilg Teufel.

Desweiteren ist der Namen unverändert in der Form AURAND heute überall in Frankreich anzutreffen, konzentriert in Südfrankreich Rhonetal und benachbarte Regionen, davon 50 in Haute-Loire; 23 Vaucluse; 12 Rhône; 13 Gard. In Saint Arcons de Barges, 43, Haute-Loire einem Bergdorf auf 1.100 Meter Höhe existiert ein Gefallenendenkmal 1872/1914-18 und 1939-45 mit 13 gefallenen Söhnen dieses Ortes mit dem Namen AURAND. Auf dem zugehörigen Ortsfriedhof sind im Jahre 2007 mehr als 30 gepflegte Gräber AURAND.

Arcons les Barges 170307 02.jpg

Dieser Ort Saint Arcons de Barges gehört historisch zum Fürstentum Orange, benannt nach der Stadt Orange.

Die Stadt ist entstanden aus dem Feldlager der Römer im Jahre 105 a.Chr. . Dort verloren die Römer eine entscheidende Schlacht gegen die Kimbern, einen keltischer Volksstamm, worauf hin sich der erste Expansionsdrang der Römer ins zentrale Gallien legte, bis Caeser kam. Das Lager und die daraus entstandene Stadt hieß ARAUSIO. Vermutlich benannt nach einem keltischen Quellgott. Der Stadtname ARAUSIO wandelte sich im frühen Mittelalter in ORANGE den heutigen Stadtnamen.

Zur Namenentstehung bestehen drei Theorien:

1. Familienname abgeleitet von Arausio oder von Orange: AURAND. Eine Bedeutung dieses ursprünglichen Ortsnamens kann ggbf. aus der keltischen Sprache bzw. keltischen Mystik ableitbar sein, ist dem Verfasser aber z.Zt. unbekannt.

2. Eine in Frankreich publizierte These: Der Name Aurand stammt von einer germanischen Person, Audhramn (aud=Reichtum und hramn=Raabe) ab. Im Departement 42 und 63 findet man ihn als Aurand; im Aveyron als Auran; Varianten : Orand und Oran.

3. Aurantium DDC-Icon DDC-Icon DDC-Icon DDC-Icon , Aurangium. Malus aurantia, Malus aurea, Malus assyria, T. der Pomeranzen=Baum, Orange= oder Oranien=Baum, Fr. Oranger., zitiert aus Oeconomischen Encyclopädie von Johann Georg Krünitz. Anmerkung den 23.03.2008: Johann Georg Krünitz in allen Ehren, die vorgenannte Ableitung ist kommentarbedürftig. Der hier zitierte lateinische Name Aurantium für die Frucht Orange geht auf den arabischen Namen für diese Frucht zurück. Es handelt sich wohl um eine Latinisierung dieses arabisch-spanischen Begriffes naranjo für die Frucht. Der Wappenbaum der Oranier steht wiederum mit der Frucht ursprünglich nicht in Verbindung, sondern meint den Ahnenbaum der Oranier, und diese Oranier tragen den Namen, da sie dem Geschlecht Nassau-Dillenburg-Oranien entstammen. Was wiederum dadurch begründet ist, dass die Grafen von Naussau-Dillenburg durch Erbschaft 1530 das südfranzösische Fürstentum Orange erhielten.

Varianten des Namens

Variante ist bekannt in Frankreich, im Aveyron als Auran; weitere Varianten : Orand und Oran.

Geographische Verteilung

In Deutschland heute konzentriert auf Nordhessen, Dillenburg, Herborn, sowie das südliche Siegerland und das Wittgensteiner Land, Würtemberg und Oberpfalz/Bayern sowie im Rheinland verschiedentlich, Kreis Heinsberg (Aachen). Vorkommen in den USA, dortiger Stammvater ein Johannes Aurand, 1753 mit Weib und Kindern in die USA ausgewandert.

Stark vertreten in Frankreich, insbesondere Vaucluse und Haute Loire; 1891-1915 132 Geburten; die meisten 83 im Département 43, Haute-Loire; 1916-1940 135 Geburten; 66 im Haute-Loire; 18 im Département 30 Gard; 1941-1965 173 Geburten; 61 im Haute-Loire; 9 im 07 Ardèche; 14 im 48 Lozère; 18 im Gard; 19 im 84 Vaucluse; 1966-1990 166, weitere Details siehe auch unter Abschnitt Herkunft.

Bekannte Namensträger

Sonstige Personen

Anna Catharina Aurand, *.19.p.Trinit.1648 Bergebersbach, oo 22.04.1666 Bergebersbach, + 22.08.1729 Berlin begr. Berlin, Friedhof der Jerusalemkirche; Nachweise KB's Ebersbach/Dillenburg und Berlin Jerusalemkirche. Anna Catharina Aurand hatte 10 Kinder, sie ist die Stammmutter der Hofgärtner Sello, Berlin und Potsdam, erhaltenes Porträt in Familienbesitz.

Johannes Aurand 1753 mit Weib und vier Kindern nach Amerika ausgewandert, Stammvater der weitverbreiteten Aurand in den USA.

Geographische Bezeichnungen

Umgangssprachliche Bezeichnungen

Literaturhinweise

Band 49, Heft 3 von 1972 Schriftenreihe "Siegerland", Blätter des Siegerländer Heimatvereins e.V., Verfasser Ernst Schlesker. Dieser Artikel wurde verfasst auf der Basis von Informationen, die Krafft-Aretin Eggert an den Verfasser weitergegeben hatte.

Daten aus FOKO

<foko-name>Aurand</foko-name>

Die Angabe in Ziffer 2 ist fehlerhaft. In Sachsen gibt es kein Bergebersbach. Die genante Postleitzahl gehört zu Oelsnitz in Sachsen.

Familienforscher

  • Herr Manfred Aurand, Dietzhölztal c.o. Krafft-Aretin Eggert
  • Frau Elke Aurand, Neunkirchen; z.Zt. beruflich auf längere Zeit in Italien
  • Dipl.Ing. Krafft-Aretin Eggert, vom Steinstrasse 2d, 53757 Sankt-Augustin, E-Mail: eggert@bau-arche.de

Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Aurand


Weblinks